Der Bewegungsapparat (Subject) / Die Untersuchung des Bewegungsapparates (Lesson)

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Heilpraktikerausbildung

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  • " Inspektion ( anschauen ) " => bei der Inspektion des Patienten schauen Sie nachfolgenden Aspekten: 1) Wie sind Gang und Stand des Patienten? - sicher, unsicher, hinkend, nachziehend, gleichmäßig, fließend? 2) hat er eine Skoliose? - seitliche Verschiebung der Wirbelsäule 3) hat er eine Kyphose ?- Buckel 4) hat er eine Lordose? - Hohlkreuz 5) verläuft die Rückenhaut in Falten? - falls ja, besteht Verdacht auf eine Osteoporose, denn die Wirbelsäule sinkt in sich zusammen 6) hat er Beckenverwindungen? 7) gibt es Anzeichen von Traumata 8) sehen sie an ihm Schwellungen oder Gewebeneubildungen? 9) bestehen Gelenkschwellungen, wie bei einer Arthritis, einer Bursitis oder beim Gelenkerguss? 10) gibt es Anzeichen einer Entzündung ( Rötung )? 11) nimmt der patient eine Schonhaltung ein - Schmerzzustände jeder Genese? 12) gibt es Fehlhaltungen -> oft arbeitsbedingt ( Überkopfarbeiter, PC - Arbeitsplätze, dauernde einseitige Belastungen )  
  • " Physiologische Kyphose " - darunter versteht man die natürlicherweise auftretende, leichte Verkrümmung der Brustwirbelsäule nach dorsal
  • " Physiologische Lordose " - findet sich im bereich der Halswirbelsäule und der Lendenwirblesäule ( Lordose = Wölbung nach vorne wie ein bauch von einem Lord )
  • " Palpation ( berühren, betasten, befühlen unter Bewegung ) " = wir schauen nach: 1) Krepitation ( Knochenknirschen ): - akustisch wahrnehmbares und / oder palpatorisch auffälliges Knistern und Knirschen beim Aneinanderreiben rauer Flächen als Zeichen einer Fraktur ( sicheres Frakturzeichen ) oder als Arthrosesymptom und z.B. bei Tendovaginitis stenosans 2) Überwärmung - Entzündung z.B. bei akuter Arthritis nach Trauma 3) Schmerzpunktion: - z.B. nach Traumata 4) Triggerpunkten: - fest definierter Schmerz - und Empfindungspunkte z.B. bei primärer Fibromyalgie 5) Nervendruckpunkte: - bei Epikondylitis ulnaris et radialis 6) Verhärtungen / Myogelosen: - Einlagerungen in der Muskulatur, Muskelhartspann, z.B. bei Lumbago, ischialgie oder nach dauerhafter Fehl - und Schonhaltung  
  • " Perkussion ( beklopfen ) " 1) beklopft wird mit der Fingerkuppe oder einem Perkussionshammer 2) hier finden wir: - einen diffusen Schmerz: bei Osteoporose, Knochentumoren, Knochenmetastasen und Knochentuberkulose - einen lokalen Schmerz: bei Bandscheibenvorfall, bei Distorsion ( Verdrehung ), Luxation ( Ausrenkung ), Fraktur ( Bruch ), Coxalgie ( Schmerzen im Hüftgelenk )
  • " Unsichere Frakturzeichen " 1) unsichere Frakturzeichen sind die fünf Entzündungszeichen: - Schmerz ( Dolor ) - Schwellung ( Tumor ) - Bluterguss ( Hämatom ), daraus resultierend -> Rötung ( Rubor ) und Wärme ( Color ) - eingeschränkte Beweglichkeit ( Functio laesa )
