Wirtschaftsfachwirt VWL/BWL (Subject) / BWL Betriebliche Funktionen (Lesson)
There are 63 cards in this lesson
Betriebliche Funktionen und deren Zusammenwirken
This lesson was created by lilymunster.
- 1.5 Welche Positionen zählen zum Eigenkapital? - Gezeichnetes Kapital (Kapitaleinlage bei Gründung von Kaptialgesellschaften wie GmbH) - Kapitalrücklagen - Gewinnrücklagen (finanzielle Reserven, die aus dem erwirtschafteten Gewinn einbehalten werden/ gesetzl. Rücklagen, satzungsmäßige Rücklagen, RL für Unternehmensteile, sonstige) - Gewinnvortrag/Verlustvortag (Der Gewinnvortrag wird aus dem Rest des Vorjahres-Gewinnes gebildet, der nach der Gewinnverwendung noch vorhanden ist. Der Verlustvortrag wird dementsprechend aus dem Vorjahres-Verlust gebildet. - Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag = der Gewinn nach Abzug aller Steuern. Das Pendant dazu ist der Jahresfehlbetrag.
- 1.5 Nenne die Merkmale der Innenfinanzierung Kapital kommt aus dem finanziellen Kreislauf des Unternehmens - Selbstfinanzierung aus Gewinnrücklagen - Finanzierung aus Abschreibungen (Kapazitätserweiterungseffekt) - Finanzierung aus Vermögensumschichtung (Umfinanzierung) Sonderform: zeitweilige Finanzierung aus Rückstellungen
- 1.5 Was sind Rücklagen? Die Gewinnrücklagen entstehen durch das Zurückbehalten von Gewinnen und dienen der Absicherung bestimmter Risiken. Sie stellen gebundenes EK dar.
- 1.5 Was sind Rückstellungen? Rückstellungen werden für Verbindlichkeiten gebildet, welche dem Grund nach bekannt sind, aber hinsichtlich ihres Eintritts, Höhe und Fälligkeit unsicher. Sie stellen gebundenes FK dar. Da sie bis zur Inanspruchnahme der Rückstellung dem Unternehmen zur Verfügung stehen, können sie auch der Finanzierung dienen.
- 1.5 Was ist Außenfinanzierung? Definiere und nenne Beispiele. Das Kapital wird dem Unternehmen von außen als Eigen- oder Fremdkapital zugeführt. - Eigenfinanzierung (Kaptial wird EK) durch --> Beteiligungsfinanzierung durch Einlagen alter oder neuer Gesellschafter - Fremdfinanzierung (Kapital bleibt FK) durch --> Kreditfinanzierung oder Sonderformen wie - Leasing (spez. Form der Vermietung Invest/Konsumgüter, zeitlich gestreckte Liquiditätsbelastung, Verbesserung Kapitalstruktur, es wird kein zusätzliches FK benötigt. - Factoring (Unternehmen (Factoringnehmer) verkauft seine Forderungen (i.d.R. seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. Kundenforderungen) an ein Factoringunternehmen (Factor) gegen Gebühr -> Unternehmen erhält sein Geld früher (Finanzierungseffekt). Factor übernimmt Servicefunktionen (Verwaltung, Prüfung Kreditwürdigkeit, Mahn/Inkassowesen. Entlastet und bewirkt verlässlichere Finanzplanung.
- 1.5 Investition - Definiere und klassifiziere- Investitionen sind Kapitalverwendungsvorgänge, die freies Kapital in gebundenes Kapital umwandeln (aus Geldkapital wird Sachkapital). = Verwendung finanzieller Mittel Jede Investition muss finanziert werden (Verknüpfung Invest + Finanzierung). Ziel von Investitionen ist: anfallende Ausgaben sollen geringer sein als die gegenüberstehenden Einnahmen Ziele müssen sich den langfristig vorgegebenen Unternehmenszielen unterordnenKlassifizierung in - objektbezogene Investitionen materielle oder immaterielle Art, umfassen Sach- (Maschinen, Gebäude)-, Finanz- (Forderungs-, Beteiligungsrechte), immaterielle Investitionen (Personal, Know-How, Patente) --> Sachinvest. dienen Leistungsherstellungsprozess, immat. Invest dienen Verbesserung der Wettbewerbsposition (Forschung und Entwicklung, Weiterbilung Personal) - wirkungsbezogene Investitionen Nettoinvestitionen (Gründungs-, Erweiterungs-, Lager/Vorratsinvestitionen), Reininvestitionen (Ersatz-, Ratio-, Diversifizierungs-, Sicherungs-, Umwelt-, Moderniesierungsinvestitionen) --> Wirkungs- oder Anlassbezogene Investitionen z.B. Vergrößerung der Betriebskapazität, Gründung eines Unternehmens Bruttoinvestionen = alle Investitionen/Rechnungsjahr eines Unternehmens
- 1.6 Aufgaben des Controlling Controlling umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle eines Unternehmens bzw. Konzerns. Die Planung besteht auf übergeordneter Ebene in der Festlegung der strategischen Unternehmensziele ("jährliches Umsatzwachstum von 5 %") mit daraus abgeleiteter Budgetierung bzw. Vorgabe von Soll-Werten ("Planumsatz im nächsten Geschäftsjahr: 180 Mio. €"). Die Aufgabe der Informationsversorgung wird durch Aufbau und Pflege eines Berichtswesens (oft in Form eines Managementinformationssystems) wahrgenommen und bietet den Führungskräften die erforderliche Informationsgrundlagen um weiterführende Maßnahmen einzuleiten (z.B. betriebl. Tatbestände, Erfolgs- oder Misserfolgsquellen). Im Controlling wird insbesondere mit Kennzahlen bzw. Kennzahlensystemen gearbeitet, das Controlling verantwortet auch das Reporting. Die Steuerung betrifft u.a. die Vorgabe der mittel- bis langfristigen Ausrichtung des Unternehmens und die Vorbereitung von Entscheidungen sowie die Einleitung von Maßnahmen. Die Kontrolle beinhaltet v.a. den Soll-Ist-Vergleich und entsprechende Abweichungsanalysen (Abweichung von Soll- und Istumsatz mit Erklärungen / Ursachen für die Abweichungen). strategisches Controlling befasst sich mit mittel- bis langfristigen Fragen,operatives Controlling überwacht laufende Prozesse
- 1.7 Personal - Aufgaben Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle – des aktuellen und zukünftigen Personals, also den Arbeitern und Angestellten, leitenden Angestellten und auch den Auszubildenden und Praktikanten sowie Bewerbern. Die Aufgaben der Personalarbeit werden von der Personalabteilung, der Unternehmensleitung und den Führungskräften getragen. Betriebsrat hat Mitspracherecht und muss mit einbezogen werden.
