Differentielle Psychologie (Subject) / 3. Messung von Persönlichkeit (Lesson)

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  • Klassifizieren ! Klassifizieren = Personen werden in zwei oder mehr qualitativ unterschiedliche(untereinander nicht weiter vergleichbare) Typen eingeteilt! Männlich – weiblich! Geeignet für die Stelle: ja – nein! Groß - klein Wann ist eine Klassifizierung relativ einfach? Wenn das entsprechendeMerkmal messbar ist! Aber auch hier: klare Regeln für die Zuordnung einer Person zu einem Typ! Zum Beispiel: Männlich (hat ein Y-Chromosom) – Weiblich auf genetischerEbene. Klassifikation aufgrund der primären Geschlechtsorgane kann irreführendsein, z.B. nach Geschlechtsumwandlung bei Transsexuellen.
  • Definition: Konstrukt = Arbeitshypothese oder gedankliche Hilfskonstruktion für die Beschreibung vonMerkmalen oder Zuständen, die der direkten Beobachtung nicht zugänglichsind, sondern nur aus anderen, beobachtbaren Daten erschlossen werdenkönnen. 
  • Definition: Messen Messen bedeutet, Objekten Zahlen zuzuordnen, sodass Beziehungenzwischen den Zahlen den Beziehungen zwischen den Objektenentsprechen.
  • Was ist „messen“? " Messen ist das Zuordnen von Zahlen zu Objekten oder Ereignissen, soferndiese Zuordnung die Objektrelationen des empirischen Relativs(unterschiedliche Farben des Apfels) in ein numerisches Relativ (Farbskala)korrekt abbildet, d.h. (realen) Objekten werden Zahlen zugeordnet, sodass Beziehungenzwischen den Zahlen den Beziehungen zwischen den Objekten entsprechen unddie Beziehungen interpretierbar sind.
  • Korrelationskoeffizient = Universeller Kennwert in der Psychologie.  Der Korrelationskoeffizient drückt den Anteil an Gemeinsamkeit aus bzw. gibt Auskunft über die Stärke des Zusammenhanges zwischen zwei Variablen - messwerte zwische -1 und 1
  • Definition: Triangulation - Ein Konstrukt wird von drei unterschiedlichen Punkten aus angepeilt, sodass es genauer verortet werden kann - Cattell (1965) erkannte, dass Menschen oft die eigene Persönlichkeit nicht gut verstehen und deshalb neben Selbstbeschreibungen auch andere Arten von Informationen gesammelt werden sollten. Er differenzierte Daten anhand der Quellen, die ein diagnostisches Verfahren zur Informationssammlung nutzt. - somit besteht die Persönlichkeit aus 3 Daten: Q - Daten (Daten aus Fragebögen, die Selbst und Fremdrating erfassen) T - Daten ( Test Daten, Personen werden unter kontrollierter SItuation getestet) L - Daten (Life Daten = Informationen, die aus dem leben der Peron gesammelt werden)
  • Zusammenfassung: Gütekriterien Validität: Der Test misst das, was er zu messen vorgibt. Die Validität kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden. Besonders wichtig ist die Korrelation der Testdaten mit anderen Indikatoren des Geltungsbereichs (z. B. Vorgesetztenurteil) oder mit Ereignissen, die man prognostizieren möchte, wie etwa Ausbildungserfolg, Berufserfolg etc.. Objektivität:Verschiedene Testleiter kommen mit dem gleichen Test auf den Ebenen der Datengewinnung, -auswertung und -interpretation bei denselben Personen zu gleichen Ergebnissen Reliabilität:Der Test misst das, was er misst zuverlässig. Dies ist etwa dann gegeben, wenn die einzelnen Aufgaben eines Tests eine hohe Interkorrelation zeigen, wenn parallele Formen des Tests bei denselben Personen zu gleichen Ergebnissen führen oder wenn eine Testwiederholung bei denselben Personen zu gleichen Ergebnissen führ
  • Skalenniveau - Verhältnisskala Wie Intervallskala, aber: !  Absoluter Nullpunkt ist gegeben - z.B: Körpergröße, Alter - Intervallskala Intervalle zwischen den einzelnen Abstufungen sind gleichmäßig verteilt !  Nullpunkt ist willkürlich gesetzt- z.B: Intellligenzquotient, Zeitrechnung - Ordinalskala ! Ausprägungen werden hinsichtlich ihrer Wertigkeit in eine Rangfolge gebracht ! Die Abstände zwischen den Rängen sind nicht definiert z.B: Podiumsplätze, Sterne in Hotel-kategorie - Nominalskala ! Unterschiede zwischen den Ausprägungen sind rein nominell !  Ausprägungen haben keine unterschiedlichen Wertigkeiten- z.B: Blutgruppen, Trikotnummern
  • Messung von Eigenschaften !  Messung von Eigenschaftsunterschieden erfolgt meist mit Intervallskalen !  Eigenschaften, die mit Intervall- oder Rationalskalen erfasst wurden, lassen sich grafisch darstellen !  Eine Verteilung, die typisch für Eigenschaften ist, ist die Normalverteilung (Glockenkurve, Gaußsche Glockenkurve) !  Die Normalverteilung stellt eine wahrscheinlichkeitstheoretische Zufallsverteilung dar !  Normalverteilungen entstehen, wenn eine Vielzahl von Faktoren in zufälliger Kombination zusammenwirkt (besteht keine Zufälligkeit, kommt es zu Abweichungen von der Normalverteilung) Nur eine Eigenschaft im Bereich der Persönlichkeit zu erfassen, ist oft nicht zielführend. Eine Eigenschaft nur über einen Test zu messen, ist auch oftmals nicht zielführend
  • Streuung !  Eigenschaften unterscheiden sich, das heißt, sie streuen !  Streuung: gibt an, wie stark sich die Eigenschaftswerte der Personen unterscheiden. Große Streuungen = große Unterschiede in den Eigenschaften !  Streuung wird angegeben als Varianz und Standardabweichung
  • Persönlichkeitsmessung durch Triangulation Ein Konstrukt wird von drei unterschiedlichen Punkten aus angepeilt, sodass es genauer verortet werden kann. Cattell (1965) erkannte, dass Menschen oft die eigene Persönlichkeit nicht gut verstehen und deshalb neben Selbstbeschreibungen auch andere Arten von Informationen gesammelt werden sollten. Er differenzierte Daten anhand der Quellen, die ein diagnostisches Verfahren zur Informationssammlung nutzt. 1. Q - Daten    = Questionnaire-Daten    = Daten aus Fragebögen, die Selbst- und Fremdrating erfassen 2. T - Daten    = Test - Daten   = Personen werden in kontrollierte Testsituation gebracht + ihre Reaktionen protokolliert und bewertet (Labor). 3. L - Daten    = Life - Daten   = Informationen, die aus dem Leben der Person gesammelt werden, z. B. Schulzeugnisse sowie Verhaltensbeobachtung.
