Ethologie des Pferdes (Subject) / Sinnesleistungen und Aktionsraum (Lesson)
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Spezielle Ethologie des Pferdes1
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- Welche der folgenden Aussagen ist richtig? 1x a) Pferde besitzen eine reflektierende Schicht im Auge (Tapetum lucidum), die ihnen ermöglicht, auch bei kompletter Dunkelheit zu sehen. b) Pferde können bei geringer Lichtintensität zwar besser sehen als Menschen, sind aber bei Dunkelheit fast nie aktiv. c) Da Pferde im Dunkeln genau so gut sehen wie im Hellen, sind sie auch nachts aktiv. d) Die Fähigkeit, auch geringe Lichtintensität zum Sehen zu nutzen, ist für Pferde bei nächtlicher Aktivität sehr hilfreich. d)
- Welche der folgenden Aussagen trifft zu? 1x Alle Giftpflanzen... a)...werden gemieden, da sie schlecht riechende oder schmeckende Inhaltsstoffe enthalten (Repellenwirkung). b)...verliern im getrocknetem Zustand ihre Repellenwirkung und werden dadurch ungiftig. c)...werden besonders schnell aufgenommen, wenn eine vorherige Prüfung über Geschmacks- und/oder Geruchsinn entfällt. d)...werden stets instinktiv gemieden. c)
- Welche Aussage bezüglich der Lautäußerung von Pferden trifft zu? 1x a) Einige Laute werden besonders häufig in bestimmten Situationen geäußert. b) Die Lautäußerung der Pferde sind stets situationsabhängig, man kann sie daher leicht interpretieren und auf ihre Bedeutung schließen. c) Die meisten stimmhaften Laute der Pferde liegen in einem ähnlichen Frequenzbereich wie die Sprache der Menschen. d) Gleiche Laute können in unterschiedlichen Situationen geäußert werden. b)
- Welche Aussagen sind richtig? 2x Das vomeronasale Organ (Jakobsonsche Organ)... a)...liegt in der Mundhöhle und dient vermutlich auch zur Perzeption von Pheromonen. b)...liegt im Boden der Nasenhöhle und kommt ausschließlich bei Pferden vor. c)...dient der Wahrnehmung chemischer Reize. d)...wird vermutlich beim Flehmen besonders aktiv. c) d)
- Welche Aussage ist korrekt? 1x Im Laufe der Evolution haben sich die Pferde gut an das Leben als Fluchttier der Steppe angepasst. Folgende Punkte machen diese Anpassung deutlich: a) Abwandlung der Backenzähne von hochkronigen zu niederkronigen Formen als Anpassung an den Futterwechsel von harten Blättern zu weicherem Gras. b) Ein sehr scharfes Gehör, das dem des Menschen in der Empfindlichkeit weit überlegen ist. c) Reduktion der Zehenzahl und der Körpergröße, um besser Flucht zu ermöglichen. d) Ein sehr weites Gesichtsfeld, das hilft, herannahende Räuber frühzeitig zu erkennen. d)
- Es gibt verschiedenen Theorien, wie die Pferde Gegenstände fokussieren. Welche der folgenden Theorien werden diskutiert? 3x a) Die Linse der Pferde ist wenig elastisch. Das Fokussieren erfolgt daher nur z.T. über Krümmungsänderungen der Linse, die mit Hilfe der stark entwickelten Ziliarmuskeln erreicht werden. Zusätzlich werden Kopfbewegungen eingesetzt. b)Pferde besitzen eine geneigte Retina, die dafür sorgt, dass das Bild im Nahbereich und in der Ferne zugleich scharf sind. c)Da der Abstand der Netzhaut zur Linse im Pferdeauge nicht an allen Stellen gleich ist, müssen Pferde zum Fokussieren den Kopf bewegen. d)Pferde können Gegenstände in ihrem Gesichtsfeld in gewissem Umfang "scharf stellen", indem sie den Krümmungsgrad der Linse ändern. Die dafür zuständigen Ziliarmuskeln sind allerdings nur schwach ausgebildet. b) c) d)
- Welche Aussage zum Heimfindevermögen der Pferde ist richtig? 1x a) Pferde finden aus einer unbekannten Gegend höchstens per Zufall zurück. b) Dank ihres guten Erinnerungsvermögen finden Pferde selbst aus großer Entfernung stets problemlos zum heimatlichen Stall zurück. c) Pferde verlassen sich völlig auf ihren guten Geruchssinn. So finden sie anhand von Landmarken nach Hause zurück. d) Pferde nutzen vermutlich neben dem Erinnerungsvermögen und Gesichtssinn auch ihren Geruchssinn, um aus einer fremden Gegend in den Stall zurückzufinden. d)
