Psychologie (Subject) / 3) Medizinische Grundlagen (Repetitorium 3. Auf. (2017)) (Lesson)
There are 208 cards in this lesson
Aufbau und Funktion Nervensystems, Neuro- und Sinnesphysiologie, Ausgewählte Organsysteme und deren Erkrankungen
This lesson was created by Steefano.
- Aus was besteht das Nervensystem? 1) Gehirn2) Rückenmark3) Hirn- und Rückenmarksnerven
- Was sind die Teilstrukturen eines Neurons? - Zellkörper (Soma) enthält Zellkern stellt u.a. die Stoffe her, die für die Weitergabe der elektromagnetischen Impulse an den Synapsen benötigt werden - Dendriten= kurze, baumartig stark verzweigte Fortsätze, durch die das Neuron mit unzählig anderen Nerven- und Sinneszellen in Verbindung steht und Signale empfängt (rezeptive Struktur) - Axon (Neurit) = bis zu einem Meter langer, nur wenig verzweigter Fortsatz dient der Erregungsleitung und -übertragung auf andere Nervenzellen oder Erfolgsorgane (effektorische Struktur) umgeben von markhaltigen Hüllen (Myelinscheide) bilden die Nervenfasern, die sich zu Bündeln vereinigen = "Nerv" weisen in bestimmten Abständen Einschnürungen auf (Ranviersche Schnürringe) --> schnellere Erregungsleitung
- Welche Auswirkungen können Neurotransmitter haben? 1) hemmende Wirkung --> hemmende (inhibitorische) Synapse 2) erregende Wirkung --> erregende (exzitatorische) Synapse
- Was ist das Aktionspotential und wann wird es ausgelöst? aus vielfältiger Verknüpfung der Neuronen untereinander ergibt sich, dass Nervenzelle von vielen anderen Neuronen Signale empfängt, die erregend oder hemmend sein können erst wenn bestimmter Schwellenwert überschritten wird --> Aktionspotenzial wird ausgelöst und weitergeleitet innerhalb und außerhalb der Zelle sind Ionen (v.a. Natrium- und Kaliumionen) unterschiedlich verteilt deshalb liegen an der Zellmembran elektrochemische Potenzialunterschiede vor, wobei das Innere der Zelle eine negative Ladung (Ruhepotenzial) aufweist bei Erregung der Zelle kommt es durch Einstrom von Natriumionen zu einer Veränderung der elektromagnetischen Spannung Depolarisation: Verminderung des Ruhepotenzials durch Einstrom von Natriumionen Repolarisation: Erregungsrückbildung:Wiederherstellung des Ruhepotenzials
- Was ist unter Transduktion zu verstehen? = Überführung eines elektromagnetischen Signals in ein chemisches oder umgekehrt
- Was sind die Bestandteile des Zentralen Nervensystems (ZNS)? Was ist seine Aufgabe? 1) Gehirn und Rückenmark 2) Informationsverarbeitung
- Was ist das periphere Nervensystem (PNS)? Was ist seine Aufgabe? 1) periphere Nerven und Ganglien 2) Informationsweiterleitung
- Was sind Afferenzen? sensible Erregungen Impulse werden aus der Peripherie zum Zentrum geleitet (z.B. Empfindungen der Haut) sensorische Nerven sind Rezeptoren des Körpers und leiten Impulse zum zentralen Nervensystems zum ZNS hin
- Was sind Efferenzen? motorische Erregungen Erregungen werden vom Zentrum in die Peripherie geleitet (z.B. Skelettmuskulatur, Drüsenzellen) motorische Nerven leiten Signale des ZNS zum Erfolgsorgan vom ZNS weg
- Was ist die Aufgabe des autonomen Nervensystems? Aus welchen Teilen besteht es ? 1) zuständig für Konstanthalten des inneren Milieus und Regulation, Stimulation und Kontrolle der Organ- funktionen, die unwillkürlich und unbewusst ablaufen. Verbindung des Organismus mit seinen Eingeweiden. unterliegt nicht der willkürlichen Kontrolle 2) Sympatikus, Parasympathikus, Darmwandnervensystem
- Welche Neurotransmitter lassen sich im autonomen Nervensystem finden? Acetylcholin, Noradrenalin
- Was ist der Nervus Vagus? = 10. Hirnnerv und größte Nerv innerhalb des Parasympathikus, ist an Steuerung fast aller innerorganischer Vorgänge beteiligt
- Was gehört zum Großhirn (Endhirn/Telencephalon)? 1) Neocortex2) Basalganglien3) limbisches System
- Was gehört zum Zwischenhirn (Diencephalon)? ThalamusHypothalamus
- Was gehört zum Mittelhirn (Mesencephalon)? 1) Tectum2) Tegmentum
- Was gehört zum Hinterhirn (Metencephalon)? 1) Cerebellum2) Pons
-
- Was gehört zum Nachhirn (Myelencephalon)? Medulla oblongata
- Was gehört zum Vorderhirn? 1) Endhirn/ Großhirn/ TELENCEPHALON -> Neocortex -> Basalganglien -> limbisches System 2) Zwischenhirn/ DIENCEPHALON -> Thalamus -> Hypothalamus
