George Horace Gallup - Wahlprognose
USA Wahlen 1936: Ihm gelingt es, anhand neuer Techniken (Quotenstichprobe + Hochrechnung + repräsentative Stichprobe!) den Sieg Roosevelts vorherzusagen, trotz wesentlich geringerer Datenmenge als seine Vorgänger
Literary Digest
Zeitung - Benutzt Leserverzeichnis bzw Auto- bzw. Telefonbesitzerlisten, um eine Stichprobenbefragungen zur Präsidentenwahl zu machen - nicht repräsentativ, trifft nicht zu
Kriterien der Repräsentativität
Größtmögliche Übereinstimmung v Stichprobe und Grundgesamtheit+Zufallsziehung
Grundgesamtheit
Menge der Personen, für die eine Aussage gelten soll
Paul Felix Lazarsfeld
Sozialpsychologe, Mathematiker- ab 1933 USA- 1963 Mitbegründer des Instituts für Höhere Studien Wien
The People's Choice
Studie v Paul Lazarsfeld et al- Ziel: Bedingungen für das Wahlverhalten untersuchen (auch Einfluss von Medien)- Design; Panelstudie, Wahlkampf 1940, Ohio
unabhängige + abhängige Variablen
unabhängig: Bedingungs- bzw Kausalfaktor, ändert sich nicht (Geschlecht)abhängig: ändert sich in Relation z unabhängigen Variable (Wahlverhalten) -> z.B.:Wahlverhalten hängt vom Geschlecht ab
Stabilität der Einstellungen (The People's Choice)
Großteil der Befragten wählt so, wie die Familie es immer getan hat -> trägt zu persönlicher Sicherheit u Zufriedenheit bei
Wie können Einstellungen an Stabilität verlieren? (People's Choice)
- Durch Krisen oder intensive Propaganda können Erfahrungen, die nicht mit in der Gruppe herrschenden Interessen übereinstimmen, zu Umstrukturierung d Einstellung führen - Individuen, in denen entgegengesetzte Kräfte wirken (Katholik aber Oberschicht), sind eher für Einstellungswechsel veranlagt
Hypothese
Behauptung eines vermuteten Zusammenhangs zwischen mindestens zwei Variablen je-desto, wenn-dann
Korrelation
gemeinsames Auftreten zweier Merkmale
Kausalbeziehung
Zeitliche Abfolge von Ursache und Wirkung - Nicht umkehrbarer asymmetrischer Zusammenhang
Index der politischen Prädisposition abhängig von: (3)
Sozioökonomischer StatusReligionszugehörigkeitWohngegend
Konzept der Opinion Leader (Meinungsführerschaft)
Opinion Leader:höheres Interesse am Themahöhere Mediennutzungjede soziale Gruppe hat OPintensivere personale Kommunikation
Zweistufenflussmodell der politischen Kommunikation (vs Stimulus-Response)
Ideas:Media -> Opinion Leaders -> less active section of populationStimulus-Response: Media -> Recipients
Verstärkerhypothese
Medien nicht in der Lage, Meinungen zu verändern, nur bestehende verstärken (selektive Wahrnehmung)
Aktuelle Probleme der Wahlforschung
- Aufbrechen tradierter sozialer Milieus u Bindungen- soziale + regionale Mobilität- Indiviualisierung
Hintergrund bzw Forschungsfrage des Milgram-Experiments
Eichmann-Prozess"Unter welchen Bedingungen wird Gehorsam geleistet bzw versagt?"
anhängige u unabhängige Variable d Milgram-Experiments
abhängige: Gehorsam gemessen an Bereitschaft zu Stromstößenunabhängige: Bedingungen, von denen Bereitschaft abhängt (z.B. räumliche Nähe)
Milgrams Definition von Gehorsam
psycho-sozialer Mechanismus, durch den „ein Mensch dahin kommt, sich als Werkzeug zu verstehen, das den Willen eines anderen Menschen ausführt und sich selbst als nicht mehr verantwortlich anzusehen für das eigenen Handeln“
Erhebungsdesign d Milgram-Experiments (3)
- 18 Versuchsnordnungen mit verschiedenen Variationen d unabhängigen Variablen (Verhalten d Versuchsleiters, räumliche Nähe,...)- Protokollieren des Verhaltens während Durchführung- Ex-post Befragung + Gruppendiskussion mit Versuchspersonen nach Experiment
Deterministische vs Probabilistische Kausalaussage
Deterministisch: nur wenn alle fünf Kriterien f Kausalbeziehung erfüllt sindProbabilistisch: "in ...% der Fälle" -> in SOWI häufiger
Fünf Kriterien für Kausalbeziehung
• gemeinsames Auftreten zweier Merkmale (= Korrelation, aber noch kein Kausalzusammenhang)• zeitliche Abfolge von Ursache/Wirkung• nicht umkehrbarer asymmetrischer Zusammenhang• Kontrolle der relevanten Variablen• zufällige Streuung der Fehler
Quasi-experimentelle Untersuchungsanordnung + Beispiel
Feldexperiment z.B. Lost-Letter-Technique- unzureichende Kontrolle der Variablen, Gefahr von Fehlschlüssen
Was zeichnet ein Laborexperiment aus?
• keine Methode sondern eine Untersuchungsanordnung• relevante Variablen müssen identifiziert, Vermutungen über Zusammenhänge vorhanden sein, Hypothesen werden systematisch überprüft• Vorteile: Höchstmaß an Kontrolle der sozialen Situation und der Faktoren• sicherstes Verfahren zur Überprüfung von Kausalbeziehungen im Bereich sozialer Phänomene