Klinische Psychologie (Subject) / VT (Verhaltenstherapie) (Lesson)

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Begriffe und Techniken der VT

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  • Ein durch klassisches Konditionieren erlernte (problematische) Reiz-Reaktions-Verbindung wird durch eine weitere Konditionierung mit anderen, unvereinbaren Reizen wieder verlernt bzw. neu konditioniert. CR1 wird durch ein gegenteilige CR2 ersetzt zB. entspannt (CR2) statt panisch (CR1) Gegenkonditionierung
  • Nachdem das Verhalten gezeigt wurde, erfolgt in einem bestimmten Zeitraum die Konsequenz. Intermittierende Verstärkung (Oberbegriff) Intervallplan Fest: nach 3 Minuten Variabel: Im Durchchnitt alle 3 Minuten vgl. Kontiguität!
  • Nachdem das Verhalten in einer gewissen Häufigkeit gezeigt wurde, erfolgt die Konsequenz Intermittierende Verstärkung Quotenplan Fest: Immer nach 5-mal erfolgt die Konsequenz Variabel: Im Durchschnitt nach 5-mal erfolgt die Konsequenz
  • Nach jedem erwünschten Verhalten wird verstärkt. Es liegt eine hohe Kontingenz vor Ein schneller Verhaltensaufbau ist möglich Kontinuierliche Verstärkung
  • Das Verhalten wird nur teilweise verstärkt zB. erst nachdem es 4x aufgetreten ist Niedrige Kontingenz Hohe Löschungsresistenz und Stabilität Intermittierende Verstärkung Inter-mit-tier-ende
  • Lerntheoretisches Konzept: ... findet statt, wenn eine erwartete Konsequenz auf ein Verhalten ausbleibt. Der Zusammenhang zwischen dem Verhalten und der Konsequenz wird aufgehoben Löschung
  • Schema einer Problemanalyse nach Reinecker Schema einer Problemanalyse nach Reinecker 1. Präzise Beschreibung des Problems (Alpha, Beta, Gamma- Ebene) 2. Erfassung und Beschreibung situationaler Bedingungen des Verhaltens 3. Bisheriger Umgang mit dem Problem 4. Erfassung des Selbstregulationssystems 5. Genese und Entwicklung des Problems 6. Erfassen des Health-Belief-Modells des Patienten  7. Erstellen eines hypothetischen Bedingungsmodells
  • Analyse übergeordneter, verhaltenssteuernder, meist habitualisierter Pläne und Regeln des Patienten Vertikale Verhaltensanalyse
  • Bei Gutachteranträgen von VT wiird folgede Methode genutzt: Beschreibung eines problematischen Verhaltens und der mit diesem zeitlich korrespondierenden Stimuli unter Nutzung bestimmter Strukturierungshilfen zB. mit einem bestimmten Modell Horizontale Verhaltensanalyse Mikroanalyse zB. mit dem SORCK-Modell Verhaltensgleichung
  • Methode in der VT z.B. bei Antrag für den Gutachter Beschreibung des problematischen Verhaltens im Gesamtkontext des Patienten vor dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte unter beachtung relevanter Lernerfahrungen Makroanalyse
  • BASIC-ID-Schema oder die multimodale Therapieplanung nach Lazarus B(ehavior) A(ffect) S(ensation) I(magination) C(ognition) I(nterpersonal relationships) D(rugs bzw. Biologie)
  • Plananalyse nach Caspar ... entsteht, wenn Annährungsziele und reale Erfahrugen des Menschen nicht übereinstimmen Plananalyse nach Caspar Inkongruenz entsteht, wenn Annährungsziele und reale Erfahrugen des Menschen nicht übereinstimmen
  • Plananalyse nach Caspar ... resultiert, wenn Schemata bzw. Ziele untereinander konfligieren Plananalyse nach Caspar Diskordanz resultiert, wenn Schemata bzw. Ziele untereinander konfligieren
  • Plananalyse nach Caspar ... ergibt sich aus dem gemeinsamen Ausmaß von Inkongruenz und Diskordanz und gilt in der Konsistenztheorie Grawes als wesentlicher Fakor für die Entstehung psychischer Störungen Plananalyse nach Caspar Inkonsistenz ergibt sich aus dem gemeinsamen Ausmaß von Inkongruenz und Diskordanz und gilt in der Konsistenztheorie Grawes als wesentlicher Fakor für die Entstehung psychischer Störungen
