Differentielle Psychologie (Subject) / 4.4 Motive als individueller Unterschied (Lesson)
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- Was ist ein Motiv? ! Disposition, nach einem bestimmten wertgeladenen Zielzustand zu streben! Überdauernde Handlungsbereitschaft bei einer bestimmten Person! Verwandte Konzepte: "Instinkt", "Trieb", "Bedürfnis" oder "Interesse".
- Was ist Motivation? ! Aktueller Prozess, der durch die Anregung eines Motivs ausgelöst wird! Zustand einer Person zu einem bestimmten Zeitpunkt (Situation) ! Produkt von "Erwartung" und "Wert“. situationsübergreifende Dispositionen, Zielzustände und Situationsaspekte führen zu Motivation >> Motivation ist oft nicht bewusst, sie ist genetisch veranlagt oder durch Umwelt geprägt
- Big 3 der Motivationsforschung - Leistungsmotiv = Wunsch nach Herausforderung durch anregende, komplexe,schwierige aber lösbare Aufgaben. Affektiver Kern sind die Neugier und Stolz - Bindungsmotiv = Wunsch nach Zugehörigkeit in einem sozialen Netz, nachGemeinschaft, Geselligkeit und Geborgenheit. Affektiver Kern ist die Liebe - Machtmotiv = Wunsch nach Einfluss auf und Kontrolle über andere, nachAutonomie und Entscheidungsspielraum. Affektiver Kern sind die Selbstbehauptung und Stärke. ! Für diese drei Motive wurden viele Belege gefunden! Man nimmt an, dass sie in der Evolution ausgeformt wurden! Es gibt Wechselwirkungen zwischen diesen Motiven und Hormonen (z.B.Testosteron, Oxytoxin).
- Verfahren zur Messung von Motiven - Multi-Motiv-Gitter MMGBeschreiben eines Bildes durch Fragen auf die mit Ja/Nein geantwortet wird - Operanter Motivtest OMTBeschreibung eines Bildes nach den Fragen: 1. Was ist der Hauptperson wichtig? 2. Wie fühlt sich die Hauptperson dabei? - Thematischer Apperzeptionstest (TAT):Es werden 20 Bilder vorgegeben, die Motive mäßig anregen sollen. Zu jedem Bild soll eine kurze Bildbeschreibung abgegeben werden; dazu gibt einige Fragen als Hilfestellung: ! Was passiert gerade? ! Wer sind die abgebildeten Leute? ! Was passierte vorher? ! Was denken und fühlen die Personen? ! Was passiert als nächstes? Die Antworten werden durch inhalts-analytische Kodierung ausgewertet. Aufgrund der Themennennung wird auf ein Motiv des Erzählers rückgeschlossen Vorteile: • Phantasien werden angesprochen und Unbewusstes enthüllt • Probanden achten weniger auf Abwehrmechanismen. Nachteile • Mäßige interne Konsistenz Zusammenhang der einzelnen Aufgaben – Reliabilität) • Mäßige zeitliche Stabilität • Unklare Interpretation der Testergebnisse (großer Ermessensspielraum) '• Veraltete Abbildungen • Keine Regelungen, welche Abbildungen benutzt werden.
- Implizite vs Explizite Motive Implizite Motive: - neurohormonae Grundlage- sehr früh/ vorsprachlich erworben- nicht bewusst repräsentiert- Individuelle Untersvhiede genetisch und durch frühe Kindheit bedingt- Indirekte Erhebung mittele projektiver Verfahren(TAT , OMT , MMG) Explizite Motive: - kognitive Grundlage - später erworben und lebenslange Adaption- Individuelle Unterschiede ler- und sozialisationsbedingt- direkte Erhebung mittels Selbstauskunft (Fragebogen)
- Einstellung - Definition - implizit vs. explizit = Einstellungen sind induvidualtypische Bewertungen von Objekten der Wahrnehmung oder Vorstellung und können positiv oder negativ sein explizite Einstellungen- werden bewusst gehegt und können leicht benannt werden- z.B: Antwort auf Meinung zur Frauenquote- explizite Einstellungen, subjektive Normen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle sagen Verhalten sehr gut vorher Problem: sozial erwünschte Antworten implizite Einstellungen - unwillkürliche, unkontrollierbare Bewertungen- kommen immer mehr in den Fokus der Forschung- Messverfahren: Implizierten Assoziationstest
- Selbstkonzept und Selbstwertgefühl Selbstkonzept= wissen und Gefühle eines Menschen über eigene Identität= Bewusstsein über eigene personelle Merkmale und Verhaltensweisen Selbstwertgefühl= subjektive Bewertung der Persönlichkeit= Zufriedenheit mit dich selbst= wird durch Stimmungsschwankungen beeinflusst= zentrale Rolle der allgemeinen Lebenszufriedenheit , korreliert hoch mit Big 5: Neurotizismus ! Selbstkonzept ist stabiler als Selbstwertgefühl
- Messung der Lebenszufriedenheit Typische Erhebungsfrage zur Erhebung der Lebenszufriedenheit: „Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?“ Problem: Bilanzierendes Erinnern ist kein guter Indikator Beispiel: Vpn wurden während eines medizinischen Eingriffs in regelmäßigen Abständen nach ihren Schmerzen gefragt. Die Eingriffe dauerten unterschiedlich lange und waren unterschiedlich schmerzhaft. Am Ende der Untersuchung sollten die Patienten einen Gesamtschmerzwert angeben Ergebnis: Der empfundene Gesamtschmerz war gut durch den höchsten Schmerz und die Höhe des letzten Schmerzes vorhersagbar. Die Dauer spielte keine Rolle. Lösungen: Erfahrungsstichprobe: Vpn werden per Handy zu zufälligen Zeitpunkten befragt, was sie gerade tun, wer bei ihnen ist und wie die momentane Intensität verschiedener Gefühle ist Rekonstruktion des Tagesablaufes: Vpn werden am nächsten Tag gebeten sich den letzten Tag zu vergegenwärtigen und in Sequenzen zu zerlegen. Dazu beantworten sie Fragen zu Aktivitäten, Aufmerksamkeit, Kontakt mit anderen und Gefühlsintensität.
- Narzissmus + Merkmale - mäßige Selbstüberschätzung dient der Selbstwerterhaltung - Selbstüberschätzung, Selbstaufwertung, Fremdabwertung- mangelnde Empathie- Überempflindlichkeit gegenüber Kritik- Schwimmungsschwankungen Persönlichkeitsstörungen werden z. B. nach ICD-10 diagnostiziert.Mindestens fünf der folgenden Merkmale müssen vorhanden sein: 1. Größengefühl in Bezug auf die eigene Bedeutung (z. B. die Betroffenen übertreiben ihre Leistungen und Talente, erwarten ohne entsprechende Leistungen als bedeutend angesehen zu werden); 2. Beschäftigung mit Phantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Scharfsinn, Schönheit oder idealer Liebe; 3. Überzeugung, "besonders" und einmalig zu sein und nur von anderen besonderen Menschen oder solchen mit hohen Status (oder von entsprechenden Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen zusammen sein zu können; 4. Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung; 5. Anspruchshaltung; unbegründete Erwartung besonders günstiger Behandlung oder automatische Erfüllung der Erwartungen; 6. Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen, Vorteilsnahme gegenüber anderen, um eigene Ziele zu erreichen; 7. Mangel an Empathie; Ablehnung, Gefühle und Bedürfnisse anderer anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren; 8. Häufiger Neid auf andere oder Überzeugung, andere seien neidisch auf die Betroffenen; 9. Arrogante, hochmütige Verhaltensweisen und Attitüden..