Motivation (Subject) / 92 Umwelteinflüsse auf die Motivation (Lesson)

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  • Eltern - spielen bei der Interpretation der schulischen Leistungen eine wichtige Rolle - beeinflussen mit mehr / weniger zutreffenden Fähigkeitsüberzeugungen die Motivation der Kinder - elterlichen Annahmen über Fähigkeiten der Kinder = im engen Zusammenhang mit dem FSK, wird über die Fähigkeitsannahmen der Eltern vermittelt = Übertragungsmechanismen --> attribunale Prozesse sind seitens der Eltern und Kinder beteiligt LL-zielorientierung korrespondiert mit den wahrgenommenen Zielorientierungen der Eltern / Lehrer - starke wahrgenommene Lernzielorientierung der Eltern geht mit einer positiven Ausprägung der Erwartungskomponente der Motivation einher
  • strukturelle Merkmale der Familie ebenfalls bedeutsam - durchschnittliche schlechtere Leistungen und ungünstigere schulbezogene Motivation von SuS aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status - sozioökonomischer Status als solches wirkt nicht negativ, aber die Qualität der familiären Lernumwelt (Anregungsgehalt, Untersützung, Bildungserwartungen, Erziehungsstil)
  • Lehrer / Schule / Unterricht = großen Einfluss empririsch belegt - bei etlichen Komponenten der LL-Motivation der SuS sind substanzielle Unterschiede zwischen den Schulklassen auszumachen --> unterschiedliche Interaktions- und Instruktionsbedingungen Finsterwald: SuS in unterschiedlichen GS-Klassen unterscheiden sich deutlich darin, in welchem Umfang die LL-Ziele verfolgt wurden; wie das Interaktionsgeschehen in der Klasse emotional wahrgenommen wurde (Wohlbefinden, Prüfungsangst)
  • Gleichaltrige / Peers / Freunde wichtige Rolle bei Entwicklung von LL-Motivation SuS ähneln sich hinsichtlich ihrer Motivation und Schulleistung in ihren Peernetzwerken - Ähnlichkeit nimmt mit Dauer des Netzwerkes zu Peer-Gruppen mit günstigen sowie ungünstigen Ausprägungen --> von einem generell negativen Einfluss von Gleichaltrigengruppen auf Motivation und Lernen von Jugendlichen kann also nicht ausgegangen werden (wird alltagspsychologisch oft behauptet) - Ähnlichkeiten lassen sich erklären durch Sozialisationseffekten in der Gruppe (Modelllernen, Aufrechterhaltung von Gruppennormen/-werten) +  Selektionseffekte: Peers mit vergleichbarer Motivation werden gesucht
  • Sozialisation Geschlechterunterschiede: fallen weitgehend fachspezifisch aus, je nach Geschlechterstereotypen in der Kultur: Mädchen haben mathematisch-naturwissenschaftlich geringeres Interesse, geringere Erfolgserwartungen und niedrigeres FSK als Jungen (sprachlicher Bereich entgegengesetzt, aber schwächere Unterschiede) - aufgrund keiner nachweisbaren Unterschiede im Bereich der allgemeinen und speziellen kognitiven Fähigkeiten zwischen Jungen und Mädchen - kulturell entsprechende Geschlechterunterschiede = Verursacher von entsprechenden Schulleistungsunterschieden = Ergebnis von Sozialisationsprozessen Sozialisationsprozesse sind auch in Schule und Unterricht zu finden (insbesondere da) --> Befunde zeigen, dass LEistungsmotivation und Schulleistung in unterschiedlichen Klassen auch unterschiedlich stark ausgeprägt sind
  • Umwelteinflüsse auf Motivation (5) Eltern Lehrer Familiäre Struktur Peers / Freunde / Gleichaltrigengruppen  Sozialisation
  • Erwartungen Definition interpersonelle Erwartungen zukunftsgerichtete Annahmen über Verhalten, Kompetenzen und andere Merkmale von anderen Personen
  • interpersonelle Erwartungen von Seiten der Lehrkraft - durch Wahrnehmung, Beurteilung sowie Instruktions- und Kommunikationsverhalten von seiten der Lehrkraft, das die SuS realisieren + Erwartungen der Lehrkräfte ggü ihren SuS beeinflussen SuS Einfluss auf Motivation, Lernverhalten und Leistungen "selbsterfüllende Prophezeiungen" Verhalten der SuS passt sich den Lehrkrafterwartungen an (alles was über das Lehrkraftverhalten impliziert wurde)