  • Das Sieben-Phasen-Modell des therapeutischen Prozesses (Kanfer) Phase 1: Eingangsphase - Schaffungs günstier Ausgangsbedingungen Phase 2: Aufbau von Änderungsmotivation und (vorläufige) Auswahl von Änderungsbereichen Phase 3:Verhaltensanalyse - Problembeschreibung und Suche nach aufrechterhaltenden Bedingungen Phase 4:Klären und Vereinbaren therapeutischer Ziele Phase 5: Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden (als Mittel zum Ziel) Phase 6: Evaluation der Fortschritte Phase 7: Endphase - Erfolgsoptimierung und Abschluss der Beratung/Therapie Oberflächlich gesehen ein "normaler" Verlauf... Beispiel: Patient kommt - lebt in einem gefährlichen Umfeld - erster Schritt "Raus aus dem gefährlichen Umfeld" (zB. Frauenhaus) dadurch günstige Ausgangsbedingungen schaffen - aber darunter fällt bestimmt auch der Aufbau einer therapeutischen Beziehung. Dann Veränderungsmotivation klären... ohne Motivation gehts nicht weiter. Dann Störungsmodell (Verhaltensanalyse). Dann persönliche Ziele Goal Atteinment Scale = therapeutische Ziele. Dann Therapieplan und diesen durchführen zB. Exposition in vivo (Planung, Auswahl und Durchführung der Therapie). Dann gucken - sind wir auf dem richtigen Weg? Evalutation des Fortschritts. Alles palletti? Guti! Dann Therapie abschließen = Rückfallprophylaxe und damit auch eine Erfolgsoptimierung.
  • Unterscheidung von Konkretisieren und Spezifizieren Konkretisieren: Was genau ist problematisch? Spezifizieren: Wann tritt dieses problematische Verhalten nicht auf?
  • Methoden zum Verhaltensaufbau Shaping Chaining Fading Prompting Token Economies
  • Methoden zum Verhaltensabbau Bestrafung Löschung Checking (Spezialform der Löschung, welche jedoch graduiert erfolgt. Beispiel: Einschlaftraining bei Säuglingen, bei dem nach einer jeweils festgelegten Zeit wieder zum Kind gegangen und es beruhgit wird; schrittweises Erweitern der Zeitabstände) Response Cose Timeout Sättigung (tritt mit der Zeit immer dann ein, wenn eine bestimmte Reaktion sehr höufig gezeigt wure und immer derselbe Verstärker erfolgt. Beispiel: Einem geistig behinderten, der Papier hortet, wird beliebig viel Papier zur Verfügung gestellt) Beschränkung (zB. Fixierung bei Fremd- und Selbstgefährdung) Verstärkung inkompatibler Verhaltensweisen (Ein mit dem unerwünschten Verhalten unvereinbares Verhalten wird verstärkt. Habit-Reversal-Training)
  • Die Verstärkung erfolgt nicht direkt durch den Therapeuten, sondern durch eine andere Person, die in der natürlichen Umgebung des Patienten zu finden ist zB. Lehrer oder Eltern (Personen die häufiger Kontakt zu dem Patienten haben und somit eine besseren Zugang zu attraktiven Verstärkern haben. Triade - Therapeut fungiert als Berater für ... welcher zum unmittelbaren Therapueten wird Mediatorenmodell bzw. Mediatorentrainings
  • Konfrontationsverfahren Graduiert + In sensu = Systematische Desensibilisierung
  • Konfrontationsverfahren Massiert + in sensu = Implosion
  • Konfrontationsverfahren In vivo + Graduiert = Graduierte Exposition Habituationstraining graduierte Löschung
  • Konrontationsverfahren Massiert + in vivo = Flooding massierte Exposition
  • Wie begründete Wolpe den Wirkmechanismus der Systematischen Desensibilisierung Reziproke Hemmung Die Grundannahme besteht in der Hemmung von Angst durch eine antagonistische Reaktion. Dieses Prinzip nannte Wolpe reziproke Hemmung. Die Angst wird gehemmt. Andere Hypothesen: Habituation, Löschung, soziale Verstärkung durch neue Bewältigungsstrategien, veränderte Erwartung bezüglich der angstauslösenden Situation Aktueller Wissenstand: für eine erfolgreiche Behandlung ist keine Entspannung notwendig, auch keine Hierachisierung
