Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Begrifflichkeit (Lesson)

There are 131 cards in this lesson

Begriffe

This lesson was created by Wolkenkuckucksheim.

Learn lesson

  • Allgemeines Modell der Psychotherapie (Orlinsky und Howard) Erfolg abhängig von Passung Behandlungsmodell d. Therapeuten  Störung des Pat.  Person d. Therapeuten  Person des Patienten  Hauptkomponenten einer Psychotherapie Rahmenbedingungen (Inputvariablen), z.B. Versorgungsystem  Prozessmerkmale, z.B. Behandlungsmodell, Beziehung, Interventionen  Ergebnis- oder Outputvariablen 
  • Unterschied Multi- und Komorbidität Multimorbidität: Gleichzeitiges Auftreten von zwei oder mehr Errkankungen/Krankheitszuständen in einer Person  Komborbidität (Begleiterkrankung): Eine Grunderkrankung und Folgeerkrankungen 
  • Auswahl geeignetster Intervention VOR Therapiebeginn Auswahl Intervention laufend an Therapieverlauf und Veränderungen anpassen selektiv-differentielle Indikation prozessual-adaptive Indikation
  • Nosologie Psychopathologie Ätiologie Pathogenese Syndrome Symptome Pathophysiologie/Pathomechanismus Nosologie: systematische Krankheitslehre, Bestimmung, Beschreibung und systematische Ordnung von Störungen Psychopathologie: Teilgebiet der Nosologie, der sich mit vorausgehenden Ursache und Auslösern (Ätiologie), Entstehungsweise und Entwicklung im zeitlichen Verlauf (Pathogenese) krankhafter (Pathologischer) Einzelphänomene (Symptome) oder Symptomverbänden (Syndrome) inkl. dabei feststellbarer Körpervorgänge (Pathophysiologie) 
  • AB-Plan Auch mutliple Baseline-Plan  derselbe Proband über verschiedene Situationen  oder  verschiedene Probanden zeitversetzt  Ziel: zwischenzeitliches Geschehen (history) und Reifung (Maturation) auszuschließen 
  • Fehlerquellen (Arten von Varianzen), die zu unzureichender Übereinstimmung bei Diagnostikern führt (mangelnde Reliabilität) Subjektvarianz (Person wird in unterschiedlichen Krankheitszuständen untersucht)  Situationsvarianz  Informationsvarianz  Beobachtungsvarianz (unterschiedliche Wahrnehmung und Gewichtungen)  Kriterienvarianz 
  • Beruhigende/bedrohende Informationen haben mehr Einfluss als neutrale Wahrnehmungsabwehr 
  • Quantitative Bewusstseinsstörungen 1) Benommenheit  2) Somnolenz (schläfrig, aber erweckbar)  3) Sopor (schlafähnlich, nur durch starke Reize, z.B. Schmerz, erweckbar)  4) Koma 
  • Somnolenz (gehört wozu im AMPD?) quantitative Bewusstseinsstörung 
  • Sopor (gehört wozu im AMPD?) quantitative Bewusstseinsstörung 
  • Bewusstseinstrübung qualitative Bewusstseinsstörung  Mangelnde Klarheit d. Erlebens, Verwirrtheit d. Denkens/Handelns, z.B. Delir 
  • Bewusstseinseinengung qualitative Bewusstseinsstörung  Fixierung auf bestimmtes Erleben, verminderte Ansprechbarkeit 
  • Bewusstseinsverschiebung qualitative Bewusstseinsstörung  fast völlig subjektiv, erweitertes Erleben der Wachheit, Intensität, Erfahrungsraum; sehr wach und unruhig  z.B. bei Drogen, Manie, Meditation 
  • Orientierungsstörung (Arten) Orientierung zu  Zeit (wann)  Ort (wo) Person (wer bin ich) Situation (was passiert hier gerade) 
  • Auffassungsstörung (AMDP) Probleme bei der kognitiven Verarbeitung von Informationen; Bedeutung von Wahrnehmung zu begreifen und sinnvoll miteinander zu verbinden 
  • Merkfähigkeitsstörung (AMDP) Herabsetzung oder Unfähigkeit sich neue Eindrücke länger als 10 Minuten zu merken 
  • Paramnesie Erinnerungsverfälschungen /-täuschungen, z.B.  Jamais-vu:  eine Person, ein Umstand oder ein Ort – obwohl eigentlich bekannt – als völlig fremd oder neu empfunden. Das Erlebnis findet unter ähnlichen Umständen wie das Déjà-vu-Erlebnis statt und ist von der gleichen emotionalen Irritation begleitet. Deja-vu  Intrusionen  Flashbacks 
  • Ekmnesie Zeitgitterstörung Gedächtnisstörung Ekmnesie: Störung des Zeiterlebens, bei der frühere Lebensabschnitte als gegenwärtig erlebt werden. Zeitgitterstörung: Unfähigkeit, Gedächtnisinhalte korrek zu ordnen (Korsakow, senile Demenz) 
