Der Bewegungsapparat (Subject) / Die Gelenke ( Articulationes ) (Lesson)

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Heilpraktikerausbildung

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  • " Echte Gelenke ( Diarthrosen ) " 1) Kennzeichen eines echten Gelenkes sind immer folgende Bestandteile - es gibt mindestens zwei artikulierende ( gelenkbildende ) Gelenkflächen - es gibt eine Gelenkkapsel - es gibt einen mit einer Flüssigkeit ( Synovia = Gelenkschmiere ) gefüllten Gelenkspalt 2) echte Gelenke verbinden die Knochen beweglich miteinander, indem sie über Zwischengewebe sog. diskontinuierliche Verbindungen herstellen 3) die gelenkbildenden Knochenenden sind mit hyalinem Knorpel überzogen, der durch Diffusion über die Synovia ernährt wird
  • " Die Gelenkkapsel " 1) besteht aus zwei Schichten: - einer äußeren, stabilen Faserschicht ( Membrana fibrosa ) - einer gefäßreichen Innenschicht ( Membrana synovialis ) 2) letztere sezerniert ( produziert und gibt ab ) eine Gleitflüssigkeit ( Synovia ) in das Gelenk hinein
  • " Unechte Gelenke ( Synarthrosen ) " 1) sie verbinden Knochen durch Knorpel, Bindegewebe oder Knochengewebe 2) sie werden als kontinuierliche Verbindung bezeichnet 3) sie lassen keine oder nur geringe Bewegungen zu
  • " Zusatzeinrichtungen an Gelenken " 1) als Discus artucularis und als Meniskus werden Zwischenscheiben bezeichnet, die aus Knorpel bestehen und unebene Gelenkflächen ausgleichen, so wie Druck und Stoß abpuffern sollen 2) Gelenklippen sind knöcherne Ausziehungen, die der Vergrößerung von Gelenkpfannen dienen 3) ein Schleimbeutel ( Bursa synovialis ) polstert stark belastete Strukturen wie Ellenbogen -, Schulter - und Kniegelenk ab
  • " Einteilung der Gelenke nach ihrer Beweglichkeit ( Freiheitsgrad ) " 1) einachsige Gelenke: - Scharniergelenk = z.B. Ellenbogen zwischen Humerus und Ulnar - Dreh - und Radgelenk: erlaubt nur Drehung um die Längsachse, z.B. proximales Gelenk zwischen Radius und Ulnar 2) zweiachsige Gelenke: - Sattelgelenk: z.B. Daumengrundgelenk - Eigelenk: z.B. proximales Handgelenk und Gelenk zwischen Atlas und Os occipitale 3) dreiachsige Gelenke: - Kugelgelenk: z.B. Schultergelenk, Hüftgelenk
  • " Einteilung der Gelenke nach ihrer Führung " 1) Wir unterscheiden folgende Führungsmöglichkeiten: - Knochenführung: Fingergelenke - Bänderführung: Kniegelenk - Muskelführung: Schultergelenk
  • " Das proximale ( körpernahe ) Handgelenk " 1) es besteht eine Verbindung zwischen der eiförmigen Pfanne des Radius und der ersten Reihe der Handwurzelknochen 2) es ist zweiachsig: - Palmarflexion ( Beugung, Handflächenwärts ) - Dorsalextension ( Streckung, Handrückenwärts ) - Radial - und Ulnarabduktion ( Abspreizung radius - und ulnarwärts )
  • " Das distale ( körperferne ) Handgelenk "  - es verbindet beide Reihen der Handwurzelknochen miteinander - es hat eine geringe Beweglichkeit
  • " Das Sattelgelenk des Daumens " 1) es zeigt zwei Hauptbewegungsrichtungen: - Abduktion ( Abspreizen ) und - Adduktion ( Anziehen ) sowie - Opposition ( Gegenstellen ) und - Reposition ( Rückstellen, bezogen auf den Kleinfinger ) 2) sie befinden sich an den Handknöcheln 3) es sind Kugelgelenke mit einem eingeschränkten Bewegungsspielraum  
  • " Die Fingermittel - und Endgelenke " - diese sind reine Scharniergelenke
  • " Das Schultergelenk Art. humeroglenoidales / Art. humeri " 1) die beiden Knochen des Schultergürtels, Clavicula und Scapula, sind in einer Kette von 5 Gelenken eingeschaltet, 3 echte und 2 unechte Gelenke 2) das Schultergelenk ( Articulatio humeri ) verbindet den Kopf des Oberarmes ( Catput humeri ) und den äußeren Schulterblattwinkel 3) es ist ein Kugelgelenk, welches mit einer Gelenklippe ( Labrum glenoidale ) vergrößert ist und trotzdem bedeckt die Gelenkpfanne nur etwa 1/3 bis 1/4 des Gelenkkopfes 4) das Schultergelenk ist das beweglichste und luxationsgefährdelste Gelenk des Menschen, v.a. durch die Größenunterschiede zwischen Kopf und Pfanne 5) vorwiegende Gelenksicherung erfolgt durch Muskulatur und zum Teil durch Bänder 6) es gibt eine sog. " Anschlagssperre " bei der Anteversion und Abduktion durch das Schulterdach
