Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Subject) / Alles durcheinander (Lesson)

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Friedrich-Schiller-Universität Jena 2018 Persönlichkeit 1 und 2 (WS und SS) zusammen, weder ausführlich noch komplett, aus Altklausurfragen -> viel Spaß

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  • Was ist inkrementelle Validität? Zuwachs von Validität durch ein weiteres Messverfahren, z.B. Abiturnote + IQ sagen besser Studienerfolg voraus als nur Abiturnote Die Vorhersagekraft eines Kriteriums wird durch das Hinzuziehen von weiteren Daten (aus Messverfahren) erhöht.
  • Was ist konvergente Validität? Ausmaß indem eine Messung mit einem Kriterium hoher Validität korreliert. Es wird das gleiche Konstrukt auf verschiedene Arten gemessen. Die Korrelaiton sollte hoch sein. "Gegenteil" zur diskriminanten Validität.  Während die konvergente Validität von Messungen, die ein Konstrukt messen, hoch sein sollten, sollte die diskriminante Validität zwischen Messungen unterschiedlicher Konstrukte gering sein.
  • Was ist diskriminante Validität? Korrelation zwischen Messungen unterschiedlicher Konstrukte. Diese sollten möglichst gering sein oder am besten gegen null gehen.
  • Welche Erkenntnisse erbrachte der multivariate Ansatz im neurowissenschaftlichen Paradigma? - Im Vergleich zwischen Situationen (intraindividuell) zeigten sich hohe Korrelationen zwischen verschiedenen (physiologischen) Reaktionen (z.B. Blutdruck und Herzrate). - Im Verlgeich zwischen Personen (interindividuell) zeigten sich kaum Zusammenhänge.
  • Wie lassen sich die vier differenziellen Ansätze gruppieren? variablenorientierte Ansätze: Korrelationsforschung, Variationsforschung personenorientierte Ansätze: Psychographie, Komparationsforschung  -> im personenorientierten Ansatz wird die Persönlichkeit nicht ganzheitlich gemessen
  • Wie sagt der IQ Schulerfolg voraus? Gutes Vorhersagemaß, allerdings korreliert er höher mit Grundschulnoten (.50) als Abiturnoten (.30)
  • Wie sieht die Korrelation zwischen impliziten und expliziten Motiven aus? Sie ist mit .13 gering.
  • Welche Arten von Bewältigungstilen werden unterschieden? problemorientierte Stile -> verändern die Situation intrapsychische Stile -> verändern nicht Situation, aber deren Bewertung und die ausgelösten Gefühle Ausdruckskontrollstile -> verändern den Emotionsausdruck
  • Was bezeichnen homotype und heterotype Stabilität? Was sind Synonyme? homotype (gleichartige) Stabilität: Stabilität über mehrere Messzeitpunkte mit gleichen Messverfahren  heterotype (andersartige) Stabilität: Stabilität über mehrere Messzeitpunkte mit unterschiedlichen Messverfahren -> auch als nicht äquivalente Konstruktmessung bezeichnet -> Stabilität ist gegeben, wenn Ergebnisse von Messungen (hoch) korrelieren Beispiel heterotype Stabilität: Messung von Bindungstypen im Kindes und Erwachsenenalter
  • Phenylketonurie ist ein Beispiel für . . . ? Gen-Umwelt-Interaktion
  • Welche Temperamentsdimension unterschied Gray? Aktiviertheit -> Verhaltensaktivierungssystem (BAS -> behavioral approach system) Gehemmtheit -> Verhaltenshemmungssystem (BIS -> behavioral inhibition system)
  • Welche Temperamentsmerkmale unterschieden Depue & Collins? Extraversion Neurotizismus Kontrolliertheit
  • Welchen Umweltvariablen haben einen direkten, welche eine indirekten Einfluss auf die Persönlichkeit? direkt -> proximal indirekt -> distal
  • Worauf beruht die Attraktivität von Gesichtern? Wie lässt sich dies erklären? Durchschnittlichkeit und Symmetrie Evolutionspsychologisch: Symmetrie steht für Gesundheit, Durschnittlichkeit deutet gegen Mutationen Informationsverarbeitung: Symmetrisches wird immer schöner eingeschätzt, auch in der Kunst; Durchschnittliches wird als vertrauter wahrgenommen und deswegen positiver bewertet
  • Sind Bindungsstile Persönlichkeitsmerkmale? Nein, da sie beziehungsspezifisch sind! Keine Konsistenz zwischen den Eltern vom Beziehungsstil des Kind bezüglich sicher - unsicher, aber die Form (Typ A, C, D) zeigt eine mittelhohe Konsistenz zwischen den Eltern.
