Die neue Konstruktionslehre für den Hochbau (Subject) / 02 Bausysteme (Lesson)

There are 22 cards in this lesson

02 Bausysteme Stand 2020

This lesson was created by Fabian_Mohler.

Learn lesson

  • Anforderungen an das Bausystem: - Tragfunktion, Aussteifung und Lastabtragung - Dauerhaftigkeit - Raumklima - Wirtschaftlichkeit - Nutzung - Umgebung
  • Massivbau Vorteile: - Lasten und Einwirkungen werden gleichmässig auf alle Tragwände verteilt - vielförmige Grundrisse möglich - geringe Deckenstärke möglich, da die Spannweiten der Decken gering gehalten werden können
  • Massivbau Nachteile: - materialintensiv - eingeschränkte Raumgrösse und Gebäudehöhe - nachträgliche Änderungen des Grundrisses erschwert - Der Anteil der Wandflächen überwiegt gegenüber dem Anteil der Wandöffnungen.
  • Massivbau Materialien: - Mauerwerk - Stahlbeton - Massivholz
  • Schottenbau Beschrieb: Das Wort «Schott» stammt aus dem Schiffsbau und bedeutet «wasserdichte Querwand im Schiff». Die zueinander parallelen Tragwände schotten die Räume seitlich ab. Die Räume werden durch die tragenden und die nicht tragenden Wände gebildet.
  • Schottenbau Vorteile: - optimiertes und oft günstiges Bausystem für den Wohnungsbau - gewisse Freiheit bei Grundrissbildung sowie den Raumgrössen - Verschiebung von nicht tragenden Wänden möglich - grosse Fensterfronten - gute Schalldämmung zwischen den Wohneinheiten
  • Schottenbau Nachteile: - In den Schottenwänden sind grosse Öffnungen und Fenster nur begrenzt möglich.
  • Schottenbau Materialien und Anwendung: Material - Mauerwerk - Stahlbeton Anwendung - Reiheneinfamilienhäuser - Siedlungen mit engen Platzverhältnissen - Spitäler, Schulen, Hotels, Altersheime
  • Skelettbau Beschrieb: Skelettbauten sind ein- oder mehrgeschossige, leicht wirkende Bauten. Die Stützen werden in mehr oder weniger regelmässigen Rastern übereinander angeordnet. Das gewählte Achssystem wird durch die Raumgrössen, die Materialwahl und die Spannweiten der Decken bestimmt. Nicht tragende Wände ermöglichen eine flexible Raumbildung.
  • Skelettbau Vorteile: - freie Raumeinteilung in jedem Geschoss - flexibles Versetzen von Trennwänden - grosse Fenster und Wandöffnungen zwischen Stützen praktisch unbegrenzt möglich - kostengünstig infolge verkürzter Bauzeit durch Vorfabrikation und rationelle Bauabläufe - flexible Leitungsführung möglich
  • Skelettbau Nachteile: - aufwändige Wärme- und Schalldämmung - zusätzliche Massnahmen für Brandschutz im Stahlbau notwendig
  • Skelettbau Materialien und Anwendung Material - Stahl - Stahlbeton - Holz Anwendung - mehrgeschossige Bürobauten - Hallen, Gewerbe- und Industriebauten
  • Ortbauweise Merkmale und Anwendung: Merkmale: Ein Grossteil der Arbeiten wird direkt auf der Baustelle ausgeführt. Die Ortbauweise wird vorwiegend beim Massiv- und Schottenbau und bei den Betondecken des Skelettbaus angewandt. Anwendungen: - Untergeschosse, Schutzräume, wasserdichte Wannen - Fundamente, Bodenplatten, Aussen- und Innenwände, Decken - Stützmauern
  • Modulbauweise Merkmale und Anwendung: Merkmale: Die Modulbauweise basiert auf einem quaderförmigen Raumtragwerk, bestehend aus einer frei tragenden Rahmenkonstruktion aus Holz oder Stahl. Dieses wird umhüllt durch eine vollwertige Gebäudehülle. Die im Werk vorgefertigten Module lassen sich schnell zu Räumen, Etagen und Gebäuden bis zu sechs Geschossen zusammensetzen. Es sind mobile Raumsysteme für dauerhaften oder temporären Einsatz. Sie können jederzeit verändert, angepasst und auch versetzt werden.   Anwendungen: - Schulen und Kindergärten - Büro- und Verwaltungsgebäude - Wohn- und Pflegeheime - Spitäler und Laborgebäude - Baustellen
  • Montagebauweise Merkmale und Anwendung: Merkmale: Ein Grossteil der Bauteile wird in Fertigungsanlagen und Werken industriell vorfabriziert und vor Ort zusammengebaut. Die Montagebauweise wird vorwiegend bei Skelettbau, Rahmenbau, Tafelsystem und Raumzellen angewandt. Anwendung: - Stützen, Wandscheiben, Deckenplatten,  Fassadenelemente, Dachtragwerke - Treppenläufe, Brüstungen, Geländer - Lift- und Installationsschächte - Bauten von kurzer Lebensdauer,  z.B. provisorische Bauten, Ausstellungspavillons - Bauten mit kurzer Bauzeit oder sich wiederholenden  Bauteilen, z.B. hohe Bürobauten im Skelettbau, Fachwerke
  • Ortbauweise Vorteile: - Bauphysikalische Anforderungen sind oft einfacher zu erfüllen (Wind- und Luftdichtigkeit, Wärmedämmung, Schalldämmung, Witterungsschutz). - Änderungen, wie das Hinzufügen oder Weglassen von Aussparungen, können noch kurzfristig berücksichtigt werden. - Die Grösse einzelner Bauteile ist nicht durch den Transport eingeschränkt.
  • Ortbauweise Nachteile: - Ausschalfristen und Austrocknungszeit des Betons führen zu einer längeren Bauzeit. - Es sind viele Arbeitskräfte über eine längere Zeitspanne notwendig. - Arbeitsvorgänge und Arbeiter sind der Witterung ausgesetzt (schwankende Ausführungsqualität).
  • Ortbauweise Materialien: - Stahlbeton, normale Qualität - Mauerwerk
  • Modulbauweise Vorteile: - individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, trotz Modulmassen - sehr kurze Bauzeiten - hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit - wenig Emissionen auf der Baustelle
  • Modulbauweise Nachteile: - genormte Modulmasse mit beschränkter Grösse - erfordert grosszügigen Baustellenzugang - Transport und Montage nur mit grossen Geräten möglich
  • Montagebausweise Vorteile: - dünnere Bauteile infolge hochwertigeren Materialqualitäten (Gewichtsersparnisse) - reduzierte Herstellungskosten und verkürzte Bauzeit durch serielle Produktion - Fabrikation witterungsunabhängig, höhere Qualität - Gestaltungsvielfalt (viele Materialien, Farben) - einfache De- und Wiedermontage - Es sind nur über eine kurze Zeitspanne viele Arbeitskräfte notwendig. - zeitliche Flexibilität bei der Produktion
  • Montagebauweise Nachteile: - Grösse der Bauteile durch Transport eingeschränkt - Massnahmen zur Wärmespeicherung und Schalldämmung sind häufig aufwändig - aufwändige Fugenverarbeitungen (Dichtigkeit) - Abladevorrichtung für grosse Bauteile auf der Baustelle notwendig - beschränkte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit nach Produktion