  • " Sichere Frakturzeichen " 1) aus der Wunde ragende Fragmente 2) Achsenfehlstellung ( z.B. Fuß zeigt in die falsche Richtung ) 3) abnorme Beweglichkeit 4) Knirschen an der Bruchstelle ( sog. Krepitation )
  • " Funktionsprüfungen allgemein " 1) Überprüfung, ob und wo der Patient Bewegungseinschränkungen oder disharmonische Bewegungsabläufe aufweist, indem Sie ihn einfach bewegen lassen: - Patient nimmt die Arme über den Kopf und versucht sie im Nacken zusammenzuführen, beugt und dreht den Kopf, zieht die Schultern kopfwärts, nimmt die Hände hinter der LWS zusammen, steht auf den Zehenspitzen und den Fersen und versucht links und rechts den Einbeinstand
  • " Funktionsprüfungen - Neutral - Null - Methode " - Methode zur Messung aller Gelenkbewegungen von einer einheitlichen definierten Ausgangsstellung aus
  • " Funktionsprüfungen - Nullstellung " - aufrecht, geschlossene Füße, angelegte Handflächen, Daumen nach vorn - von dieser Stellung ausgehend werden alle Bewegungen gemessen - bei der Protokollierung wird zuerst der Umfang der vom Körper wegführenden Bewegung, bei Durchwanderung der Nullgradstellung und schließlich der Umfang der zum Körper hinführenden bewegung notiert: = Beispiel: in Nullstellung ist eine Dorsalbewegung ( handrückenwärts ) der Hand von ca. 70 Grad und in der Plantarbewegung ( handflächenwärts ) von 80 Grad möglich: also 70 Grad - 0 - 80 Grad
  • " Funktionsprüfungen - Schober - Maß " 1) am stehenden Patienten werden vom Dornfortsatz des 5. Lendenwirbels 10 cm nach kranial ( oben ) gemessen und markiert 2) wenn der Patient nun den Oberkörper beugt, muss sich die Distanz bei normaler Beweglichkeit der LWS um mindestens 4 cm vergrößern
  • " Funktionsprüfungen - Ott - Maß " 1) am stehenden Patienten werden vom Dornfortsatz des 7. HWK 30cm nach kaudal ( unten ) gemessen und markiert 2) wenn sich der Patient nach vorn beugt, muss sich bei beweglicher BWS die Distanz um mindestens 4 cm vergrößern
  • " Funktionsprüfungen - Gaenslen - Griff " 1) sie drücken die Fingergrundgelenke des Patienten quer zusammen 2) wenn bei ganz leichtem Druck schon Schmerzen auftreten, ist das ein früher Hinweis auf eine chronische Polyarthritis
  • " Kniegelenksuntersuchung und Meniskuszeichen " - nach der Inspektion, bei der Fehlstellungen, Achsenabweichungen, Schwellung und Rötung zu sehen wären, erfolgt die Palpation bei der die Temperatur wahrgenommen werden kann
  • " Meniskuszeichen -> Payr - Zeichen " - Patient sitzt im Schneidersitz - bei Druck auf die Innenseite weisen Schmerzen auf Läsion im Hinterhorn des Innenmenikus hin
  • " Meniskuszeichen -> Steinmann I " - bei gebeugtem Knie wird der Unterschenkel nach innen und außen rotiert - bei Schmerzen während der Außenrotation ist der Innenmeniskus geschädigt und bei Schmerzen während der Innenrotation ist der Außenmeniskus geschädigt - bei älteren Patienten können Einriss der Faserknorpelscheiben ebenso wie Hinterhorn - und Vorderhornabrisse aus der Gewebedegeneration im Sinne einer Ermüdung entstehen ..