  • " Articulatio sternoclavicularis ( Brustbein - Schlüsselbeingelenk ) " 1) verbindet Schlüsselbein mit dem Brustbein und ist ein funktionelles Kugelgelenk ( Bewegungen nach hinten und vorne, nach oben und unten & Drehung 2) es hat Disken innerhalb der Gelenkhöhle und ist mit straffen Bändern fixiert 3) es ist die einzige knöcherne Verbindung zwischen Schultergürtel und Rumpf
  • " Articulatio acromioclavicularis ( Schuletreckgelenk ) " 1) verbindet Schlüsselbein ( Clavicula ) und  Schulterhöhe ( Acromion ) und ist ein funktionelles Kugelgelenk 2) es ist stark fixiert durch drei Bänder
  • " Subakromiales Nebengelenk " 1) " Unechtes " Gelenk, d.h. der Oberarmkopf gleitet beim Abspreizen des Armes ( Elevation ) unter dem Schulterdach hindurch 2) als Gleitschicht dient der unter dem Schulterdach liegende Schleimbeutel ( Bursa subacromialis )
  • " Brustkorb - Schulterblattgelenk " 1) " Nebengelenk ", d.h. Schulterblatt wird auf den Rippen des Brustkorbs hin - und  hervorgeschoben 2) es gleitet in einer Gleitschicht aus lockerem Bindegewebe zwischen dem Unterschulterblattmuskel ( M. subscalaris ) und dem vorderen Sägemuskel ( M. serratus anterior )
  • " Der Schultergürtel " 1) besteht aus Schlüsselbein und Schulterblatt a) 3 " echte " Gelenke - Articulatio sternoclavicularis ( Brustbein - Schlüsselbein - Gelenk ) - Articulatio acromioclavicularis ( Schultereckgelenk ) - Articulatio humeroglenoidalis ( Glenohumeralgelenk = Schulterglenk ) b) 2 Nebengelenke, bzw. unechte Gelenke: - Subakromiales Nebengelenk ( Schulterdach - Oberarmkopf - Gelenk ) - Thorax - Schulterblatt - Gelenk
  • " Das Hüftgelenk " 1) es ist ein Kugelgelenk mit eingeschränkter Beweglichkeit ( kein sog. Nussgelenk ) 2) seine Bewegungen sind folgende: - um die transversale Achse = Flexion und Extension - um die saggitale Achse = Abduktion und Adduktion - um die Längsachse = Außenrotation und Innenrotation
  • " Das Kniegelenk " 1) die Femurkondylen artikulieren mit den flachen Gelenkflächen der Tibia 2) die Kniescheibe ( Patella ) liegt in der Sehne des M. quadrizeps femoris, des großen vierköpfigen Oberschenkelmuskels 3) zum Ausgleich für die Inkongruenzen der Gelenkflächen und zum Auffangen von Druck und Stoß hat das Kniegelenk zwei keilförmige faserknorpelige Zwischenscheiben ( Menisci ) 4) im Gelenk verlaufen zwei kurze, starke Bänder mit Haltefunktion, die Kreuzbänder, die von den Femurkondylen zu den Tibiatellern ziehen 5) wenn die Kreuzbänder gerissen sind, entsteht das Schubladenphänomen, bei dem der Unterschenkel gegen den Oberschenkel verschieblich wird 6) an Bewegungen sind eine Flexion und eine Extension möglich 7) in gebeugter Stellung gibt es nur eine geringe Innen - und Außenrotation
  • " Das Kniegelenk " - MERKE 1) die Kniescheibe ist ein großes Sesambein 2) sie gehört im eigentlichen Sinne NICHT zum Kniegelenk 3) hier werden Zuordnungsfragen in der HP - Prüfung oft falsch beantwortet
  • " Die Gelenke " 1) Ellenbogengelenk -> Scharniergelenk -> eine Bewegungsachse ( Beugung und Streckung ) 2) proximales Radioulnargelenk -> Zapfengelenk ( Radgelenk ) -> nur Drehbewegungen -> Ein - und Auswärtsdrehung 3) Daumengrundgelenk -> Scharniergelenk -> eine Bewgungsachse -> Beugung und Streckung 4) Schultergelenk -> Kugelgelenk -> drei Bewegungsachsen -> die drei Bewegungsachsen ermöglichen Bewegungen in sechs verschiedene Richtungen 5) Hüftgelenk -> Nussgelenk ( Sonderform des Kugelgelenkes ) -> drei Bewegungsachsen -> die drei Bewegungsachsen ermöglichen Bewegungen in sechs verschiedene Richtungen 6) Kniegelenk -> Rad - und Scharniergelenk -> zwei Bewegungsachsen -> Beugung und Streckung und Drehbewegungen 7) Tibiofibulargelenk ->  Nebengelenk -> gelenkige Verbindung zwischen dem Schienbein und Wadenbein -> ermöglicht nur kleine, gleitende Verschiebebewegungen der beteiligten Unterschenkelknochen 8) Femoropatellagelenk -> eines von zwei Teilgelenken des Kniegelenkes -> in ihm artikuliert die Facies articularis auf der Dorsalseite der Patella mit der Facies patellaris am distalen Femur 9) Femorotibialgelenk -> eine Verbindung zwischen einem Radgelenk und einem Scharniergelenk, die man als Drehwinkelgelenk oder bikondyläres Gelenk bezeichnet -> es sind zwei Bewegungsachsen möglich -> Extension ( Streckung ) + Flexion ( Beugung ) + Außenrotation + Innenrotation