Der Bewegungsapparat (Subject) / Erkrankungen der Knochen (Lesson)

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Heilpraktikerausbildung

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  • " Osteoporose - Definition " - die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, bei der sich ein Ungleichgewicht zwischen Abbau und Bildung von Knochengewebe betsteht - es kommt zu einer verminderten Knochendichte und daraus resultierender Knochenbrüchigkeit
  • " Osteoporose - Pathogenese " 1) normalerweise wird altes Knochengewebe ständig abgebaut, und gleichzeitig neues wieder gebildet 2) das Knochengewebe gibt den Knochen ihre Form ( Matrix ), in die sich die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat einlagern 3) diese wiederum machen den Knochen hart und dicht 4) Vitamin D und das Schilddrüsenhormon Calcitonin lagern Kalzium in den Knochen ein 5) das Parathormon aus der Nebenschilddrüse dagegen löst es aus den Knochen heraus 6) gesteuert wird die Bildung und Wirkung dieser " Knochenhormone " von den Gechlechtshormonen östrogen und Testosteron
  • " Osteoporose - Risikofaktoren " 1) nicht beeinflussbare Risikofaktoren: -> weibliches Geschlecht = Veranlagung + frühe Wechseljahre -> Hypercortisolismus = Morbus Cushing + Glucocorticoidtherapie, z.B. bei Immunsuppression -> chronische Erkrankungen = Schilddrüsenüberfunktion + Nierenerkrankungen 2) beeinflussbare Risikofaktoren: -> Bewegungsmangel, kalziumarme Ernährung, wenig Sonnenlicht, Rauchen, Alkohol, Untergewicht, Mangel an Geschlechtshormonen
  • " Osteoporose - primäre Osteoporose " 1) Typ I -> Postmenopausal durch Östrogenmangel -> häufigste Fraktur ist die Wirbelkörperfraktur 2) Typ II -> Altersosteoporose durch Bewegungsmangel, Vitamin - D - und Kalziummangel ->  häufigste osteoporosebedingte Fraktur ist die Schenkelhalsfrakutr
  • " Osteoporose - sekundäre Osteoporose " 1) hormonelle Erkrankungen ( Kortisolüberproduktion, Unterproduktion an den Keimdrüsen, Schilddrüsenüberfunktion ) 2) Diabetes mellitus 3) Medikamente ( Langzeit - ) Behandlung mit Glukokortekoiden, Antiepileptika 4) mangelnde Kalziumresorption, z.B. bei Zöliakie, chronische entzündliche Darmerkrankungen / CED ), Anorexie 5) Nierenfunktionsstörung 6) Immobilisation 7) familiäre Disposition 8) Erkrankungen, die mit Osteoporose einhergehen, wie rheumatoide Arthritis, Alkoholismus, Tumorerkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • " Osteoporose - Symptome " 1) Schmerzen im Bewegungsapparat ( v.a. Rücken ) 2) Knochenschmerzen ( Einblutungen unter die Knochenhaut ) 3) häufige Frakturen 4) Wirbelsäulendeformierungen durch Wirbelkörpereinbrüche und Keilwirbelbildung 5) Rundrückenbildung unter Vorwölbung des Bauches 6) Tannenbaumphänomen -> querverlaufende Hautfalten am Rücken, die eine Tannenbaumgestalt bilden, wenn sie annehmen, das die Wirbelsäule der Baumstamm ist
  • " Osteoporose - Diagnose " -> klinisch -> durch Knochendichtemessung -> Knochenszintigramm -> im fortgeschrittenen Stadium = Röntgenuntersuchung
  • " Osteoporose - Therapie ( konservativ, schulmedizinisch ) " 1) kausal = -> je nach Hormonmangel -> Substitution 2) Symptomatisch = -> Versorgung mit Kalzium und Vitamin D, kalziumreiche Kost -> ausgewogene Ernährung -> Sonnenlicht -> Rauchverzicht -> körperliche Aktivität -> Risikovermeidung -> lokale Schmerzbehandlung -> Elektrotherapie 3) Medikamente = -> Bisphosphonate, erhöhen die Knochedichte -> Raloxifen, Östrogenrezeptormodulator zur Therapie und Prävention der Osteoporose -> Östrogene nur noch empfohlen, wenn andere Medikamente kontraindiziert sind -> Reservetherapie: Calcitonin, Fluoride