  • Lexikalischer Ansatz zur Ermittlung von Persönlichkeitsfaktoren und Faktorenanalyse - gesamtes Lexikon wird nach EIfenschaftsworten durchsucht  -> 18.000 Eigenschaftswörter - ungebräuchliche und ähnliche Wörter werden aussortiert      -> 100 Kennwörter - Reduzierung der Wörter durch Faktorenanalyse                 -> 5 Persönlichkeitsfaktoren Faktorenanalyse - Faktoren= übergeordnete Kategorien-> exrem sparsames Geschreibungssystem, da Faktoren untereinander nicht korrelieren
  • Die Big Five Persönlichkeitsfaktoren 1. Neurozitismus  •  Neurotische Menschen sind tendenziell nervös, unruhig, angespannt und besorgt. •  Emotional stabile Menschen sind ruhig und zufrieden. 2. Extraversion !  Extravertierte Menschen zeichnen sich durch eine Haltung aus, die nach außen gekehrt ist. Sie sind tendenziell energisch, enthusiastisch, dominierend, gesellig und gesprächig !  Introvertierte Menschen sind hingegen tendenziell schüchtern, zurückhaltend, unterwürfig und ruhig. 3. Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen !  Offene Menschen erscheinen im Allgemeinen als fantasievoll, geistreich, originell und kreativ!  Menschen, die über diese Dimension nur in einem geringen Ausmaß verfügen, sind oberflächlich, einfach und schlicht. 4. Verträglichkeit !  Sozial verträgliche Menschen sind freundlich, kooperativ, vertrauensvoll und warmherzig!  Menschen, die über diese Dimension nur in einem geringen Ausmaß verfügen sind kalt, streitsüchtig und unfreundlich 5. Gewissenhaftigkeit !  Gewissenhafte Menschen sind im Allgemeinen vorsichtig, zuverlässig, gut organisiert und verantwortungsvoll !  Impulsive Menschen sind tendenziell unvorsichtig, unordentlich und unzuverlässig !  Die frühe Persönlichkeitsforschung bezeichnete diese Dimension als „Willen“ . Mithilfe eines lexikalisch begründeten Faktorenmodells ist es möglich, die Breite der alltagspsychologisch repräsentierten Persönlichkeit zu erfassen. ➔ schnelle, oberflächliche Persönlichkeitsbeschreibung bzw. generelle Aussagen über Persönlichkeitsunterschiede
  • Persönlichkeitsstörungen = von der Norm stark abweichende Persönlichkeitstypen im Erwachsenenalter, die sich als Extremvarianten der normalen Persönlichkeitsvariation auffassen lassen !  oft Begleiterscheinungen anderer Störungen !  sind im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders der American Psychiatric Association) und im ICD-10 (International Classification of Diseases, Injuries ans Causes of Death der WHO) dokumentiert !  Diagnosen werden durch einen Psychiater oder behandelnden Psychologen gestellt !  Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen: bei 10 % der Erwachsenen !  Mehrfachdiagnosen sind die Regel
  • Spezifische Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10 - Paranoide Persönlichkeitsstörung= Misstrauen und Argwohn ggü. anderen - Schizoide Persönlichkeitsstörung= Distanziertheit in sozialen Beziehungen und eingeschränkter emotionaler Ausdruck - dissoziale Pers.störung=  Missachtung und Verletzung der Rechte anderer, keine dauerhaften Beziehungen - emotional - instabile Pers.störung= Instabilität in Gefühlen und Verhalten - Impulsiver Typ= Impulsive Handlungen, starke Stimmungsschwankungen - Borderline Typ= Instabiles Selbstbild, instabile Beziehungen - histrionische Pers. störung= heischen nach AUfmerksamkeit und übertriebener Emotionsausdruck - zwanghafte Pers.störung ständige Beschäftigung mit Ordnung, Perfektion und Kontrolle ....