Gesundheitspsychologie (Subject) / Theorien und Modelle des Gesundheitsverhalten (Lesson)

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  • Unterschied zwischen theoriegeleitenten Strategien und gut gemeinten Ratschlägen zur Förderung von Gesundheit? Theorie geleitente Strategien haben expliziten Bezug auf gesundheitpsychologische Theorien und bauen auf deren Evidenzen auf Theoriegeleitete Strategien ermöglichen Annahme über Erfolgsversprechen und Schätzung über Vertretbarkeit des Aufwandes  Bei intuitiv, gut gemeinten Ratschlägen wissen wir nicht welche Bestandteile genau erfolgreich sind und wie und warum sie überhaupt wirken ?
  • Was erfordert theorie- und evidenzbasiertes Vorgehen? - Gesundheitsrelevantes Verhalten ändern und Wirksamkeit von Interventionen überprüfen (zB vergleich von zweien verschiedenen Interventionen) - Annahmen über das Zusammenspiel verschiedener Variablen prüfen
  • Evaluationskriterien - wie wirkt die Maßnahme? - Wie gut wirkt die Maßnahme? - Warum wirkt die Maßnahme?
  • Intervention Mapping 1. bedarfsanalyse : gesundheitsthema identifizieren, verhaltensbedingte und umweltbedingte Faktoren, Risikopopulation, Auswirkung auf Lebensqualität, 2. Proximale Ziele des Progamms: erwartet verhaltensänderung, verhaltensziele benennen, determinanten, zielpopulation eingrenzen 3. Theoriebasierte Methoden und praktische Strategien: Brainstorming über Methoden, Methoden in Strategien umsetzen 4. Plan des Programms: Operationalisieren der Strategien in Plänen, Gedanken über Versuchsleiter und Orte, Materialien zur Durchführung entwicklen 5. Plan zur Umsetzung und Implemntierung: Verbindungssytem entwicklen, Ziele zur Umsetzung und Implementierung bennen, Determinanten benennen 6. Evaluationsplan: Entwicklung eines evaluationsmodells, fragen zur effekt- und prozessevaluation entwicklen
  • Theorie und Modelle des Gesundheitsverhaltens - beschreiben wie und unter welchen Bedingungen bestimmte Einflussfaktoren zusammenwirken und ein Kriterim (Zb absicht, mit dem rauchen aufzuhören oder tatsächliche Nikotinabstinenz) - aus modellen lassen sich hypothesen ableiten, um diese zu testen und modifikationsprogramme theorigeleitet und evidenzbasiert zu entwicklen und zu überprüfen - verhalten muss operationalisiert werden um messbar zu werden (zb gewicht reduzieren=fettarm essen)
  • Furchtappelltheorie Definition Theorien die annehmen, dass Menschen mit ihrem Risiko konfrontiert und wachgerüttelt werden müssen, damit sie ihr Verhalten ändern, werden als Furchtappelltheorien bezeichnet
  • Kognitive Dissonanz tritt auf... - wenn man Entscheidungen getroffen hat, obwohl Alternativen ebenfalls attraktiv waren - wenn man Entscheidungen getroffen hat, die anschließend als Fehlentscheidungen erweist, - wenn man sich konträr zu seinen Überzeugungen verhält, ohne dass es dafür eine externe Rechtfertigung gibt -> ist Dissonanz stark genug, kann ihre bekämpfung eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten herbeiführen
  • Health Belief Modell Modell  = empirisch bestätigt HBM geeignet zur Gesundheitskommunikation dient zur Aufklärung im Bereich der Prävention dient der Analyse und Vorhersage von gesundheitsbezogenem Verhalten Die entscheidende Variable ist der Wert des Zieles und die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung.
