Fachgespräch Meister (Subject) / Kommissionieren (Lesson)
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Grundlagen Kommissionieren
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- Welche Kommissioniermethoden gibt es? - Auftragsorientierte, parallele Kommissionierung.- Auftragsorientierte, serielle Kommissionierung.- Serienorientierte, parallele Kommissionierung.
- Erkäre Wege optimieren ? - Um zeitsparend und effektiv arbeiten zu können, sollten die Strecken, die die Mitarbeiter als Fußgänger oder im Fahrzeugverkehr zurücklegen, möglichst kurz sein. Die Zeiten, die für die Strecken im Lager benötigt werden, sind z.B. abhängig von der Länge der Wege, der Geschwindigkeit und Beschleunigung von Fördermitteln, der Anzahl der Stopps an Lagerorten, der Länge der Gänge und der Lagerstrategie.
- Welche zwei Lagerungsarten gibt es? - statische Lagerung (Festplatz Lagerung) - dynamische Lagerung (chaotische Lagerung
- Erklären Sie den Unterschied zwischen der Rundgangstrategie und der Stichgangstrategie. Rundgangstrategie: der Kommissionierer durchläuft jeden Gang vom Anfang bis zum Ende. Stichgangstrategie: der Kommissionierer geht nur so weit in den Gang hinein, wie es notwendig ist, um den letzten Artikel in diesem Gang zu entnehmen.
- Welcher Bestandteil der Kommissionierzeit kann durch den Kommissionierer am stärksten beeinflusst werden? Die Verteilzeit erfasst die Zeit, in der nicht produktiv gearbeitet wird. Dazu zählen: persönliche Verteilzeiten, z. B. zur Toilette gehen, Nase putzen, Scheinarbeiten ausführensachliche Verteilzeit, z. B. Pause wegen Mangels an Arbeit, Warten auf das Transportmittel oder auf die Information
- Wie kann Verteilzeit verkürzt werden? - eine bessere Arbeitsplatzplanung- Motivation der Mitarbeiter- ein gutes Betriebsklima- Einführung eines Prämienlohnsystems, das quantitative und qualitative Gesichtspunkte berücksichtigt(quantitativ: Zeit pro Auftragseinheit; qualitativ: Fehlerquote pro Auftrag).
- Nenne die Kommissionierzeiten Basiszeit+ Wegzeit+ Greifzeit+ Totzeit+ Verteilzeit= Kommissionierzeit
- Was ist die Basiszeit Die Basiszeit beinhaltet die Zeit für die organisatorischen Tätigkeiten vor bzw. nach der Kommission: - Aufnehmen, Lesen und Ordnen der Kommissionierbelege- Zugriff zum Kommissioniergerät- Abgabe des Kommissioniergerätes an einem Sammelpunkt- Suchen und Bereitstellen von Hilfsmitteln wie Paletten, Kommissionierwagen, Kleinbehälter- Übergabe des Behälters an die Auftragssammelstelle oder eine FörderanlageDie hohe Basiszeit ist meist auf zwei Ursachen zurückzuführen: unvollständige, schlecht lesbare, ungeordnete Kommissionierbelegeschlecht organisierte Bereitstellung der Kommissionhilfsmittel (Suchen, Instandsetzen usw. erforderlich)
- Was ist die Wegzeit Die Wegzeit ist die Zeit für die Bewältigung des Weges zwischen zwei Entnahmen. Sie wird meist pro Position erfasst. In den meisten Fällen enthält die Wegzeit den größten Anteil an der gesamten Kommissionierzeit. Anlaufen der Lagerorte aller AuftragspositionenRückkehr zum Ausgangspunkt
- Die Wegzeit kann vermindert werden durch - Vermeidung von Fehlwegen infolge geringer Kenntnis der Lagerorte- Erhöhung der Artikelkonzentration (wird die „Stirnfläche“ pro Artikel im Regal verringert, - - - - vermindert sich die Entfernung zwischen zwei Artikeln),- Lagerung der am häufigsten verlangten Artikel (A-Güter, Bestseller) am Regalanfang (Stichgangsstrategie)- Zusammenfassen mehrerer Teilaufträge für einen Kommissionierrundgang- Einsatz von Kommissionierfahrzeugen. Die höhere Geschwindigkeit der Fahrzeuge gegenüber dem zu Fuß gehenden Menschen wirkt sich aber erst bei langen Wegen zwischen den einzelnen - Entnahmen aus- Einsatz von Durchlaufregalen.