  • " Osteoporose - Komplikationen " 1) nach folgenden Komplikationen bei Frakturen können Sie befragt werden: -> Thrombose, Embolie, Lungenentzündung bei frakturbedingter längerer Immobilisation und OP
  • " Osteomalazie und Rachitis - Definition " 1) bei der Osteomalazie liegt ein mangelhafter Einbau von Mineralstoffen in das Knochengerüst vor -> es kommt zu einem Stabilitätsverlust 2) die Rachitis ist eine gestörte Mineralisierung der Grundsubstanz des wachsenden Knochens mit Veränderungen der Epiphysen, die bei Kindern auftreten kann und der ein  Vitamin - D - Mangel zu Grunde liegt
  • " Ostemalazie und Rachitis - Ursachen " 1) Vitamin - D - Mangel ( durch mangelnde UV - Strahlung, Malassimilation ) 2) Störung des Vitamin - D - Stoffwechsels ( auf Leberebene, z.B. bei Leberzirrhose, auf Nierenebene, meist bei chron. Niereninsuffizienz ) 3) selten bei renalen tubulären Funktionsstörungen, z.B. Phosphatdiabetes, renal tubuläre Azidose )
  • " Osteomlazie und Rachitis - Symptome " 1) diffuse Knochenschmerzen 2) Muskelermüdbarkeit 3) Gangstörungen 4) Knochendeformierungen 5) Rachitischer Rosenkranz ( Erweichung der Knorpel - Knochengrenzen an Rippen )
  • " Osteomalazie und Rachits - Diagnose " 1) klinisch 2) Röntgendiagnostik 3) Bestimmung von Kalzium, Parathormon und alkalischer Phosphatase im Blut
  • " Osteomalazie und Rachitis - Therapie " 1) entsprechend der Ursache 2) Vitamin - D- kann oral und parenteral ( unter Umgehung des Verdauungstraktes ) substituiert ( ersetzt ) wird
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Definition " 1) gesteigerter Knochenumbau im höheren Lebensalter mit unkoordinierter nicht den Erfordernissen angepasster Knochenneubildung unklarer Genese 2) folglich treten deformierte und instabile Knochen und Frakturen auf 3) M. Paget ist nach der Osteoporose die zweithäufigste Knochenerkrankung 4) mit einem Erkrankungsgipfel um / über 40. Lebensjahr
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Pathogenese " 1) zuerst kommt es zu einem unkontrollierten Knochenabbau 2) danach folgt eine überschießende Knochenneubildung mit der Folge von aufgetriebenen, mechanisch instabilen Knochen mit Frakturneigung und Verformungen
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - besonders betroffene Stellen " - Becken - Oberschenkel - Schienbein - Schädel - Lendenwirbel
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Symptome " 1) brennende oder stechende Knochenschmerzen 2) erhöhte Hauttemperatur über den betroffenen Stellen 3) Deformierungen und Verbiegungen 4) vergrößerung des Kopfumfanges
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Diagnose " 1) klinisch 2) Röntgen 3) Knochenszintigrafie 4) Labor ( alkalische Phosphatase, Ausscheidung von Aminosäuren im Urin ( Hydroxyprolin )) 5) Knochenbiopsie
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Therapie " 1) Hemmung der krankhaften Osteoklastenaktivität ( in deren Folge die Osteoblasten den Knochen wuchern lassen ) mit Bisphosphonaten, Calcitonin ) 2) Normalisierung des Vitamin - D - Haushaltes, Kalizum 3) Verabreichung von Schmerzmitteln
  • " Morbus Paget ( Osteodystrophia deformans ) - Komplikationen " 1) Hirnnervenschädigungen : - Schwerhörigkeit ( versteifung der gehörknöchelchen, Zuwachsen der Cochlea oder Quetschung des Hörnerven ) und Erblindung möglich 2)  Ausscheidung von kalzium kann zu Nierensteinen führen, die vermehrte Knochendurchblutung begünstigt, eine Herzinsuffiziens 3) Knochenbrüche 4) durch die übermäßige Teilungsaktivität der Knochenzellen kommt es in etwa 1% der Fälle zur Entwicklung eines bösartigen Knochentumors
