Umsetzung des SCM-Konzepten durch Informationstechnologien
(Herausforderungen)
- Technologie ist technisches Wissen zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen - Wichtig (in Bezug auf SCM): Informationstechnik- und technologie --> Möglichkeit der wirtsch. Umsetzbarkeit der in der Theorie vorgestellten Konzepte und Methoden Herausforderungen: - Keine bedarfsgerechte Verfügbarkeit der benötigten Infos (richtige Info, Zeit, Ort, Format,...) - Zeitaufwand für Generierung der Planungsergebnisse aufgrund geringer Rechnerleistung hoch --> Befähigungscharakter der IT
Grundlage für Informationssysteme
- Schlüsselelemente des SCM (richtige Info, Zeit, Ort, Format, Adressaten)
Schlüsselelemente des SCM (Grundlage für Informationssysteme)
Betriebliche Anwendungssoftware - Enterprise Ressource Planning-Software (ERP) - Advanced Planning and Scheduling-Software (APS) - Kombination beider --> Software Suites Informations- und Kommunikationsstandards - EDI/EDIFACT: Definition: Austausch von elektron. Geschäftsdokumenten, z.B. Bestellungen und Rechnungen in standardisierter Form --> Unmittelbare Weiterverarbeitung in den Softwaresystemen der beteiligten UN ISO 9735/ UN-EDIFACT: branchen- und länderübergreifender Standard zur Überwindung von Inkompatibilitäten Branchenspezif. Substandards: EANCOM (Handel), EDIFOR (EDI for Forwarders), ... EDI: Standard auf viele weitergehende Web-Services basieren
SAP - S/ 4 HANA - Datenverarbeitungssysteme
Schnelle und kostengünstige Übermittlung von SCM-relevante Infos und deren Weiterverarbeitung in den betrieblichen Anwendungssystemen (zur Unterstützung des SCM) durch Informations- und Kommunikationsstandards ganzheitliche Softwarelösungen zur Steuerung, Kontrolle und Auswertung sämtlicher betriebl. Prozesse im Bereich Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Logistik, Finanzen, Personal und Verwaltung Integration einer Reihe spezif. Module zur Unterstützung der repetitiven Prozesse einzelner betriebl. Funktionsbereiche basierend auf rationale Datenbanken
Nachteile/Probleme von Datenverarbeitungssystemen
nur bedingte Unterstützung des SCMs durch ERP-Systeme - idR Einsatz lokal für die Steuerung der Prozesse in einzelne UN der SC (Unzureichende Unterstützung der unternehemnsübergreifenden Steuerung - Kompatibilitätsproblem bei Einsatz unterschiedlicher ERP-Systeme - Ausrichtung auf die Unterstützung repetiver operativer Prozesse, unzureichende Unterstützung von Planungsaufgaben --> Bezeichnung als Transaktionssystem --> Vermeintliche Lösung: APS-Systeme
APS-System
(Definition, Abgrenzung von ERP, Zugriff auf Datenbasis der ERP-Systeme)
Definition: Anwendungssoftware-System, ausgerichtet auf Lösung von Plattformprobleme im Rahmen der SCC, des SCP, und der SCE Abgrenzung von ERP: Unterstützung einer standort- und unternehmensübergreifenden Planung Zugriff auf die Datenbasis der ERP-Systeme: 1. Extraktion planungsrelevanter Infos 2. Verarbeitung 3. Bereitstellung der generierten Lösungen als Vorgabe für ERP-Systeme
SAP Supply Chain Management- Server
Softwarepaket, auf unternehmensübergreifenden Einsatz ausgelegt --> Förderung des SC-übergreifedne Informationsflusses Bestehend aus 4 Modulen: - Advanced Planning and Optimization - Extended Warehouse Management - Supply Network Collaboration - Event Management
Advanced Planning and Optimization (APO)
