Hundetrainer ATN (Subject) / Begriffe (Lesson)

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Fachbezogene Definitionen oder Abkürzungen

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  • Ethologie / Verhaltensbiologie? Was versteht man unter ... Erforschung tierischen und menschlichen Verhaltens (mit den Methoden und den theoretischen Grundlagen der Biologie bzw. der Biowissenschaften).
  • Ethogramm? Eine Auflistung, ein Verzeichnis, ein Katalog, ein Inventar von Verhaltenssequenzen Ein schriftliches oder graphisches Verzeichnis aller beobachtbaren, diskreten Verhaltensweisen und der Verhaltensmuster einer Tierart oder des Menschen
  • Was ist Phylogenetic? die Erforschung der Abstammung
  • Was ist Ontogenese? Die individuelle Entwicklung eines Einzelwesens bzw. eines Organismus von der Entstehung bis zum Tod.
  • Verhaltensontogenese? Was versteht man unter ... Die Entfaltung, Entwicklung und die Änderung oder Anpassung von Verhaltensweisen von der pränatalen Äußerung bis hin zum Tod - basierend auf Reifung/Erfahrung und Lernen.
  • Verhaltensphylogenese? Was versteht man unter der... Sie untersucht die stammesgeschichtliche Herkunft und Entwicklung  - die Evolution von Verhalten.
  • Was ist ein Soziogramm? Es ist die graphische Darstellung sozialer Verhältnisse oder Beziehungen innerhalb einer Gruppe.
  • Was ist Kausalität? Die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände.  Der Grund / Anlass eines Ereignisses mit dem daraus resultierenden Ergebnis. Die Ursache einer Wirkung und die darauf folgende Reaktion.
  • Was ist Kognition? Vorhandenes Wissen und neu erworbene Information sinnvoll miteinander verknüpft. Summe aller Denk- u. Wahrnehmungsprozesse und deren (mentale) Ergebnisse (wie Wissen, Einstellungen, Überzeugungen o. Erwartungen). Kognition kann bewusst z.B. das Lösen einer Rechenaufgabe oder unbewusst wie z.B. beim Bilden einer Meinung erfolgen. Wahrnehmung ist absolut subjektiv: gesteuert durch das Filtern, Ändern, Vor- o. Nachbearbeiten durch unser Gehirn.
  • Was ist die Fertilität? Die Fruchtbarkeit.
  • Topogramm ... ist eine speziellere/eingeschränktere Form eines Ethogramms: Das Topogramm bezieht sich auf den Ort / das Areal an/in dem Verhalten ausgeführt / beobachtet wird. Topogramm erster Ordnung: wo (an welchem Ort) - wird Verhalten gezeigt Topogramm zweiter Ordnung: in welcher Reihenfolge werden Orte aufgesucht und Verhalten gezeigt Eine weitere spezielle/reduzierte Form des Ethogramms ist z.B. d. zeitl. Aspekt: das Chronogramm (auch hier Chronogramm erster und zweiter Ordnung)
  • Chronogramm ... ist eine speziellere/eingeschränktere Form eines Ethogramms: Das Chronogramm bezieht sich auf den zeitl. Aspekt an dem Verhalten ausgeführt / beobachtet wird. Chronogramm erster Ordnung: tabellarische Aufzeichnung wie lange ist das Tier pro Tag aktiv und wieviel % davon wird für ein bestimmtes Verhalten pro Aktivitätsphase/Wachsein summiert verwendet.    Beispiel: Aktivitätsphase Wildschwein - ca. 8-12h davon ca. 85% Futteraufnahmeverhalten  Chronogramm zweiter Ordnung: = Zeitbudget: in welcher zeitl. Reihenfolge wird Verhalten gezeigt.
  • Paria (-hund) per Definition: Außenseiter einer Gesellschaft
  • Agonistik Rivalität, Wettbewerb, Konkurrenz Agonistisches Verhalten umfasst demnach „die Gesamtheit aller mit der Auseinandersetzung zwischen Individuen in Zusammenhang stehenden Verhaltensweisen: Aggressivität, Drohen, Beharren, Zurückweichen, Flucht, Verteidigung, Imponieren, Demut, Beschwichtigen
  • Submissives Verhalten Unterwürfiges deeskalierendes Verhalten geäußert in beiden Formen der Demut
  • Heritabilität... (Die) ... ist ein Maß für die Erblichkeit von Eigenschaften, bei deren phänotypischerAusbildung sowohl die Gene als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Sie ist zwar grundsätzlich auf sämtliche genetischen Eigenschaften anwendbar; ihre praktische Anwendung ist aber fast nur bei komplexen Erbgängen und kontinuierlicher Phänotyp-Ausprägung sinnvoll. Für die Berechnung der Heritabilität wird davon ausgegangen, dass komplexe Eigenschaften innerhalb einer Population normal verteilt sind und dass somit ein Mittelwert existiert. Durch Selektion kann man nun innerhalb der Population eine Subpopulation auswählen, deren Mittelwert vom Mittelwert der Ausgangspopulation verschieden ist. Diese Differenz der Mittelwerte ist die Selektionsdifferenz. Züchtet man nun mit den Individuen der Subpopulation, so wird sich in der Population ihrer Nachkommen wiederum ein Mittelwert der betrachteten Eigenschaft ergeben. Die Differenz zwischen diesem Mittelwert und dem Mittelwert der Ausgangspopulation ist der Selektionserfolg. Der Quotient aus Selektionserfolg und Selektionsdifferenz definiert die Heritabilität der entsprechenden Eigenschaft. Er schwankt je nach Eigenschaft zwischen 0 und 1, kann aber auch in Prozent angegeben werden.
