Psychologie (Subject) / 7) psychoanalytisch begründete Verfahren (Repetitorium 3. Auf. (2017)) (Lesson)

There are 160 cards in this lesson

This lesson was created by Steefano.

Learn lesson

  • Was ist Abwehr? = ein unbewusst durchgeführtes, selbsttäuschendes Verhalten mit dem Ziel der Unlustvermeidung und Schutz des Selbstbildes alle Strebungen, die die Konstanz oder Integrität des Individuums gefährden, einschränken oder unterdrücken -> Schutz des Ich vor Triebansprüchen oder Unzumutbarkeiten der äußeren Realität
  • Liegt in Form einer Angstreduktion durch die zum Symptom führende Kompromissbildung vor. = ursprünglich funktionale Bedingung für die Entstehung einer Erkrankung = Entstehungsbedingung einer Erkrankung primärer Krankheitsgewinn
  • kommt erst nachträglich als "Kollateralnutzen" zu einer bereits bestehenden Erkrankung hinzu Bsp. narzisstisch: Aufmerksamkeit masochistisch: Schmerzen emotionale/ materielle Versorgung sekundärer Krankheitsgewinn
  • tertiärer Krankheitsgewinn Vorteile, die die Umgebung eines Erkrankten aus seiner Erkrankung zieht, z.B. durch die Möglichkeit, ein Helfersyndrom ausagieren zu können
  • Was ist Struktur? = Verfügbarkeit über psychische Funktionen, die für die Organisation des Selbst und seiner Beziehungen zu den inneren und äußeren Objekten erforderlich sind = zeitlich relativ stabiles Gefüge von Persönlichkeitseigenschaften, das sich darin zeigt, wie jeder Einzelne (mehr oder weniger erfolgreich) sein intrapsychisches und interpersonelles Gleichgewicht (wieder)herstellt
  • Leid entsteht oft aus blockierten Ansätzen des eigenen Handelns. Welcher Begriff aus der Konfliktpathologie wird gesucht? Übersteuerung
  • Leiden resultiert aus dem als unerträglich erlebten Verhalten anderer Menschen. Diese Regulationsstörungen spielt sich (vs. neurotischer Konflikt) im Außen ab. Welcher Begriff der Konfliktpathologie wird gesucht? Untersteuerung
  • Verfahren projektiver Diagnostik Formdeutverfahren - z.B. Rorschach-Test mit TintenklecksenGestaltungsverfahren - z.B. Wartegg-Zeichen-Test: Stricheverbal-thematische Verfahren - Rosenzweig-Picture-Frustration (Normen vorhanden)
  • Was wird im Erstinterview nach Argeländer erhoben? - weitegehend unstrukturierte "ungewöhnliche Gesprächsstituation" - Dem Pat. wird weitestgehend die Aktivität überlassen - Th. nutzt sich selbst in einem umfassenden Sinn als Instrument, dem   3 Informationsquellen zur Verfügung stehen: 1. objektive Informationen  - logisches Verstehen (Kriterium der Nachprüfbarkeit) 2. subjektive Informationen - psychologisches Verstehen (Kriterium der Nachvollziehbarkeit) 3. szenische Informationen - szenisches Verstehen (situative Evidenz, alle Sinnesmodalitäten). Nach Argeländer macht das szenische Verstehen den  "Clou des psychodynamischen Interaktiosnverständnisses" aus.
