Approbationsprüfung (Subject) / 15 Substanzstörungen (Lesson)
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Störungen durch psychotrope Substanzen
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- frühe Remission Kriterien für Abhängigkeit für mehr als 3, aber weniger als 12 Monate nicht erfüllt
- Phasen in der Entwicklung der Alkoholabhängigkeit nach Jellinek 1. Voralkoholische Phase: Erleichterungstrinken 2. Prodromalphase: gedankliche und volitionale Ausrichtung auf das Trinken, Schuldgefühle 3. Kritische Phase: zunehmender Kontrollverlust - morgendliches Trinken, soziale Probleme, körperliche Vernachlässigung, Bunkern von Alkohol 4. Chronische Phase: lange Räusche, Ersatzsubstanzen, Entzugssymptome, Alkoholintoleranz. Am ehesten Behandlungsbereitschaft
- Alkoholikertypen nach Jellinek Alpha-Typ: Erleichterungstrinker. Voralkoholische Phase. Noch nicht alkoholkrank. Beta-Typ: Gelegenheitstrinker. (Prodromalphase?) Alkoholnaher Lebensstil, große Mengen bei sozialen Anlässen. Bleibt sozial unauffällig. Noch nicht abhängig. Gamma-Typ: Rauschtrinker. Abstinente und rauschhafte Phasen. In Trinkphasen Kontrollverlust, daher abhängig. Delta-Typ: Spiegeltrinker. Lange sozial unauffällig, starke körperliche Abhängigkeit. Nicht abstinenzfähig, daher abhängig. Epsilon-Typ: Quartalstrinker. Phasen exzessiven Alkoholkonsums, dazwischen oft monatelange Abstinenz. Alkoholkrank. Eselsbrücke: EGeRauSQua
- Alkoholismustypen nach Cloninger Typ I: funktionaler Einsatz des Alkohols z.B. zur Emotionsregulation. Männer und Frauen gleich häufig. Typ II: nur Männer (genetische Disposition), Einsatz zur Enthemmung und Euphorisierung, schon vor dem 25. LJ, assoziiert mit antisozialen Persönlichkeitszügen, schlechtere Prognose.
- Formen des Alkoholrauschs 1. akuter Rausch: Enthemmung, Lallen, Denkstörungen, Gang- und Standataxie, Nystagmus 2. komplizierter Rausch: Erregungszustände, Amnesie, Delir, psychotische Symptome, Suizidalität 3. pathologischer Rausch: exogene Psychose von kurzer Dauer (<1h) nach Alkoholkonsum in mäßiger Menge, mit persönlichkeitsfremdem aggressivem oder gewalttätigem Verhalten, gefolgt von Dämmerzustand mit Desorientiertheit, Amnesie und Terminalschlaf. Ursachen für die überschießende Reaktion sind somatisch. 4. Alkoholpsychose mit Angst und akustischen Halluzinationen ist eher selten.
- organmedizinische Folgen langfristigen Alkoholkonsums 1. Lebererkrankungen: Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose2. dadurch Blutungsneigung3. und hormonelle Störungen (Impotenz, Gynäkomastie, Menstruaktionsstörungen)4. Pankreatitis5. Magenschädigungen (Gastritis, Geschwüre)6. Herzschädigungen, Hypertonie
- neurologische Veränderungen bei langjährigem Alkoholkonsum 1. Polyneuropathien: Ausfälle und Schmerzen durch Schädigung peripherer Nerven (Axone) 2. Wernicke-Enzephalopathie: schwammartiger Zerfall des Hirngewebes aufgrund Vitamin-B1-Mangels (Thiamin), mit Augenmuskelparesen, Nystagmus, Ataxie, Gedächtnisstörungen, Halluzinationen 3. Alkoholbedingte Korsakow-Psychose: Fortsetzung der Wernicke-Enzephalopathie mit Orientierungsstörungen, Konfabulationen, Gedächtnisstörungen. 4. weitere: Schädigung des Nervus opticus (Sehschärfenverfall), frontale Hirnrindenatrophie (in der Folge Demenzen und Eifersuchtswahn), Kleinhirnatrophie mit Ataxien
- Entzugssymptome bei Alkoholkonsumstörung Einfacher Entzug: Tremor, Schwitzen, Übelkeit, Tachykardie, Unruhe, Kopfschmerzen, Insomnie, Krankheitsgefühl, transiente Halluzinationen, evtl. Krampfanfälle Delirium Tremens: Alkoholpsychose v.a. bei unbeabsichtigtem Entzug, mit gesteigerten Entzugssymptomen wie grobes Zittern, unverständliches Reden, illusionäre Verkennung, Krampfanfällen. Lebensbedrohlicher Zustand.
- Symptome des Fetalen Alkoholsyndroms 1. Minderwuchs2. Mikrozephalie3. faziale Auffälligkeiten (Syndromgesicht mit z.B. kleinen Augen, tiefen Ohren, Ptosis)4. neurokognitive Defizite
- Effekttypen psychotroper Substanzen nach Köhler (2010) 1. Euphorisierung2. Sedierung / Anxiolyse3. Antriebssteigerung4. psychedelische Effekte5. vegetative Effekte