  • Wodurch können Persönlichkeitsbeurteilungen verzerrt werden? Halo-Effekte soziale Erwünschtheit differenzielle Extremitätstendenzen (Menschen zeigen unterschiedliche Neigungen eher konservativ oder extrem zu antworten)
  • Wie unterscheiden sich laut McClellan implizite und explizite Motive? - Implizite Motive sagen operantes Verhalten vorher. (intrinsisch motiviert) - Explizite Motive sagen respondentes Verhalten vorher. (extrinisch motiviert)
  • Was sind Handlungseigenschaften? Was gehört dazu? Sie sind eine Überschrift über ein heterogenes Gebiet der Persönlichkeitspsychologie, in dem Persönlichkeitsunterschiede im zielgerichteten Handeln im Mittelpunkt stehen: 1.) Dispositionen mit Bezug auf Verhaltensrichtung: - Interessen , Bedürfnisse , Motive 2.) Dispositionen mit Bezug auf Überzeugungen über eigenes Handeln: - Erwartungsstile , Kontrollüberzeugungen , Attributionsstile
  • Im Bezug auf Bedürfnisse: Bei Hunger und Durst werden die Abweichungen primär . . . produziert, bei Sex . . . , bei Neugier primär . . . . Bei Hunger und Durst werden die Abweichungen primär intern produziert, bei Sex intern und extern, bei Neugier primär extern.
  • Bezogen auf Bedürfnisse finden sich Persönlichkeitsunterschiede wo? Sie finden sich im Bezug auf individuelle Soll-Werte in den Regelkreismodellen.
  • Was sind Motive, was die Motivationsstärke? Ein Motiv ist die überdauernde Tendenz zu bestimmten Motivationsstärken in motivanregenden Situationen (also ein Persönlichkeitsmerkmal). Motivationsstärke ist aktueller Zustand einer Person in einer motivierenden Situation.
  • Wie lassen sich die vier sozialen Motive einordnen? kommunale Motive (Streben nach Gemeinschaft): - Affiliationsmotiv, Intimitätsmotiv  agentische Motive (Streben nach individueller Unabhängigkeit und Kontrolle): - Machtmotiv, Leistungsmotiv
  • Welche Komponenten des Affiliationsmotiv lassen sich beschreiben? Benennung von Asendorf und Erkenntnis? Hoffnung auf Anschluss und Furcht vor Zurückweisung Annäherungs- und Vermeidungstendenz (Asendorf) -> Vier-Felder-Tafel: gesellig, ungesellig, schüchtern, vermeidend Erklärung warum Schüchternheit und Ungeselligkeit nur zu .30 korrelieren.
  • Was wird unter Handlungsoptimismus verstanden? Erwartungsstile, Kontrollstile und Attributionsstile korrelieren mittelhoch miteinander, sodass ein übergeordneter Faktor als Handlungsoptimismus bezeichnet werden kann
  • Was sind optimistische Fatalisten? Optimistische Fatalisten haben eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung, aber eine hohe Erfolgserwartung im Sinne von "es wird schon irgendwie klappen".
  • Was bezeichnet die Selbstwirksamkeitserwartung? Erwartung zu einem bestimmten Verhalten fähig zu sein.
  • Welche Unterscheidung nahm Kuhl 1983 im Bezug auf Motive vor? Das Leistungsmotiv zerfällt in das Erfolgsmotiv und das Misserfolgsmotiv.  Nach Kuhl zerfällt das Misserfolgsmotiv wiederum in zwei trennbare Motive: Handlungsorientierung: Misserfolg durch proaktives Handeln zu vermeiden. Lageorientierung: Tendenz zum Grübeln über den eingetreten Misserfolg, also die aktuelle Lage -> über den Misserfolg lageorientiert zu grübeln.
  • Wie sehen die Phasen der Stressverarbeitung nach Lazarus aus? 1.) primäre Bewertung: Ist die Situation bedrohlich? 2.) sekundäre Bewertung: Sind ausreichend Ressourcen vorhanden ? Bei mangelnden Ressourcen kommt es zur Anwednung eines Copingsstils 3.) Anwendung des Copingsstils 4.) Neubewertung der Situation
  • Welche Bewältigungsstile wurden bei dem Umgang mit Krankheit unterschieden? Rumination Suche nach sozialer Einbindung Bedrohungsabwehr -> ich mache gerade eine schlecht Zeit durch, aber es wird wieder besser Suche nach Informationen Such nach Halt in der Religion
  • Welche Bewältigungsstile lassen sich im Bezug auf emotionalen Ausdruck unterscheiden? Ärger-In Ärger-Out konstruktiver Ausdruck
  • Was wird unter Bewertungsdispositionen verstanden? Bewertungsdispositionen sind Persönlichkeitsunterschiede in der Bewertung von Objekten der Wahrnehmung oder Vorstellung Unterschieden werden 1.) Werthaltungen: Bewertung wünschenswerter Lebensziele (z.B. Freiheit) oder Handlungsdispositionen (z.B. Ehrlichkeit); 2.) Einstellungen: Bewertung konkreter Objekte, z.B.politische Einstellungen, Einstellung zum Partner. Asendorf: Motive lassen sich als Bewertungen von Handlungsfolgen verstehen -> sodass sie ebenfalls als Bewertungsdispositionen eingeordnet werden können.
