Tierpsychologie Hund ATN (Subject) / 11.1 Ontogenese (Lesson)
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- Welpen+Junghund Entwicklung
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- 1. Ist »sensible Phase« ein neuer Begriff für Sozialisation? 2x a) Ja, beide Begriffe bedeuten dasselbe, b) »Sensible Phase« bedeutet, dass das Tier bestimmte Dinge schneller lernt. c) Sozialisation ist etwas, das innerhalb der sensiblen Phase abgeschlossen sein muss. d) Sozialisation kann auch außerhalb der »sensiblen Phase« ablaufen. b,d
- 2. Die juvenile Phase des Haushundes endet mit der Pubertät. 2x a) Das ist richtig; wenn die Pubertät beendet ist, ist der Hund erwachsen. b) Mit Pubertät wird der Abschnitt der juvenilen Phase bezeichnet, der zur Geschlechtsreife des Hundes führt. c) Die juvenile Phase erstreckt sich vom Ende der Welpenzeit bis hin zur vollständigen körperlichen und mentalen Ausreifung. d) Die juvenile Phase endet mit dem Zahnwechsel. b,c
- 3. Die Erziehungsprobleme in der Jugendzeit sind auf den erhöhten Spiegel der Geschlechtshormone zurückzuführen. 2x a) Das ist richtig. Vor allem der erhöhte Testosteronspiegel ist für das Rüpeln und den Ungehorsam eines Hundes verantwortlich. b) Die Geschlechtshormone spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Geschlechtsorgane und des Sexualverhaltens, sie sind aber nicht alleine für die üblicherweise auftretenden Probleme verantwortlich. c) In erster Linie wollen Hunde in diesem Alter ihre Grenzen testen. d) Zusätzlich zu der Veränderung des hormonellen Milieu verändern sich auch Strukturen im Gehirn. Beides zusammen führt zu den Verhaltensveränderungen, die während der Jugendentwicklung beobachtet werden können. b,d
- 4. Prägung ist bei Hunden ein elementarer Lernprozess. Alles, was ein Welpe während der Prägungsphase wahrnimmt, wird für immer positiv verknüpft. 2x a) Das ist richtig - deswegen muss ein Welpe während der Prägephase so viel wie möglich erleben. b) Prägung im engeren Sinne gibt es bei Hunden nicht. c) Welpen, die während der Prägungsphase Menschen kennenlernen, werden später niemals Angst vor fremden Menschen haben. d) Bei Hunden gibt es eine sensible Phase, keine Prägung. Das während der sensiblen Phase Gelernte kann später durch weitere Lernvorgänge überdeckt und rückgängig gemacht werden. b,d
- 5. »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!« Dieser Satz betont die Bedeutung der frühen Entwicklungszeit zu Recht, denn in der Welpenzeit lernt ein Hund viel mehr und viel nachhaltiger als später in der Jugendentwicklung. 1x a) Das ist richtig, denn in der Jugendentwicklung ist ein Hund mental bereits ausgereift, lediglich der Körper muss sich noch entwickeln. b) Das ist richtig, denn je früher ein Hund lernt, dass alles, was er wahrnimmt, normal ist, desto weniger Ängste wird er später entwickeln. c) Das ist nicht richtig, denn Hunde können ihr Leben lang lernen und sich anpassen. Alleine für das Erkennen von Artgenossen generell und anderen zukünftigen Sozialpartnern ist die frühe Welpenzeit wichtig. d) Hunde sollten am besten alles, was auf sie in unserer Umwelt zukommen könnte, im Welpenalter lernen. c
