Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Subject) / M7 03418 Grundlagen Psychologischer Diagnostik - Pflichliteratur Kapitel 3 (Lesson)
There are 34 cards in this lesson
Krohne, H. W. & Hock, M. (2007): Psychologische Diagnostik. Grundlagen und Anwendungsfelder Kapitel 2: Entwicklungslinien des psychologischen Diagnostizierens
This lesson was created by juedit18.
- 01. Was steht am Anfang der Entwicklung diagnostischer Verfahren? - das Bemühen um eine Optimierung praktischer Problemlösungen im Hinblick auf psychologische Kriterien der Lösungsangemessenheit
- 02. Wo wurde das erste ausgearbeitete Testprogramm für die Aufnahme in den öffentlichen Dienst wie auch für regelmäßige Leistungskontrollen eingeführt? - in China um ca. 300. v.Chr.
- 03. Woraus bestand das Programm aus dem alten China? - schriftlicher Teil - Handlungsteil
- 04. Was war entscheidend an dem Verfahren der Chinesen? - der Versuch einer möglichst objektiven Auswertung der Testdaten
- 05. Wo finden sich Hinweise auf weitere elaborierte Eignunsgdiagnostiken? - im Judentum - in der Antike Gideon und seine Soldaten Plato: schlug Beobachtungsverfahren vor; postulierte, dass sich für bestimmte Berufe nur Menschen mit spezifischen Eigenschaften eignen --> Verhaltensbeobachtung in kritischen Situationen - Renaissance Juan Huarte gab Eltern Ratschläge für die Studien- und Berufswahl ihrer Söhne
- 06. Wann erlebte die Diagnostik einer starke Blüte und welche sind wichtige Vertreter? - im 18 Jhd. - Lavater - Gall - Tetens - Knigge
- 07. Wem oder was verdankt die heutige Idee interindividueller Differenzen ihre wissenschaftliche Ausarbeitung? - den in den letzten Jahrhunderten aufkommenden Naturwissenschaften: Physik Mathematik lieferten die ersten Messmodelle - Evolutionstheorie nach Darwin durch Einführung des Prinzips der Selektion kann Darwin die Vielfalt der Arten, ihre Angepasstheit und Entwicklungsfähigkeit ohne Rückgriff auf einen Schöpfergott erklären
- 08. Wer war Vorreiter bei der allgemeinen Messung psychischer Merkmale? - Fechner - suchte nicht nur nach interindividuellen Differenzen zwischen Menschen
- 09. Was zeigte Fechner? - wie man seelische Größen messen kann und wie sich psychische Größen zu physikalischen verhalten - Fundamentalformel: S = k * logR
- 10. Was war so wichtig an Fechners Arbeit? - warf das Kant'sche Denken um, dass Psychologie niemals Wissenschaft werden könne
- 11. Worin ist der Beginn der Erforschung von systematischen Unterschieden zwischen Menschen zu sehen? - in den Arbeiten von Francis Galton (1822 - 1911) - anthropometrisches Laboratorim
- 12. Wofür interessierte Galton sich besonders? - die Erfassung der Fähigkeiten des Menschen --> Buch "Hereditary genius", welches als Beginn der systematischen Erforschung interindividueller Unterschiede angesehen werden kann
- 13. Welches Ziel hatten die Untersuchungen Galtons? - die Klärung der Frage nach den Gesetzmäßigkeiten der Vererbung der allgemeinen kognitiven Fähigkeit, der Intelligenz
- 14. Was entwickelte Galton? - eine Vielzahl psychometrischer Verfahren - er verwandte elementare Maße zur Bestimmung der Intelligenz, insbesondere Reaktionszeitmessungen Tests zum Farbsehen Tests zur Diskriminationsfähigkeit im visuellen, akustischen und kinästhetischen Bereich (Galton-Pfeife) - Index of Correlation: zur Weiterverarbeitung der Ergebnisse seiner Messungen; daraus entwickelte Pearson später den Korrelationskoeffizienten
- 15. Wofür ist Galtons Arbeit ein Beispiel? - für die Entwicklung der Diagnostik aus einer experimentell betriebenen Differentiellen Psychologie
- 16. Welchen Begriff führte James McKeen Cattell ein? Mental Test
-
- 17. Welche Forderung stellte Cattell als erster? - Forderung nach Vergleichbarkeit der Testergebnisse, die er durch Standardisierung erfüllen wollte
