Kernaufgaben der OTA (Subject) / Umgang mit Präparaten (Lesson)

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pathologie, Histologie, Versorgung, Durchführung, Arten,

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  • die Pathologie - Teilgebiet der Medizin - Untersuchung krankhafter und abnormer Vorgänge und Zustände im Körper, sowie deren Ursachen - erforschung von Einzelphänomene (Symptome), also auch Symptomverbände (Syndrome) und Missbildungen - untersucht Herkunft (Ätiologie), die Entstehungsweise (Pathogenese), die Verlaufsform und die Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Vorgänge im Körper (Pathophysiologie) - beurteilt Gewebe anhand ihrer makroskopischen, pathologischen Anatomie - führt auch klinische Obduktionen durch -> Untersuchung von Geweben lebender Patienten (Biopsien) überwiegt
  • die Histologie = Wissenschaft von biologischem Gewebe - Untersuchung der Anatomie und Physiologie - untersucht mikroskopische Gewebeschnitte mittels besonderer Färbetechniken - Lichtmikroskop - anhand histologischer Schnitte lassen sich oft sehr genaue Diagnosen stellen - jedes operativ entfernte Gewebe sollte histologisch untersucht werden -abklärung potentielle Malignität einer Gewebeveränderung - gezielte Biopsie = histologische Untersuchung, ohne dasbetroffene Organ wesentlich zu schädigen oder ganz zu entfernen untersuchte Gewebe: -> Epithelgewebe - Binde- und Stützgewebe - Muskelgewebe - Nervengewebe - Drüsengewebe
  • Ziel der Präparateversorgung - Verhinderung der Autolyse nach Entnahme der Probe bei intraoperativer Präparateversorgung - Fixation mit einem Medium -> Zersetzung wird aufgehalten, Zellen und Gewebe bleiben für die histologische UNtersuchung erhalten - wichtige morphologische Details bleiben nur erkennbar, wenn das Gewebe unverzüglich und fachgerecht fixiert wird - unzureichen fixierte Proben -> lassen sich schwerer schneiden, weist minderwertige Morphologie auf
  • Einteilung der Präparate - Präparate für Pathologie - Schnellschnitte - Mikrobiologie - Sentinel Lymphknoten - Präparate für Forschung - radioaktiv markierte Präparate - Präparate für Andrologie
  • Der Schnellschnitt - zeitlich schnelles Verfahren zur pathologischen Befundung intraoperativ entnommener Gewebeproben - dient der Diagnostik während der OP  - sollte nicht länger als 15 Minuten dauern VERFAHREN - Nativ, ohne Fixation - Anfertigung von Gefrierschnitten in flüssigem Stickstoff - geschnitten mit speziellem Mikrotom - Schnitt auftragen auf Objektträger und färben Vorteil -> schneller Verfügbarkeit des Befundes Nachteil -> schlechtere Aussagekraft als die UNtersuchung mit normalen Präparaten in Paraffineinbettung INDIKATION - Beurteilung von Tumoren hinsichtlich ihrer Benignität oder Malignität - Abklärung der Tumorfreiheit entlang des Randsaumes eines Resektates - Indikationserweiterung - LK-Staging - Indentifizierung des Gewebe DURCHFÜHRUNG - Schnellschnitte in der Pathologie ankündigen - gezielte Fragestellung für den Pathologen - Präparat wird trocken eingeschickt - Kennzeichnung des Präparates (Name, Geb.-Datum, Pat.-Nummer, Namme des Präparates) - Telefonnummer für den Rückruf - Rohrpost - Bestätigung über erhalt des Schnellschnittes - Untersuchung innerhalb angemessener Zeit GEFRIERMETHODE - schockgefroren in flüssigem Stickstoff bei -195,8°C - nur mit geringen Materialmengen möglich - ärztliche Tätigkeit - Präparate vor der Fixation zerkleinern, um gleichmäßiges Einfrieren zu gewährleisten - Handschuhe als Schutz gegen Erfrierungen