- 6. Hunde haben mentale und körperliche Fähigkeiten, die entwickelt, erprobt und trainiert werden sollten. Aus diesem Grund ist es für jeden Hundehalter wichtig, sich über Beschäftigungsmöglichkeiten für seinen Hund zu informieren. Welche Beschäftigungsmöglichkeiten würden Sie dem Besitzer eines 10 Monate alten Rüden empfehlen, der als »rüpelig« an der Leine beschrieben wird? 1x a) Ich würde Mantrailing empfehlen, weil das jeden Hund gut auslastet und die Bindung zwischen Hund und Mensch stärkt. b) Ich würde keine Beschäftigung empfehlen, sondern intensiv am Gehorsam des Hundes arbeiten lassen. Beschäftigung ist erst dann sinnvoll, wenn der junge Hund alles Wichtige gelernt hat. c) Ich würde Beschäftigungen empfehlen, die es dem Hund erlauben, sich ohne Leine von seinem Menschen weg zu bewegen: Longieren, Gegenwindsuche, Gegenstandsuche. d) Ich würde freies Formen von Tricks empfehlen; die Trainingseinheiten sollten zu Hause in einem ablenkungsarmen Umfeld stattfinden. c
- 7. Je besser ein Hund auf die Signale seiner Bezugsperson reagiert, desto mehr Freiheit kann er genießen. Deswegen sollte dem Aufbau eines Rückrufsignals besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Aufbau des doppelten Rückrufes betont die Komplexität des Verhaltens, das vom Hund gefordert wird. Welches der beiden integrierten Signale adressiert die größte Herausforderung beim Zurückkommen auf Signal? 1x a) Die größte Herausforderung beim Zurückkommen auf Signal besteht darin, sich vom auslösenden Reiz abwenden zu können. Deswegen wird das Umorientierungssignal besonders häufig in den verschiedensten Situationen geübt. b) Die größte Herausforderung beim Zurückkommen auf Signal besteht darin, sich vom auslösenden Reiz abwenden zu können. Deswegen wird das Umorientierungssignal besonders intensiv mit einer ganz speziellen Superbelohnung verknüpft. c) Die größte Herausforderung beim Zurückkommen auf Signal besteht darin, tatsächlich zum Menschen zurückzulaufen. Aus diesem Grund wird das Ankersignal besonders intensiv mit einer Superbelohnung verknüpft. d) Die größte Herausforderung beim Zurückkommen auf Signal besteht darin, sich vom auslösenden Reiz abwenden zu können. Deswegen wird das Umorientierungssignal besonders häufig in den verschiedensten Situationen geübt und mit Superbelohnungen verknüpft. a
- 8. Hunde müssen lernen können, körperliche Einschränkungen nicht nur zu tolerieren, sondern auch gelassen zu akzeptieren. Die Anwendung des Geschirrgriffes (auch am Halsband möglich) verbindet die Erfahrung körperlicher Einschränkung mit einer positiven Konsequenz. Warum wird empfohlen, den Geschirrgriff mit einem Ankündigungssignal zu verknüpfen? 3x a) Die Ankündigung wird für den Hund zu einem Kommando, sich einschränken zu lassen. b) Die Ankündigung hilft dem Hund, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit zu akzeptieren, weil er sich in Erwartung einer Belohnung zur Bezugsperson hinwendet. c) Die Ankündigung vermeidet Schreckreaktionen und rückgerichtete Aggression. d) Die Ankündigung wird zum auslösenden Signal für freiwillige Einschränkung, wenn der Hund außerhalb der Reichweite der Bezugsperson ist. b,c,d
- 9. Warum verbessern »Zeigen & Benennen« die Selbstkontrolle des Hundes an Auslösern erregten Verhaltens? 2x a) Der Hund lernt Selbstkontrolle durch operante Konditionierung: Da die Orientierung des Hundes zur Ablenkung hin markiert wird, lernt der Hund, stehen zu bleiben und das Objekt nur anzuschauen. b) Der Hund lernt Selbstkontrolle durch die Belohnung, die von seinem Menschen kommt. c) Der Hund lernt Selbstkontrolle, weil er nur auf Kommando zu Ablenkungen gucken darf. d) Bei bedrohlichen Reizen hilft die Erwartung einer positiven Interaktion mit der Bezugsperson, Angstreaktionen und aggressives Verhalten durch eine Verhaltensalternative zu ersetzen. a,d