- Welche Aussage ist richtig? 1x a) Bittere Pflanzen werden von Pferden stets gemieden. b) Weniger schmackhaftes Futter wird lieber aufgenommen, wenn es etwas warm gemacht wird, da die Geschmacksempfindung mit steigender Temperatur abnimmt. c) Pferde wählen ihr Futter nur über Geschmacks- und Geruchssinn aus. d)Pferde sind in der Lage Übelkeit kurz nach Aufnahme eines bestimmten Futters mit diesem Futter in Verbindung zu bringen und das entsprechende Futter in Zukunft zu meiden. d)
- Welche der folgenden Punkte können eine mögliche Ursache dafür sein, wenn ein Pferd besonders beim Reiten auf unebenem Boden oft stolpert? 3x a)Das Pferd kann nicht gut sehen. b) Das Pferd richtet seine Aufmerksamkeit auf weiter entfernte Objekte und sieht deshalb die Unebenheiten direkt vor sich nicht. c) Pferd wird mit sehr kurzen Zügeln geritten und an Kopfbewegungen gehindert. d) Der bei Pferden normalerweise sehr gut ausgeprägte Tastsinn der Hufe ist bei diesem Pferd gestört. a) b) c)
- Welche Aussage ist richtig? 1x a) Die Tatsache, dass Pferde auch weit in den Infraschallbereich hinein hören, muss beachtet werden, wenn man handelsübliche Infraschallgeräte zur Nagerabwehr einsetzt. b)Die Nasentrompete wird als infraschallerzeugendes Organ diskutiert c)Die meisten Lautäußerungen der Pferde liegen zwischen 1 und 5 Hz und damit in einem ähnlichen Bereich wie die des Menschen. d) Die großen, trichterförmigen Pferdeohren können unabhängig von einander um ca. 180° gedreht werden. d)
- Es gibt diverse Unterschiede, aber auch Übereinstimmungen im Verhalten und Aussehen von Haus- und Wildpferden. Welche der folgenden Aussagen trifft zu? 1x a) Hauspferde zeigen eine wesentlich größere Variabilität in Farbe und Größe als Wildpferde. b)Durch die Reduktion der relativen Hirngröße kam es im Laufe der Domestikation zum Verlust zahlreicher Verhaltensweisen beim Hauspferd. c) Einmal verwilderte Hauspferde lassen sich fast genau so schwer zähmen wie echte Wildpferde. d) Es gibt viele Populationen verwildeter Hauspferde, die sie ohne menschliche Fürsorge erhalten. Dies zeigt, dass sich Hauspferde in ihrem Verhalten nicht von echten Wildpferden unterscheiden. a)
- Die Ohren und der Maul-Nüstern-Bereich der Pferde haben große Bedeutung bei der Kommunikation. Welche Aussagen sind richtig? 2x a) Zur Seite gerichtete Ohren treten häufig bei entspannten oder ruhenden Pferden auf. b) Gespitzte Ohren zeigen meist nach vorne gerichtetes Interesse an. c) Nach hinten gelegte Ohren sind ausnahmslos ein deutliches Zeichen für Drohen bei Equiden. d) Entblößte Zähne sind immer ein deutliches Zeichen starker Drohung. a) b)
- Welche Aussage zum Wohngebiet von Pferden stimmt nicht? 2x a) Wohngebiete freilebender Pferde sind stets wesentlich größer als die von Pferden in Menschenhand. b) Pferde bewegen sich in ihrem Wohngebieten stets entlang bestimmter Wechsel. c) In einem Streifgebiet müssen neben Futter und Wasser auch verschiedenen Fixpunkte vorhanden sein. d) Die Größe eines Wohngebietes hängt stark von der Verfügbarkeit von Wasser und Futter ab. a) b)
- Welche Aussage ist richtig? 1x a) Die Sinnesorgane eines neugeborenen Fohlens sind bereits voll entwickelt, so dass man davon ausgehen kann, dass die Wahrnehmung des Fohlens nicht von der von erwachsenen Pferden unterscheidet. b) Ein Salzleckstein soll in keiner Box fehlen. c) Auch der Tastsinn spielt beim ersten Kontakt zwischen Mutter und Fohlen vermutlich eine Rolle. d) Das vomeronasale Organ wird beim neugeborenen Fohlen noch nicht genutzt, sondern erst später, wenn das Fohlen zusätzlich zur Mutter Kontakt mit anderen Grupenmitgliedern aufnimmt. c)
