Einführung in die Unternehmensführung (Subject) / Entscheidung als Grundfunktion des Managements (Lesson)

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Relevante Themen und Inhalte aus dem 3. Kapitel für die Klausur WS 11/12 der TU BS.

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  • Entscheidungstheoretische Grundlagen Ausgangspunkt ist der Entscheidungstheoretische Ansatz nach Edmund Heinen, wonach die konkrete Handlungsnotwendigkeit im Mittelpunkt steht. Eine Entscheidung ist dabei die Wahl einer Handlungsoption aus einer Menge nicht gleichzeitig zu verwirklichender Alternativen > intellektuelle Wahlakt mit Handlungsbezug Forschungsansätze: normative (inhaltliche) Entscheidungsforschung oder empirische (Prozessuale) Entscheidungsfindung 
  • Modell vollkommener Rationalität (=Homo Oeconomicus) Seine Problemwahrnehmung ist objektiv und vollständig Alle seine Entscheidungsalternativen (inkl. Konsequenzen) sind bekannt und werden mit einbezogen Seine Alternativen werden allein sachlich, d.h. frei von Emotionen und persönlichen Präferenzen bewertet und ausgewählt Bei der Auswahl dominiert Entscheidungs- und nicht Aktionsrationalität > Rational Actor Model, als rein idealtypische Betrachtung 
  • Formale Entscheidungsmodelle (Entscheidungsregeln) (mathematisch) Die Suche nach formalen Entscheidungsregeln entspricht dem normativen Rationalmodell. Sie fragt weder nach dem Prozess der Entscheidungsfindung noch nach der empirischen Realität Entscheidungsmodelle verlangen nach ▪  Angaben über alternative Umweltbedingungen (Szenarien) ▪  Angaben über die zur Wahl stehenden Entscheidungsoptionen ▪  Angaben über die jeweiligen Entscheidungskonsequenzen ▪  Angaben über die zu verfolgenden Ziele und dabei zu beachtende Kriterien Dabei sind drei Fälle bekannt: ▪  Entscheidung unter Sicherheit (Der Ausgang ist bekannt, die Option wird gewählt, die den Zielwert am besten erreicht) ▪  Entscheidung unter Risiko (Mehrere Ausgänge sind bekannt für die eine Wahrscheinlichkeitsverteilung angegeben werden kann) ▪  Entscheidung unter Unsicherheit (Für die Ausgänge können keine Wahrscheinlichkeiten, also Garantien gegeben werden) Bei der Auswahl von Alternativen ▪  Kann eine Einsicht in die Ziele ermöglichen, dass bessere erkannt werden ▪  Können durch Wirkungsmodelle interessante Alternativen ermittelt und uninteressante ausgesondert werden 
  • Präskriptive Entscheidungsforschung Die Präskriptive Entscheidungsforschung wird auch normative Entscheidungstheorie genannt. Sie ist eine Disziplin, die Menschen bei der Entscheidungsfindung hilft. Dabei wird eine Entscheidungsmatrix aufgestellt, die die Berechnung der Erwartungswertes ermöglicht, sowie Handlungsalternativen, Umweltzustände und entsprechende Konsequenzen darstellt Klassische Entscheidungsregeln Bayes-Regel = Maximiere den Erwartungswert der Zielgröße (Alle Werte mit den gegebenen Wahrscheinlichkeiten multiplizieren, dann über Zeile addieren und Maximum raus suchen) Minimax-Regel = Entscheidung für die Handlung, die bei ungünstigster Zukunftslage zum besten Ergebnis führt (Pessimist) (Alle Zeilenminima raus suchen und dann davon das Maximum nehmen) Maximax-Regel = Entscheidung für die Handlung, die bei bester Zukunftslage zum besten Ergebnis führt (Optimist) (Alle Zeilenmaxima nehmen und dann das Maximum!) Bernouli-Prinzip = Man erstellt eine Nutzenfunktion und maximiert wird der Erwartungswert der Risiko- Nutzenfunktion (Alle Werte in Nutzenfunktion stecken und mit Wahrscheinlichkeit multiplizieren> über Zeile aufaddieren und hinterher das Maximum nehmen) Savage-Niehans-Regel = Minimiere den größten Nachteil, wenn dann die Zukunft falsch einschätzt (Regel des geringsten Bedauerns) (In einer Spalte das höchste Maximum suchen > von dem Maximum alle Werte in den Zellen jeweils abziehen > Summe über Zeile bilden und hinterher die höchste Summe aussuchen) 
  • Deskriptive Entscheidungsforschung Die deskriptive Entscheidungstheorie geht von empirischen Beobachtungen aus und versucht die Frage zu beantworten, wie und weshalb Entscheidungen getroffen werden. Das Modell beschränkter Rationalität: Herbert Simon hat das Prinzip der beschränkten Rationalität eingeführt und war somit Anhänger der deskriptiven Entscheidungsforschung Bounded rationality: ▪  Intellektuelle Beschränkung : allocation of Attention (der Mensch hat nur begrenzte Problemlösekapazität und limitierte Ressourcen) ▪  Politische Beschränkung: Interessenskonflikte (Es wird immer Konflikte zwischen Individual-, Bereichs- und Organisationszielen geben (so viele Probleme wie Personen in einer Firma) ▪  Kontextuale Beschränkung: Akzeptanzproblem (Konzentration auf das politisch machbare) ▪  Historische Beschränkung : Logic of Rule-following (Alltagsregeln werden wiederholt) ▪  > Suche nach Alternativen stoppt, wenn man eine gefunden hat, mit der man zufrieden ist, auch wenn es noch bessere gäbe! 
  • Prospect Theory on D. Tversky und A.Kahnemann (neue Erwartungstheorie) Psychologische Untersuchung von Heuristiken (mit begrenztem Wissen und Zeit zu guten Lösungen gelangen). Dazu haben die beiden die systematische menschliche Fehler (cognitive bias) bei Entscheidungen unter Risiko entdeckt Sie fanden heraus, dass die meisten Menschen sich auf Heuristiken zur Entscheidungsfindung verlassen. Es wird unterschieden zwischen ▪ Verfügbarkeitsheuristik (wie verfügbar sind Informationen / je schneller abzurufen, für desto wahrscheinlicher werden sie gehalten) ▪  Repräsentationsheuristik (aufgrund von Klischees wird eine Entscheidung getroffen) ▪  Ankerheuristik (anhand von vorher gesehenen Preisen o.Ä. vergleicht man alles andere) Dies hat insbesondere zur Folge, dass sich Menschen durch Fehler eher beeinflussen und motivieren lassen, also durch erfolge. Anders: Menschen werden durch Verluste mehr motiviert, Energie in die Problemlösung zu stecken, als bei Erfolgen Ergebnis der Prospect Theory: Die meisten Entscheider sind ▪  Bei Gewinnen risikoscheu ▪  Bei Verlusten risikogeneigt ▪  Bewerten Verluste emotional stärker als Gewinne ▪  Würdigen die Komponenten des Entscheidungspoblems nicht stabil (Framing) Framing: ▪ Menschen entscheiden anders, wenn der Rahmen anders ist. So wird beispielsweise mit gegebenen Informationen verglichen und dann fälschliche Annahmen gemacht > cognitive bias