- 10. Was ist zu beachten, wenn Hunde während der Jugendentwicklung gemeinsam in einer Gruppe trainiert werden? 2x a) Die Spielzeit muss ebenso sorgfältig beobachtet und reguliert werden wie in Welpengruppen, weil das Erregungsniveau einzelner Hunde sehr schnell ansteigen kann, was zu unerwünschtem Verhalten führt. b) Gleichgeschlechtliche Hunde können um den Zugang zu gegengeschlechtlichen Hunden konkurrieren. Diese Konkurrenz kann zu aggressivem Verhalten innerhalb der Gruppe führen. c) Wurfketten sollten griffbereit sein, um unerwünschtes Verhalten jederzeit unterbrechen zu können. d) Junge Hunde lernen an Erfolg und Misserfolg, deswegen ist im Gruppentraining nichts zu beachten. Die Hunde müssen in diesem Alter lernen, ihrem Menschen in jeder Situation zu vertrauen. a,b
- 11. Was gilt es zu beachten, wenn Welpen aus der Welpengruppe in eine Junghundegruppe wechseln? 2x a) Es ist elementar, die Anforderungen an die Hunde zu steigern, damit ihr Verhalten immer kontrollierbar ist. b) Zusätzlich zu den Belohnungstechniken müssen in diesem Alter verschiedene Bestrafungen angewendet werden, damit die pubertierenden Hunde ihren Besitzern gegenüber aufmerksamer sind. c) Nach der Welpenzeit werden viele Hunde leichter erregbar und reaktiver. Deswegen sollte das Training nicht einfach in einer Steigerung der Lerninhalte bestehen, sondern an Managementmöglichkeiten, Erregungskontrolle, Selbstkontrolle und Spannungsabbau gearbeitet werden. d) Nach der Welpenzeit werden viele Hunde unabhängiger von ihren Bezugspersonen und zeigen Erkundungsverhalten in einem größeren Radius. Deswegen ist der Arbeit am Rückruf besondere Aufmerksamkeit zu schenken. c,d
- 12. Frustration tritt dann auf, wenn ein Verhalten motiviert ist, seine Durchführung aber von außen gehemmt wird. Bei welchen Trainingselementen ist auf Frustrationsverhalten besonders zu achten? 3x a) Wenn mit einem Hund Selbstkontrolle an Futter / Spielzeug geübt wird. b) Bei der Leinenarbeit im Gruppentraining. c) Beim Entspannungstraining kann Frustration auftreten. d) Im Freilauf tritt Frustration besonders oft auf. a,b,c
- 13. Ein Trainingsziel ist, die Aufmerksamkeit eines Hundes in ablenkenden Situationen auf seine Bezugsperson lenken zu können. Was ist bei diesem Training besonders zu beachten? 1x a) Ein Hund sollte ständig mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit bei seiner Bezugsperson sein. b) Das Aufmerksamkeitstraining sollte an jeder nur denkbaren Ablenkung durchgeführt werden. Dazu ist es notwendig, den Hund nur auf umzäuntem Gelände frei laufen zu lassen. c) Der Wechsel der Aufmerksamkeit von der Umwelt auf die Bezugsperson ist anstrengend und sollte nicht im Übermaß trainiert werden. d) Ein gut trainierter Hund zeigt kein Interesse mehr an seiner Umwelt, sondern achtet nur noch auf seine Bezugsperson. c
- 14. Das Lösen der Leine betont den Kontrast zwischen Bewegungseinschränkung und Freilauf. Was kann man tun, um diesen Kontrast abzuschwächen? 1x a) Man benutzt eine Schleppleine, die niemals vom Geschirr / Halsband entfernt wird. b) Der Hund muss zum Ableinen prinzipiell sitzen und die Bezugsperson anschauen, bevor er laufen darf. c) Die Leine wird kommentarlos entfernt. d) Das Lösen der Leine wird mit einer Belohnung verbunden. d