  • " Meniskuszeichen -> Steinmann II " -bei gebeugtem Knie entsteht ein Druckschmerz, der vom inneren Gelenkspalt von ventral nach dorsal wandert
  • " Meniskuszeichen -> Böhler - Zeichen " - beschreibt einen örtlichen Schmerz im Kniegelenksspalt, ausgelöst durch Ab - oder Adduktion des gebeugten Unterschenkels - Schmerzen bei der Adduktion sprechen für eine Außenbandschädigung und Innenmeniskusschädigung - Schmerzen bei der Abduktion sprechen für einen Innenband - und Außenmeniskusschaden
  • " Meniskuszeichen -> Apley - Ginding - Zeichen " - legen Sie den Patienten auf den Bauch - sie beugen das Knie in den 90 Grad Winkel Richtung Zimmerdecke - gibt ihr Patient bei Rotation unter Druck Schmerzen an, spricht das für einen Meniskusschaden - wenn der Patient Schmerzen bei Rotation und Zug angibt, ist das ein Zeichen für eine Läsion des Kapsel - Band - Apparates am Kniegelenk
  • " Weitere Zeichen am Knie -> Schubladenphänomen " - am auf dem Rücken liegenden Patienten können Sie bei 90 Grad gebeugtem Kniegelenk und Fixierung des Fußes ( sie sitzen auf dem Fuß und halten ihn dadurch fest ) das Schubladenphänomen prüfen, um festzustellen, ob ein Kreuzbandriss vorliegt - dazu müsste der Unterschenkel in der Horizontalen verschieblich sein, bei sehr nachgiebigen oder völlig fehlendem Anschlag
  • " Weitere Zeichen am Knie -> tanzende Patella " - bei einem Kniegelenkserguss können Sie ab einer bestimmten Menge Flüssigkeit eine so genannte " tanzende Patella " tasten - dazu fixieren Sie am auf dem Rücken liegenden Patienten den distalen Oberschenkelanteil direkt über der Patella und drücken mit der anderen Hand die Kniescheibe nach unten - wenn Sie die Patella jetzt wieder los lassen, bewegt sie sich nach oben
  • " Untersuchung des Bewegungsapparates -> neurologische Funktionen " 1) zu jeder Untersuchung des Bewgungsapparates gehört die Prüfung der neurologischen Funktionen, da ein Muskel, an dem kein oder nur ein unvollständiger Nervenreiz ankommt, nicht normal funktionieren kann 2) getestet werden die Fein - und Grobmotorik, die Sensibilität, die Reflexe und je nach Beschwerden Lasegue - und andere Meniskuszeichen oder bestimmte Hirnnerven usw 3) die Verfahrensweisen zur neurologischen Untersuchung finden Sie in Ihrem Skript " Neurologie " ausführlich beschrieben
  • " Untersuchung des Bewegungsapparates -> Prüfung des Hüftgelenkes " 1) der Bewegungsumfang im Hüftgelenk wird beidseitig vergleichend festgestellt 2) der Patient liegt bei der Untersuchung auf dem Rücken oder in Seitenlage 3) in der Rückenlage wird zunächst eine evtl. vorhandene übermäßige Lordose der Lendenwirbelsäule mit dem sog. Thomas - Handgriff ausgeglichen 4) dabei wird ein Bein auf dem Bauch angezogen und mit beiden Händen fixiert 5) besteht eine sog. Beugekontraktur der Hüfte, bewegt sich das ausgestreckte Bein automatisch mit nach oben 6) man findet ein sog. Streckdefizit 7) in Seitenlage wird die Flexion ( Beugung und Streckung ) unter Kontrolle eines gestreckten beines geprüft -> normalerweise ist eine Überstreckung der Hüfte um 12 Grad möglich 8) die Abduktion ( Abstreckung ) und die Adduktion ( heranziehen und über Kreuz bewegen ) im Hüftgelenk messen wir liegend in Streckstellung oder stehend in aufrechter Stellung 9) dabei muss darauf geachtet werden, dass die beiden oberen, vorderen Darmbeinstachel ( Spinae iliacae anteriores superiores ) rechtwinklig zur Achse des Oberschenkels stehen 10) ähnlich wie beim Schultergelenk können für die Feststellung der Außen - und Innenrotation die unteren Gliedmaßen ( hier der Unterschenkel ) als Zeiger benutzt werden.
  • " Zu den schulmedizinischen Untersuchungsmethoden gehören? " - die Röntgendiagnostik - die Sonografie - das CT ( Computertomografie ) - MRT ( Magnetresonaztomografie ) - die Szintigrafie - Arthroskopien ( Gelenkspiegelungen ), die diagnostisch und therapeutisch eingesetzt werden können - Punktionen zu Untersuchungszwecken ( Zusammensetzung von Gelenkflüssigkeit, Blut im Gelenk, Infektion ) - Labordiagnostik, z.B. zur Bestimmung von Rheumafaktoren usw