  • Was wird im Rahmen der psychoanalytisch biografischen Anamnese nach Annemarie Dührssen erhoben? - zentral = gegenwärtiger Konflikt u. seine Vorgeschichte - Anamneseschema ist Berichtsschema für GKV-Gutachter ähnlich: - Symptomatik- auslösende Situation- aktuelle Lebensumstände- Herkunftsfamilie u Kindheitsgeschichte- Schul- und Berufsentwicklung- Sexualentwicklung, Liebesbeziehungen
  • Was wird im strukturellen Interview nach Otto Kernberg erhoben und in was wird unterteilt. - leitfadengestütztes Interview - verbindet deskriptiv psychiatrische mit der psychodynamischen Perspektive Ziel: dignostische Differenzierung der Pers.-Struktur: neurotische vs. borderline, vs. psychotische Persönlichkeitsstruktur) Kernberg unterscheidet: 1. Integrierte vs. diffuse Identität mit entsprechender Qualität der Objektbeziehungen (neurotisch, vs. borderline, psychotisch)2. Verwendung reifer vs. unreifer Abwehrmechanismen (neurotisch vs. borderline, psychotisch)3. ausreichend intakte vs. signifikant eingeschränkte Fähigkeit zur Realitätsprüfung (neurotisch, borderline vs. psychotisch) psychotisch - Identitätsdiffusion, unreife Abwehrmechanismen, eingeschränkte Fähigkeit zur Realitätsprüfung borderline - Identitätsdiffusion, unreife Abwehrmechanismen, gute Realitätsprüfung neurotisch - integrierte Identität, reife Abwehrstrategien, gute Realitätsprüfung
  • Nenne drei analytische Methoden innerhalb der Beziehungsdiagnostik. Hinweis: Bei Beziehungsdiagnostik geht es immer darum, dass sich ein kommunikative Kreis schließt.   3 Methoden: - Zentrales Beziehungskonflitktthema (CCRT und ZBKT) Luborsky & Chris-Christoph, 1989- zyklisch maladaptives Beziehungsmuster (CMP) Strupp & Binder, 1984- Strukturelle Analyse sozialen Verhaltens (SASB) Benjamin, 1974
  • Was wird im zyklisch maladaptiven Beziehungsmuster (CNP) erfasst? Strupp und Binder 1. Reaktion, die sich Pat. von einer anderen Person wünscht (Wunsch)2. negative Reaktion, die er stattdessen von der anderen Person erwartet (Erwartung)3. das daraus resultierende Verhalten des Pat. anderen gegenüber (Verhalten)4. entsprechendes Verhalten anderer Personen ggü. dem Patienten (Reaktion)    Verhalten des Pat. gegenüber sich selbst
  • Was wird beim Zentralen Beziehungskonfliktthema (ZBKT) erhoben? Luborsky & Chris-Christoph = Methode zur Analyse von Interaktionserlebnissen des Pat. bezüglich: 1) häufigster Wunsch des Pat. an eine andere Person mit den damit verbundenen Erwartungen2) häufigste Reaktion der Anderen (Reaktion des Objekt)3) häufigste Reaktion des Pat. auf die Reaktion der Anderen (Reaktion des Subjekt)
  • Wie heißen die Achsen in der OPD 1. Achse: Krankheitserleben u. Behandlungsvoraussetzungen 2. Achse Beziehung 3. Achse Konflikt 4. Achse Struktur  5. Psychische u psychosomatische Störungen (nach ICD-10)
  • Was wird in der Strukturelle Analyse sozialen Verhaltens (SASB) erhoben? Benjamin = Fragebogenverfahren zur Beziehungsanalyse basierend auf dem Postulat, dass sich alle interpersonellen Verhaltensweisen auf dem Zirkumplexmodell mit den Achsen "AFFILIATION" - Zuneigung (hasserfüllt-liebevoll) und "INTERDEPENDENZ" -  Status (autonom-abhängig) abbilden lassen interpersonelle Reaktivität: intransitives Antworten auf das Verhalten des Gegenübers intrapsychische Dimension: Verhalten zu sich selbst im Sinne einer Auseinandersetzung mit den eigenen