  • Pygmalion Effekt selbsterfüllende Lehrkrafterwartungen Studie: Lehrkräften wurde für 20% ihrer SuS mitgeteilt, dass von dieses überdurchschnittliche Leistungen zu erwarten seien (wurde mit Ergebnissen von Intelligenztest begründet) --> die Wahl der 20% "intelligenteren SuS" erfolgte jedoch rein zufällig - die zufällig ausgewählten SuS schnitten ein Jahr später in der Lesenote und dem Intelligenztest signifikant besser ab als die übrigen SuS --> Effekt der differenziellen Lehrkrafterwartung Untersuchung wurde stark kritisiert, konnt nicht in jedem Fall repliziert werden, aber Forschung hat gezeigt, dass Lehrkrafterwartungen relevant sind und Motivation, Lernverhalten und Leistung der SuS beeinflussen können 
  • Wirkung von Lehrkrafterwartungen wirken nachteilig, wenn sie - unangemessen niedrige Leistungs- und Fähigkeitsannahmen beinhalten - starr sind - SuS aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status entgegengebracht werden positive Lehrkrafterwartungen = günsitgere Effekte auf Zielorientierungen und Interesse von SuS
  • Wirkung von Elternerwartungen - fähigkeitsbezogene Elternerwartungen, die mit geschlechtsrollenstereotypischen Überzeugungen kovariieren können für ungünstige Entwicklung der LL-Motivation bei Mädchen und naturwissenschaftlichen Fächern mitverantwortlich gemacht werden
  • Klassenzielstruktur - hängt von einer Vielzahl von instruktionalen Aspekten ab, in welchem Ausmaß SuS im  Unterricht Lern- oder Leistungsziele im Vordergrund sehen - Lern- vs. Leistungszielstruktur - hängt von persönlicher Zielorientierung und diesen beiden wahrgenommenen Klassenzielstrukturen ab, welche Ziele SuS in der spezifischen U-Situation verfolgen und von welcher Qualität das Lernhandeln ist - persönliche Ziele können durch Ziele der Lehr-Lern-Situation überlagert werden Bspw: Schüler, der sehr lernzielorientiert ist, kann seine Lernziele nicht wirklich verfolgen, wenn der Unterricht stark leistungszielorientiert ist und auf reine Reproduktion von Wissen, oberflächlichen Informationen, ungünstige Leistungsemotionen (Angst/Langeweile) ausgelegt ist
  • Lernzielstruktur - starker Fokus auf Verständnis des Lerngegenstandes und individuellen Verbesserungsmöglichkeiten - Anwendung einer individuellen BN - Fehler werden als Lernchance genutzt - Kooperation und Autonomie wird im Lernprozess realisert
  • Leistungszielstruktur - Leistungsbewertung - Anwendung sozialer BN - öffentliche Rückmeldung von Zensuren - Bevorzugung von Lernenden mit guten Leistungen - Nutzung von wettbewerbsorientierten U-Methoden
  • Lernzielstruktur vs. Leistungszielstruktur US-Studien: starke Lernzielstruktur = günstige, starke Leistungszielstruktur = ungünstige Effekte auf Motivation und Lernprozesse der SuS
  • Lernzielstruktur vs. Leistungszielstruktur US-Studien: starke Lernzielstruktur = günstige, starke Leistungszielstruktur = ungünstige Effekte auf Motivation und Lernprozesse der SuS
  • Effekte Bezugsgruppe Bezugsgruppenwechsel haben Auswirkungen auf die Motivation der SuS (von heterogenen in homogenere Gruppen) - kontrainuitive Bezugsgruppeneffekte beim FSK: Übertritt GS - Gym = Gym häufig mit Absinken des schulischen und fachspezifischen FSK einher, da sich SuS in einer leistungsstärkeren Gruppe befinden --> relative Leistungsposition in der Klasse sinkt - FSK bei leistungsschwächeren SuS steigt, wenn sie auf die HS wechseln - relative Leistungsposition in der Klasse steigt -> --> besonders große Veränderungen = Eintritt in die Schule, Übertritt in weiterführende Schule
  • Big Fish - Little Pond Effekt ein großer Fisch in einem kleinen Weiher wird zu einem kleinen Fisch, wenn er in einem großen See eingesetzt wird eine relativ leistungsstarke Person in einer gemischt, eher leistungsschwachen Gruppe wird zu einer leistungsschwächeren Perspn, wenn sie in eine leistungsstarke Gruppe wechselt - ist auch bei anderen Übergängen (Schule - Uni) relevant
  • Assimilations-Effekt; Identifikation-Effekt Basking in reflected Glory (sich in fremden Glanz sonnen) positiver, wenngleich schwächerer Effekt:Mitglied in einer prestigeprächtigen Gruppe (zB HochbegabtenKlassen) zu sein, hat einen positiven Effekt auf Motivation und FSK, Selbstwert negativ: Mitglied in einer prestigearmen, negativ selegierten Gruppe (HS) zu sein