Ethische Prinzipien (Ethische Überlegungen in der BWL)
Ethische Prinzipien 1. Vernunftethik1.1. Rationalsprinzip1.2. Wirtschaftlichkeitsprinzip 2. Handlungsethik2.1. Einhaltung gesetzlicher Regelungen2.2. Verteilungsprobleme 3. Ordnungsethik Buch: Das Wirtschaftlichkeitsprinzip beruht auf dem Rationalprinzip. Es ist damit Ausdruck der sog. Vernunftethik, die im homo oeconomicus ihre Personalisierung findet. Das Streben, keine Ressourcen zu vergeuden, darf hierbei aus sich heraus als ethisch angesehen werden: Immerhin bedeutet Verschwendung, dass andere Menschen über eine Ressource verfügen können, obwohl sie diese effizienter nutzen können. Zudem dient der betriebliche Transformationsprozess dazu, Produkte zu erstellen, die Konsumenten für ihre Bedürfnisbefriedigung wünschen. Das erwerbswirtschaftliche Prinzip kombiniert mit dem Konkurrenzmechanismus einer Marktwirtschaft führt dazu, dass sich dieses Produktangebot qantitativ und qualitativ verbessert.Dennoch ist diese ethische Fundierung des Wirtschaftlichkeitsprinzips und der Marktwirtschaft nicht ausreichend genug, um der Unternehmensführung eine Handlungsethik zuzusprechen. Zwei Problemkreise zwischen Wirtschaft und Moral zeichnen sich ab:=> Einhaltung der gesetzlichen Regelungen: Am Rationalprinzip orientiert, wägt der homo oeconomicus ab, wie hoch der zu erwartende Vorteil aus dem Gesetzesübertritt ist, wenn er nicht erwischt wird, und wie hoch die zu erwartenden Kosten (Strafen) im Falle der Aufdeckung sein werden. Übersteigt - auch in langfristiger Betrachtung der erwartete Vorteil die erwarteten Kosten, ist es rational, den Gesetzesverstoß zu machen.=> Verteilungsprobleme: Der Tatbestand der Knappheit impliziert zwangsläufig Verteilungsprobleme. Solche Allokationsprobleme treten z.B. bei der Aufteilung der Wertschöpfung auf: Wie viel aus den Früchten des betrieblichen Transformationsprozesses sollen die Eigner als Gewinn, die Arbeitnehmer als Arbeitslohn erhalten? Bei einer Transaktion auf Gütermärkten mag ein Anbieter einem Nachfrager einen zu hohen Preis abverlangen, weil er in der Werbung "das Blaue vom Himmel" versprochen hat. Uvm (s. Buch).Hinsichtlich des ersten Problemkreises beschränkt sich die BWL darauf, die geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, d.h. die Ordnungsethik darzustellen (Beschreibungsziel) und ein optimales Agieren des Betriebs innerhalb der geltenden Spielregeln zu erarbeiten (Gestaltungsziel).Hinsichtlich des zweiten Problemkreises ist zunächst zu beachten, dass keine Ethik von einem abverlangen kann, langfristig gegen seine Interessen zu verstoßen: Das Streben nach Gewinn, d.h. nach Entlohnung des Unternehmers, ist damit per se ethisch nicht anzugreifen (auch auf Folie).
Compliance Management
Compliance Management ist eine Führungsaufgabe (Chief Compliance Officer, CCO). Zentral ist, dass die gesetzlichen Regelungen und schriftlich fixierten Verhaltensgrundsätze (Code of Conduct) im Unternehmen kommuniziert und von den Führungskräften vorgelebt werden und organisatorische Strukturen (Compliance Management System) bestehen, die Gesetzes- und Regelverstöße verhindern, anhand von Indikatoren frühzeitig aufdecken und strukturierte Abläufe vorsehen, wenn illegale Vorgänge im Unternehmen entdeckt werden.Das Compliance Management in einem Unternehmen dient der Aufdeckung, aber vor allem der Prävention illegaler Handlungen im Unternehmen (Führungskräfte, Mitarbeiter, aber auch Geschäftpartner). Dadurch sollen Risiken aus illegalen Handlungen (Noncompliance-Risiken) verhindert werden (Bußgelder, Schadensersatzzahlungen, Strafzahlungen, Ausschluss von öffentlichen Aufträgen, Reputationsverlust, Kosten für Gerichtsprozesse und Berater).