Makroökonomie (Subject) / Nachfrage nach Geld (Lesson)

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Nachfrage Geld

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  • "Alte" Quantitätsgleichung des Geldes nach Irving Fisher (1911) M * v = Q * P M=Geldmenge; v=Umschlagsgeschwindigkeit; P=mittleres Preisniveau; Q=reale Gütermenge/BIP M * v = Geldseite eines Tausches Q * P = monetär bewertete Güterseite ->Geld gilt als "neutral", als "Geldschleier über der Realwirtschaft" -Verfügbarkeit von Geld wirkt sich nicht auf Realwirtschaft aus -es gilt die "Neutralität des Geldes": Geldmenge wirkt sich auf absolute Preise (allg. Preisniveau, durchschnittliche Preise) aus, nicht auf die Preisrelationen der Güter untereinander -Dichotomie (Unabhängigkeit) von Geld und Gütermarkt     ->Erhöhung der Geldmenge führt nicht zu Erhöhung der Produktion, sondern ausschließlich        zu höherem Preisniveau (Inflation) -keine Theorie der Geldnachfrage, sondern Theorie des Preisniveaus
  • Kassenhaltungsansatz / Cambridge-Gleichung von Alfred Marshall M = k * Yr * P M=Geldmenge; k=Kassenhaltungskoeffizient; Yr=reales Transaktionsvolumen; P=Preisniveau -Linke Seite (M) weist das korrekte Geldangebot der ZB aus -diese Maxime muss die ZB einhalten, dann bedarf es keinen Goldstandards für die Neoklassik folgt ->Geldmenge soll um genau den %-Satz steigen, wie das Produktionspotential  ->jede stärkere Geldmengenänderung führt zu Inflation und folglich zu Planungsunsicherheit und Wohlstandsverlust ->aktive Geldpolitik ist abzulehnen ->Konjunkturzyklen sind rein realwirtschaftlich Lässt vielmehr Nachfrage nach Geld lesen und eröffnet damit den Schritt in Richtung einer von der Nachfrage bestimmten Geldtheorie
  • "Neue" Quantitätstheorie von Milton Friedman -stellt Abhängigkeit der Geldmenge von einer Vielzahl von Faktoren dar -erkennt den Einfluss des Geldes auf die Realwirtschaft an (money matters), hält aber die Inflation langfristig für ein rein monetäres Problem -erweitert Geldmengenbegriff: neben Bargeld auch alternative Anlageformen (Spar-, Termineinlagen, Wertpapiere)
  • Keynes Liquiditätspräferenztheorie Motive der Geldhaltung -Transaktionsmotiv: Notwendigkeit, Geld für alle geplanten Transaktionen (Kauf von Gütern, Dienstleistungen) vorzuhalten -Vorsichtsmotiv: gewisser Kassenstand wird für unvorhergesehene Zahlungen vorgehalten -Spekulationsmotiv: Umschichtungen zw. Bargeldhaltung (kein Zinsertrag) und zinstragenden Wertpapieren, um von Kurssteigerung der Wertpapiere zu profitieren Jedes Wirtschaftssubjekt hat einen -kritischen Mindestzinssatz - unterhalb dessen nur Bargeld gehalten wird -kritischen Höchstzinssatz - oberhalb dessen nur Wertpapiere gehalten werden Fallender Marktzinssatz: für immer mehr WS wird kritischer Mindestzinssatz unterschritten - Geldnachfrage steigt Steigender Marktzinssatz: für immer mehr WS wird kritischer Höchstzinssatz überschritten - Geldnachfrage sinkt
  • Rolle der Geldpolitik in der Neoklassik -Geldmenge soll um genau den Prozentsatz steigen, um den auch das Produktionspotential wächst -stärkere Geldmengenänderung führt zu Inflation -stärkere Geldmengenänderung führen zu Planungsunsicherheit und zu Wohlfahrtsverlusten -aktive Geldpolitik wird daher abgelehnt -Konjunkturzyklen werden als rein realwirtschaftliche Phänomene erklärt -Geldpolitik hat realwirtschaftliche Auswirkungen, aber v.a. durch die Möglichkeit zum Fehlverhalten des Staates (Friedman) -in Ablehnung von Geldpolitik als Konjunkturpolitik trafen sich angebotsorientierte Neoklassiker (Friedman) mit Neoliberalen der österreichischen Schule
  • Rolle der Geldpolitik - Keynesianer -messen Geldpolitik einen entscheidenden Einfluss auf die Realwirtschaft zu ->Konjunkturzyklen wesentlich bestimmt durch geld-/finanzwirtschaftliche Unsicherheiten ->Unsicherheiten und daraus folgend die fehlende Abstimmung von Sparen und Investieren muss durch geldpolitische Maßnahmen aufgefangen werden ->Geldstabilität wird ggf. Ziel der Vollbeschäftigung nachgeordnet