Was ist ein „aussetzender Betrieb“?
Auch der „aussetzende Betrieb“ ist auf Dauer angelegt. Gegenüber dem Nachhaltsbetrieb ist er jedoch dadurch gekennzeichnet, dass keine jährlich gleichbleibenden Leistungen (Holz, Nebenprodukte, Dienstleistungen) erbracht werden (erbracht werden können). Die schwankende Produktion des aussetzenden Betriebes ist kann das Resultat fehlender betrieblicher Voraussetzungen für die nachhaltige Produktion (Flächengröße, wirtschaftliche Standortfaktoren wie z.B. Märkte mit Nachfrage nach den betrieblichen Produkten, Kapazitäten, gesicherte Finanzierung usw.) oder aber eine bewusste betriebliche Strategie sein.
Welche Faktoren beeinflussen Änderungen in der Höhe des Waldvermögens?
a) (Volumen-) Zuwachsb) Holzeinschlagc) Waldschädend) Waldpflegemaßnahmen (Kulturen, Pflege, Ästung)e) Vorratswertänderung durch Preisänderungen/ Geldwertänderung --> Veränderung des Vorrats, der Sortimentsstruktur und der Sortimentspreise
Warum lässt sich der Erfolg von Forstwirtschaft nicht allein mit Blick auf das nominale Finanzergebnis beurteilen?
Ein gutes nominales Finanzergebnis muss nicht zwangsläufig ein Einfluss guter Betriebsführung sein. Es kann auch auf Kosten des Waldbestandes (Übernutzung, Pflegeunterlassung) oder einer kurzfristig günstigen Situation des Holzmarktes zustande gekommen sein.
Welche Methoden der forstl. Erfolgsrechnung gibt es – und was sind die jeweiligen Nachteile/ Grenzen bei der Berechnung?
a) Indirekt:mit Bewertung des Waldvermögens àVergleich des Wertes des Waldes von zwei verschiedenen Zeitpunkten.Folgende Methoden eignen sich zur Bestimmung des Waldvermögenswertes:- Abtriebswert (Vermögens- oder Kapitalerhalt im Fokus); Problem stellt die Bewertung gibt’s unreife Bestände dar- Erwartungsswert (nachhaltige Rente im Fokus); Problem stellt die Wahl des Zinsfußes dar- Kostenwert b) Direkt:ohne Bewertung des Waldvermögens àlediglich die Veränderung des Zuwachses und/ oder der Einnschlag und/ oder Hiebsatz werden zur Bewertung des nachhaltigen Substanzerhalts zu herangezogen- Zuwachsergebnis (Wert des Zuwachses auf lGz Mal den Durchschnittspreisen PZ); Problem stellt die Bestimmung des lGz (aus FE ungenau!) und PZdar.- Hiebsatzergebnis (Wert des Ertrags aus Hiebssatz mal Durchschnittspreis verkauftes Holz (PE) --> Bei beiden Verfahren wird das Ergebnis der Betrachtung verwendet und das geldstromnahe Einschlagsergebnis zu korrigieren.
Was meint der Term „Hiebssatzbereinigung“ – und warum bereinigt man auf den Hiebssatz?
Die in Hiebssatzbereinigung stellt den tatsächlichen Ertrag dem Ertrag des Hiebssatzes gegenüber. Die Differenz ergibt die Veränderung des Waldvermögens.
Wie werden nicht geleistete waldbauliche Maßnahmen bei der Erfolgsrechnung berücksichtigt?
Bei der Erfolgsrechnung ohne Bewertung des Waldvermögens werden nicht getätigte Maßnahmen höchstens indirekt beim Hiebssatzergebnis berücksichtigt, wenn sie im Hiebssatz berücksichtigt wurden. Bei der Erfolgsrechnung mit Bewertung des Waldvermögens Werden nicht getätigte Maßnahmen bei allen drei Verfahren berücksichtigt. Der Abtriebswert von Beständen verringert sich bei einer langfristigen Betrachtung, wenn waldbauliche Maßnahme nicht erfolgt sind. Beim Erwartungswert findet ebenfalls eine Veränderung statt. Diese gibt sich aus geringeren Investitionskosten, allerdings aber auch aus einem verringerten holzerntekostenfreien Erlös.Bei Kostenwerten verringert sich der Bestandeswert durch ausgebliebene Investitionen.
Was ist mit „Vermögenswirkung des Nachhaltshiebsatzes“ gemeint?
Ausführlich soll folgend dagegen die Nachhaltigkeitsprüfung, d.h. die Herleitung des so genannten „naturalen Nachhaltshiebsatzes“ erläutert werden. Vorgehen und Mittel der Nachhaltigkeitsprüfung Die Überprüfung des „waldbaulichen Hiebssatzes“ auf seine Nachhaltigkeit erfolgt mittels verschiedener Weiser: - Flächenweiser- Massenweiser- Formelweiser- Summarische Einschlagsplanung Diese Weiser berücksichtigen unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit (v. a. Flächen, Vorräte und/oder Zuwachs als wesentliche Einflussgrößen der naturalen Leistungsfähigkeit des Betriebes) und geben jeweils unterschiedliche Hinweise zum nachhaltig möglichen Nutzungspotenzial des Betriebes.