  • Fixation mit Formalin - 5% ige Lösung - häufigste Methode Vorteile: - verhindert die Autolyse - verhindert Fäulnis - gute Gewebedurchdringung (Präparat muss voll bedeckt sein) - lange Lagerungszeiten möglich - histologische Färbe- und Imprägnationsmethoden können anschließend angewendet werden Nachteile: - Reizungen der Nasenschleimhaut - Dermatitis - Kanzerogen -> Handschuhe und Mundschutz tragen -> nicht offen stehen lassen
  • Anfäreben der Präparate - Raktionsfähigkeit bestimmter Gewebestrukturen auf bestimmte Farbstoffe - Klassifizierung der Zellstrukturen und Gewebe anhand des Färbeverhaltens in basophile und neutrophile Strukturen Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE-Färbung) ->verschiedene Strukturen eines Schnittes können angefärbt werden -> Unterscheidung verschiedener Gewebestrukturen im Mikroskop für die morphologische Untersuchung -> Untersuchung krankhafter Veräderungen an Biopsien und Operationspräparaten -> je nach Färbelösung Einwirkzeit von 5-45 Minuten Gram-Färbung -> Bakteriendifferenzierung in gram- positiv (blau) und gram-negativ (rot) Ziehl-Neelson Färbung -> Erkennung säurefester Bakterien zB TBC färbt sich rot Methylenblau -> proteinhaltige Strukturen erscheinen dunkelblau -> Zellkerne werden stark, Zytoplasma nur schwach angefärbt
  • Mikrobiologie - Untersuchungmaterial zum Erregernachweis - möglichst gezielt vom Infektionsort - ohne Kontamination aus physiologischerweise sterilen Körperbereichen - Entnahme vor Beginn einer antibiotischen Therapie - mehrmaliges Entnehmen erhöht die diagnostische Sicherheit - steriles Besteck, nativ in ein sterile Gefäß oder in einem speziellen Transportmedium Beispiele: -> Punktate aus Echinokokkuszysten, Gallenblase, Douglasraum, Harnblase -> Abstriche -> Zytologie
  • Abstrich - Entnahme von körpereigenem Untersuchungsmaterial zB Wunden, Schleimhäute - Watteträger oder Bürste - geeignete Entnahmestellen: Mund (DNA), Nase (MRSA-Erregernachweis), Gendiagnostik (Erbkrankheiten), Harnröhre, Vagina, Portio, Gallenblase - zytologischer Abstrich: PAP-Abstrich (Papanicolaou)
  • Sentinel Lymphknoten - Wächterlymphknoten - erste Lymphknoten im Abflussgebiet eines Primärtumors und bei lymphogener Metastasierung zuerst betroffen - bei Tumorfreiheit des Wächterlymphknotens kann auf eine Tumorfreiheit der nachgeschalteten Lymphknotenstationen geschlossen werden und auf eine ausgedehnte Lymphonodektomie verzeichtet werden - präopeative Markierungen durch radioaktive Tracer (idR Technetium) -> intra- oder subutan in das Lymphabstromgebiet des Primärtumors injiziert - Detektion mittel Gamma-Kamera/ -Sonde
  • Andrologie - Männergesundheit - Untersucht die Fortpflanzungsfunktion des Mannes Schwerpunkte - Störungen der Zeugungsfähigkeit des Mannes ( Infertilität) - Störungen der endokrinen Hodenfunktion (Hypogonadismus) - erektile Dysfunktion - männliche Kontrazeption - der alternde Mann (männliche Seneszenz)
  • Präparateversorgung DURCHFÜHRUNG
  • Präparateversorgung - Durchführung - Handschuhe (Eigenschutz) - Hände danach gründliche waschen - Präparate auf einer stabilen Unterlage versorgen - sofort nach Entnahme fixieren - Gefäßgröße entsprechend der Menge des Materials auswählen - Präparat muss ausreichend mit Fixierlösung bedeckt sein - gut mit Deckel verschließen - Kennzeichnung außen am Gefäß, nicht am Deckel - Präparat kann in Nierenschale von Instrumentanten entgegengenommen werden - alle entnommenen Präparate werden in der OP-Dokumentation eingetragen und evtl im Präparatebuch - Dämpfe nicht einatmen -> Schleimhautreizungen - nach Versorgung den sauberen Präparatetopf auf eine saubere Unterlage stellen - separat vom Schmutzbetrieb lagern - alle Präperate (außer schnellschnitt) verlassen erst mit dem Patienten den OP-Saal Qualitätssicherung: - Wann wird geprüft? Wer prüft? Was wird geprüft? Dokumentation? Fragestellung? Dignität?