  • Achse II: Beziehung Erfassung zyklisch maladaptiver Beziehungsmuster,  Orientierung am Zirkumkomplex der Strukturellen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB)vs. traditionelles SASB: Affiliationsachse mit Unterschied zwischen dysfunktional feindseligem und funktional- freundlichem Verhalten hier: freundlich-zugewandte Aspekte -> Aufdringlichkeit, Harmoniebedürftigkeit und ArglosigkeitBerücksichtigung von reaktiven, aktiven und selbstbezogenen Komponenten sowie der Übertragungsdynamik Erfassung vonerlebter Angriff: Subjekt-Objekt:Der Pat. (Subjekt) erlebt andere (Objekt) immer wieder so, dass diese... (Objekterleben) defensive Reaktion (Subjekt-Subjekt): In seinem Erleben reagiert der Pat. dann darauf, dass er... (Selbsterleben) welches Beziehung-/ Übertragungssangebot er anderen damit macht (Objekt-Subjekt): wobei dem Pat. unbewusst ist.. welche Antwort er den anderen damit (unbewusst) nahe legt: bei anderen führt dies wiederum dazu, dass diese... (Nahe gelegte Antwort)wie es der Pat. erlebt, wenn anderen so wie ihnen nahe gelegt wurde, antworten.. = Teufelskreis
  • OPD-Konflikte und ihre Leitaffekte 1) Individuation vs. Abhängigkeit 2) Unterwerfung vs. Kontrolle 3) Versorgung vs. Autarkie 4) Selbstwertkonflikt 5) Schuldkonflikt 6) Ödipaler Konflikt 7) Identitätskonflikt 1) Angst 2) Wut 3) Trauer, Depression 4) Scham und narzisstische Wut 5) Schuld, Trauer, Depression 6) Sexualisierung 7) Vermeidung, Unsicherheit
  • Achse IV: Struktur Was sind die zentralen Ängste der jeweiligen Strukturniveaus 1) gut integriert 2) mäßig integriert 3) gering integriert 4) desintegriert 1) Angst vor Verlust der Zuneigung der Objekte 2) Angst vor Verlust oder Zerstörung des wichtigen/stützenden Objekts 3) Angst vor Zerstörung des Selbst durch das böse Objekt oder durch den Verlust des guten Objekts 4) Angst vor Selbstverlust durch Verschmelzung von Selbst und Objekt
  • Dimensionen der OPD-Strukturachse: selbst- und objektbezogene Fähigkeiten 1) Selbst(wahrnehmung) 2) Objekt(wahrnehmung) 3) Selbst(regulierung) 4) Regulierung des Objektbezugs 5) Kommunikation nach innen (Selbst) 6) Kommunikation nach außen (Objekt) 7) Bindung an innere Objekte (Selbst) 8) Bindung an äußere Objekte (Objekt) 1) Selbstreflexion    Affektdifferenzierung    Identität 2) Selbst-Objekt-Differenzierung    ganzheitliche Objektwahrnehmung    realistische Objektwahrnehmung 3) Impulssteuerung    Affekttoleranz    Selbstwertregulierung 4) Beziehungen schützen    Interessensausgleich    Antizipation 5) Affekte erleben    Fantasie nutzen    Körperselbst 6) Kontaktaufnahme    Affektmitteilung    Empathie 7) Internalisierung    Introjekte nutzen    variable Bindungen 8) Bindungsfähigkeit    Hilfe annehmen    Bindung lösen
  • Anhand welcher Phänomene orientiert sich die analytischen PT innerhalb der Behandlung? Nenne Analyseformen? Nenne Methoden? 1)  - neurotische Symptomatik - neurotischer Konfliktstoff - zugrundeliegende neurotische Struktur 2) Übertragungsanalyse Gegenübertragungsanalyse Widerstandsanalyse 3)  regressiver Prozesse
  • Anhand welcher Phänomene orientiert sich die tiefenpsychologischen PT innerhalb der Behandlung? Nenne Analyseformen? Nenne Methoden? 1) - unbewusste Psychodynamik - aktuell wirksamer Konflikt - neurotische Konflikte 2) Übertragunganalyse Gegenübertragunganalyse Widerstandanalyse 3) regressiver Prozesse des Behandlungsziels konfliktzentriertes Vorgehen