- Was ist die Greifzeit Die Greifzeit (Entnahmezeit, Pickzeit) enthält die Tätigkeiten: - Artikel aus dem Regal nehmen, d. h. Hinlangen, Greifen, Herausnehmen- Artikel in den Behälter legen
- Von was hängt die Greifzeit ab - von der Griffhöhe- von der Grifftiefe- von Gewicht, Volumen und Empfindlichkeit der entnommenen Artikel- von der Art der Abgabe (Behälter, Förderband)- von der Menge der zu entnehmenden Artikel
- Was ist die Totzeit Die Totzeit, auch Nebenzeit genannt, umfasst: Lagerplatz des Artikels suchenAnbruch bildenKontrollieren, Zählen, VergleichenBeschriftungen vornehmen (z. B. Eintragung in Lagerfachkarte)
- Durch welche Maßnamen lässt sich die Totzeit Optimieren Die Totzeit kann durch geeignete Maßnahmen meist nur geringfügig gekürzt werden: - gute Regalbeschriftungen für schnelles Finden- automatische Zählvorgänge- Verzicht auf die Abgabe von Anbrüchen, sondern nur Abgabe vorverpackter Mengen- Vorverpackung in unterschiedlichen Mengeneinheiten (z. B. 1, 5, 10, 20, 50, 100 Stück) Vorbereitend: Suchen des LagerplatzesVergleichen der Position mit dem im Fach befindlichen Artikelggf. Bildung des AnbruchesAbzählen der Entnahmemenge Nachbereitend: Kontrollieren, Zählen, Wiegen der entnommenen ArtikelQuittieren der Entnahme
- Was ist die Auftragsorientierte, serielle Kommissionierung Die Aufträge werden in den verschiedenen Lagerzonen nacheinander bearbeitet. Dabei können alle Lagerzonen von einem einzigen Kommissionierer pro Auftrag durchschritten werden, oder aber von einem Kommissionierer pro Lagerzone. Vorteile: Vorteile: - leichte Einarbeitung gewährleistet - schnell Verantwortliche festlegen kann und - wenig organisatorischer Vorbereitung bedarf Nachteil: - langen Auftragsdurchlaufzeiten, - die langen Kommissionierwege - Übergabe eines Auftrags an den Kommissionierer der nächsten Lagerzone.
- Auftragsorientierte, parallele Kommissionierung Jeder Kundenauftrag wird entsprechend den Lagerzonen in Teilaufträge getrennt, so dass die Kommissionierung in den einzelnen Lagerzonen parallel erfolgen kann. Danach erfolgt eine Zusammenführung der Teilaufträge. Vorteil: - kürzere Auftragsdurchlaufzeiten Nachteile: - aufwändigen Auftragsteilung und Zusammenführung - sowie eine ungleichmäßige Belastung der einzelnen Kommissionierbereiche.