- 18. Wodurch wurde die sog. erste Periode der Testentwicklung (Galton und Cattell) beendet? - durch eine umfassende Korrelationsstudie Wisslers von 1901, die zeigte, das die Mental Tests nur geringe Interkorrelationen aufwiesen - Eysenck und Eysenck haben jedoch nachgewiesen, dass es gravierende methodische Fehler beim Vorgehen Wisslers gab
- 19. Welche Personen waren für die 2. Periode der Diagnostik besonders wichtig? - Ebbinghaus - Binet
- 20. Was hat Ebbinghaus gemacht? - Intelligenztest zur Bestimmung, ob der Vor- oder Nachmittagsunterricht ermüdender sei - die Arbeiten hatten einen direkten Einfluss auf Binet, der verschiedene Ebbinghaus-Aufgaben für seinen Intelligenztest übernahm
- 21. Was kritisierte Binet? - Intelligenz über die Messung einfacher sensorischer Funktionen zu erfassen --> für ihn spielten sich die entscheidenden geistigen Prozesse, wie sie für das Problemlösen im Alltag von Bedeutung sind, auf einem höheren Komplexitätsniveau ab als die bislang untersuchten Sinnesfunktionen; entsprechend hatten auch die Intelligenztests komplexer und vielfältiger zu sein
- 22. Was hat Binet gemacht? - einen Intelligenztest im Jahre 1905 angewendet um normal lernende Schüler von Sonderschülern zu trennen
- 23. Was hat Stanford gemacht? - Weiterentwicklung des Binet-Tests von 1905 zum Stanford-Binet-Test, welcher für ein halbes Jahrhundert die Grundlage der Intelligenzdiagnostik
- 24. Was hat Stern gemacht? legte 1911 und 1912 mehrere Veröffentlichungen vor, in denen er eine Systematisierung der Forschungen zu Intelligenzmessung und als Maßeinheit der Intelligenz den Intelligenzquotienten (IQ) vorschlug
- 25: Wann hat Bobertags (1911) vorgeschlagen ist eine Aufgabe im Intelligenztest als altersgemäß zu definieren? - wenn sie von 75% der betreffenden Altersgruppe gelöst wurde
- 26.Was schlug Stern 1912 vor? um das Intelligenzniveau von Menschen verschiedenen Alters miteinander zu vergleichen schlug er vor, Intelligenzalter und Lebensalter zueinander ins Verhältnis zu setzen --> multipliziert man diesen Quotienten mit 100, so erhält man den Intelligenzquotienten (IQ) --> wurde lange Zeit verwendet
- 27. Was hat Wechsler 1939 gemacht? - Sterns IQ durch einen sog. Abweichungsquotienten ersetzt: --> das ist ein linear transformierter z-Wert, also ein Standardwert, der das Intelligenzniveau jedes Individuums durch seine Position in der Verteilung einer Referenzgruppe ausdrückt --> dieses Vorgehen liegt heute allen Intelligenzbestimmungen zugrunde
- 28. Wann wurde der erste brauchbare Gruppenintelligenztest eingesetzt? - während des 1. Weltkriegs in den USA zur Prüfung von Angehörigen des Militärs entwickelt
- 29. Mit Binet beginnt die zweite Periode der Testentwicklung, die sich von der vorhergehenden Periode, für die die Namen Galton und McKeen Cattell stehen, durch folgenden Merkmale unterscheidet: 1. statt sehr einfacher Aufgaben mit vermutlich nur schwacher Beziehung zum zu diagnostizierenden Merkmal (also zur Intelligenz) finden sich komplexere Aufgaben mit offenbar engerer Beziehung zu diesem Merkmal 2. die Erfassung komplexerer Vorgänge, auch wenn diese mit einer geringeren Zuverlässigkeit erkauft wird, ist auch praktisch brauchbarer als das Messen einfacher Qualitäten im Sinne von Galton oder Cattell 3. die individuelle Leistung wird nicht mehr, wie bei einigen der Galton-Tests, isoliert mit Hilfe physikalischer Skalen gemessen, sondern es wird die Beziehung einer Leistung zu den Leistungen einer Vergleichsgruppe erfasst. es findet also ein Rekurs auf Normen, in der Regel Altersnormen statt
- 30. Wann war der Beginn der Persönlichkeitsdiagnsotik? etwa 25 Jahre nach der Intelligenzdiagnostik
- 31. Wer sind wichtige Vertreter der Persönlichkeitsdiagnostik? - Charcot - Janet - Kraepelin - Freud - Jung - McDougall
- 32. Welches sind die klassischen Methoden der Persönlichkeitsdiagnostik? - Fragebogen - Interview
-
- 33. Welcher gilt als erster ausgearbeiteter Test in Fragebogenform? - Personal Data Sheet von Woodworth (1918)
- 34. Welche Fragebogen wurden vom Personal Data Sheet nach Woodworth abgeleitet? z.B. Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI)