Pädagogik & Didaktik (Subject) / Erziehungswissenschaft II - Diagnostik (RWTH Ac 2019) (Lesson)

There are 85 cards in this lesson

Modul Erziehungswissenschaft II - Teil Diagnostik (RWTH Aachen 2019)

This lesson was created by ginger149.

Learn lesson

  • Normative Vergleiche Idealnorm: Frau W. möchte Fluglotsin werden. Eine ideale Fluglotsin würde die volle Punktzahl von 50 Punkten erreichen.  Kriteriale Norm: Um als Fluglotse eingestellt zu werden, müssen Bewerber mindestens 45 Punkte erreichen. Realnorm: Der Bundesdurchschnitt der Altersgruppe von Frau W. liegt bei 40 Punkten.
  • Empirische Vergleiche Temporaler Vergleich: Frau W. macht ein Konzentrationstraining. Nach Abschluss des Trainings erzielt sie nun einen Wert von 46 Punkten. Sozialer Vergleich: Frau W. und Herr A. bewerben sich um einen Ausbildungsplatz als Fluglotsen. Herr A. erzielt im Konzentrationstest einen Wert von 47 Punkten.
  • Norm- vs. kriteriumsorientierte Diagnostik Normorientierte Diagnostik = Vergleich mit einer Realnorm, Untersuchungsergebnis im Hinblick auf statistische Bezugswerte interpret.    - Intelligenztest    - Konzentrationstest Kriteriumsorientierte Diagnostik = Vergleich mit einer idealen oder kriterialen Bezugsnorm, Fähigkeit + Einordnung interpret.    - Führerscheinprüfung    - Masterarbeit    - BMI Beides normative Vergleiche!
  • Prozentrang Der Prozentrang gibt an wie viel Prozent der Testteilnehmer ein gleich gutes oder niedrigeres Ergebnis erzielt haben.
  • Gütekriterium bei Kriteriumsorientierten Tests Kriteriumsorientierte Bewertung benötigt nur eine repräsentative Stichprobe von Items ⇒ Bei Kriteriumsorientierten Bewertungen wird Varianz und somit Reliabilität gering ⇒ Beim Kriteriumsorientierten Tests ist das Gütekriterium die Inhaltsvalidität der Itemstichprobe
  • Standardisierungsdimensionen eines Tests Durchführung, Auswertung, Interpretation
  • Wodurch steigert man die Wissenschaftlichkeit von Test? Erfüllung der Gütekriterien
  • Wodurch steigert man die Wissenschaftlichkeit von Test? Erfüllung der Gütekriterien
  • Als was kann eine Messung verstanden werden? Als Quantifizierung
  • Wann erfüllt ein Test Kontentvalidität? Kontentvalide ist ein Test, der die Gesamtheit einer Menge von Aufgaben enthält oder repräsentiert.
  • Definition(en): Intelligenz allgemeines geistiges Potential, Fähigkeit zu: - schlussfolgernden Denken - zum Planen - zur Problemlösung - zum abstrakten Denken - zum Verständnis komplexer Ideen - zum schnellen Lernen und zum Lernen aus Erfahrung
  • Wer gilt als Vater der Intelligenzmessung und was war seine Aufgabe? Alfred Binet (1857-1911) - Auftrag zur Entwicklung eines objektiven Tests zur Schulfähigkeit und zur Früherkennung lernschwacher Kinder, um diese zu fördern --> Vergleich von Lebensalter und Intelligenzalter
  • Definition: Intelligenzquotient (IQ) nach Stern 2012 vs. heute - Stern: IQ = (Intelligenzalter / Lebensalter) * 100 - heute: Vergleich mit Altersgruppe und einordnen in Normalverteilung
  • Spearmans Intelligenztheorie Zwei-Faktoren-Theorie: - Leistung in verschiedenen Anforderungsbereichen (s-Faktoren) - ... korrelieren stark mit einem gemeinsamen g-Faktor
  • Intelligenztheorie nach Catell 1. Kristalline Intelligenz:      - Wissen und Fähigkeit, dieses Wissen abzurufen      - z.B. Wortschatztests, Rechentests, Allgemeinwissenstests 2. Fluide Intelligenz:     - komplexe Zusammenhänge erkennen und Probleme lösen und Schlussfolgerungen ziehen      - z.B. Matrizenaufgaben, räumlichen Anordnungen
