Erfolgsorientiertes Controlling 1 (Subject) / MWCO01 Lektion 5 - 6 (Lesson)

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MWCO01 Lektion 5 - 6 Lektion 5 - Kostenträgerrechnung Lektion 6 - System der Teilkostenrechnung

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  • Kostenträgerrechnung Wofür sind die Kosten im UN angefallen? Zusammenführung der Einzelkosten aus der Kostenartenrechnung und der Gemeinkosten aus der Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung erfolgt als Kostenträgerstückrechnung (Ermittlung Heko/Seko einer LE) und als Kostenträgerzeitrechnung (kurzfristige Betriebsergebnisrechnung)
  • Vorgehensweise und Aufgaben bei der Kostenträgerstückrechnung Erfassung angefallener Kosten pro Kostenträger (Einzelkosten werden direkt verrechnet; Gemeinkosten verursachungsgerecht) Aufgaben: - Bereitstellung von Kosteninformationen als Steuerungsinstrumente - Grundlage für kurzfristige Betriebsergebnisrechnung - Bewertung von Beständen und selbsterstellten Anlagegütern - Basis für die Planung und Kontrolle des Leistungserstellungsprozesses
  • Arten von laufenden Kalkulationen Vorkalkulationen = erste Kostenschätzung mit unsicheren Informationen Plankalkulationen = basiert bereits auf definierten Arbeitsplänen und Stücklisten Angebotskalkulationen = zur Festsetzung von Angebotspreisen Auftragskalkulationen = nach Auftragseingang aber vor Leistungserstellung Zwischenkalkulationen = bei langer Herstellzeit zur Ermittlung des Fertigungsstands Nachkalkulationen = Kontrolle, ob Planung eingehalten wurde
  • Arten von Kalkulationsverfahren - Divisionskalkulation bei Massenproduktionen - Äquivalenzziffernkalkulation bei Produktion ähnlicher Produkte - Zuschlagskalkulation für Serien- und Einzelfertigung (Autos bzw. Spezialmaschinen) - Kuppelkalkulation für verbundene Produktion (Bsp. Raffinerien)
  • einstufige Divisionskalkulation die gesamten Kosten werden nach dem Durchschnittsprinzip auf den Kostenträger umgelegt Erzeugnisse müssen einheitlich sein & es dürfen keine Lagerbestandsveränderungen vorliegen Seko pro Stück = Gesamtkosten / Produktionsmenge
  • zweistufige Divisionskalkulation berücksichtigt Lagerbestandsveränderungen bei Fertigerzeugnissen Seko je Stück = (Heko / Produktionsmenge) + (Verwaltungs- und Vertriebskosten / Absatzmenge)
  • mehrstufige Divisionskalkulation zusätzliche Berücksichtigung von unfertigen Erzeugnissen, indem die Kosten jeder Kostenstelle getrennt berücksichtigt werden Heko je Stück = (Kosten der eingesetzten Vorerzeugnisse + Kosten der Kostenstelle) / Produktionsmenge der Kostenstelle
  • Kostenträgerstückrechnung durch Äquivalenzziffernkalkulation Sonderform der Divisionkalkulation wird verwendet wenn kein reines Einproduktunternehmen vorliegt, sondern artähnliche Produkte mit einem konstanten Kostenverhältnis
  • Durchführung Äquivalenzziffernrechnung 1) Bestimmung der Äquivalenzziffern: ein Produkt erhält die Ziffer 1, die anderen Produkte erhalten Zahlen im Verhältnis zum ersten Produkt 2) Umrechnung der Outputmengen auf Einheitsmengen: Produktionsmenge * Äquivalenzziffer 3) Ermittlung der Stückkosten des Einheitsproduktes: Heko je Einheitsprodukt = Herstellkosten aller Produkte / gesamte Einheitsmenge 4) Ermittlung der Seko je Produkt: Äquivalenzziffer * Kosten des Einheitsprodukts
  • Kostenträgerstückrechnung durch Zuschlagskalkulation Voraussetzung: Unterteilung der Kosten in Einzel- und Gemeinkosten Einzelkosten werden direkt zugerechnet, Gemeinkosten werden im Rahmen der Kostenträgerrechnung anhand von Kalkulationssätzen auf die Kostenträger verteilt theoretischer Gedanke: Produkte mit höheren Einzelkosten verursachen auch höhere Gemeinkosten
  • verschiedene Arten der Zuschlagskalkulation einstufige bzw. summarische Zuschlagskalkulation = die Gemeinkosten werden en bloc anhand eines einzigen Zuschlagssatzes auf Basis der Materialeinzelkosten, der Fertigungseinzelkosten oder der Summe aus beidem verteilt mehrstufige bzw. differenzierende Zuschlagskalkulation = für die Gemeinkosten jeder Kostenstelle werden jeweils eigene Zuschlagssätze ermittelt --> ermöglicht verursachungsgerechte Verteilung auf die Kostenträger