- Was gehört zum Rautenhirn? 1) Hinterhirn/ METENCEPHALON -> Cerebellum -> Pons 2) Nachhirn/ MYELENCEPHALON -> Medulla oblongata
- Aus welchen Teilen besteht das Großhirn? 1) 2 Großhirnhemisphären 2) Basalganglien 3) limbische System
- Welche Arten von Fasern existieren in den Hemisphären des Großhirns? 1) Kommissurenfasern: Verbindung der beiden Hemisphären;die größte Kommissur ist der Balken (Corpus callosum) 2) Assoziationsfasern: Verbindungen innerhalb einer Hemisphäre 3) Projektionsfasern: Verbindungen, die von der Großhirnrinde zu anderen Bereiche des ZNS ziehen K A P
- Was sind Gyri, Sulci und Fissuren und für was dienen sie? Gyri = Windungen Sulci = Furchen Fissuren = tiefe Einschnitte ----------------------------------- dienen zur Oberflächenvergrößerung im Gehirn
- Was findet sich im Stirnlappen/ Frontallappen/ LOBUS FRONTALIS? motorischer Kortex -> Zentrum für Bewegung, Kontrolle und Koordination, vegetativer, geistiger und affektiver Funktionen, Sprache -> inks: BROCA-AREAL
- Was findet sich im Scheitellappen/ Parieteallappen/ LOBUS PARIETALIS? somatosensorischer Kortex Zentren für Körpergefühle, Raumsinn und SpracheHOMUNKULUS
- Was findet sich im Schläfenlappen/ Temporallappen/LOBUS TEMPORALIS? mit auditorischem Kortex Zentren für Hören und Sprache links: WERNICKE-Areal
- Was findet sich im Hinterhauptlappen/ Okzipitallappen/ LOBUS OCCIPITALIS? visueller CortexZentren für Sehen und Erinnerungsbilder
- Was ist die Funktion der Basalganglien? Wie lautet der damit in Verbindung stehende wichtigste Transmitter? Nennen Sie eine Erkrankung, die eng an das genannte System geknüpft ist! 1) sind paarig angelegt und umfassen mehrere Kerngebiete wichtige Funktion innerhalb des extrapyramidal-motorischen Systems: Modulation des motorischen Auslösung von Bewegungen 2) DOPAMIN 3) Störung der Basalganglien -> z.B. Parkinson-Syndrom
- An welchen wichtigen Prozessen ist das limbische System beteiligt? 1) vegetativer Steuerung2) Denk- und Gedächtnisprozesse3) Emotionsregulation4) Motivationsregulation
- Aus welchen Bestandteilen besteht das limbische System? Welche Funktionen haben die jeweiligen Bereiche? 1) Hippocampus (Gedächtnis und Lernen, Aggressions- und Motivationsverhalten) 2) Amygdala (Emotionen) 3) Nucleus acumbens (Belohnungssystem, Suchtentwicklung) und Verbindung zum Hypothalamus
- Für was ist die Substantia Nigra zuständig? Bei welcher Erkrankung ist sie beteiligt? 1) Dopaminproduktion -> "Starterfunktion": wichtige Funktion für Planung und Beginn einer Bewegung 2) Parkinson
- Was weiß man über das Mesostriatale System? wichtig für Willkürmotorik und komplexe Bewegungsabläufe und steht mit Wechsel motorischer Programme in Verbindung Dopaminmangel: wichtige Rolle bei Morbus Parkinson und häufig auftretenden extrapyramidalen Störungen als Nebenwirkungen von Neuroleptika
- Mit was steht das Mesolimbische System in Zusammenhang? positive Verstärkerfunktion (Belohnungssystem) mit wichtigen Auswirkungen auf Motivation und Antrieb -> trägt höchstwahrscheinlich zu Plus-Symptomatik bei schizophrenen Störungen bei
-
- Für was ist das Kleinhirn verantwortlich? 1) Koordination der willkürlichen Muskelaktivität2) Aufrechterhaltung des Gleichgewichts3) Regulation des Muskeltonus
- Mit welchen Erkrankungen wird eine Störung im PONS in Verbindung gebracht? 1) Panikattacken 2) Alkoholentzugssymptomen 3) stressbezogenen Erkrankungen
- Welche Funktionen hat die Medula Oblongata (verlängerte Rückenmark)? Atmungs- und Kreislaufzentrum
- Was gehört zum Hirnstamm und was sind seine Aufgaben? 1) MittelhirnBrücke (PONS)verlängertes Rückenmark (Medulla oblongata) 2) Steuerungszentrum für alle essenziellen Lebensfunktionen (Herz, Kreislauf, Atmung)
- Was ist der wichtigste endogene Schrittmacher der zirkadianen Periodik? NUCLEUS SUPRACHIASMATICUS des Hypothalamus im 24-25-Stunden-Wechsel aktiv drängt seinen Rhythmus endokrinen und zentralnervösen Strukturen auf
- Nennen sie die unterschiedlichen Hirnhäute! 1) Dura mater - harte, strafe, außen liegende Haut 2) Arachnoidea - dünne, zarte spinnengewebsartige Haut 3) Pia Mater - dünne, empfindliche, weiche Hirnhaut, die dem Gehirn direkt aufliegt und fest mit ihm verbunden ist