  • Hypermnesie Gedächtnisstörung  abnorm gesteigerte Gedächtnisleistung (z.B. unter hypnose, Fieber) 
  • Inkohärenz (Zerfahrenheit) Formale Denkstörung  Außenbeobachtung  Die einzelnen Gedanken und Gesprächsteile bleiben ohne Zusammenhang, sie sind unlogisch, bruchstückhaft und zerfahren. Teilweise bestehen die Gedanken nur noch aus einzelnen Wörtern oder Wortfetzen
  • Perseveration (Haften) formale Denkstörung  krankhafte Beharren, Haftenbleiben oder Nachwirken von einmal aufgetauchten psychischen Eindrücken (z. B. Gedanken oder Vorstellungen). Dazu zählt auch das beharrliche Wiederholen von Bewegungen, Wörtern oder Zahlen in unpassendem Zusammenhang
  • Denkhemmung formale Denkstörung  Subjektive Empfindung: Das Denken wird subjektiv als unregelmäßig gebremst, verlangsamt oder blockiert empfunden, als ob es gegen einen inneren Widerstand vollzogen werden müsse
  • Denkverlangsamung Formale Denkstörung  Fremdwahrnehmung: Das Denken ist kontinuierlich verzögert und erscheint verlangsamt und stockend; ein Gedanke kann nicht oder nicht sofort zu ende gedacht werden. 
  • Umständliches Denken Formale Denkstörung  Außenwahrnehmung: Wesentliches kann nicht von Nebensächlichem getrennt werden. Der inhaltliche Zusammenhang des Denkens ist hier zwar stets gewahrt, verliert sich aber in unwesentlichen Details. Das Denken wirkt weitschweifig, pedantisch oder kleinkrämerisch. 
  • Eingeengtes Denken oder Gedankenarmut Formale Denkstörung  inhaltliche Denkumfang und die geistige Flexibilität eingeschränkt fixiert auf einige wenige Bewusstseinsinhalte und die Gedanken kreisen um nur wenige Themen. Der Wortschatz ist verringert und teilweise können auch Gedächtnisinhalte verlorengegangen sein. Bei Gedankenarmut oder Gedankenleere enthält das Denken zu wenige Inhalte und ist verbindungsarm, ideenlos und ohne Einfälle. Fremd- und Selbstwahrnehmung 
  • Grübeln Formale Denkstörung  subjektive Wahrnehmung  Unablässige, gedankliche Beschäftigung mit häufig unangenehmen Themen, die nicht zielführend ist. Im Kontrast zum eingeengten Denken ist im Gespräch der Wechsel auf andere Themen ohne Schwierigkeiten möglich.
  • Gedankendrängen (Gedankenjagen) Formale Denkstörung  Subjektiv Der Betroffene fühlt sich dem Druck vieler verschiedener Einfälle oder Gedanken ausgeliefert. 
  • Ideenflucht / Gedankenflucht Formale Denkstörung  Denktempo kann erhöht sein. Assoziationen gelockert und die Gedanken sprunghaft. viele Gedanken  erhöhte Ablenkbarkeit 
  • Vorbeireden Formale Denkstörung  Fremdwahrnehmung  Auf gestellte Fragen wird nicht eingegangen, obwohl sie inhaltlich verstanden sowie erfasst wurden
  • Gedankenabreißen und gesperrtes Denken Formale Denkstörung  Gedankenabreissen: Subjektiv - plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankengangs ohne erkennbaren Grund  gesperrtes Denken: Außenbeobachtung des abgebrochenen Gedankengangs 
  • Neologismen Formale Denkstörung  Wortneubildungen außerhalb der sprach. Konventionen und nicht unmittelbar verständlich 
  • Inhaltliche Denkstörungen Was wird gedacht (Inhalt des Denkens) statt wie wird gedacht (formale Denkstörungen --> Ablauf des Denkens) Fehlbeurteilung der Realität, die im Widerspruch zur Realität steht (bei intakter Wahrnehmung) und zur kollektiven Erfahrung/Glauben und an der mit subj. Gewissheit festgehalten wird (Unkorrigierbarkeit)  Wahn  Zwangsgedanken  überwertige Ideen  --> wird im AMDP nicht mehr explizit verwendet 