  • Welches Ziel verfolgt die Supportive-expressive Psychotherapie SET? Von wem stammt sie? Luborsky -  Kurzzeittherapie mit Fokus auf Therapeut-Patientenbeziehung allg. Therapeutenverhaltensupportives Th.-verhalten (stützend, entwicklungsfördernd)expressives Th.-verhalten (deutend)  Störungstheorie: Psychischen Symptomen liegen intrapsychische undinterpersonelle Konflikte = Zentrale Beziehungskonflikt-Themen (ZBKT) zugrunde. Identifikation von ZBKT-Mustern in– gegenwärtigen Beziehungen– vergangenen Beziehungen– Beziehung zum Therapeuten • Supportive Interventionen:– Allianz: Unterstützung, Therapieziele zu erreichen, auf Konflikte fokussieren und                         Durcharbeiten fördern– Verständnis und Akzeptanz zeigen (Zuhören und Verstehen)– Stabilisierung: Abwehr beibehalten, Bewältigung fördern– Verstärkung von Complicance
  • Einigung über Ziele und Aufgaben der Therapie, sowie die Fähigkeiten des Therapeuten, einem best. Pat. ein verstehendes Angebot zu machen und die korrespondierende Fähigkeit auf dieses verstehende Angebot affektiv eingehen zu können. Von was sprechen wir? subjektive Indikation
  • Fähigkeit, das ICH in einen beobachtenden und erlebenden Teil zu zerteilen sowie die Fähigkeit des Pat. eine effektive ("unneurotische") Arbeitsbeziehung zum Analytiker aufrechtzuerhalten, obgleich er in den Klauen einer heftigen Übertragungsneurose steckt. Von welchem analytischen Begriff sprechen wir? Wer hat ihn postuliert? Fähigkeiten zur therapeutischen Ich-Spaltung (Sterba)
  • Was ist konkordante Gegenübertragung? Identifizierung des Th. mit den unbewussten Ich-Zustäden des Pat. gleiche Gefühle wie in Übertragung
  • Was ist komplementäre Gegenübertragung? Identifizierung des Th. mit den Objekten des Pat. (Gegenstück zur Übertragung)
  • Inszenierung komplexer innerer Verhältnisse im Hier-und -Jetzt der therapeutischen Beziehung nach dem Vorbild des Rollenspiels: Pat. weist sich selbst eine Rolle zu, dem Therapeuten trägt er eine komplementäre Rolle an oder Tendenz zur Wiederholung der Vergangenheit in der Gegenwart und dem Bedürfnis nach Familiarität oder unbewusstes Bestreben, die therapeutische Beziehung als Neugestaltung infantiler Objektbeziehungen zu gestalten Übertragung
  • Heute meist im ganzheitlichen Sinn: Gesamtheit der Einstellungen (bewusste, unbewusste, neurotische, genuine, reaktive..) des Therapeuten dem Pat. gegenüber (Fantasien, Stimmungen, Impulse, Verhaltensweisen...). Was wird gesucht? Gegenübertragung
  • = kriegerische Bezeichnung für alle unbewussten, vorbewussten und bewussten Kräfte, dich sich gegen den Fortschritt der Behandlung stellen z.B. Verspätung, Absagen, keine Bezahlung der Rechnungen, Ablehnung von Ideen, einschlafen während der Stunde, Pat. lobt Therapie, arbeitet gut mit, aber nur oberflächliche Verbesserung ohne Einsicht ("Flucht in Gesundheit") Widerstand
  • Welche Arten von Widerständen kennen Sie? Ich-Widerstände = Verdrängungswiderstand: Widerstand gegen das Bewusstwerden des Unbewussten; entstammt einer Abwehrfunktion des Ichs und kann als Ausdruck primären Krankheitsgewinns gesehen werden= Übertragungswiderstand, Widerstand gegen das Bewusstwerden der Übertragung und/ oder gegen ihre Auflösung: bewusste Zurückhalten von Gedanken über den Therapeuten oder Abwehr unbewusster, die Übertragung betreffender Fantasien= Widerstand aus dem sekundären Krankheitsgewinn, Widerstand gegen den Verzicht auf Befriedigungen oder Erleichterungen, die aus dem Kranksein gezogen werden Es-Widerstände = Widerstand aller Triebregungen gegen jegliche Form der Änderung ihrer Äußerungsmodalitäten und dagegen, einmal Erlerntes und Gebahntes wieder aufzugeben = Wiederholungszwang: unbewusste Tendenz, leidvolle Erfahrungen immer wieder aktiv herzustellen