- Für was dient das LIQUOR CEREBROSPINALIS? um das Gehirn und Rückenmark vor Erschütterungen zu schützen
- Was ist die Aufgabe der Blut-Hirn-Schranke? =physiologische Barriere, die das ZNS vom Blutkreislauf trennt und somit vor schädlichen Substanzen schützt
- Was meint die selektive Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke? bedeutet, dass nur liquargänge Stoffe die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Da diese Funktion das ZNS schützen soll, erschwert dies z.B. die medikamentöse Behandlung vieler psychischer Störungen. So sind z.B. Monoamine nicht liquorgängig -> bei Morbus Parkinson kann nicht DOPAMIN verabreicht werden, sondern liquorgängige Vorstufe L-Dopa muss appliziert (verabreicht) werden
- Was sind liquorgängige Stoffe? "Liquorgängig" heißen Stoffe, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können
- Nennen sie die absteigenden Bahnen des Rückenmarks! 1) Pyramidenbahn: efferente Bahn für Willkür- und Feinmotorik des Rumpfes und der Extremitäten 2) extrapyramidale Bahnen: efferente Bahnen für die unwillkürliche Motorik, v.a. Stellung, Haltung, automatisierte Bewegungsabläufe
- Nennen sie die aufsteigenden Bahnen des Rückenmarks! 1) Vorderstrangbahn: afferente Bahnen für gröbere taktile Empfindungen, Temperatur- und Schmerzsinn (protopathische Sensiblität:diffuse Empfindung für Schmerz, Druck, Temperatur) 2) Hinterstrangbahnafferente Bahn für Tiefensensibilität, feinere taktile Empfindungen (epikritische Sensibilität: fein diskriminierende Wahrnehmung von Reizen)
- Was sind afferente, was efferente Bahnen? afferent = aufsteigend efferent = absteigend
- Welche Reflexformen kennen Sie? Was sind deren Unterschiede? Nennen Sie zu den jeweiligen Formen einen beispielhaften Reflex! 1) monosynaptische und polysynaptische Reflexe 2) bei monosynaptischen Reflexen befindet sich Rezeptor und der Effektor auf dem selben Organ, es kommt also zu keiner "Zwischenschaltung". Hier ist zwischen dem afferenten und dem efferenten Neuron nur eine Synapse zwischengeschaltet. Bei polysynaptischen Reflexen befindet sich der Rezeptor und der Effektor nicht auf demselben Organ und es kommt zu einer "Zwischenschaltung" mit mehreren Synapsen innerhalb der Reflexbogens. 3) monosynaptische Reflex: Kniesehnenreflex polysynaptischer Reflex: Blinzeln, Brechreiz
- Was liegt bei einem Parkinson-Syndrom vor und wo lässt sich eine Störung verorten? Welche medikamentöse Therapie kommt in Frage? Störung der mesostrialen Bahn mit dem Symptomtrais aus: 1) Rigor: erhöhter Muskeltonusm bis hin zur Muskelsteife 2) Tremor: Zittern 3) Akinese: Bewegungsarmut und Starre der Mimik sowie Bewegungsabläufe --------------------------------- darüber hinaus wird ein 1) Zelluntergang in der Substantia Nigra in Folge eines Dopaminmangels sowie 2) Entzündung des Gehirns für die Erkrankung verantwortlich gemacht ----------- (d2-Blockade) klassische Neuroleptika
- Welche biochemischen Ursachen (Transmitter) werden bei der Schizophrenieerkrankungen vermutet? Dopaminhypothese - Störung der mesolimbischen Bahn (ähnlich Parkinson) und Überaktivierung Merke: Klassische Neuroleptika blockieren diese Dopaminrezeptoren,vermindern damit Plus-Symptomatik blockieren aber auch Dopaminrezeptoren im Striatum mit der mgl. Folge des Parkinson-Syndroms und von Spätdyskinesien
- Welche biochemischen Ursachen (Transmitter und Gehirnareale) werden bei Abhängigkeitserkrankungen angenommen? Was kann zur Verringerung von Suchtdruck verabreicht werden? 1) Dopaminausschüttung und Anregung des LOCUS ACCUMBENS --> Lustgefühl bei Einnahme der Substanzen 2) Acamprosat, Disulfiram, Chlomethiazol, Clonidin
- Welche biochemischen Ursachen (Transmitter - und Systeme) werden bei der Entstehung von Angsterkrankungen diskutiert? 1) GABA-Mangel oder eine geringe Empfindlichkeit der GABA-Rezeptoren weniger hemmende Funktion des GABA-ergen Systems 2) bei Panikattacke: vermutlich noradrenerge Überaktivität 3) Dysfunktionen im serotonergen System und der Störung der Benzodiazepinrezeptoren
-