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Definition " 1) von einer Fraktur spricht man bei jeder Kontinuitätsunterbrechung des Knochens, bei der wenigstens zwei Bruchstücke ( Fragmente ) entstehen, die durch einen Bruchspalt getrennt sind 2) wenn die Kontinuitätsunterbrechung nicht vollständig ist, spricht man von einer Fissur
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Ursache " 1) Trauma 2) unphysiologische Dauerbelastung ( Ermüdungsfraktur, die oft im Mittelfuß entsteht und Marschfraktur genannt wird ) 3) Knochenmetastasen 4) Osteoporose ( pathologische Fraktur )
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Symptome " 1) Schmerz 2) Schwellung 3) Funktionseinschränkung 4) evtl. Bluerguss als unsichere Frakturzeichen ( weil auch bei Distorsion, Luxation usw. vorkommend )
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Diagnostik " 1) klinisch 2) Röntgenbild 3) CT 4) MRT
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Therapie " 1) grundsätzlich ist, je nach Art der Fraktur entweder eine konservative oder eine operative Frakturbehandlung möglich 2) in beiden Fällen: -> zunächst reponiert ( so achsengerecht als möglich ) -> anschließend fixiert ( entweder im Gipsverband oder mit Implantaten bei Verplattungen, Verschraubungen, Drahtfixationen, Fixateur extern und intern ( Mehrfragmentfrakturen )) 3) offene Frakturen stellen ein absolute OP - Indikation dar
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Osteosynthesen " 1) die Versorgungen der Frakturen mit Implantaten können übungs - oder belastungsstabil sein, dass heißt, der Belastungsaufbau nach Fraktur vollzieht sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit 2) Frakturen brauchen im Mittel und je nach gebrochenem Knochen, Anzahl der Fragmente, der Versorgungsart und der Heilung 4 bis 12 Wochen, um zu heilen 3) Patienten, die längere Zeit in der Immobilität zubringen müssen, brauchen eine Thromboseprophylaxe und meistens eine anschließende physiotherapeutische Behandlung  
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Komplikationen 1) zu den unerwünschten Komplikationen können folgende Erscheinungen zählen: -> Weichteileinklemmung -> Nervenschädigung -> massive Blutung bis zum hypovolämischen Schock ( Volumen - Mangel - Schock )
  • " Fraktur ( Knochenbruch ) - Heilungsstörungen als Komplikation " 1) Pseudoarthrosenbildung: -> wenn ein Frakturspalt bindegewebig überbrückt wird, aber nicht verknöchert, spricht man von einer Scheingelenkbildung -> diese Beurteilung eines Heilungsverlaufes kann frühestens sechs Monate nach Fraktur erfolgen -> es wird reoperiert 2) Osteomyelitis: -> es handelt sich um eine Infektion des Knochenmarks durch Bakterien nach Osteosynthese oder nach offenen Fraktur -> es wird mit Antibiotika sowohl systemisch als auch lokal ( operative Einbringung von Antibiotikaketten oder Saug - Spüldrainagen )  behandelt 3) Sudeck - Dystrophie: -> hier geht es um eine Ernährungsstörung in gelenknahen Frakturgebieten, deren Ursache nicht vollständig geklärt ist und die mit zunächst Schmerz, Schwellung und Wärmeentwicklung bei zunehmender Funktionseinschränkung einhergeht -> dann kommt es unter Nachlassen des Ruheschmerzes zu einer fortschreitenden Schrumpfung von Kapseln und Bändern, zur Muskelatrophie und zur Gelenkeinsteifung, wenn die Therapien nicht greifen -> behandelt wird stadiengerecht - zuerst erfolgt Ruhigstellung und Kühlung, dann Krankengymnastik und im dritten Stadium werden plastische Korrekturoperationen versucht 