  • Kognitive Umstrukturierung Spezielle Frage-Technik: -Wie würde es Ihnen in sechs Monaten, in einem Jahr, in fünf Jahren usw. mit der Entscheidung (die Prüfung abzusagen, sie zu trennen ...) gehen? Zeitprojektionsfrage(n)
  • Kognitive Umstrukturierung Wort für verschiedene Maßstäbe die ein Patient nutzt zB. bei anderen Menschen sanftere Kriterien verwenden als bei sich selbst Doppelstandard
  • Sokratischer Dialog Was ist das - Fragen zB. Was ist das - ein sicheres Leben Explikative sokratische Gesprächsführung
  • Sokratischer Dialog Darf ich das ? Fragen Darf ich das - meine Eltern kritisieren, obwohl ich ihen mein Leben verdanke? Normative sokratische Gesprächsführung
  • Sokratischer Dialog Soll ich das? Fragen Soll ich das - meinen Partner das Haus überlassen? Funktionale sokratiche Gesprächsführung
  • Beispiele von Beck's Begriffen 1... "Ich kapiert das Thema nicht - ich schaff's nicht" 2..."Ich muss alles wissen, sonst bin ich ein Versager" 3... "Ich bin unfähig" 1 Automatische Gedanken "Ich kapiert das Thema nicht - ich schaff's nicht" (Situationsspezifisch, wenig bewusst) 2 Bedingte Kognitionen "Ich muss alles wissen, sonst bin ich ein Versager" (Annahmen, Regeln) 3 Grundüberzeugungen "Ich bin unfähig" (Situationsübergreifend, starr, übergeneralisiert, kaum bewusst)
  • Denkfehler "Ich habe in der Klausur versagt. Ich kriege einfach nichts auf die Reihe" (Dieser Person beachtet nicht, dass viele Teilnehmer durchgefallen sind und das er andere Prüfungen sehr gut absolviert hat) Schlussfolgerung ohne ausreichende Belge, oft sogar trotz gegenteiliger Erfahrungen Willkürliches Schlussfolgern
  • Denkfehler "Dass meine Frau jetzt eine Affäre mit diesem Koch hat, hängt damit zusammen, dass ich nicht kochen kann" Personalisierung Schwierigkeiten/Probleme werden Internalisiert / Intern zugeschrieben
  • Denkfehler "Dass mein Mann ausgezogen ist und mich mit allem zurücklässt, beweist mal wieder, wie Männer so sind" Übergeneralisieren
  • Denkfehler "Dass mein Mann mir nur einen Kuss auf die Stirn gegeben hat, zeigt mal wieder, wie wenig er mich liebt" (Mann hat an diesem Abend verschiedene andere Aufmerksamkeiten gezeigt) Einige Einzelinformationen werden aus dem Kontext genommen und überbewertet, wogegen bedeutsamere Merkmale der Situation ausgeblendet werden. Selektives Verallgemeinern selektive Abstraktionen
  • Denkfehler "Meine Frau hat diese Affäre zu dem Koch - mein Leben ist verpfucht ich gehe in den Hungerstreik!" Tunnelblick selektive Aufmerksamkeit
  • Denkfehler "Ich habe trotz des ganzen Trainings noch immer keine Arme wie Madona, ich bin einfach ein hässliches Stück Schwabbel (Andere Körperteile sind durch das Training gut trainiert wurden) Dichotomes Denken In diesem Fall: Aussehen wie Madona = gut / Nicht aussehen wie Madona = hässliches Stück
  • Denkfehler "Ich fühle mich ungeliebt, also liebst du micht nicht" Emotionale Beweisführung
  • Denkfehler "Die halten mich für langweilig, unattraktiv, dumm usw." Gedankenlesen
  • Der Patient erfasst in einem Tagebuch Aktivitäten die er gemeister hat (M) und solche die ihm Freude gemacht haben (P) Verhaltensorientierte Verfahren Mastery-und-Pleasure-Technik
  • Welchen Verfahren sind folgende Begriffe zuzuordnen -Belief system -ABC-Schema -rationale Disputation -emotiv-evokative TEchniken zB. shame attacking exercise oder Gedichte oder Bibliotherapie -Symptomstress Rational-Emotive Therapie nach A. Ellis (RET)
  • ABC-Modell (Ellis) Aus einem C (depressive Gefühlslage) kann ein neues A (Es ist schrecklich, an Depression zu leiden) werden. Die Sekundäreproblematik erschwert oft einen direkten Zugang zur eigentlichen Symptomatik. Symptomstress (Ellis)