  • Wahn Formen Themen Inhaltliche Denkstörung  Wahnformen: Wahngedanken Wahnwahrnehmung: wahnhafte Fehlinterpretation von realen Sinneswahrnehmungen  Systematisierter Wahn/Wahnsystem: Wahninhalte werden zu einem Wahngebäude verknüpft  Wahnstimmung: atmosphärisches Erleben im Vorfeld, es liegt was in der Luft  Wahneinfall: plötzliches Aufkommen von wahnhaften Überzeugungen  Wahndynamik: Affektive Beteiligung am Wahn  Wahnthemen: Nihilistischer Wahn: bei dem die Betroffenen der Überzeugung sind, nicht zu existieren. Zum Teil leugnen die Betroffenen auch die Existenz von Angehörigen Bizarrer Wahn: Nicht plausibel, z.B. wenn jmd. meinen Bauchnabel berührt, fliege ich in die Luft im Gegensatz zu könnte eintreten, z.B. verfolgt, vergiftet 
  • Illusionen / illusionäre Verkennung Wahrnehmungsstörung / Sinnestäuschung Etwas Vorhandenes wird verfälscht wahrgenommen, z.B. Baum im Dunkeln sieht aus wie Mensch 
  • Pareidolie Wahrnehmungsstörung / Sinnestäuschung ein tatsächlich vorhandenes Objekt um ein nicht vorhandenes ergänzt wird. So können beispielsweise Worte in ein rauschendes Geräusch oder Gesichter in ein Muster interpretiert werden
  • Zönästhesien Wahrnehmungsstörung / Sinnestäuschung  Unter Zönästhesie werden abnorme, den eigenen Körper betreffende Wahrnehmungen (Propriozeption) verstanden. Zu den Zönästhesien gehören zum Beispiel Kribbeln, Empfindungen des Schrumpfens des eigenen Körpers oder kreisende Bewegungswahrnehmungen im Bauch.
  • Akoasmen Sinnestäuschung / Wahrnehmungsstörung Geräusch als Halluzination 
  • Ich-Störungen Störungen der Ich-Umwelt-Grenzen und des persönlichen Einheitserlebens  Derpersonalisation: Entfremdungsgefühl, nicht man selbst sein  Derealisation: Die Umgebung wirkt fremd und unwirklich  Fremdbeeinflussungserlebnisse:  Gedankenentzug  Gedankenausbreitung  Gedankeneingebung  Gedankenlautwerden 
  • Phoneme Halluzination von Gesprochenem (im Gegensatz zu Akoasmen) 
  • Gedankeneingebung Ich-Störung  Die Gedanken werden als von außen gesteuert, gemacht, gelenkt empfunden 
  • Gedankenentzug Ich-Störung  Gefühl, dass Gedanken weggenommen werden 
  • Gedankenausbreitung Ich-Störung  Die Gedanken gehören nicht mehr ihm allein, andere können daran teilhaben 
  • Gedankenlautwerden Ich-Störung  Betroffene sind der Auffassung, ihre gerade gedachten Gedanken laut hören zu können
  • Affektabilität Stimmungslage  Schneller Wechsel der Affekte, spontan oder auf Anstoß von außen (himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt)  Im Gegensatz zur Affektinkontinenz ist die Stimmungsschwankung dem Betroffenen zwar bewusst, wird von diesem aber nicht als peinlich oder krankhaft erlebt.
  • Affektinkontinenz Stimmungslage  mangelnde Affektkontrolle Diese springen rasch an, sind übermäßig stark und können vom Patienten nicht beherrscht werden wird als Störung wahrgenommen, peinlich 
  • Affektstarre Stimmungslage  Verlust der affektiven Modulationsfähigkeit (Schwinungsfähigkeit). Der Patient verbleibt auf einer Gefühlsebene oder einer Stimmung, unabhängig von den äußeren Gegebenheiten.
  • Affektverflachung Stimmungslage  Bei der Affektverflachung kommt es zu einer allgemeinen Einschränkung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Affekte Sind nur einzelne Affekte betroffen, spricht man von Affektverarmung. Der Patient wirkt im Gespräch gleichgültig und indifferent. Seine emotionale Schwingungsfähigkeit, d.h. Fähigkeit, auf Gefühle zu reagieren und sie zu empfinden, ist herabgesetzt.
  • Zwänge Zwangsgedanken / Zwangsimpulse / Zwangshandlungen   gegen inneren Widerstand, aufdrängend  als unsinnig erlebt (ich-dyston)  lassen sich nur schwer unterbinden, quälend 
  • Antriebsstörungen Tempo, Intensität, Ausdauer psych. Funktionen  Antriebsarmut/Antriebsschwäche/Antriebshemmung: Mangel an innerer Energie; Pat. lassen sich kaum motivieren, Begeisterungsfähgkeit herabgesetzt  Antriebslosigkeit: Antrieb fehlt vollständig  Anriebsgesteigert 
  • Psychomotorik Psychisch bedingte Störung des spontanen Bewegungsspiels (inkl. Sprechen)  motorisch unruhig manieriert/bizarr mutistisch  theatralisch  Parakinesen Stereotypien, z.B. Echolalie, Echopraxie, Katalepsie, Paralalie,  Logorrhoe