- Welche Aussagen treffen nicht zu? 2x a) Die individuelle Erkennung zweier Pferde erfolgt bei der Naherkennung vor allem anhand von taktilen Reizen. b) Die Lippen der Pferde sind sehr sensibel, die Hufe dagegen völlig unempfindlich. c) Die individuelle Erkennung zweier Pferde erfolgt bei der Fernkennung vielfach anhand von visuellen Merkmalen. d) Die individuelle Erkennung zweier Pferde erfolgt bei der Fernkennung z.T. auch an der Stimme. a) b)
- Welche der folgenden Aussagen zum Schmerzsinn bei Pferden stimmt? 1x a) Pferde mit Schmerzen zeigen meist ein starkes Ohrenspiel. b )Stöhnen ist ein sicheres Zeichen für Schmerzen. c) Wie beim Menschen ist die Schmerzempfindung auch beim Pferd in akuten Stresssituationen besonders ausgeprägt. d) In Stresssituationen überlagern häufig andere Reize den Schmerz. d)
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- Welche Aussage zum Tagesablauf der Pferde trifft zu? 1x a) Da Pferde "Gewohnheitstiere" sind, halten sie unter natürlichen Bedinungen stets feste Zeiten für bestimmte Tätigkeiten ein. b) Selbst bei starkem Regen und Wind halten freilebende Pferde nichts davon ab, ihren "normalen" Tagesablauf nachzugehen. c) Die Vermeidung von blutsaugenden Insekten kann im Sommer zu einer verminderten Nahrungsaufnahme besonders am Tag führen. d) Die Zeit für die Nahrungsaufnahme nimmt bei freilebenden erwachsenen Pferde immer mindestens 50% des 24-Stunden- Tages ein. c)
- Welche Aussage zur chemischen Kommunikation des Pferdes trifft zu? 2x a) Chemische Signale können der gegenseitigen Identifikation dienen. b) Chemische Signale sind bei der individuellen Naherkennung abdingbar. c) Bestimmte Pheromone können Aufschluss über den Fortpflanzungsstatus eines Tieres liefern. d) Die Bedeutung des Informationsaustausches über chemische Signale bei Pferden ist noch relativ unerforscht, ist aber vermutlich gering. a) c)
- Welche der folgenden Aussagen sind falsch? 2x Ein auf dem rechten Auge blindes Pferd... a) kann ohne den Kopf zu bewegen noch ein Gesichtsfeld von bis zu 215° haben. b) hat kein binokluares Sehvermögen mehr und ist daher in dem 60°-70° umfassenden, normalerweise binokluaren Bereich vor seinem Kopf blind. c) wird den Kopf vermutlich häufig nach rechts drehen, um sein Gesichtsfeld zu verschieben. d) kann ohne binokluares Gesichtsfeld keine Entfernungen mehr abschätzen. b) d)
- Welche Aussage ist richtig? 1x a) Visuelle Signale werden überwiegend bei der Fernkommunikation eingesetzt, bei geringerer Entfernung spielen sie dagegen kaum eine Rolle. b) Chemische Signale sind für die Kommunikation nur im Rahmen des Paarungsverhaltens von Bedeutung. c) Die Pferde einer Gruppe sind vermutlich in der Lage sich individuell an der Stimme zu unterscheiden. d)Stimmlose Laute sind im Gegensatz zu stimmhaften für die Kommunikation der Pferde kaum von Bedeutung. c)
- Welche der folgenden Aussagen über die Beinbewegung des Pferdes sind richtig? 2x a) Scharren ist eine typische Bettelgeste von Hauspferden. In der Wildbahn wird es kaum gezeigt. b) Neben visuellen Signalen können viele Beinbewegungen auch akustisch und/oder taktile Reize liefern. c) Scharren ist eine typische Übersprungsbewegung von Pferden und deutet daher immer auf Konfliktsituationen oder Schmerz hin. d) Haufiges Treten mit den Hinterbeinen unter den Bauch kann ein Zeichen für Schmerzen im Bauchbereich sein. b) d)
- Welche Aussage zur Schweifhaltung trifft nicht zu? 1x a) Heftiges Schweifschlagen tritt bei starkem Insektenbelästigung auf, hat darüber hinaus vermutlich keinen kommunikativen Wert. b) Ein eingeklemmter Schweif kann auf Schmerzen hindeuten. c) Starke Erregung ist oft an einem steil aufgestellten Schweif zu erkennen. d) Bei einem drohenden Pferd kann u.a. die Schweifhaltung häufig Aufschluss geben, ob es sich um defensives oder offensives Drohen handelt. a)