- 1.7 Ziele der Personalwirtschaft sind Im Rahmen der wirtschaftlichen Zielsetzung hat die Personalwirtschaft den Produktionsfaktor menschliche Arbeit so auszuwählen und einzusetzen, dass ein Höchstmaß an Effizienz menschlicher Arbeit erzielt wird. Die soziale Zielsetzung hat die Verbesserung der materiellen (z. B. Löhne, Altersversorgung) und immateriellen Verhältnisse (z. B. humane Arbeitsbedingungen, Betriebssport) der Arbeitnehmer zum Inhalt.
- 1.7 Aufgaben der Personalwirtschaft sind... - Personalplanung - Personalbeschaffung - Personaleinsatz - Personalbeurteilung - Personalentwicklung - Personalfreisetzung - Personalbertreuung - Personalcontrolling - Personalverwaltung
- 1.7 Womit befasst sich die Personalpolitik? Die Personalpolitik umfasst alle Grundsätze und Entscheidungen, die sich auf die wechselseitigen Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, zwischen Mitarbeitern unterneinander und zwischen den Mitarbeitern und ihrer Arbeit beziehen. Ziele sind:Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, z. B. durch Personalentwicklung.Steigerung der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter, z. B. durch kooperative Führung.Steigerung der Leistungsmöglichkeit der Mitarbeiter, z. B. durch Arbeitsplatzgestaltung. Wichtig! Bei Formulierung der personalpolitischen Grundsätze muss die Unternehmensvision, -philosophie und die gelebte Unternehmenskultur berücksichtigt werden. Entwicklung Lösungsmodelle bei Veränderungen wie z.B.: - Umbau der Alterspyramide (alternde Belegschaft, Verknappung Arbeitskräfteangebot)- Vereinbarkeit - Work-life-Balance- Berücksichtigung Diversity-Managment- zunehmende Digitalisierung macht neue Ausbildungen und regelm. Weiterbildung erforderlich
- 1.7 Personalführung - Definition- Führung wird in Unternehmen durch viele Menschen wahrgenommen: Geschäftsleitung sowie Führungskräfte bzw. leitende Angestellte wie Bereichs-, Abteilungs-, Gruppen- oder Projektleiter. Führung bedeutet zum einen, dafür zu sorgen, dass die "geführten" Mitarbeiter die von ihnen verantworteten Unternehmensziele erreichen bzw. ihre Aufgaben erfüllen können, zum anderen aber auch, sich um die anvertrauten Mitarbeiter zu kümmern. Das kann bedeuten, dass die Führungskraft bestimmte Prinzipien vorlebt (Offenheit, Ehrlichkeit, Einbeziehung der Mitarbeiter in Entscheidungen etc.), dass sie ein bestimmtes Verhalten ihrer Mitarbeiter fördert (selbständiges Arbeiten, kritisches Hinterfragen von Bestehendem etc.) und sie motiviert, dass sie die Mitarbeiter sich weiterentwickeln lässt (durch Weitergabe von Erfahrungen, Fortbildungen, neue Herausforderungen wie anspruchsvolle Projekte etc.). Man sagt auch, Führung hat eine -->Lokomotionsfunktion: dafür sorgen, dass Aufgaben erledigt und Ziele erreicht werden ("die Lokomotive treibt den Zug an");Kohäsionsfunktion: für Integration, Zusammenhalt und Loyalität der Mitarbeiter sorgen.Nach der Art, wie die Führungskraft diese Führungsaufgaben angeht und sich verhält, unterscheidet man verschiedene Führungsstile, die sich z.B. darin unterscheiden, welche Freiräume den Mitarbeitern eingeräumt werden.
- 1.8 Beschreibe das Zusammenwirken der betrieblichen Funktionen Die Funktionsbereiche werden unterschieden in: - primäre Aufgaben = sind direkt am Wertschöpfungsprozess beteiligt (Beschaffung, Produktion, Logistik, Absatz)- sekundäre Aufgabe = sind indirekt am Wertschöpfungsprozess beteiligt (Controlling, Finanzierung, RW)Wertschöpfung = Leistungen d. Unternehmens - Vorleistungen Zur Produktion der Waren müssen zunächst an den Beschaffungsmärkten Kapital und Personal sowie Rohstoffe, Waren und Vorprodukte erworben werden.Diese werden intern zur Erstellung der Produkte genutzt. Anschließend werden sie dem Kunden angeboten. Um diese komplexen Zusammenhänge technisch, organisatorisch, rechtlich und finanziell bewältigen zu können, bedarf es zusätzlicher Abteilungen, sie sich u.a. mit Rechnungswesen, Organisation und Controlling beschäftigen.
