Sensorik (Subject) / VL3 Geruchssinn (Lesson)

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VL3

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  • 01. Arten von olfaktorischer Wahrnehmung pronasal/ othonasal = direktes Riechen, Schnüffeln, durch die Nase retronasal = Wahrnehmung beim Verzehr, "Riechen von hinten" durch Verbindung zw. Mundraum und Nase (v.a. nach Schlucken beim Ausatmen, Aromastoffe aus Speisebrei)>> geringere Adaptation als bei orthonasalem Riechen>> hedonische Bewertung nicht so stark trigeminal = taktile, thermische und Schmerzreize, chemische Reize
  • 02. Welche Funktionen (Bedeutung) hat der Geruchssinn? allgemeine Schutzfunktion (Gas, Brand) Ernährungsfunktion (ob LM geeignet) soziale Funktion ( Bewerten des sozialen Umfeldes "jemanden riechen können") Signalfunktion ("bleib hier" , "lauf weg" , "luft anhalten")
  • 03. Welchen Einfluss können Gerüche auf Emotionen haben Gerüche können physische und psychische Veränderungen hervorrufen Allgemeine Wirkungen> zB Lavendel berruhigt, Brotaroma im Supermarkt steigert Verkauf Individuelle Verknüpfung durch Erziehung und Erfahrungen> zB Bauernhofgeruch > unangenehm oder Heimatgefühle, schöne Kindheitserinnerungen
  • 04. Wovon wird die Bewertung von Gerüchen beeinflusst? individuell hedonische Prägung Hunger- oder Sättigungszustand Determinanten des Riechvermögens>> Gender- Effekt : Frauen besitzen bessere Erkennungs- und Beschreibungsvermögen von Gerüchen>> Rauchen: Geruchserkennung reversibel verschlechtert>> Alter: Fähigkeit der Wahrnehmung &Erkennung verschlechtert sich mit Alter (bes. >60)am besten zw 30 - 40 
  • 05. Adaption bei Geruchssinn? Konfrontation mit Duftreiz einer konstanten Intensität über gewissen Zeitraum (ca 4 min) führt zu Einstellung auf jeweilige Reizgröße >> Geruch schwächer oder nicht mehr wahrgenommen nach Erholungsphase wird Sensibilität zurückgewonnen Schnüffeln und Zickzacklauf bei Hunden
  • 06. Habituation des Geruchssinn? = Gewöhnung an bestimmte Gerüche allmähliches Verschwinden der durch einen Reiz ausgelösten Reaktion Vertraute Duftreize finden weniger Beachtung >> Langfristiger als Adaption
  • 07. Aufbau der Nase Zwei Nasenhöhlen, getrennt durch Nasenscheidewand> jeweils drei Nasenmuscheln / Conchen >> ragen in den Innenraum und kanalisieren den Luftstromn gesamtes Nasseninnere bedeckt vom respiratorischen Epithel (Flimmerephitel) > Reinigung der Atemwege Riechepithel (Regio olfactoria) im Bereich der oberen Conchen (Nasendach und Septum)
  • 07. Wie ist das Riechepithel aufgebaut und Funktion der einzelnen Bestandteile? Stützzellen und Bowmansche Drüsen produzieren nasalen, epithelschützenden Schleim (Mucus) Basalzellen generieren ständig neue Sinneszellen (alle 4 - 8 Wochen Erneuerung) Cilien (Riechhärchen) der Riechzellen ragen in die Schleimschicht eigentliche Rezeptoren in Cilien > G-Protein gekoppelte Rezeptoren
  • 08. Warum kommen mehr Duftstoffe beim Schnüffeln als normalen Riechen an? das Riechepithel liegt im Nasendach > bei normaler Atmung gelangen nur ~2% der Atemluft dorthin und damit zu den Rezeptoren>> kurzes, stoßartiges Schnüffel bewirkt eine größere Luftverwirbelung, dadurch kommen mehr Stoffe dort an aktiviert außerdem beide Nasenlöcher kurzzeitig
  • 10. Welche Art von Sinneszellen sind Riechrezeptoren? Ihre Empfindlichkeit? und wie viele Gerüche können sie wahrnehmen primäre Sinneszellen hochempfindlich und selektiv Kombi angesprochener Rezeptoren ergibt Geruchsmischung > bis zu 10.00 Gerüche wahrnehmbar
  • 11. Wie werden Duftstoffe aufgenommen? kommen über Atemluft zur Schleimschicht, binden an Duftstoffbindeproteine (Transporterproteine) und diffundieren zu den Rezeptoren auf den Cilien und in Nasenschleimaut: freie Nervenenden (keine Sinneszellen!) des Nervus trigeminus die in Haut/Schleimhaut enden  > reagieren ebenfalls auf Geruchsstoffe/Reizstoffe (zB brennend, prickelnd, stechend, beißend)(aber olfaktorische Schwelle meist niedriger als trigeminale)
  • 12. Reizweiterleitung: Signaltransduktion beim Geruchssinn Wechselwirkungen von Duftstoffen und Rezeptoren Aktivierung der G-Proteine mehrere Schritte führen zur Öffnung von Ionenkanälen Einstrom von Kationen in die Zelle Depolarisation der Zelle Ausbildung eines Aktionspotentials am Axon der Riechzelle> Weiterleitung an Gehirn
  • 13. Geruchssinn: Weiterleitung zum Gehirn Nervenfasern (Axone) werden gebündelt (Fila olfactoria) Dringen durch Siebbein in die Riechkolben (Bulbi olfactoria) "Schaltstelle": Signalle werden sortiert und aufbereitet Weiterleitung der vorverarbeiteten Information über tractus olfactorius (Riechbahn) übre primäre Riechrinde zum olfaktorischen Cortex
  • 12. Wie funktioniert die emotionale Bewertung der Geruchs? (über welches System) über Limbisches System mit Amygdala (Mandelkern); Hippocampus und Hypothalamus >> emotionale und hedonische Prägung von Riechwahrnehmungen (siehe auch visuelles flavor)
  • 13. Wozu ist ein Riechsystem in erster Linie da? v.a. die bewusstseinsunabhängige Wirkung ist bedeutsam, nicht so sehr die bewusste Analyse also die Bewertung des Gefahrenpotentials
  • 15. Was ist das Limburger-Cheese- Phänomen? hedonische Bewertung bei retronasaler Geruchswahrnehmung nicht so stark  >> etwas riecht orthonasal abstoßend, wird retronasal als positiv wahrgenommen
  • 17. Durchlässigkeit und riechen mit rechtem oder linken Nasenloch? durchlässigkeit verlagert sich im Rhythmus von ~3h, intensität wechselt dann von einem zum anderen Auswertung beider Nasenlöcher ist nicht identisch> rechtes Nasenloch: Gerüche beschäftigen mehr die linke Gehirnhälfte (Sprache, logisches Denken) > linkes Nasenloch: Gerüche beschäftigen mehr die rechte Gehirnhälfte ( räumliches Denken, Emotionen)
  • 18. Welche Riechstörungen (Dysosmien) treten auf? Hyposmie = Riechverminderung Hyperosmie = verstärktes Riechvermögen (Überempfindlichkeit) Anosmie = Verlust des Gerruchssinns> vollständig: durch schädigung des Nervus olfactorius, sehr selten und angeboren>partiell: Fehlen bestimmter Rezeptorzellen bei normal ausgebildetem Geruchssinn
  • 19. Wie werden Prüfpersonen für die sensorischen Prüfungen von Gerüchen ausgewählt? Kandidaten mit Geruchsstörung ggf. ungeeignet > Mögliche Überprüfung:gerruchsproben anbieten: vertraut machendiesselben Proben nochmal anbieten und zuordnen und beschreiben lassen (beschreiben muss gelernt sein)