  • Welche Werthaltung variiert deutlich zwischen Kulturen? Spiritualität
  • Über welche Kriterien lässt sich die Rückfallwahrscheinlichkeit von Sexualstraftätern am besten vorhersagen? Phallometrie (v.a. bei Kindesmissbrauch) Maskulinität (Bejahung der traditionellen männlichen Rolle) Sexuelle Abweichungen (z.B. Präferenz für Kinder oder harten Sex) Zahl früherer sexueller Vergehen
  • Was wird unter Selbstwahrnehmung und Selbsterinnerung verstanden? Selbstwahrnehmung: Wir tendieren dazu, uns so zu sehen , wie wir glauben zu sein. Selbsterinnerung: Wir erscheinen in unserer Erinnerung eher konsistent mit unserem aktuellen Selbstbild; dadurch glauben wir zu wissen wer wir sind.
  • Was ist die Dunkle Triade? Was haben alle diese Eigenschaften gemeinsam? Narzissmus Machiavellismus Psychopathie Gemeinsamer Kern: geringe Empathiefähigkeit und geringe Verträglichkeit
  • Welche Dimension von Narzissmus lassen sich unterscheiden? Narzisstische Bewunderung ->Tendenz zur Selbstaufwertung Narzisstische Rivalität -> Tendenz zur Abwertung anderer
  • Wie lässt sich die Dunkle Triade voneinander abgrenzen? Narzissmus: selbstbezogene Dispositionen Machiavellismus: soziale / emotionale Kompetenz, soziale Werthaltung Psychopathie: interpersoneller Stil
  • Was bedeutet Reaktionskohärenz? Korrelation zwischen eigenschaftstypschen Reaktionen -> z.B. Selbstberichtet Angst und ansteigende Herzrate
  • Können Quasi-Experimente / Naturalistische Experimente genutzt werden, um Annahmen des dynamischen Interaktionismus zu prüfen? JA
  • Was sind die Prinzipien der Eigenschaftsstabilität? 1.) Die Stabilität nimmt mit zunehmendem Messabstand ab -> bedingt durch eine größe Chance von differenzieller Entwicklung in dieser Zeit 2.) Es gibt eine Hierarchie der Stabilität -> Intellligenz > Temperament > Selbstert, Wohlbefinden 3.) Die Stabilität ist bei instabiler Umwelt typischerweise geringer als bei stabiler Umwelt. 4.) Die Stabilität steigt mit dem Lebensalter
  • Wie sind die unterschiedlichen Bindungsstile im Alter von 12-18 Monaten mit unterschiedlichem Verhalten später assoziiert? sicher: sozial kompetentes Verhalten mit Gleichaltrigen bis Jugendalter vermeidend: Aggressivität unsicher-ambivalent: Schüchternheit und Ängstlichkeit -> auch zu .20 mit emotionaler Labilität korreliert
  • Wie lauten die Beziehungsstile im Adult Attachment Interview (AAI)? autonom-sicher unsicher-distanziert unsicher-verwickelt unverarbeitet
  • Mit welchen Methoden können die Annahmen des dynamisch-interaktionistischen Paradigmas geprüft werden? Naturalistischen Experimente (Quasi-Experimente)  Längsschnittliche Studien
  • Welche drei Interaktionskonzepte werden nach dem dynamischen Interaktionismus unterschieden? Soziale Interaktion: Zwischen Personen kommt es zu einem Austausch Statisitische Interaktion: Person (X), Situation (Y), Verhalten (Z) -> X und Y wirken nicht-additiv auf Y Dynamischse Interaktion (bzw. Transaktion): X und Y beeinflussen sich wechselseitig im Zeitverlauf
  • Was bedeutet frequenzabhängige Selektion? Die Fitness eines Gens hängt von der Häufigkeit in der Population ab.
  • Was lässt sich über Schüchternheit sagen? Das Affiliationsmotiv lässt sich nach Asendorf in zwei Komponenten aufteilen: Hoffnung auf Anschluss (Annäherungstendenz) und Furcht vor Zurückweisung (Vermeidungstendenz) Im Falle hoher Ausprägung beider Komponenten lässt sich von Schüchternheit sprechen. Schüchternheit und Ungeselligkeit korrelieren nur mäßig mit .30. Des Weiteren lässt sich Schüchternheit als Resultat des Verhaltenshemmungssystems (BIS -> ein Temperamentsmerkmal) und der erfahrenen sozialen Ablehnung sehen, allerdings erhöht ein ausgeprägtes BIS die Sensitivität gegenüber sozialer Ablehnung. Ängstlich-ambivalente Bindung korreliert mit Schüchternheit und Ängstlichkeit
  • Wie verändern sich Studierende wenn sie ein Auslandsjahr einlegen? Sie werden offener  verträglicher und emotional stabiler (weniger neurotisch)
  • Was sind die drei A´s der Persönlichkeit (auf Temperamente bezogen)? Affekt Aufmerksamkeit Aktivierung