Allgemeine Psychologie A (Subject) / Neuropsychologische Grundlagen des visuellen Systems (Lesson)
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Auge Netzhaut Dunkeladaption Purkinje Shift Tag vs. Nachtverarbeitung Sehschärfe und retinale Position Laterale Hemmung Gesichtsfeld
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- Auge: Ähnlichkeit zwischen Kamera und Auge Was bei einer Kamera die Blende ist, ist beim Auge die Pupille Licht fällt durch die Blende auf einen photosensitiven Film - was beim Auge die Netzhaut ist Belichtungzeit steuert das Maß an Licht, das auf den Film fällt - auch dies wird im AUge gesteuert Das entstehende Bild ist um 180º gedreht und seitenverkehrt
- Auge: Umkehrbrille von Köhler Für unsere Augen steht die Welt Kopf Erst im Gehirn wird das Bild "richtig herum" gedreht Köhler erfand eine Brille, mit der das Bild "richtig herum" auf die Netzhaut fällt Effekt: Jetzt nahmen die Probanden die Welt erst recht falsch herum war! Nach 30 Tagen hat sich das Gehirn an die umstellung gewöhnt
- Das Auge: Lichtbrechung Lichtbrechung durch die Hornhaut: 43 Dioptrien Lichtbrechung durch die Linse (exclusive Akkomodation): 16 Dioptrien
- Das Auge: Akkomodation Akkomodation: Fähigkeit des Auges den Brennpunkt so einzustellen, dass das Bild scharf auf der Retina abgebildet wird. Funktionsweise: Die Ziliarmuskeln können durch Kontraktion die Linse verdicken und so die Brechkraft erhöhen. Je nach Entfernung eines Objektes ist die Linse flach (fernakkomodiert) oder kugelig (nahakkomodiert), sodass der Breenpunkt der Linse genau auf der Retina liegt.
- Das Auge: Fehlsichtigkeit Emmetropie (Normalsichtigkeit): Durch Akkomodation alleine liegt das Bild immer auf der Retina Hyperopie (Weitsichtigkeit): Beim Blick in die Weite liegt der Brennpunkt hinter der Retina. Meist liegt ein genetischer Fehler zugrunde, durch welche der Augapfel zu kurz ist. Im Kindesalter ist dies sogar teil des Entwicklungsprozesses und veschwindet mit dem Wachstum. Korrektur mittels einer Sammellinse. Myopie (Kurzsichtigkeit): Beim fokussieren auf nahe Objekte liegt der Brennpunkt vor der Retina statt auf ihr. Dies kann an einem zu langen Augapfel liegen oder an einer zu starken Brechkraft der Linse. Korrektur mittels Streuungslinse.
- Das Auge: Nahpunkt Als Nahpunkt oder auch minimale Sehweite wird der Punkt bezeichnet, der bei maximaler Akkomodation fokussiert wird. Im Kindesalter liegt er bei etwa 7cm vor den Augen, im zunehmenden Alter verschiebt er sich jedoch nach weiter hinten.
- Die Netzhaut: Der Weg des Lichtes durch die Retina Die Photorezeptoren bilden die äußerste Schichte der Retina, liegen also vom Glaskörper abgewandt. Das Licht muss erst andere Zellen passieren, bevor es die Rezeptorzellen erreicht. Diese sind durchsichtig und behindern so das einfallende Licht nicht. Diese Anordnung erscheint zunächst nicht sinnvoll, da die Ganglienzellnervenfasern aus dem Glaskörper hinausgeleitet werden müssen. Allerdings können die Rezeptoren so mit den nötigen Nährstoffen und Enzymen aus dem Pigmentepithel versorgt werden. Es existieren zwei Sehsysteme: Das photopische Sehsystem mittels der Zapfen ist für das Tagessehen zuständig. Es hat eine niedrige Empfindlichkeit und ist auf die Fovea konzentriert, hat also eine hohe Sehschärfe (auf der Fovea, außerhalb eher schlecht). Das skotopische Sehsystem mittels der Stäbchen hat eine hohe Empfindlichkeit außerhalb der Fovea, jedoch eine geringe Sehschärfe.