  • the 'eye' Border Collie-typische Lauerstellung mit Anstarren d. Schafe m. gesenktem Kopf und eingeknickten Vorderläufen
  • Kontiguität Aneinandergrenzen, Angrenzen, Zusammensein, räumlich-zeitliche Nachbarschaft von Reizen und Reaktionen, wodurch diese bei bestimmten Voraussetzungen miteinander verknüpft werden heißt für's Training: 'Timing' - schnell sein sowohl bei OK als auch KK
  • Kontingenz (Philosophie und Soziologie) = Verknüpfung von verschiedenen Ereignissen. z.B. einer Reaktion oder eines Verhaltens mit einem Verstärker oder eines Verhaltens mit einem anderen Verhalten, wodurch eine Wechselbeziehung entsteht  Heißt f. Hundetrainer: Konsequentes miteinander Auftreten:  Verhalten/Konsequenz (OK) ausreichend häufige Paarung v. NR und UR damit eine Verknüpfung erfolgen kann (KK)
  • Antezedent Grund, Voraussetzung, Ursache, Bedingung eines Ereignisses oder einer Entscheidung Auslöser, Quell Ursache Im Zusammenhang m.d. Training: bedingende Faktoren / Signal = Wenn ich immerimmer vor der Haustür - auf der Treppe - mit meinem geparkten grünen Auto auf der Seite,  und dem Rosenbusch i.d. Ecke, das 'Bleib' übe, dann sind eben Haustür/Treppe/Auto/Rosenbusch Antezedenten. Der Hund hat gelernt, dass nur hier das 'Bleib' ausgeführt wird. Auf dem Feldweg vor der Weide sind keine Haustür/Treppe/Auto/Rosenbusch = Antezedenten fehlen = 'Bleib' muss neu gelernt werden. Weil Hunde kontextspezifisch lernen, müssen wir Generalisieren.
  • Korrelation gleichzeitig / gemeinsam auftretende Ereignisse ohne Wirkungsbeziehung (Flügelschlag in Spanien - in China fällt ein Sack Reis um)  :o))
  • Kausalität gleichzeitig / gemeinsam auftretende Ereignisse mit Wirkungsbeziehung (ein angstauslösender Reiz [z.B. ein Knall] bedingt die Flucht eines Tieres)
  • Transduktion Erkläre den Begriff Transduktion nennt man das Umwandeln/das Codieren eines Sinnesreizes in elektrische Impulse zum Transport und Verarbeitung ins/im Gehirn
  • Transmission Erkläre den Begriff Transmission = Übermittlung Übertragung von Informationen von Nervenzelle an Nervenzelle an Nervenzelle usw.
  • Perzeption = Wahrnehmung
  • Intermediäre Brücke (IB) Ansporn, Hilfestellung f.d. Hund noch ein bisschen durchhalten (in schwierigen Situationen) nur ein bisschen mehr anstrengen (um ein Ziel - z.B. Target - zu erreichen) 'ruhiges' Signalwort aussuchen
  • keep going Signal (KGS) Weitermachen / Hilfe für den Hund ein bereits gezeigtes Verhalten ein bisschen länger zeigen. Zeit überbrücken (Stillhalten) Strecke überbrücken (an einem Reiz vorbeikommen) 'motivierendes' Signalwort aussuchen
  • Appetitives Verhalten 'Eselsbrücke': Appetit Verhalten, das direkt oder indirekt auf Bedürfnisbefriedigung hinzielt Verhalten, das direkt oder indirekt zur Bedürfnisbefriedigung hinführt
  • Überschattung Im Sinne der KK: unbewusste Verknüpfung mit offensichtlicheren Reizen zwei Reize zur selben Zeit - für den Menschen oftmals unbewusst - priorisiert der Hund selbst. Sichtzeichen gilt vor Hörzeichen. Allerdings können auch andere Reize unbewusst durch Überlagerung konditioniert werden: Gerüche, Tageszeiten, Geräusche
  • Ethogramm Verhaltens- -sammlung, -inventar, -katalog
  • VKT - Vorderkörpertiefstellung Kann bei Hunden eine Spielaufforderung sein - meist m. Vorderbeinen gespreizt (Kontext beachten !!!) Kann bei Hunden eine Lauerstellung sein - meist m. Vorderbeinen parallel & angespanntem Körper (Kontext beachten !!!)  Dann ist sie wie... ... bei den Wölfen einfach eine taktisch vorteilhafte Position aus der heraus zur Seite hin oder mit den Hinterläufen nach vorne, bzw. mit den Vorderläufen nach hinten 'geschoben/gesprungen' werden kann. Aus dieser Position heraus kann man schnell und kraftvoll in jede Richtung reagieren.