und somit Vertrautes zu wiederholen, begründet im konservierenden Charakter der Triebe ("Klebrigkeit der Libido") -> leistet Beitrag am Zustandekommen bestimmter Übertragungsangebote und Herausbildung von Widerständen gegen Etablierung neuer, unvertrauter Beziehungsmuster Überich-Widerstände entstammt aus Schuldbewusstsein oder Strafbedürfnis des Pat., welche sich jedem Erfolg widersetzen und den Pat. das Leiden der Heilung vorziehen lassen besondere Form: negative therapeutische Reaktion: immer, wenn Fortschritte im therapeutischen Prozess eine Besserung wahrscheinlich machen, stellt sich Verschlimmerung der Symptomatik ein
  • Fortgang der Behandlung wird behindert, wenn es durch Übertragungsangebote des Pat.  zu einer Aktivierung konflikthafter Beziehungsmuster z.B. beim Theraputen kommt. Von was wird gesprochen? Gegenübertragungswiderstand (generell kann jedes Therapeutenverhalten als Teil eines Gegenübertragungswiderstandes verwendet werden)
  • Bewusstlos handeln statt reflektiert zu reden: wenn Pat. seine Wünsche nicht verbal ausdrückt, sondern Th. in mehr oder weniger impulsive Handlungsarrangements verstrickt und in dieser Form signifikante Kindheitserfahrungen wiederholt, ohne dass ihm dies bewusst ist. Agieren
  • ein Pat. regrediert, wenn er die Übertragungssituation gemäß eigener unbewusster und biografisch bestimmter (kindlicher) Beziehungsfantasien gestaltet. Was wird gesucht? Regression
  • Was wird unter der Regression im Dienste des ICH verstanden? Wer prägte diesen Begriff? Kris = kreativer, eine Progression vorbereitender Vorgang, in dem das Ich nicht im regressiven Sog fortgerissen wird, sondern sich zeitweilig auf archaische Erlebenswelten einlassen, dann aus eigener Kraft wieder aus ihnen auftauchen und auf reifere Formen des Erlebens zurückkehren kann
  • Abstinenz nach psychoanalystischer Sichtweise asketisch anmutendes psychoanalytisches Grundprinzip der Enthaltsamkeit -> Pat. und Th dürfen sich nicht gegenseitig zur Befriedigung ihrer Beziehungs- und Triebwünsche gebrauchen: Abstinenzregel richtet sich gleichermaßen an Pat. und Th. Ziel: Schaffung eines utopischen Raums, indem Austausch von Fantasien mit- und übereinander möglich ist, kein Agieren! -> Pat. darf Unaussprechliches sagen und Th. Unerhörtes zu hören
  • Was meint gleichschwebende Aufmerksamkeit? keine theoriegeleitete Hypothesenbildung (ein Nicht-Verstehen wollen) = dem Pat. auf einer Weise zuzuhören, in der er kein Element von seiner Erzählung von vorneherein bevorzugt behandelt und sich weitestgehend seiner eigenen unbewussten Geistestätigkeit überlässt -> BION: disziplinierte Verleugnung von Gedächtnis, Wünschen und Verstehen-Wollen ("No memory, desire, understanding") -> SANDLER: gleichschwebende Bereitschaft zur Rollenübernahme: Fähigkeit des Th., Rollenangebote des Pat. anzunehmen und sich vorübergehend mit den Beziehungobjekten des Pat. zu identifizieren, aber auch wieder loslassen können
  • Auf welchen Formen von Deutungen liegt der Schwerpunkt in der psychoanalytischen Therapie? Übertragungs,- Widerstand/Abwehrdeutungen
  • andauernde und geduldige Arbeit gegen Wiederholungszwang, selbst nach Einsichtsgewinn durch eine wirksame Deutung Durcharbeiten
  • Konzept der Behälterfunktion und Aufgabe des Th., für den Pat. Unverdauliche, Nicht- Symbolisierungsfähige und aus Sprache ausgeschlossene (z.B. unerträgliche Affekte) über die Übertragung  und der darin angebotene projektiven Identifizierung in sich aufzunehmen, zu verdauen und dem Pat. in Form einer Deutung zur Wiederaufnahme (introjektive Identifizierung) anzubieten Containing (Bion)