- 15. Operante Konditionierung umfasst Lernen an verschiedenen Konsequenzen. Verschiedene Bestrafungstechniken integrieren unangenehme Konsequenzen in das Training mit Hunden. Wie sinnvoll ist es, bei Welpen prinzipiell auf Bestrafungen zu verzichten? 1x a) Man sollte bei Welpen prinzipiell auf den Einsatz bestrafender Techniken verzichten, weil sie am besten durch Belohnungen lernen. Unerwünschtes Verhalten sollte immer ignoriert werden. b) Die neuen Besitzer eines Welpen sollten die Mutterhündin nachahmen und körperlich strafen. c) Bestrafungstechniken sind ein unverzichtbarer Bestandteil auch bei der Arbeit mit Welpen, damit unerwünschtes Verhalten nie wieder auftritt. d) Die Bezugspersonen müssen lernen, durch Entzug von Belohnungsmöglichkeiten effektiv unerwünschtes Verhalten zu bestrafen. d
- 16. Ausgeben von Gegenständen ist ein wichtiger Punkt im Lehrplan für Welpen. Welche Möglichkeiten gibt es, diese Fähigkeit zu trainieren? 2x a) Welpen lernen am leichtesten das Ausgeben, wenn man ihnen immer wieder Gegenstände und Futter kommentarlos wegnimmt. Sie gewöhnen sich daran, dass der Mensch das Vorrecht dazu hat. b) Ausgeben kann durch Tauschen aufgebaut werden: Der Welpe lernt, dass er für Abgeben etwas anderes bekommt. c) Hunde dürfen prinzipiell nichts ohne Erlaubnis in den Fang nehmen. d) Das Loslassen von Gegenständen kann markiert und belohnt werden. b,d
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- 17. Ist es sinnvoll, unerwünschtes Verhalten durch Schreckreize zu unterbrechen? 2x a) Unerwünschtes Verhalten sollte man bereits bei Welpen immer mit Schreckreizen unterbrechen, damit der Hund lernen kann, was er nicht tun darf. b) Schreckreize sind einfach und sicher anzuwenden; es spricht nichts dagegen, sie zur Verhaltensunterbrechung einzusetzen. c) Schreckreize, besonders wenn sie mit Geräuschen verbunden sind, können zu einer Sensitisierung des Hundes führen. Deswegen sollten sie möglichst nicht eingesetzt werden. d) Schreckreize können nicht nur mit dem unerwünschten Verhalten des Hundes, sondern auch mit der Situation negativ verknüpft werden. c,d
- 18. Wie kann man die Bereitschaft des Welpen zu Einschränkung und Manipulation des Körpers verbessern? 2x a) Durch Gewöhnung lernen Welpen am schnellsten. Wichtig hierbei ist, den Welpen kommentarlos immer wieder festzuhalten und erst dann los zulassen, wenn er sich nicht mehr wehrt. b) Einschränkung und Berührung empfindlicher Stellen kündigen angenehme, entspannende Berührungen an. c) Einschränkung und Handling werden mit Futter belohnt. d) Ein Welpe muss nicht lernen, sich versorgen zu lassen. Dies kann man erledigen, während er schläft. b,c
- 19. Welche Auffälligkeiten können im Zusammenhang mit Neugierverhalten auftreten? 2x a) Welpen sind prinzipiell neuen Situationen gegenüber aufgeschlossen, so dass nicht mit Auffälligkeiten gerechnet werden muss. b) Es kann sein, dass ein Welpe eher mit Meideverhalten auf Neues reagiert. c) Es gibt Welpen, die in neuen Situationen sehr erregt reagieren, sich viel bewegen und dabei auch bellen. d) Es ist wichtig, dass Welpen nur gemeinsam mit ihrer Bezugsperson Umwelt erkunden, niemals alleine! b,c
- 20. Welche Spielregeln sollten bei der Betreuung von Welpenspielgruppen beachtet werden? 1x a) Spiel wird häufig unterbrochen. Danach können die Welpen entweder weiter spielen oder sie werden von ihren Bezugspersonen entspannt. b) Welpen, die Anzeichen von Übererregung zeigen (z.B. Andauerndes Bellen, Aufreiten), werden mit einer Auszeit bestraft. c) Eine Welpenspielgruppe sollte möglichst groß sein, damit die Welpen viel voneinander lernen können. d) Es sollte immer ein erwachsener Hund dabei sein, der die Welpen artgerecht maßregelt. a