  • Zuschlagskalkulation (Schema - Herstellkosten) Fertigungsmaterial (Einzelkosten) + Materialgemeinkosten-Zuschlag auf das Fertigungsmaterial = Materialkosten + Fertigungslöhne (Einzelkosten) + Fertigungsgemeinkostenzuschlag für die Fertigungslöhne = Fertigungskosten + Sondereinzelkosten der Fertigung = Herstellkosten
  • Zuschlagskalkulation - Schema (Selbstkosten) Herstellkosten + Verwaltungsgemeinkostenzuschlag auf die Heko + Vertriebsgemeinkostenzuschlag auf die Heko + Sondereinzelkosten des Vertriebs = Selbstkosten
  • Zuschlagskalkulation - Berechnung Gemeinkostenzuschlag = Summe primäre & sekundäre Gemeinkosten / Bezugsgröße Bsp. Bezugsgrößen: Materialeinzelkosten, Materialverbrauch, Maschinenstunden
  • Kostenträgerzeitrechnung kurzfristige Erfolgsrechnung zur Bestimmung des Betriebsergebnisses durch Gegenüberstellung der Selbstkosten und der Leistung einer Abrechnungsperiode Kontrolle der Wirtschaftlichkeit im Gegensatz zur GuV beschränkt sich die Berechnung auf den betrieblichen Erfolg, neutrale Erträge und Aufwendungen werden bspw. nicht beachtet kürzere Abrechnungsperioden, daher häufig saisonale Schwankungen, die durch Normalisierungen (Standardkosten) egalisiert werden
  • Kostenträgerzeitrechnung - kurzfristige Erfolgsrechnung nach Gesamtkostenverfahren stellt die gesamten Kosten einer Periode den betrieblichen Leistungen gegenüber --> umfasst neben Umsatzerlösen auch Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, sowie aktivierbare Eigenleistungen (werden im Betrieb selbst verwendet)  Bestandsveränderungen und Eigenleistungen werden zu Heko bewertet Kostenträgerrechnung muss vorab durchgeführt werden um die Heko zu ermitteln führt zum selben Ergebnis wie das Umsatzkostenverfahren
  • Kostenträgerzeitrechnung - kurzfristige Erfolgsrechnung nach Gesamtkostenverfahren (Schema) Umsatzerlöse einer Periode +/- Bestandsveränderung + aktivierte Eigenleistung = Gesamtleistung einer Periode - Materialkosten - Personalkosten - Abschreibungen - sonstige Kosten = Betriebsergebnis einer Periode
  • Kostenträgerzeitrechnung - kurzfristige Erfolgsrechnung nach Umsatzkostenverfahren Gegenüberstellung von Heko der abgesetzten Erzeugnisse einer Periode, F&E, Verwaltungs- und Vertriebskosten zu den Umsatzerlösen der Periode Kostenträgerrechnung muss vorab durchgeführt werden um die Heko zu ermitteln führt zum selben Ergebnis wie das Gesamtkostenverfahren
  • Kostenträgerzeitrechnung - kurzfristige Erfolgsrechnung nach Umsatzkostenverfahren (Schema) Umsatzerlöse der Periode - Heko des Umsatzes = Bruttoergebnis - F&E-Kosten - Verwaltungskosten - Vertriebskosten = Betriebskosten der Periode
  • Proportionalisierung der Gemeinkosten Die Kosten der Produktion einer zusätzlichen Einheit liegen i.d.R. unter den Selbstkosten des Produkts dies liegt daran, dass die Gemeinkosten per Prozentsatz oder durch feste Relationen zu einer Bezugsgröße verrechnet werden Bsp. ein Verwaltungsmitarbeiter kostet nicht mehr nur weil mehr Produkte produziert werden
  • Teilkostenrechnung den Kostenträgern werden nur diejenigen Kosten zugerechnet, welche ihnen direkt zugeordnet werden können Zweck: - Bestimmung der kurzfristigen PUG - Programmoptimierung - Enscheidungen über Zusatzaufträge - Make-or-buy Entscheidungen wird immer dann angewendet, wenn in einem System gleicher Kapazitäten kurzfristige Anpassungen im Produktionsprogramm getroffen werden sollen Formen: einstufige & mehrstufige DB-Rechnung, Break-Even-Analyse
  • Grenzkostenrechnung Teilbereich der Teilkostenrechnung  einem Kostenträger werden nur die variablen Kosten zugerechnet Ziel: Kostenveränderung ermitteln, wenn von einem Erzeugnis eine Einheit mehr oder weniger produziert wird  Einzelkosten --> i.d.R. immer variabel Gemeinkosten --> variabel (wird verursachungsgerecht zugerechnet) oder fix (werden nicht weiter auf Kostenträger verrechnet)
  • Deckungsbeitragsrechnung DB dient der Abdeckung der Fixkosten und wird ermittelt indem von dem Erlös eines Erzeugnisses die variablen Kosten abgezogen werden ermittelt Stückdeckungsbeiträge und Periodendeckungsbeiträge
