Unterrichtsmethoden (Subject) / Konstruktionsunterricht (Lesson)
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Ausgewählte Methoden des Konstruktionsunterrichts
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- 01. Vorbemerkung und Definition des Konstruktionsunterrichts Vorbemerkung- zentrale Rolle des K-unterrichts in der pädagogischen Diskussion-> weil der Instruktionsunterricht Defizite hat:- Wie lässt sich träges Wissen vermeiden?- Wie können Lernende aktiviert, zur Eigenverantwortung motiviert werden?- Wie kann neu erworbenes Wissen sinnvoll mkit praktisch bedeutsamen Kontexten und Handlungen verknüpft werden? Definition= Erkenntnistheoretisch bedeutet Konstruktivismus: "Erkennen ist an die Beobachtungsperspektive gebunden...Objektive Realität ist unerreichbar..." (Terhart 2002)(denke an das Buch "Alle sehen eine Katze") -> Konstruktivismus ist eie Erkenntnis- und Lerntheorie
- 02. Vertreter des konstruktiven Unterrichts Vom Primat der Instruktion... ---> zum Primat der Konstruktion-> Reine Form des Konstruktivismus (bspw. Georg von Foerster) gemäßigte Vertreter des Konsruktivismus:- Karsten Reich- Heinz Mandl- Cornelia Reinmann-Rothmeier- Wolfgang Einsiedler- Rolf Dubs ...
- 03. Prinzipien des konstr. U. nach R. Dubs (1998) - Orientierung an lebensnahen Problembereichen - Lernen als aktiver Prozess: individuell vorhandenes Wissen und Können wird durch Erfahrungen und Erkenntnisse verändert (=konstruiert) - große Bedeutung des kooperativen Lernens - Fehler sind bedeutsam - die Auseinandersetzung mit Fehlern wirkt verständnisfördernd - Evaluation darf nicht primär aud Lernergebnisse ausgerichtet sein, da es nicht um reine Wissensreproduktion geht .> Lernprozesse sind zu überprüfen!
- 04. Rolle der Lehrkräfte im konstr. Unt. Lehrkräfte: - beobachten, wie die SuS wissen konstruieren - stellen Lernumgebungen zur Verfügung - unterstützen und beraten bei Bedarf - messen den Lernerfolg nicht nur am Ergebnis, sondern machen auch den Prozess zum Gegenstand von Kontrollen -> Reaktive Position des Lehrenden
- 05. Rolle der SuS im konstr. Unt. SuS: - sind aktive Denker, Erklärer, Interpreten und Fragesteller - kooperieren mit ihren Mitschülern - sind Konstruktuer ihres Wissens -> aktive Position des Lernenden
- 06. situierte Lernumgebungen situierte Lernumgebungen = bestehen aus einem Arrangement von * Unterrichtsmaterialien* Unterrichtsmethoden und einer* Raum-, Zeit- und Sozialstruktur Effektives Lernen ist ein kontextgebundener Prozess---> Lern- und Anwendungssituationen müssen möglichst ähnlich gestaltet werden.-> Kluft zwischen schulischem Lernen und alltäglichen Anwendungen ist zu überbrücken, "träges Wissen" zu vermeiden
- 07. Forschungsbefunde zum Konstruktionsunterricht Nationale Forschungsbefunde- schlechtere Leistungen in Wissensteste- ABER: längerfristiger Anwendungserfolg (das Wissen ist nicht kurzfristig und damit gut abprüfbar, sondern eher handlungsorientiert gelernt und damit nachhaltiger)- Gefahr des Schereneffekts: leistungsstarke Schüler profitieren eher als leistungsschwache Internationale Forschungsbefunde- J. Hattie: hat Effekte identifiziert, die Einfluss auf den kognitiven Lernerfolg haben- Auswertung eigener Studien und vor allem 800 Metaanalysen- Konstruktionsunterricht mit eher negativen Effeten, Instruktionsunterricht eher positiv- Kritik: - veraltete Studien als Grundlage, mit sehr unterschiedlicher Qualität- einseitiger Schwerpunkt auf kognitiven Leistungen- schon Definition des "offenen Unterrichts" ist nicht eindeutig
