Spurenkunde (Subject) / VO 2 (Lesson)

There are 28 cards in this lesson

2

This lesson was created by sarah89.

Learn lesson

This lesson is not released for learning.

  • Welche "einzelnen Beweismittel im Strafverfahren" gibt es? 1. Augenschein 2. Urkunden 3. Sachverständige 4. Zeuge 5. Beschuldigter
  • 1. Augenschein: was ist das? Jede unmittelbare SINNLICHE Wahrnehmung
  • Augenschein vs. Tatrekonstruktion: Augenschein: Besichtigung eines Tatorts, von der KRIPO Tatrekonstruktion: durch die Person des Vernehmers (GERICHT) <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:none; mso-layout-grid-align:none; punctuation-wrap:simple; text-autospace:none; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-font-kerning:14.0pt;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> (Vernehmung einer Person im Zuge einer Tatrekonstruktion durch das Gericht)
  • Was gehört alles zum Augenschein? Augenschein, Tatrekonstruktion, Leichenbeschau, Obduktion, körperliche und molekulargenetische Untersuchung
  • Leicenbeschau vs. Obduktion: Leichenbeschau: ob Tod natürlich oder nicht / von AUSSEN untersucht (von Arzte) Obduktion: muss angeordnet werden vom Staatsanwalt, wenn Verdacht auf unnatürlichen Tod besteht Leichnam wird geöffnet
  • körperliche (Welche Arten) vs molekulargenetische Untersuchung: Körperliche Untersuchung: wenn Person Spuren hinterlassen hat, oder Gegenstände im Körper versteckt - Reinuntersuchungen: nur best. Personengruppen werden untersucht (z.B. nur Männer nach Sexualverbrechen) GERICHTLICHE BEWILLIGUNG erforderlich (weil Eingriff in die Menschenrechte), AUSSER beim - MUNDHÖLENABSTRICH (--> DNA-Material) gesundheitsgefährdende und operative EIngriffe sind unzulässig Molekulargenetische Untersuchung:DNA, Gerichtsmediziner untersuchen ANONYMES Material
  • 2. Urkunden sind grundsätzlich immer zu verlesen (nicht immer in echt)
  • 3. Sachverständiger & Dolmetscher -vorzugsweise beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige - sonst adhoc: nicht in der LIste engetragen (weil ihr Fachgebiet so selten vorkommt, oder die eingetragenen SV keine Zeit haben)
  • Von wem wird der SV im Ermittlungsverfahren bestellt? Heute vom Staatsanwalt, früher vom Gericht --> Problem, weil ja StA "Ankläger" ist
  • Tatsache vs. Rechtsfragen: SV darf nur Tatsachen beantworten, keine Rechtsfragen: "Ist die Körperverletzung schwer?" "Das müssen Sie entscheiden, er hat sich aber das und das und das gebrochen..."
  • Was ist ein sachverständiger Zeuge? ist nur in Zivilprozesssen zugelassen Personen mit Fachkenntnissen, die über Tatsachen aussagen, die ohne gerichtlichen Auftrag aussagen, z.B. ein Arzt der Zeuge eines Autounfalls wird
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Befund und einem Gutachten? Befund: Tatsachenfeststellung Gutachten: Schlussfolgerung
  • Ansprüche an Befund und an Gutachten Befund: richtig, vollständig Gutachten: versändlich und nachvollziehbar (einfach, kein unverständliches Fachvokabular, konkret und präzise --> Richter = Laie)
  • Schriftliches oder mündliches Gutachten? früher mündlich, heute meistens schriftlich: SV und Parteien der Verhandlung können sich besser auseinandersetzen und vorbereiten
  • Was können Fehlerquellen beim Befund und beim Gutachten sein? Befund: Tatsachenfeststellung falsch oder unvollständig Gutachten: falscher Schluss aus richtigem Befund oder Überinterpretation des Befundes
  • Was ist ein Zweitgutachten und was ist ein Obergutachten Zweitgutachten: wenn ein Gutachten mangelhaft oder widersprüchlich ist --> Widersprüche aufklären Obergutachten: wenn 2 Gutachten vorliegen, die sich widersprechen
  • Welche Einstufungen bzgl. einer gutachterlichen Aussage gibt es? Eindeutig - wahrscheinlich - non liquet
  • Wie erfolgt der Erkenntnisgewinn? induktiv (empirisch): Einzelfall --> Gesetz deduktiv (logisch): Gesetz --> Einzelfall
  • Wie gibt man die "Aussagekraft von Wahrscheinlichkeiten" an? Dazu wird eine Wahrscheinlichkeitsskale verwendet: sehr hohe WSK - hohe WSK - wahrscheinlich %-Angaben werden nur getätigt, wenn man Prämissen oder Verteilungen hat (zB Blutgruppen) Bei Prämissen kommt es auf den Gesamtzusammenhang an
  • 4. Zeugen berichten über wahrgenommene Tatsachen (was man gesehen oder gehört hat, keine Wertungen)Sie haben Erscheinungspflicht und Aussagepflicht
  • Welche 3 Ausnahmen zur Aussagepflicht gibt es? - Vernehmungsverbot- Aussagebefreiung- Aussageverweigerungsrecht
  • Vernehmungsverbot: geistliche oder ärztliche Schweigepflicht
  • Aussagebefreiungsrecht: wenn naher Angehöriger (verwandt oder verschwägert) angeklagt ist ABER: ganz oder gar nicht
  • Aussageverweigerungsrecht: Aussage zu bestimmten Fragen kann man verweigern (zB wenn man sich selbst einer Straftat bezichtigen würde)
  • Anonyme Zeugen: wann, wie, warum? Wenn man sich durch Aussage in Gefahr begeben würde (zB bei einem Mafiaprozess, oder als verdeckter Ermittler), kann man sich verkleiden, aber nicht so weit vermummen, dass Mimikspiel nicht sichtbar ist Man kann auch die Verlesung der Personalien verweigern, ABER sie stehen im Akt und der Beschuldigte hat Einsicht in den Akt
  • Was ist eine kontradiktorische Vernehmung? eine "kleine" Gerichtsverhandlung, wenn die Teilnahme an der HV nicht möglich ist - damit Beschuldigtenrechte gewahrt werden zB Schonende Vernehmung bei Kindern: in ungezwungener Atmosphäre
  • 5. Beschuldigter: hat Pflicht zum Erscheinen (sonst wird er vorgeführt, oder wenn Fluchtgefahr besteht --> Untersuchungshaft) Hat Schweigerecht, aber Geständnis ist Milderungsgrund, er darf Lügen oder teilweise Fragen nicht beantworten, AUSSER er verleumdet jemanden
  • Mitwirkungspflicht des Beschuldigten? Niemand darf dazu gezwungen werden zu seiner Bestrafung mitzuwirken, außer durch eine Speichelprobe, Alkoholkontrolle, Fingerabdrücke und Fotos