- Das Auge: Schwelle für einen Minimalreiz Psychophysischer Befund von Hecht, Shlaer und Pirenne (1942): Ein Photon genügt um einen Rezeptor zu stimulieren. Um einen Minimalreiz zu erzeugen wurden 100 Photonen benötigt. 50 werden davon an der Augenoberfläche, an der Linse oder im Glaskörper reflektiert bzw. absobiert. Von den restlichen 50 werden nur 7 von den Sehpigmentmolekülen aufgenommen. Der Lichtreiz trifft einen Breich von 500 Rezeptoren - es ist sehr unwahrscheinlcih, dass 2 Photonen den selben Rezeptor treffen ⇒ Ein Photon reicht aus um einen Rezeptor zu stimulieren, 7 Rezeptoren müssen mind. stimuliert sein um einen Minimalreiz zu erzeugen
- Das Auge: Verteilung der Stäbchen und Zäpfchen auf der Netzhaut Retina ist komplett mit Rezeptoren bestückt, mit Ausnahme des blinden Fleckes. Der blinde Fleck liegt nasal bezüglich der Fovea In der Fovea befinden sich nur Zapfen, die schnell immer weniger werden, je weiter man von der Fovea weggeht. In der Peripherie gibt es dann fast ausschließlich Stäbchen
- Das Auge: Wie blind ist der Blinde Fleck? Informationen, die durch den blinden Fleck fehlen werden durch das andere Auge erhalten Falls man ein Auge verschließt nimmt man den blinden Fleck trotzdem nicht wahr, weil die fehlenden Informationen aus der Umgebung konstruiert werden.
- Das Auge: Die zwei Sehsysteme Photopisch: Empfindlichkeit ist niedrig, nur für das Tagsehen geeignet. Ort auf der Netzhaut: Konzentriert auf der Fovea Sehschärfe: Sehr gut in der Fovea, schlecht außerhalb Rezeptoren: Zapfen Skotopisch: Empfindlichkeit ist hoch, daher auch bei Nacht nützlich Ort auf der Netzhaut: Außerhalb der Fovea Sehschärfe: Niedrig Rezeptoren: Stäbchen
- Das Auge: Dunkeladaption Die Dunkeladaption erfolgt in drei Schritten: Pupille weitet sich, sodass mehr Licht in das Auge einfallen kann, außerdem steigt der Rhodopsingehalt in den Rezeptoren In den ersten 4 min adaptieren die Zapfen sehr stark, danach geht es langsamer. Nach 12 min sind sie maximal dunkeladaptiert. Die Stäbchen sind dies erst anch 40 min. Die beiden Kurven ergeben zusammen die Dunkeladaptionskurve. Der Knick in dieser nennt man Kohlrausch-Knick und entsetht weil die Stäbchen zum ersten mal Lichtempfindlciher sind als die Zapfen. Nach 40 min ist das Auge maximal dunkeladaptiert und 10.000 mal lichtempfindlicher als bei maximaler Helligkeit. Das sichtbare Licht liegt zwischen 400nm und 700nm zwischen dem ultravioletten und dem infraroten Licht.
- Das Auge: Der Purkinje Shift Johann Purkinje, 1825: Beschrieb als erster das Phänomen, dass rote Blumen, die am Tag heller erscheinen als dunkelblaue Blumen, in der Nacht dunkler als diese erscheinen. Erklärung: Zapfen und Stäbchen nehmen die Wellenlängen des Lichts unterschiedlich hell wahr. Zapfen sind bei ca. 580nm am empfindlichsten, so wird Gelb als die hellste Farbe wahrgenommen. Stäbchen sind bei einer Wellenlänge von ca. 470 nm am empfindlichsten. Mit den Stäbchen nimmt man so ein helles Blau als am hellsten wahr (halt in grau).
- Das Auge: Tag- vs Nachtverarbeitung Stäbchen sind Empfindlicher für Helligkeit als Zapfen doch das ist nciht der Hauptgrund für das Nachtsehen mit Stäbchen. Der Hauptgrund liegt in der starken Konvergenz der Stäbchen mit den Ganglienzellen. Während Zapfen über sog. Exclusivleitungen mit dem CGL verbunden sind. Durch die Konvergenz summiert sich die Erregung in den Ganglienzellen die mit Stäbchen verbunden sind auf und es kommt einfacher zu einer Wahrnehmung trotz wenig Licht.