- 08. Pragmatische Kombination aus Instruktion und Konstruktion Pragmatische Kombination aus Instruktion und Konstruktion - Lehren und Lernen findet gleichzeitig statt - Instr. und Konstr. schließen einander nicht aus, sie sind vielmehr miteinander verknüpft - Kluft zwischen Wissen und Handeln wird damit verringert -> Konstruktion: Lernen als aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess, Schüler sind aktiv -> authentische, situierte Lernumgebung ->Instruktion: U. als Darbieten, Erklären, Anleiten, ..., Wechsel zwischen aktiver und passiver Schülerrolle
- 09. Vorläufer der Projektarbeit als Methode des konstr. Unt. = schüleraktive Lernform, in deren Mittelpunkt ein reales, subjektive Betroffenheit auslösendes Problem steht. Kennzeichnend ist die Vollständigkeit des Lernprozesses - von der Verständigung über das Thema bis zur Reflexion des Produkts. (E. Jürgens 2006) Vorläufer:* John Dewey und Schüler William Kilpatrick-> SuS sollten wie in einer demokratischen Gesellschaft zusammenarbeiten -> mit einer selbtsgestellten Aufgabe auseinandersetzen und aus den Erfahrungen lernen=> "Learning by doing" * deutsche Reformpädagogen: J. Kretschmann, O. Haase, A. Reichmann-> "Vorhaben"
- 10. Projektarbeit nach H. Gudjons Merkmale der Projektarbeit nach H. Gudjons: Lebensweltorientierung: Aufgaben- / Problemstellung nicht an Fächer gebunden, sondern aus dem Leben der Kinder entnommen Gesellschaftliche Praxisrelevanz: Projekte sollen (im Idealfall) Veränderungen inner- oder außerhalb der Schule bewirken (bspw. Schulhofgestaltung, Sicherung des Schulwegs, ...) Produktorientierung: am Ende liegt ein"greifbares" Ergebnis vor, das kann auch eine veränderte Einstellung oder Haltung sein
- 11. Projektarbeit nach K. Frey Projektarbeit nach K. Frey: idealtypischer Verlauf in 5 Phasen 1) Projektinitiative: Themenfindung durch Schüler- und Lehrervorschläge, Besprechung und Abstimmung 2) Projektskizze: Vorschläge zur bearbeitung sammeln und festhalten 3) Projektplan: genauerer Zeitplanung, Absprache über Arbeitsformen, Methoden und Regeln 4) Projektdurchführung: Umsetzung der Planung; Vereinbarung von Besprechungszeiten, wenn es "kriselt" 5) Projektabschluss: (Öffentliche) Präsentation des Ergebnisses; Auswertung als kritischer Rückblick => Schwerpunkt auf demokratischer Planung und Auswertung von Projekten
- 12. Projektarbeit als Methode des konstr. Unt. Lernchancen- Partizipation der SuS am Unterricht- Einüben demokratischer Verhaltensweisen- Übernahme von Verantwortung für das Gesamtergebnis- Kooperatives Lernen Verlauf- Rahmenthema -> Themen sammeln -> gewichten -> favorisierte Themen -> abstimmen -Y konkrete Planung -> Durchführung -> Auswertung Varianten- Projektorientierung = reduzierte (Vor-)Form der Projektarbeit- Projekttag = in der Klasse / Jahrgangsstufe- Projektwoche = die ganze Schule einbeziehendes, meistens fächerverbindend angelegte Projektarbeit (Sachsen -> 2 Wochen / Schuljahr)
- 13. Effekte offener Unterrichtsmethoden Einheitliche Forschungsbefunde zu den kognitiven Effekten liegen nicht vor. Effektive Nutzung der Lernzeit- gelingt schwächeren Schülern weniger gut- Aber: wenn die Entscheidung für eine Aufgabe gefallen ist, verschwinden die Unterschiede zur Lernzeitnutzung Kognitive Aktivierung- gezielte Instruktion seitens der Lehrkraft können die Effiktivität steigern Feedback- positiv, wenn Erklärungen zur Aufgabe, zum Lösungsweg oder zu Ergebnis gegeben werden Fazit=> uneinheitliche Ergebnisse=> es scheint, dass ein höheres Maß an Fremdseteuerung die Fachleistung eher begünstigt als offene Formen (Bohl & Kucharz 2010) Überfachlliche Effekte=> mit Blick auf überfachliche Ziele (Interesse, Selbstbestimmung, ...) leichte Vorteile des offenen Unterrichts (Bohl & Kucharz 2010) ==>> Entscheidend ist die Lehrkraft mit ihrer individuellen Hilfe und Kontrollorientierung