4) Kompartment - Syndrom -> durch die Ödem - und Hämatombildung, die im Zusammenhang mit einer Fraktur auftreten kann, kann es zum Druck auf das umliegende Gewebe kommen -> wird dieser Druck in Muskellogen, das sind von stabilen, nicht nachgiebigen Faszien umgrenzte Muskelpakete, ausgeübt, kommt es zu massiven Ernährungsstörungen im Gewebe mit Durchblutungsstörungen bis zur Nekrose ( Gewebsuntergang ) -> auch Sensibilitätsstörungen durch komprimierte Nerven und motorische Störungen bis zur Lähmung kann es geben -> es wird schnellstmöglich operativ fasziotomiert, das heißt, die Faszie wird gespalten 5) Fettembolien: -> durch die Eröffnung des Markraumes kann es zum Austritt von Fettmark und bei gleichzeitiger Eröffnung von Gefäßen zum Eintritt größerer Fetttropfen in die Gefäße kommen
  • " Periostitis - Definition " -> eine Periostitis ist eine Knochenhautentzündung, von der alle Knochen betroffen sein können
  • " Periostitis - Ursachen " 1) exogen = -> Brüche, Viren, verschmutzung 2) endogen = -> hämatogen gestreute Erreger
  • " Periostitis - Symptome " -> Druck - und Bewegungsschmerz, Dauerschmerz
  • " Periostitis - Therapie " -> in der Klinik -> kausal ( je nach Ursache )
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Definition " 1) bei der Osteomyelitis handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung des Knochens durch Eindringen eiterbildender Bakterien 2) meist sind lange Röhrenknochen und bei der sog. Spondylodiszitis die Wirbelkörper betroffen
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Ursache " 1) Infektionen mit Erregern, meist Bakterium Staphylococcus aureus 2) im Kindesalter spielen auch Streptokokken, Meningokokken, Pneumokokken und Escherichia coli eine Rolle
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Formen " 1) endogen = -> verschleppter Eiterherd ( Tonsillitis, Sinusitis, Zahnherd etc. ) 2) exogen = -> i.d.R. äußere Verletzung, Operation
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Symptome " 1) Symptome der akuten Osteomyelitis sind altersabhängig 2) ältere Kinder haben Fieber und zeigen die typischen Entzündungszeichen ( Rubor, Calor, Dolor, Tumor, Functio laesa ) 3) je jünger, umso unspezifischer die Symptomatik z.B. bewegen Säuglinge die betroffene Extremität nicht mehr 4) bei der akuten Osteomyelitis werden zu 2 % die Wirbelkörper befallen, sind dazu auch die Zwischenwirbelscheiben entzündet, spricht man von einer Sponylodiszitis 5) Wiederaufflackern der Krankheit nach scheinbarer Heilung -> chron. Osteomyelitis mit unterschiedlicher Aktivität
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Diagnose " 1) Klinik 2) Entzündungszeichen im Blut 3) Keimnachweis ( Blutkultur, Punktion ) 4) Sonografie, MRT, Skelettszintigrafie  
  • " Osteomyelitis / Sponylodiszitis - Therapie " -> Antibiotikatherapie
  • " Achondroplasie - Definition " 1) die Knorpelproliferation der Epiphysenfugen der langen Röhrenknochen ist gehemmt 2) die Betroffenen sind minderwüchsig und erreichen nur 1,25 - 1,35 m Körpergröße
  • " Achondroplasie - Ursache " 1) Erbkrankheit, jedoch zu 90 % durch Neumutationen verursacht und nimmt mit dem Vateralter signifikant zu
  • " Achondroplasie - Symptome " 1) dysproportionierter Minderwuchs mit kurzen Armen und Beinen 2) großer Gehirnschädel 3) " Dreizackhand " - Spreizung zwischen 3. und 4. Finger 4) Spinalkanalstenose 5) thorakolumbale Kyphose 6) Achsenfehlstellung 7) Sitzriesen = Oberkörper normal; Beine kurz 8) aber = geistige Entwicklung normal bis überdurchschnittlich
  • " Achondroplasie - Therapie " -> ursächlich keine bekannt