Ord. Käfer
Coleoptera - Holometabole Insekten deren Vorderflügel (Elytren) im allgemeinen verhärtet (oft zu Flügeldecken umgewandelt und zusammen mit einem festen Halsschild einen kräftigen Panzer bildend) - Bisweilen sind die weichhäutigen Hinterflügel unter verkürzten, derben Vorderflügeln zusammengefaltet (z.B. Familie der Kurzflügelkäfer) - Die letzten beiden Brustsegmente unter den Deckflügeln verborgen, die dreiteilige Körpergliederung der Käfer von oben gesehen (Kopf-Halsschild- Hinterleib) entspricht daher nicht der eigentlichen Dreiteilung bei Insekten - Beißend- kauende Mundwerkzeuge - Larven oft je nach Familienzugehörigkeit unterschiedlich und sehr vielgestaltig
Käfer:
Imagines
- den Habitus prägend: Vorderflügel in Ruhelage schützend über den Hinterleib liegend; verschiedene Varianten: ... Vorderflügel voll entwickelt, Hinterflügel ganz oder tw. reduziert (z.B. Verlust des Flugvermögens Carabidae, einige Chrysomelidae) ... Vorderflügel verkürzt, Hinterflügel voll entwickelt (Tiere meist flugfähig, z.B. Staphylinidae) ... Vorder- und Hinterflügel reduziert (ohne Flugvermögen; Lampyris, Leuchtkäfer) - Gliedmaßen vielgestaltig: Laufbein, Grabbein, Sprungbein, Schwimmbein - weltweit ca. 350 000 Arten, Mitteleuropa ca. 8000 Arten; < 1mm bis 70 mm Länge - phytophag, zoophag, saprophag, necrophag, mycetophag, coprophag, xylophag
Käfer:
Larven
- sehr vielgestaltig, +/- raupenförmig - terrestrisch und limnisch lebende Formen - abgesetzte meist stark chitinisierte Kopfkapsel (mit beissenden Mundwerkzeuge) - räuberische (z.B. Carabidae, Coccinellidae, Dytiscidae) und phytophage (Chrysomelidae) Larven mit 3 Paar Brustbeinpaaren - in Substraten (Dung, Mulm, Pflanzen) lebende Larven mit stark reduzierten Gliedmaßen (Scarabaeidea, Curculionidae, Scolytidae)
Laufkäfer und Sandlaufkäfer
Flinke, schnelle Läufer mit harten Deckflügeln; meist Räuber der bodennahen Schichten (auch Larven); oft flugunfähig; wegen ihrer Stellung im Nahrungsnetz und der oft sehr spezifischen Ansprüche an die Umwelt als Zeigerarten verwendet; manche Arten als Testorganismen für die Auswirkung von Umweltgiften eingesetzt
Schwimmkäfer und Wasserkäfer
wasserlebende Käfer, die mittels einer, zwischen Hinterleib und Flügeldecken eingeschlossenen Luftblase atmen; leben meist als Räuber in vegetationsreichen Kleingewässern
Kurzflügler
artenreichste Käferfamilie mit verkürzten Deckflügeln unter denen die meist flugtüchtigen Hinterflügel eingefaltet sind; Räuber und Aasfresser in Lücken- und Spaltenräumen; oft sehr kleine Arten; häufig als "Ameisengäste" in Ameisenbauten
Marienkäfer
Cocconellidae, ca 100 Arten bunt gefärbte (Warnfarbe: schlechter Geschmack), meist räuberisch lebende Käfer; viele Arten als Blattlausvertilger (auch Larven) bekannt und daher auch in der biologisch Schädlingsbekämpfung eingesetzt
Blatthornkäfer
große, kräftige Käfer, deren Entwicklung häufig in Dung, Erde oder vermoderndem Holz abläuft; wichtige Nahrungsbasis für insektenfressende Wirbeltiere; blattfressende Arten neigen infolge zyklischer Entwicklungsphasen (z.B. "Maikäfer") zu Massenauftreten
Bockkäfer
Cerambycidae, ca 240 Arten holzbewohnende ("xylobionte") Käfer mit langen, wie das Gehörn von Böcken getragenen Fühlern; viele Arten auf Altholzbestände angewiesen und daher als Zeigerarten verwendet; viele Arten als Blütenbestäuber wichtig
Prachtkäfer
Buprestidae, ca 120 Arten metallisch gefärbte Käfer, deren Larven sich in Holz entwickeln; einige sehr seltene, stark gefährdete Arten (z.B. Marienprachtkäfer); Imagines Blütenbesucher