  • Protection Motivation Theory (PMT, Rogers) Bildung einer Intentions zur Verhaltensveränderung ist abhängig von: Bedrohungseinschätzung  (kosten nutzen abwägung: kosten im sinne von schweregrad und vulnerabilität) und Bewältigungsmöglichkeiten (selbstwirksamkeitserwartung, handlungskosten)
  • Wirksamkeit von Furchtapellen Bedrohungsintervention, die Selbstwirksamkeitserwartung stärken, führen mit höheren Wahrscheinlichkeit zu einer Verhaltensänderung
  • Furchtappelltheorie Zusammenfassung - Furchtappelle können Einfluss auf Gesundheitsverhalten nehmen: HBM und PMT stellen theoretische Rahmen dafür dar - Nutzen des HBM geeignet zur Gesundheitskommunikation - Nutzen des PMT: Bedrohungs und Bewältigungseinschätzung - Vorteil PMT gegenüber HBM: explizite Integration der Intention und Selbstwirksamkeit aber Furchtappelle motivieren nur wirksamm, wenn Maßnahmen gleichzeitig die Bewältigungskompetenzen unterstützen 
  • Theory planned behaviour -Intention gilt als wichtigste proximale Prädikator von Verhalten -Intention wird selbst wiederum von Einstellung, subjektiver Norm und wahrgenommener Verhaltenskontrolle vorhergesagt -Wahrgenommene verhaltenskontrolle: subjektive wahrgenommene Schwierigkeit, ein Verhalten auszuführen -wird duch Kontrollüberzeugung beeinflusst -hat einen direkten einfluss auf verhalten über die verhaltensintentionen hinaus
  • Theory of planned behaviour Bespiel Zahnseide Einstellung: -Verhaltensüberzeugung: wenn ich regelmäßig zs anwende, wird dies du zahnfleischbluten führen - ergebniserwartung: wie sehr fürchte ich , dass die Verwendung von Zahnseide zu blutendem zf führt? Subjektive Norm: -normative überzeugung: mein zahnarzt findet, dass ich regelmäßig zahnseide verwende sollte -einwilligungsbereitschaft: ich neige dazu, das zu tun was mein ZA von mir erwartet Wahrgenommene Verhaltenskontrolle: -kontrollüberzeugung: wenn ich es möchte, kann ich ohne probleme 2,3 mal die woche ZS in den 4 kommenden Wochen verwenden -> Verhaltensintention: Ich habe mir vorgenommen ZS regelmäßig zu verwenden
  • Sozial kognitive Theorie (Bandura) Kognitive version der operanten konditionierung: Verstärkung positiv: Kein übergewicht zu haben erhöht positive gesundheit( etwas gutes wird folgen) Verstärkung negativ: kein Übergewicht zu haben senkt schlechte Gesundheit (etwas schlechtes wird nicht folgen) Bestrafung positiv: Übergewicht erhöht schlechte Gesundheit (etwas schlechtes wird folgen) Bestrafung negativ: Übergewicht senkt Gesundheit (etwas gutes wird nicht folgen)
  • 4 Quellen von Selbstwirksamkeit (nach Bandura) 1. Erlebter Handlungserfolg: der auf die eigene Kompetenzen zurückgeführt werden kann 2. stellvertretender Handlungserfolg bei anderen 3. verbale Überzeugung, entweder persönlich oder schriftlich  4. Wahrnehmung eigener Gefühlsregung
  • Selbstwirksamkeiterwartung 1. Eigene Erfolgserwartung 2. Stellvertretende Erfahrung (Modelllernen) 3. Verbale Verstärkung (Zuspruch) 4. Physiologische und affektive Zustände
  • Wohlgeformte Ziele - positive Formulierung - Selbstinitiierbar - Konkret - Realisierbar - Metaziele - Zielzustand im Hier-und-Jetzt
  • Strategien zur Steigerung der Selbstwirksamkeit - Erlebter Handlungserfolg - Stellvertretender Handlungserfolg - verbale Überzeugung - Wahrnehmung eigener Gefühlsregungen
  • Verhaltensänderung: Motivation und Volition Motivation: was menschen dazu motiviert sich gesund oder riskant zu verhalten Volition: wie es menschen gelingt ihre Intention erfolgreich umzusetzen
  • Attributionstheorie Im leistungshandlen ist dieses Modell relevant: macht einen grundlegenden Unterschied, ob ich Erfolg bzw Misserfolge über: - Meine Fähigkeiten, meine Anstrenungen, die Aufgabenschwierigkeit, das Walten eines Zufalls erkläre
  • Sutfenmodelle nehmen an dass - menschen sich in unterschiedlichen Zuständen der Verhaltensänderung befinden - sich die Stadien qualitativ unterscheiden, d.h. Personen in einem Stadium unterscheiden sich stark von denjenigen in anderen Stadien und kaum von Personen im gleichen Stadium. Die Unterschiede bestehen in Gedanekn, Gefühlen und im Verhalten
  • Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (diclemente) Präkontemplation: person führt zielverhalten nicht aus und es besteht keinerlei Absicht zu einer Verhaltensänderung (ich trinke taeglich alk und werde nix dran aendern) Kontemplation: besteht die Intention zu einer Verhaltensaenderung in ferner Zukunft, in naechsten 6 monaten ( villeicht sollte ich weniger alk trinken, weiss aber nicht wie) Präparation: geplante verhalten wird geprobt und es besteht konkrete absicht es zu machen, innerhalb naechsten 30 tage ( ich habe mir unterstützung gesucht und werde alkkonsum einschråaenken) Aufnahme: die verhaltensaenderung wurde noch weniger als sechs monate aufrechgehalten (seit 2 monaten trinke ich nur noch kontrolliert alk) Aufrechterhaltung: aufrechterhaltung der verhaltensaenderung dauert laenger als 6 Monate (schon seit 6 monaten schaffe ich alk in kontrollierten mengen zu konsumieren) Stabilisierung: Person führt zielverhalten automatisiert durch, die wahrscheinlickeit zielverhalten aufzugeben ist gleich 0 (ich trinke alk nur noch kontrollier, kein kontrollverlust mehr)
  • Prädikatoren für Verhaltensänderungen nach Bennet - Selbstwirksamkeit - Handlungsergebniserwartung - Intention zusätzlich: Einfluss des Affektes der Patienten auf Verhaltensänderung
  • Transtheoretical Model zsmfassung - häufigstes verwendete Stadienmodell der Verhaltensänderung - Stufen untscheiden sich qualitativ - Zuordnung in Stufen erfolgt anhand vergangenem Verhalten, zukünftigem Verhalten, Motivation und Absicht - Strenge Zeitkriterien einzelner Stadien - Annahme über linearen Anstieg der Selbstwirksamkeiterwartung über Phasen hinweg - vor Action kehrt sich negative Handlungsergebniserwartung in positive Handlungsergebniserwartung um
  • Frageform: offene Fragen & geschlossene Fragen geschlossene Frage: - Info.gewinn - klare Aussagen - führen zum Thema zurück - bestätigen Vereinbarungen eignen sich bei akuten Konflikten, strukturieren Gespräch offene Frage: - zeigen Interesse - Aktivieren wortkrage Gesprächspartner fördern dialog
  • Motivierendes Gesprächsführung Empathie ausdrücken Diskrepanzen entwicklen -> unterschiede zwischen derzeitigem Verhalten und erwünschten zielen erhöht und stabilisiert veränderungsmotivation beweisführung vermeiden-> argumentation erzeugen wiederstand wiederstand aufnehmen -> neue sichtweisen helfen allen selbstwirksamkeit fördern
  • Reflective Listening - empathisches zuhören - hört aufmerksam zu, fasst zsm und belegt so, dass therapeut welt mit den augen des patitenten sieht - selbstwahrnehmung des patienten soll gefördert werden - prinzip des Hypothesentestens - etablierung eines YES-States (•  Patient: Seit ich Abteilungsleiter bin, ist mir alles zuviel... und ich schaffe es auch nicht, Aufgaben zu delegieren.•  Therapeut (Interpretation): Sie haben hohe Ansprüche und trauen den anderen nichts zu.•  Therapeut (»Reflective Listening«): Die Arbeit wächst Ihnen über den Kopf. Sie möchten die Arbeit in Zukunft auf mehr Schultern verteilen.)
  • Offene Fragen - lassen sich nicht mit ja,nein beantworten Patient muss auführlich antworten Therapeut zeigt so, dass er Interesse an der Meinung des Patienten hat leiten change talk ein (vermeiden mehr als drei offene oder geschlossene fragen in folge zu stellen)
  • Change Talk Patient soll oft chance haben, laut über eine Veränderung seines Verhalten nachzudenken offene fragen lenken das Gespraech zb auf Nachteile des Status quo oder vorteile iner veränderung (beispiel: •  Okay, eine »2«... Andere Dinge sind zzt. offensichtlich wichtiger. Aber ganz unwichtig ist es Ihnen auch nicht... Warum nicht »0«?•  Also eine »4«... Könnte sich das mal ändern? Dass Sie also sagen: Ich sollte vielleicht doch weniger trinken. Wann bzw. wie könnte also aus der »4« eine »5« oder »6« werden?•  Im Moment erscheint es Ihnen nicht so wichtig, weniger zu trinken. Was sind denn die guten Seiten am Alkohol?... Und was sind die weniger guten Seiten?•  Es ist Ihnen ziemlich wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber Sie sind nicht besonders zuversichtlich. Was würde Ihnen Mut machen? Was würde es Ihnen leichter machen, mit dem Rauchen aufzuhören?)
  • Rolling with Resistance Widerstand des Patienten soll nicht mit Vehemenz begenet werden vielmehr umgeht der therapeut die Barriere 
  • Stufenmodelle zsmfassung & kritik - Nutzen von Stadienmodellen: Passung (»matching«) stadienspezifischer psychologischer Determinanten und Maßnahmen/ Interventionen - Kritik: willkürliche Einteilung der zeitlichen Kriterien àweitere theoriegeleitete Forschung notwendig