Herzstück des SCM bietet Planungs- und Optimierungsfunktionalitäten in verschiedenen Geschäftsprozessen: - Bedarfsplanung - Angebotsplanung - Bereitstellungsplanung - Abstimmung von Lieferketten und Nachfrage - globale Verfügbarkeit - Transportmanagement SAP APO-Funktionalitäten ermöglichen eine End-to-End Bestandsaufnahme Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden auch durch neuere Anwendung (Supply Network Collaboration) möglich
Extended Warehouse Management
SAP EWM - flexible automatisierte Unterstützung bei Bearbeitung verschiedener Warenbewegungen und Verwaltung der Bestände in ihrem Lager - Unterstützung mit der geplanten und effizienten Abwicklung aller logistischen Prozesse im Lagerkomplex - Steuerung und Optimierung von Prozessen
Supply Network Collaboration
- Synchronisation und Automatisierung des Informationsflusses zwischen UN und Lieferanten - Schnelle und vorhersehbare Implementierung der Hauptprozesse von SAP SNC (Bestellabwicklung, Freigabeverarbeitung, Lieferantengesteuerte Bestände und Kanban)
Event Management
- Zentrale Anwendung bei SAP: Steuerung,Verfolgung aller Arten von Geschäftsprozessen - Transparente Darstellung jeder Art von Geschäftsprozessen wegen des allgem. Designs - breite Palette an Funktionen: Überwachung Meilensteine, Protokollierung unerwarteter Ereignisse, Trigger Alarm, ...) - Entwicklung für Überwachung eines Geschäftsprozesses (anwendungs-, system- und organisationsübergreifend, intern und extern) - Integration mit jedem SAP/Nicht-SAP-System (vorkonfigurierte Schnittstellen) - Vorkonfigurierte Sichtbarkeitsprozesse für SAP ERP, Transportmangement...
Zwischenfazit: SAP S/4 HANA
- Verschwinden der Grenzen zwischen ERP und APS-Systemen (Partielle Aufhebung) - Verarbeitung und direkte Nutzung von Daten aus Kooperation mit L. und K. (z.B. Nachfragedaten direkt in System)
Industrie 4.0
Technische Grundlage: Cyberphyische System im IoT - Globale verfügbare Vernetzung (Internet) - Drahtlose Kommunikationstechnik - Echtzeitlokalisierung - Speichermöglichkeiten, Big Data, Clouds - KI
Smart Factory
Kernidee. Ausstattung aller Objekte mit Sensorik und Intelligenz - Vernetzung von Maschinen und Werkstücken - Flexible Fabrikstrukturen und Produktionseinrichtungen - Kombination von Produktionsplanung und -steuerung - Autonome, selbstorganisierte Entscheidungen der Objekte (z.B. autonome Nachbestellung) Ziel: Potenzial zur flexiblen und agilen Anpassung an individualisierte Kundenwünsche
Transparenz-Gedanke des SCMs
Informationsfluss im Mittelpunkt - zentrale Planungsansätze für standardisierte Produkte in großen Stückzahlen als vorteilhaft - Effizienzgewinn durch Automatisierung nur durch akzeptierte Standards möglich - Vorhandensein von Kundenbindungseffekten bei individualisierter Produktion, aber dauerhaft erhöhte Zahlungsbereitschaft in Wettbewerbssituationen fraglich - Schaffung eines Risikopotenzials durch Transparenz --> Amortisation I 4.0 momentan fraglich ... Late Follower im Vorteil
Diskussion über allgem. Wohlstandsförderung durch Digitalisierungstendenzen
Eindruck: Reshoring --> Wertschöpfungsprozesse zurück in Hochlohnländer durch Digitalisierung - Beispiel: Adidas Speedfactory: Hightech- Erlebnis, automatisierte, dezentraler und flexibler Herstellungsprozess
Fazit Industrie 4.0
- aus Daten werden Produkte - Trend zu hybriden Produkten (Servitization) - Nächste Stufe schon im Kommen (I 5.0)