Differentielle Psychologie (Subject) / 4.4.3 Bewältigungsstile (Lesson)

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Sem. Adelmann

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  • Bewältigungsstile 1.0 Primäre Bewertung: Bedrohloch >sekundäre Bewertung: Bewältigungsstrategien, die nach ihrer erwarteten Effekten bewertet werden>Neubewertung: problemorientierte Bewältigung/intrapsychische Bewältigung. So lange durchläuft man diesen Kreislauf, bis die Situation nicht mehr bedrohlich erscheint und damit bewältigt ist. Stress ursprünglich: Regulations-und Dysregulationsprozesse im autonomen und hormonellen System, durch somatische Stressoren ausgelöst. Später: Erweiterung auf somatische und psychosoziale Belastungen. > Dabei ging die ursprüngliche Idee einer einheitlichen physiologischen Stressreaktion als zentraler Belastungsindikator verloren; Belastungen wurden nun v.a. durch subjektiv erlebte Überforderung operationalisiert. Subjektive Belastungen sind stets von negativen Emotionen begleitet. Bewältigt werden danach Situationen negativer emotionaler Qualität. Emotionausdruck kann auch in die Bewältigungsbemühung einbezogen werden. Individuelle Besonderheiten in der Belastunfsbewältigung: -Bei der Bewertung der Situation  -Bei der Bewältigung der durch die Bewertung ausgelösten Belastung = Bewältigungsstile:    -Intrapsychische Bewältigungsstile durch Neubewertung. Variation zwischen starker Aufmerksamkeitszuwendung und Aufmerksamkeitsabwendung    -Problemorientierte Bewältigungsstile: Fliehen bzw. meiden, umgestalten, soziale Unterstützung holen     -Ausdruckskontrolle: Nicht die Emotionen als Gefühl, sondern ihren Ausdruck im Verhalten zu beeinflussen. Emotionsausdruck als wesentlicher Teil der Selbstdarstellung
  • Stabilität und transsituative Konsistenz Bewältigungsstile weisen bei Gesunden und Krebspatienten eine recht hohe zeitliche Stabilität auf. Obwohl die Krebspatienten in unterschiedlichen Belastungsphasen sich befinden. Von daher besagt die hohe Stabilität nicht nur, dass die interindividuellen Unterschiede bei vergleichbarer Belastungsphase stabil blieben, sondern auch, dass sie relativ unempfindlich gegenüber einem Wechsel der Belastungsphase waren. Begründung: Die gleiche Bewältigungsstrategie ist in unterschiedlichen Phasen des Bewältigungsprozesses unterschiedlich gut zur Bewältigung der auslösenden Belastung geeignet. Scheinbar halten sich viele Krebspatienten eher rigirde an ein bestimmtes individualtypisches Muster von Bewältigungsstrategien. Gilt auch für Gesunde. Hierdurch entstehen systematische Bezeihungen zwischen Bewältigungsstilen und den Big Five. Flexibler Bewältiger, der seine Bewältigungsstrategie jeweils ganz nach den Anforderungen der aktuellen Situation richtet, ist ein Ideal.> Verwechslung von transsituativer Konsistenz und zeitlicher Stabilität von Bewältigungsstilen. >hohe Stabilität innerhalb der Situationen und niedrige Konsistenz zwischen den Situationen = Bewältigungsstile als situationsspezifische Persönlichkeitsdispositionen Nicht nur die Intensität der Belastungs-und Angstreaktionen selbst ist stark bereichsspezifisch (Film oder intrapsychische Belastung), sondern auch der Bewältitungsstil (defensiv nicht defensiv) für Belastungen. Bewältigungsstile sind Persönlichkeitseigenschaften. Wie die meisten Persönlichkeitseigenschaften sind sie transsituativ wenig konsistent.
  • Angemessenheit von Bewältigungsstilen Intrapychische Bewältigungsformen werden oft als problematisch aufgrund der Affektvermeidung gesehen. Kann aber in manchen Situationen angemessen sein. Es gibt nicht nur eine defensive intrapsychische Bewältigung, sondern auch eine nicht-defensive.(positive Neubewertung einer erstmal ausschließlich negativen Situation). Eine offensive Auseiandersetzung mit starken Belastungen kann positive Konsequenzen haben. Austausch oder das Schreiben über eine Belastung hilft der Gesundheit in den folgenden Monaten.(problemorientierte Bewältigung) Insgesamt ergibt sich ein differenziertes Bild für die Angemessenheit von Bewältigungsstilen. Sie sind von der Belastungsphase, aber auch von der Kontrollierbarkeit der Belastung abhängig. Letzlich gibt es zu jedem Bewältigungsstil bestimmte Situationen, zu denen er passt. Bei den meisten Menschen sind Bewältigungsstile stabil, sodass ihre Bewältigungsstrategie nicht einfach der aktuellen Situation angepasst werden kann. Es ist falsch, durch Druck von außen eine scheinbar optimale Bewältigungsstrategie zu erzwingen. So kann eine sekundäre Belastung entstehnen, dass die primäre Belastung nicht auf die individualtypische Art und Weise verarbeitet werden kann. Belastungen können aktuell erhöht werden, wenn der individualtypische Bewältigungsstil erschwert oder unmöglich gemacht wird. Ärgerverarebitung und Ausdruckskontrollstile -Anger-Out -Anger-In Intraindividuelle Korrelate der Ärgerverarbeitung sagen aber nicht notwendigerweise etwas über interindividuelle Korrelate der Ärgerverarbeitung aus und umgekehrt. Selbst wenn kathartische Wirkungen intraindividuell nachweisbar wären, könnten dennoch im interindividuellen Vergleich ,Ausagierer' insgesamt stärker physiologisch belastet sein als Menschen, die dazu neigen, den Ausdruck ihres Ärgers zu unterdrücken oder den Ärger durch Neubewertung der Situation abzubauen. Aber es sprechen Befunde überwiegend dafür, dass sowohl ungebremstes Ausagieren als auch Unterdrücken des Ärgerausdrucks problematisch sind, weil sie Risikofaktoren für unterschiedliche Erkrankungen sind. Konstruktiver Umgang mit Ärger ist besser: Anderen gegenüber ihn klar ausdrücken, ohne diese dabei zu verletzen.