pädagogisch-psychologische Diagnostik (Subject) / Grundlagen (Lesson)
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Gegenstand, Aufgaben und Methoden der päd-psy Diagnostik
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- Psychologische Diagnostik zentrale Anwendungsdisziplin der Psychologie,systematisches Erfassen und Aufbereitenvon Informationen, um Entscheidungen und Maßnahmen zu begründen und zu optimieren
- Diagnostischer Prozess Fragestellung des Klienten oder Auftraggebers (Hat der Schüler eine LRS?) -->systematische Erhebung aller relevanter Daten mittels geeigneter Methoden (Augenarzt, HNO, Zeugnisnoten, Diktate und Klassenarbeiten, Gespräche, stand. RECHTSCHREIBTEST) --> Integration und Auswertung der unterschiedlichen Daten (Sichtung, Prüfung, Zusammenfassung, Bewertung) --> Formulierung einer Antwort als gestellte Diagnose, Maßnahmevorschlag, Bewertung oder Vorhersage (Antwort: LRS liegt vor, Vorschlagen einer Fördermaßnahme) --> im besten Fall noch Evaluation, um die Antwort zu überprüfen (war die Antwort korrekt und die vorgeschlagene Maßnahme angemessen und wirksam?)
- Methoden der psychologischen Diagnostik Testverfahren - z.B. Entwicklungs-, Intelligenz-, Schulleistungs-, Persönlichkeitstests Dokumentenanalyse - z.B. Zeugnisse, Beurteilungen, Gutachten Interview - z.B. Gespräche mit Klient, Betreuern, persönl. Umfeld Beobachtung - Beobachtung des Klienten im Alltag oder in Testsituationen
- pädagogisch-psychologische Diagnostik psychologische Diagnostik für pädagogische Fragestellungen und Entscheidungen - im Hinblick auf den aktuellen Zustand - um längerfristige Entwicklungen zu dokumentieren - um Erfolg von Maßnahmen zu überprüfen und nachzuweisen - für Schullaufbahnentscheidungen - zwecks Erstellen individueller Förderpläne
- Statusdiagnostik Erfassung des aktuellen IST-Standes hinsichtlich best. Merkmalsausprägungen einer - Einzelperson (z.B. Intelligenz, Textverständnis, Rechtschreibleistungen) - Gruppe (z.B. durchschnittliches Leistungsniveau der Klasse in Mathe) Wird eingesetzt z.B. bei Schullaufbahnberatung, der Suche nach geeigneten Fördermaßnahmen, Lernstandserhebungen. In der Regel einmalige Datenerhebung
- Verlaufsdiagnostik Wird eingesetzt um Entwicklung und Lernverlauf zu erfassen, Fördermaßnahmen zu evaluieren oder die Wirksamkeit von Methoden zu überprüfen. - mehrmalige Datenerhebung, mind. zweimal
- manifeste Variable - mehr oder weniger klar nachweisbare Variable: sichtbar, messbar, beobachtbar - Folgerung auf latente Variable möglich - Beispiele: Lebensalter, Größe, Familienstand, Arbeitstempo, Anzahl richtiger Antworten, Reaktion auf Herausforderungen
- latente Variable theoretische Konstrukte Ausprägung nur über bestimmte Beobachtungen erschließbar (manifeste Variable) z.B. Intelligenz, Ängstlichkeit, Motivation, Lesefähigkeit
- theoretisches Konstrukt auch latente Variable Ausprägung nur erschließbar über bestimmte Beobachtungen aus Beobachtung schließt man auf das Vorhandensein zu Grunde liegender Merkmale latente Persönlichkeitsmerkmale erhalten den Status des theoretischen Konstruktes, d.h. das Vorhandensein wird postuliert
- Intelligenzquotient nach Stern -> deutscher Psychologe William Stern -> Intelligenzalter (IA) wird auf das Lebensalter (LA) relativiert -> IQ = IA / LA * 100 -> Nachteil: IQ sinkt bei gleichbleibender Leistung mit steigendem LA stetig ab -> erwartungsgemäße Leistung: IQ = 100; durchschnittlich -> IQ < 100 unterdurchschnittlich / IQ > 100 überdurchschnittlich
- Ratz-Index Relativer Anstieg der Trefferquote gegenüber der Zufallstrefferquote -> Kennwert zur Beschreibung der Güte von Screening-Verfahren im medizinischen oder psychologischen Bereich. -> 1992 erstmals von H. Marx vorgeschlagen -> kennzeichnet, um wie viel ein Testverfahren im Vergleich zu einer zufälligen Zuordnung besser abschneidet. -> Werte variieren üblicherweise zwischen 0 (das Screening ist genauso gut wie der Zufall) bis 1, wobei Werte ab 0,3 als eine leichte Verbesserung der Vorhersagegüte, Werte ab 0,6 als eine deutliche Verbesserung eingestuft werden. Negative Werte besagen, dass eine völlig zufällige Aufteilung bessere Klassifikationsergebnisse erbringt als das Screening. RATZ = Trefferquote - Zufallstrefferquote / max. Trefferquote - Zufallstrefferquote