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- was ist die Serienorientierte, parallele Kommissionierung Die Auftragseingänge werden zu Serien zusammengefasst und auf die einzelnen Lagerzonen aufgeteilt. Somit kann ein Artikel, der in mehreren Aufträgen vorhanden ist, gesammelt entnommen werden. Daraufhin werden die einzelnen Artikel wieder den Einzelaufträgen zugeteilt. Serienweise entnehmen – auftragsweise zusammenführen Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass ein Lagerplatz nur einmal pro Serie und nicht pro Kundenauftrag angelaufen werden muss. Es ergeben sich jedoch trotzdem relativ hohe Auftragsdurchlaufzeiten sowie eine aufwändige Vorbereitung und Zusammenführung der Aufträge, die ohne EDV-Einsatz nicht zu bewältigen ist.Generell können die Kommissionierwege durch die Stichgangsstrategie verkürzt werden, d. h. alle Artikel mit hoher Gängigkeit werden in der Nähe des Versandplatzes gelagert. Selten benötigte Artikel werden weiter hinten im Regal gelagert.Eine weitere Möglichkeit, Zeit bei der Kommissionierung zu sparen, besteht in der Verwendung von laufwegsoptimierten Picklisten. Dabei werden die Aufträge auf der Pickliste zusammengefasst, deren Lagerplätze nah beieinander liegen. Dies erspart den Lagermitarbeitern lange Laufwege.
- Welche Kommisioniersysteme gibt es Maschinelle Kommissioniersysteme: -Kommissionieratomaten - Kommissionierroboter Manuelle Kommissioniersysteme: - Ware-zur-Person-Systeme; sog. dynamische Bereitstellung = Dynamische Kommissionierung- Person-zur-Ware-Systeme; sog. statische Bereitstellung = Statische Kommissionierung
- Welche Kommissionierverfahren gibt es ? - Kommissionierung mittels Pickzettel (höchste Fehlerquote, hohe Basiszeit)- Kommissionierung mit mobiler Datenerfassung (MDE) (direkte verbindung zum Lagerverwaltungssystem, Barcode, RFID)- Kommissionierung mittels Barcode Pick-by-Scan/Pick-by-Barcode- Kommissionierung mit Pick-by-Light- Kommissionierung mit Pick-by-Voice- Kommissionierung mit Pick-by-Vision- Kommissionierung mit Pick-by-RFID
- Nenne die zwei Lagerstrategien - Stichgangstrategie - Rundgangstrategie
- Was ist die Stichgangstrategie Bei der Stichgangstrategie wird in jeden Gang nur soweit hineingegangen oder gefah-ren, bis der Lagerort der Ware gefunden ist. Oft wird die beste Strategie von einem Lagerverwaltungsprogramm automatisch bestimmt
- Einflussfaktoren der Kommissionierleistung Durch den Aufbau und die Arbeitsorganisation des Lagers werden die Rahmenbedingungen für die Kommissionierleistung gesetzt: Beim System "Person zur Ware" bewegt sich der Mitarbeiter entweder selbst oder mit einem Förderfahrzeug zu den Waren und entnimmt diese manuell aus den einzelnen Lagerorten. Wegezeiten und evtl. auch Suchaufwand bei nicht mit Barcode ausgestatten Regalen mindern darüberhinaus die Kommissionierleistung teilweise erheblich. Durch eine digital erstellte Pickliste (z.B. MDE) können Wegezeiten minimiert werden - mit positiver Auswirkung auf die Kommissionierleistung. Beim System "Ware zur Person" arbeitet der Lager-Mitarbeiter meistens an einem Kommissionierplatz und bekommt die Artikel mit Förderkörben angeliefert. Er entnimmt dann aus den jeweils bereitgestellten Transportbehältnissen die benötigte Anzahl von Artikeln, die von einem automatischen Fördersystem selbsttätig wieder an den ursprünglichen Lagerort zurückgebracht werden. Das System "Ware zur Person" steigert die Kommisionierleistung erheblich.
- Kommissionierleistung berechnen - die Formel: Kommissionierleistung= 3600:Kommissionierzeit in Sekunden pro Position Beispiel: Ein Lagerist benötigt pro entnommener Position durchschnittlich 50 Sekunden. Nun setzen wir die 50 Sekunden oben in die Formel ein: 3600 Sekunden geteilt durch 50 Sekunden ergibt: 72 Und was heißt das nun? Die Kommissionierleistung beträgt 72 Positionen pro Mitarbeiter und Pro Stunde.