  • Epiphänomen Ausdrucksverhalten, das nicht unter der bewussten Kontrolle des Tieres liegt. Gähnen, Haaresträuben, 
  • ausgelöste Aggression Reaktion auf den Auslöser: meist nicht verletztend (gehemmt) gezeigte Aggression auf unerwünschte Demutsbekundung. Auf noch intensiver gezeigte Beschwichtigung folgt meist weitere Aggression bis hin zur Eskalation. Beispiel für 'positiven Rückmeldungskreis'
  • Offensivdrohen Aktion einem Interaktionspartner ggü:   einschüchtern und/oder warnen
  • Lerndisposition was kann gelernt werden was fällt schwer und was fällt leicht zu lernen
  • Fünf Faktoren Modell (FFM) Extraversion / Introversion Beschreibt die Dimension der Aktivität und zwischenmenschliches Verhalten: gesellig, laut, selbstsicher, aktiv, gesprächig, energisch, heiter zurückhaltend, gerne allein, ausgeglichen konzentriert, unabhängig, denken ausgiebig nach
  • Extraversion / Introversion Arbeitsgruppe um Gosling gesellig, laut, selbstsicher, aktiv, energisch, fühlen sich in Gruppen wohl, lieben die Aufregung zurückhaltend, gerne allein, ausgeglichen, konzentriert, unabhängig, denken ausgiebig nach
  • Veträglichkeit (aus dem Fünf Faktoren Modell) Arbeitsgruppe um Gosling hohe Verträglichkeitswerte: freundlich, gehen vom freundlichen Gegenüber aus, starkes Harmoniebedürfnis, kooperativ, übertrieben unterwürfig geringe Verträglichkeitswerte: antagonistisch (zu Auseinandersetzungen bereit), misstrauisch, kompetetiv, durchsetzungsfähig
  • Neurotizismus (Fünf Faktoren Modell) beschreibt die Dimension der emotionalen Stabilität besonders i.d. Art und Weise wie Emotionen erlebt werden hohe Neurotizismuswerte: leicht aus dem seel. Gleichgewicht zu bringen, erleben häufiger neg. Gefühlszustände - werden geradezu überwältigt davon, machen sich oft Sorgen, hohe Empathiwerte, alledings oft betroffen, unsicher, nervös, ängstlich o. traurig geringe Neurotizismuswerte = emotional stabil: ausgeglichen sorgenfrei auch unter Stress nicht leicht aus der Fassung zu bringen. "Hat die Ruhe weg"
  • Neurotizismus Arbeitsgruppe um Gosling hohe Neurotizismuswerte: unsicher, nervös, ängstlich, hibbelig, unterwürfig geringe Neurotizismuswerte = stabil, ausgeglichen, motiviert, 
  • Habituation Gewöhnung / Reizgewöhnung Die Bereitschaft auf einen Reiz zu reagieren nimmt ab Ein neutraler o. schwacher Reiz wird unbewusst und automatisch als bedeutungslos eingestuft. Den Hund bei dem Versuch zur Habituation genau beobachten. Zeigt der Hund Verhalten wonach der Reiz für ihn eher unangenehm ist sollte man sofort abbrechen und den Reiz erstmal in abgeschwächter Form präsentieren um die unerwünschte Sensitivierung zu vermeiden.
  • Sensitivierung Die Bereitschaft auf einen Reiz zu reagieren nimmt zu Eine Sensitivierung kann zumindest vorrübergehend eine allgemein höhere Sensibilität auch auf andere Reize mit sich führen.
  • flooding (Reizüberflutung) umstrittene Methode  -  sehr stressbehaftet der Reiz wird so lange präsentiert, bis die Bereitschaft des Hundes darauf zu reagieren vollkommen abgeebbt ist - er sich daran gewöhnt hat. Muss das flooding vorzeitig abgebrochen werden, weil der Hund z.B. zu heftig reagiert und zu großem Stress ausgesetzt ist - hat eher eine Sensitivierung stattgefunden.
  • Eustress positiver Erregungszustand durch Eustress können neue Lösungswege erarbeitet werden Eustress kann als positiv empfundene Herausforderung definiert werden Eustress kann das Selbstwertgefühl steigern, wenn eine komplizierte Situation oder Aufgabe erfolgreich gemeistert wurde
  • Distress Distress entsteht durch die bewusste Wahrnehmung von Bedingungen, die für den Organismus aversiv sind. Distress ist abhängig von Art, Intensität und Bedeutung eines Stressors. Zudem ist es eine subjektive und daher individuelle Einschätzung des Individuums die Situation bewältigen/sie kontrollieren zu können Distress ist eine neg. psychologische Reaktion auf Reize/Situationen, die nicht bewältigt werden können. resultierende affektive und kognitive Reaktionen können Angst, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Frust & Überforderung sein
  • Stress ... tritt auf wenn Erwartungen nicht erfüllt werden (können). Sie entsteht durch die Abweichung zwischen IST-Zustand und dem erwarteten SOLL-Zustand.