  • Was ist eine introjektive Identifizierung? eine Deutung des Th. nach erfolgter durchgearbeiter z.B. projektiver Identifikation zur Wiederaufnahme an den Patientin
  • Tiefenpsychologische vs. analytischer Fokus in der Behandlung TP: Beschränkung auf einen bedeutsamen Konfliktbereich  und dessen beziehungsdynamischen Hintergrund -> wird zum ausschließlichen Thema der Behandlung gemacht <-> hier: Zielbegrenzung klassische Psychoanalyse: gleichschwebend und tendenzlos 
  • Prinzip Antwort (Heigl-Evers& Heigl) Aternative zum Prinzip "Deutung": formulierte Antwortstrategie in Behandlung strukturell gestörter Pat.: dem TH. wird eine selektiv authentische Mitteilung der eigenen Gegenüberübertragungsgefühle nahegelegt
  • Modell der 4 Grundkonflikte (Rudolf) Grundkonflikte folgen entwicklungsbedingt genetisch aufeinander  Grundkonflikt der Nähe - Wunsch nach Nähe vs. Angst vor Überwältigung Grundkonflikt der Bindung - depressiver Grundkonflikt: Wunsch nach einem idealisierten Objekt vs. Angst vor Enttäuschung durch ein Objekt Grundkonflikt der Autonomie - Wunsch nach Autonomie vs. Angst vor Verlust der sicherheitsgebenden Objekte Grundkonflikt der Identität - Wunsch nach eigener Identität vs. Angst, Erwartungen und Verbote anderer nicht zu erfüllen
  • Was sind häufige Abwehrstrategien bei Suchterkrankungen? Regression (in ein immer verfügbares Glücksgefühl) Verleugnung (der äußeren Realität)
  • Welche Funktion hat eine Sucht aus analytischer Sicht? Substitut für zwischenmenschliche Beziehungen und Kompensation entwicklungsbedingter oder traumaassoziierter Defizite
  • Was ist aus analytischer Sicht psychotisches Erleben? = Form struktureller Entdifferenzierung, bei der insbesondere die Fähigkeit zur Selbst-Objekt-Differenzierung verloren geht -> extreme Formen der Verschmelzung (vom Objekt verfolgt, beeinflusst) oder Objektlosigkeit (Autismus) ->Psychose als Konfliktlösung, Störung der Symbolisierungsfunktion oder extreme Modalität der Beziehungsregulation verstehen Achtung: Psychoanalyse bei Schizophrenie -> KONTRAINDIATION
  • Oralität-Ambivalenz-Narzissmus Freud: narzistische Identifizierung mit einem ursprünglich geliebten aber verlorenen Objekt und anschließende Wendung der auf dieses Objekt gerichtet Verlustaggression gegen das Selbst =zentraler Mechanismus depressiver Erkrankungen Über-Ich ist auf ICH in dieser Weise wütend, wie es auf das Objekt hätte sein sollen andere Ansätze betonen Rolle mangenden Selbstwerterlebens und wiederholten Hilflosigkeitserfahrungen oder Depression als regressive Schutzreaktion
  • Formen der Depression nach BLATT anaklitische Depression=anklammernde, regressive, beziehungsorientierte (ES-) Depression, in der das Erleben von Urheberschaft über das eigene Leben zugunsten von Bezogenheit aufgegeben wird introjektive Depressionverinnerlichte, (pseudo)progressive, betont autonomie-orientierte (Über-Ich-)Depression, die durch hohe Selbstanforderungen gekennzeichnet ist und Individuation auf Kosten von Bezogenheit durchsetzt
  • Was sind psychoanalytische therapeutische Aspekte einer regressiv akzentuierten Depression? gehemmte Aggressivität kann sich im Übertragungsgeschehen, z.B. in aufopferungsbereiter Bedürfnislosigkeit auf Seiten des Pat. zeigen, wobei untergründig Wiedergutmachungsansprüche spürbar werden Therapie: Bearbeitung der Ängste vor Aggressivität und der Fantasien, andere durch eigene Aggression zu zerstören