  • IQ - Grenzwerte <70: Unterbegabung 100: Mittelwert +/- 15 Standardabweichung >130: Hochbegabung
  • Intelligenztheorie: Sternberg triarchische Intelligenz      1. Analytische Intelligenz      2. Praktische Intelligenz      3. Kreative Intelligenz
  • Intelligenz und Dummheit nach Hofstätter                                                        Eine Person erkennt, dass es...                                                Ordnung gibt                               keine Ordnung gibtIn der Realität gibt es... Ordnung                                  Intelligenz 1. Art                            Dummheit 1. Art keine Ordnung                         Dummheit 2. Art                            Intelligenz 2. Art                   
  • Was verstäht Hofstätter in seiner Intelligenztheorie unter "Ordnung"? Ordnung = Gesetze, Regeln, Zusammenhänge, Redundanzen
  • Korrelation: IQ und Schulerfolg - zwischen .40 und .50 - Reziproke Kausalität
  • Korrelation: IQ und Berufserfolg - Zusammenhang zw. .27 und .61 - höher bei sog. "intellectually demanding jobs" - Stärkerer Zusammenhang: bisheriger Berufserfolg
  • Messintention von Intelligenztests - Allgemeine Intelligenz (g) oder bestimmte Intelligenzkomponenten (s) bestimmen - kulturfair, sprachfrei und bildungsunabhängig (immer möglich?!)
  • Durchführungsstrategien von Intelligenztests - Einzel- oder Gruppentestung -Speed- oder Powertest - Pen and paper oder Computer
  • Zielgruppe von Intelligenztests - Bestimmter Altersbereich - Bestimmter Intelligenzbereich - Gesamtbevölkerung oder spezielle Personengruppe
  • Definition: intelektuelle Hochbegabung - schnelle und effektive Aneignung von deklarativem und prozeduralem Wissen - Adäquater Einsatz dieses Wissen in neuen Problemen - schnelles Lernen aus Erfahrungen - Erkennung von Transphermöglichkeiten auf andere Problemstellungen (Generalisierung) oder eben nicht (Differenzierung)
  • 3-Ringe-Modell der Hochbegabung nach Renzulli und Mönks - Rahmen: Schule, Peers, Familie - Ringe: Leistungswille / Ausdauer, Kreativität, überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten --> Im Schnitt der Ringe liegt Hochbegabung
  • Münchener Hochbegabungsmodell nach Heller - Nicht-kognitive Persönlichkeitsmerkmale - Begabungsfaktoren - Umweltmerkmale --> Leistungsbereiche (Schule)
  • Hochbegabung und g-Faktor - Hohe prognostische Validität von g - g ist reliabel und valide messbar - Hinzunahme weiterer Kriterien aus mehrdimensionalen Modellen erhöht nicht (oder kaum) die inkrementelle Validität bei Prognosen
  • Phasen der Diagnose von Hochbegabung 1. Screening: (wahrscheinlich) Hochbegabte oder nicht Hochbegabte + Zweifelsfälle 2. Verifikationsphase 3. Platzierung
  • Hochbegabtenidentifikation am besten durch... IQ-Test
  • Hochbegabtenidentifikation am besten NICHT durch... Lehrer:      - gute Anpassung = Intelligenz     - schulische Begabung NICHT gleich Hochbegabung Eltern:     - geringe diagnostische Kompetenz     - Checklisten   unzuverlässig Peers
  • Wie stark korrelieren Lehrereinschätzungen mit IQ Testergebnissen ca. .40 aber mit hoher Varianz
  • Over- und Underachiever Over- (Under-) achiever sind Personen die bei gegebener Begabung besonders gute (schlechte) Leistungen zeigen.
  • Was ist inkrementelle Validität? Die Hinzunahme weiterer Kriterien aus mehrdimensionalen modellen erhöht die Vorhersagequalität.
  • Was ist die Itemschwierigkeit und welchen Wert strebt man für sie an? IS = Summe der Punkte der Aufgabe aller Probanden / Anzahl der Probanden --> 0.2 bis 0.8 sonst war die Aufgabe zu schwer oder zu leicht.