  • Stückdeckungsbeitragsrechnung ermittelt DB je Erzeugnis Schema (einstufige DB-Rechnung): Erlös je Erzeugnis - Erlösminderungen = Nettoerlös je Erzeugnis - variable Selbstkosten je Erzeugnis = DB je Erzeugnis
  • Stückdeckungsbeitragsrechnung - Ermittlung der var. Selbstkosten (Schema) Materialeinzelkosten + variable Materialgemeinkosten = variable Materialkosten = a) Fertigungslöhne + variable Fertigungsgemeinkosten = variable Fertigungskosten = b) a) + b) = variable Heko + variable Verwaltungsgemeinkosten + variable Vertriebsgemeinkosten = variable Selbstkosten
  • Stückdeckungsbeitragsrechnung - Aussage der Ergebnisse der DB eines Auftrags ist positiv --> ein Beitrag zur Deckung der Fixkosten wird erwirtschaftet der DB eines Auftrags ist negativ --> die Fixkosten können nicht gedeckt werden, der Auftrag schmälert das Betriebsergebnis variable Seko können auch zur Preisfindung genutzt werden - kurzfristig müssen Produkte immer ihre variablen Kosten decken --> variable Seko = kurzfristige PUG
  • Periodendeckungsbeitragsrechnung ermittelt der erwirtschafteten DB innerhalb einer Abrechnungsperiode Schema (einstufige DB-Rechnung): Umsatzerlöse der Periode - Erlösminderung der Periode = Nettoerlöse der Periode - Summe der variablen Kosten der abgesetzten Produkte = Gesamtdeckungsbeitrag - Summe der Fixkosten einer Periode = Betriebsergebnis
  • Betriebsergebnis im Vollkosten- und Teilkostensystem das Betriebsergebnis ist identisch, wenn keine Bestandsveränderungen aufgetreten sind lagen Bestandsveränderungen vor, weichen die Ergebnis von einander ab Begründung (anhand eines Bsp.): --> wurden Erzeugnisse ins Lager genommen, werden auch die Fixkostenanteile "ins Lager gelegt", wodurch die Fixkosten der laufenden Periode geringer ausfallen --> Betriebsergebnis durch die Vollkostenrechnung ist um die ins Lager gelegten Fixkosten höher als bei der Teilkostenrechnung
  • mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung Variante der Periodenergebnisrechnung Abzug der Fixkosten vom DB in mehreren Stufen (anstatt en bloc) - folgt dem Prinzip, dass in der Praxis häufig Fixkosten auftreten, welche nur für ein Erzeugnis, eine Erzeugnisgruppe, eine Kostenstelle etc. anfallen (Bsp. Mietkosten einer Lagerhalle, welche für die Lagerung mehrere Produktarten genutzt wird - Fixkosten sind der Produktgruppe aber nicht der Art zurechenbar) findet v.a. bei Mehrproduktunternehmen Anwendung
  • Voraussetzungen für die mehrstufige DB-Rechnung - der Fixkostenanteil an den Gesamtkosten ist relativ groß - eine Zuordnung von Fixkosten auf den niedrigen Hierachiestufen ist möglich - die Orga des UN ist so gestaltet, dass eine verursachungsgerechte Zuordnung zu den Hierachiestufen möglich ist --> wenn sich Fixkosten einer Stufe zuordnen lassen, müssen sie dieser auch zugerechnet werden; es wird dabei immer die kleinstmögliche Stufe gewählt zeigt, bis zu welcher Hierachiestufe die Fixkosten gedeckt sind
  • Ermittlungsschema mehrstufige DB-Rechnung Genauer Aufbau orientiert sich an der Organisation des UN Umsatzerlöse - Erlösminderungen - variable Kosten = DB 1 - Erzeugnisfixkosten = DB 2 - Erzeugnisgruppenfixkosten = DB 3 - Kostenstellenfixkosten = DB 4 - Bereichsfixkosten = DB 5 - Unternehmensfixkoste = Betriebserfolg
  • Staffelung der DB-Hierarchiestufen Erzeugnisfixkosten = unabhängig von der Menge, fallen aber nur speziell für dieses Erzeugnis an (Bsp. Patentkosten) Erzeugnisgruppenfixkosten = fallen für eine ganze Erzeugnisgruppe an und können den einzelnen Erzeugnissen nicht direkt zugeordnet werden (Bsp. gemeinsam genutzte Räumlichkeiten) Kostenstellenfixkosten = relevant, wenn innerhalb einer Stelle mehrere Erzeugnisgruppen erstellt werden und die Kosten keiner Gruppe direkt zugerechnet werden können (Bsp. Meisterlöhne der Kostenstelle) Bereichs- oder Spartenfixkosten = fallen für mehrere Kostenstellen an und können keiner Stelle direkt zugeordnet werden (Bsp. Entwicklungskosten) UN-Fixkosten = fallen für das ganze UN an (Bsp. Kosten der UN-Leitung)