- Welche Aussagen ist nicht richtig? 3x a) Pferde verfügen, ähnlich wie der Menschen über ein dichromatisches Sehen. b) Selbst, wenn es nicht stimmen sollte, dass Pferde die Farben gelb und blau besonders gut sehen können, ist dennoch anzunehmen, dass gelb-blaue Hindernisse relativ gut wahrgenommen werden. c) Pferde besitzen nur zwei Sorten der für das Farbsehen zuständigen Stäbchen, man spricht auch von dichromatischem Sehen. d) Starke Helligkeitskontraste werden von Pferden eher schlecht wahrgenommen. a) c) d)
- Welche Aussage zum Streifgebiet von Pferden sind korrekt? 2x a) Im Gegensatz zu Territorien können sich die Streifgebiete verschiedener Gruppen überschneiden. b) Pferde unternehmen größere Wanderungen i.d.R.nur, wenn die Bedienungen es erfordern. c) Liegen alle Fixpunkte in einem Wohngebiet dicht beieinander, so nimmt der Bewegungsbedarf der Pferde zu. d) Pferde bevorzugen grundsätzlich möglichst große Streifgebiete. a) b)
- Welche Aussage ist richtig? 1x Der Tastsinn der Pferde... a)...ist bei der Futterwahl unwichtig, weil hierfür schon der Geschmaks- und der Geruchssinn eingesetzt werden. b)...ist auf der gesamten Körperoberfläche etwa gleich gut ausgebildet, was z.B. an der Reaktion auf landende Insketen deutlich wird. c)...ist besonders im Bereich mit langen Tasthaaren empfindlich (Lippen, Nüstern, Augen). d)...spielt die entscheidende Rolle bei der individuellen Naherkennung von Pferden. c)
- Welche der folgenden Aussagen zur Domestikation ist richtig? 1x a) Das Pferd wurde vermutlich zur gleichen Zeit domestiziert wie der Hund. b) Unter Domestikation versteht man die Haltung von Wildtieren über zahlreiche Generationen in Menschenhand. c) Domestikation ist die Zähmung eines Wildtieres durch den Menschen. d) Der Begriff Domestikation bezieht sich auf eine Population nicht auf ein Individuum. d)
- Welche der folgenden Aussagen zum Lebensraum und Wohngebiet der Equidien ist richtig? 1x a) Verwilderte Hauspferde sind sehr weit über die Erde verbreitet und können sich an unterschiedliche Klimate anpassen. b) Als typischer Bewohner offener Landschaften meiden Pferde stets den Wald. c) Im Verbreitungsgebiet der meisten wilden Equidien fehlen natürliche Feinde in Form großer Beutetiere. d) Equidienhengste besetzen nur in Ausnahmefällen Territorien. a)
- Häufig hören Pferde Geräusche, die dem Menschen entgehen. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? 2x a) Pferde hören besonders tiefere Frequenzen schon bei geringerer Lautstärke als der Mensch. b) Pferde haben große bewegliche Ohren, die das Auffangen und Orten von Geräuschen erleichtern. c) Das Gehör des Pferdes ist bei hohen Frequenzen empfindlicher als dass des Menschen. d) Nur im Ultraschallbereich unterliegt das Hörvermögen des Menschen dem des Pferdes nicht. b) c)
- Welche der folgenden Aussagen sind aus Kenntnis der Sinnesleistungen des Pferde richtig? 2x a) Beim Fahren mit dem Mehrspänner kann der Fahrer gezielter ein einzelnes Tier mit einer Peitsche erreichen, wenn die Pferde Scheuklappen haben. b) Pferde mit Scheuklappen haben ein eingeschränkteres Gesichtsfeld. c) Die Gefahr, dass ein Pferd vor einem von hinten kommenden Fahrrad erschrickt ist geringer, wenn das Pferd Scheuklappen trägt, als wenn es keine trägt. d) Pferde mit Scheuklappen sind in ihrem räumlichen Sehen stark eingeschränkt. a) b)
- Welche Aussage zur Abstammung der Hauspferde trifft mit Sicherheit zu? 1x a) DieHauspferde stammen direkt vom Przewalskipferd ab, dass der nächsten, heute noch lebende Verwandte des Hauspferdes ist. b) Zur Abstammung des Hauspferdes gibt es verschiedene Theorien. c) Hauspferde haben eine polyphyletische Abstammung. d) Die Abstammung der Hauspferde ging von Equus ferus aus. b)