  • Modelllernen Offene externale Instruktion Offene internale instruktion Ausblenden offene Instruktion Verdecke Selbstinstruktion Name dieser Intervention Selbstinstruktionstraining (Meichenbaum) zB. bei ADHS Therapie, zur Verbesserung der Impulskontrolle
  • Unterrichtsphase u.a. Schachter und Singer "phy. Reaktion -> Bewertung = Gefühl") Übungsphase u.a. Vermittlung kognitiver Strategien in Übungssituationen Anwendugnsphase u.a. Einsatz der neuen Bewältigungsstrategien im Alltag Stressimpfungstraining (Meichenbaum)
  • Wird ein neutraler Reiz mit einem unbedingten Reiz gepaart, spricht man von Konditionierung erster Ordnung. Paart man einen neutralen Reiz mit einem bedingten Reiz, sodass der vormals neutrale Reiz ebenfalls die bedingte Reaktion auslöst, ist dies eine Konditionierung zweiter Ordnung. Sie gelingt nur, wenn der zweite CS biologisch schwächer ist als der erste CS. Pawlow konditionierte zunächst das Ticken eines Metronoms als CS für Futter (Konditionierung erster Ordnung). Dann paarte er das Metronom mit dem Anblick eines schwarzen Quadrats (Konditionierung zweiter Ordnung). Nach dieser Lernphase löste das schwarze Quadrat Speichelfluss aus, obwohl es nie mit dem Futter gepaart worden war. Wie bezeichnet man diese Art der Konditionierung (schwarzes Quatrat löst Speichelfluss aus) Konditionierung höherer Ordnung
  • Bei der Vorstellung wie man mal wieder dem quengelnden Kind eine Backpfeife gibt, erfolgt die imaginierte Konsequenz, wie man sich vor dem Kind in diesem Moment in die Hose macht. Verdeckte Sensibilisierung Ziel ist der Aufbau einer Vermeidungsreaktion gegenüber einem verhaltensauslösendem Stimulus. In der Vorstellung erfolgt die Kopplung eines unerwünschten Verhaltens mit einer aversiven Szene als Konsequenz bei gleichzeitigem Aufbau von Alterativverhalten.
  • Bei der Vorstellung, wie man trotz massiver Angst das Kaufhaus betritt, an die hellgraue Prada-Tasche, den letzten Urlaub, einen Kuss des Liebsten usw. denken Verdecktes Gegenkonditionieren Ziel ist die Hemmung einer Vermeidungsreaktion bei gleichzeitgem Aufbau von erwünschtem Verhalten durch Kopplung mit einer angenehmen Vorstellung. Im Prinzip ist es auch eine (kognitive) Vermeidungstechnik... aber lassen wir das einfach mal so stehen.
  • 1. Gereizt und gestresst sein Anblick der Wodkaflasche (= Stimulus für Konsum). Kopplung mit der Kognition "Alkohol macht impotent" 2.Wenn ich trinke, bleibe ich ein potenter Typ und kann die Frauen beglücken 3. Die aktuelle Affäre anrufen und ein Date noch für diesen Abend verabreden Coverant Control Reaktion auf auslösenden Stimulus mit Kopllung einer aversiven Kognition -> "Anti-Coverant" (Warum es gut ist, nicht dem auslösenden Stimulus nachzugeben) Die positive Selbstverbalisation ist die "Pro-contra-coverant" (Warum es gut ist, kein Alkohol zu trinken) Alternativverhalten (Belohnung) im letzten Schritt
  • Stufen im Problemlöseprozess (Kossarz) 1. Problemorientierung 2. Problem- und Zieldefinition 3. Erarbeitung von Alternativen 4. Entscheidung für eine Alternative 5. Implementierng und Überprüfung ADAPT (Attitude, Define, Alternatives, Predict, Try-out)
  • Die Fähigkeit eines Menschen, das eigene Verhalten unter Nutzung spezieller Strategien zu steuern und zu verändern. Selbstmanagement
  • In der Therapie sollten Automatisem (zB. im Umgang mit Emotionen) bewusst gemacht werden und verändert werden. Welche Schritte werden durchlaufen? Selbstregulation 1. Selbstbeobachtung 2. Selbstbewertung 3. Selbstverstärkung Ein spezieller Fall ist die Selbstkontrolle - Heldenhaftes Verhalten (kurzfristig C-, für langfristig C+) -Widerstehen einer Versuchung (kurzfristig Wegfall C+, für langfristigen C+)