ICD-10 (Subject) / Teil II (Lesson)
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2. Teil der ICD-10
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- F7 Intelligenzminderung
- F70 leichte Intelligenzminderung IQ 50-69 mentales Alter: 9-12 Jahre, Arbeit und Sozialbeziehung oft möglich
- F71 mittelgradige Intelligenzminderung IQ 35-49 mentales Alter 6 bis unter 9 Jahre, deutliche Entwicklungsschwierigkeiten, praktische Tätigkeiten unter Aufsicht, selten unabhängig Leben
- F72 schwere Intelligenzminderung IQ 20-34 mentales Alter 3 bis unter 6 Jahre, kontinuierliche Hilfe nötig, Werkstätte ggf. möglich
- F73 schwerste Intelligenzminderung IQ < 20 mentales Alter unter 3 Jahren, kaum Selbstversorgung möglich, minimale Kommunikation, Inkontinenz, ständige Hilfe nötig
- F8 Entwicklungsstörungen
- F80-F89 Nach ICD-10 zeigen alle umschriebenen Entwicklungsstörungen folgende Merkmale: - Beginn ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit- Entwicklungseinschränkung oder Verzögerung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des ZNS verknüpft sind- Stetiger Verlauf, ohne Remission und Rezidive
- Wie viele Standardabweichungen unter dem Mittelwert der Normgruppe und IQ über der gestörten Teilleistung müssen vorliegen: 1,5 Standardabweichungen laut S3-Leitlinie!!!
- F80.0 Artikulationsstörung - Die Artikulationsstörung des Kindes liegt unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus- sprachliche Fähigkeiten liegen im NormbereichDazugehörig: Dyslalie, Broca-Aphasie
- F80.1 Expressive Sprachstörung - expressiv gesprochene Sprache liegt unterhalb für sein Alter angemessenen IQ- Sprachverständnis liegt im NormbereichDazugehörig: Dysphasie (gestörte Fähigkeit zu sprechenhäufig nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen), Aphasie (Verlust des Sprechvermögens oder Sprachverstehens infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn)
- F80.2 Rezeptive Sprachstörung - Sprachverständnis liegt unterhalb des Intelligenzniveaus- fast immer auch expressive Sprache beeinträchtigtDazugehörig: Wernicke-Aphasie
- - Schwerer Verlust von expressiven und rezeptiven Sprachfertigkeiten innerhalb höchstens 6 Wochen - vorher normale Sprachentwicklung - Paroxysmale EEG Veränderungen in einem oder beiden Temporallappen - normales Hörvermögen - non-verbale Intelligenz bleibt im Normbereich Landau-Kleffner-Syndrom Keine tiefgreifende Entwicklungsstörung
- F81 umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten - nicht Folge eines Lernmangels- nicht alleinige Folge einer Intelligenzminderung, Hirnschädigung oder HirnerkrankungTherapie über Tokenvergabe
- F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung - Lesegenauigkeit oder Leseverständnis müssen mindestens 1,5i Standardabweichungen unterhalb Intelligenzniveau liegenund- Bei Leseschwierigkeiten weist ein Rechtschreibtest mindestens 1,5 Standardabweichungen unterhalb Durchschnitt IQ aufAusschlusskriterium: Nonverbaler IQ<70 in einem standardisierten Test
- F81.1 isolierte Rechtschreibstörung - Rechtschreibtest mindestens 1,5 Standardabweichungen unterhalb des Durchschnitts-IQs- Lesen- und Rechnen liegt im NormbereichAusschlusskriterium: non-veraler IQ < 70
- F81.2 Rechenstörung/Dyskalkulie - Wert im Rechentest mindestens 1,5 Standardabweichungen unter Durchschnitts-IQAusschluss: Non-verbaler IQ < 70
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- F82 umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen - Wert der fein- und grobmotorischen Koordination, der mindestens 1,5 Standardabweichungen unterhalb des Niveaus liegt
- F84 tiefgreifende Entwicklungsstörungen - Störung muss innerhalb der ersten fünf Lebensjahre manifestiert sein- bereits vor dem 5. Lebensjahr müssen folgende Kriterien vorliegen: - eine qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion und Kommunikation - eingeschränkte, stereotype Aktivitäten und InteressenAm wenigsten zu erwarten als komorbide Diagnose = Morbus Crohn
- F84.0 frühkindlicher Autismus (Kanner-Autismus) - angeboren und irreversibel- muss sich vor dem 3 Lebensjahr gezeigt haben- Auffälligkeiten in sozialer Interaktion- Beeinträchtigung der Sprache und Kommunikation- Eingeschränkte, sich wiederholende, stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten keine motorischen Auffälligkeiten
- F84.5 Asperger-Syndrom - Schwerwiegende Störung in der wechselseitigen sozialen Interaktion- eingeschränkte, sich wiederholende stereotype Verhaltensmuster, Interessen und AktivitätenTypische aber für die Diagnose nicht ausschlaggebende neuropsychologische Defizite:- Motorik- Visuomotorische Integration
- Unterschied frühkindlicher Autismus und Asperger: - Beim Asperger darf kein Entwicklungsrückstand der gesprochenen und rezeptiven Sprache vorliegen- viele Menschen mit Asperger-Syndrom weisen keine Intelligenzminderung auf
- F84.1 atypischer Autismus Störung kann erst nach dem 3. Lebensjahr manifestiert sein und/oder es finden keine Auffälligkeiten in allen drei Bereichen (Interaktion, Kommunikation und Stereotypien) statt
- F84.2 Rett-Syndrom - kommt fast nur bei Mädchen vor- nach unauffälliger Entwicklung im 7.-24. Monat kommt es zu teilweise oder vollständigem Verhalt der erworbenen Fähigkeiten- Verlangsamung des Kopfwachstums- Zunehmend autistisches Verhalten mit Sprachverfall- motorische Fähigkeiten gehen verloren- es sind keine zielgerichteten Bewegungen der Hände mehr möglich, stattdessen entwickeln sie Stereotypien in Form von Drehbewegungen, Wringen der Hände und HÄNDEWASCHEN
- Zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen - Fast nur bei Jungs - bis zum 2. Lbj normale geistige Entwicklung anschließend rapider und endgültiger Verlust vorher erworbener Fähigkeiten - Vollbild einer Demenz mit zunehmend autistischem Verhalten - Gesichtsausdruck bleibt jedoch normal F84.3 Heller-Syndrom
- F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
- F90 Hyperkinetisch Störung Kriterien und Anzahl Hyperkinetische Störungen Die Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter darf nur vergeben werden, wenn durchgehend die Kriterien für das Vollbild erfüllt sind und auch in der Kindheit und Jugend erfüllt waren Es müssen mindestens HUI 3-6-1 Symptome in einem so schweren Ausmaß vorkommen, dass sie als altersunangemessen gelten.
- F90.0 6 Monate muss es bestehen und vor dem 7. Lebensjahr anfangen Einfache Aktivitäts- und AufmerksamkeitsstörungHUI (361)Hyperaktivität 3 KriterienUnaufmerksamkeit 6 KriterienImpulsivität 1 Kriterium Medikation:MethylphenidatAtomoxetin (Strattera) SNRI ADHS im Erwachsenenalter:- kann nur diagnostiziert werden, wenn die Symptomatik bereits in der Kindheit vorhanden war- Es gibt in der ICD-10 keine spezifischen diagnostischen Kriterien für Erwachsene- Es treten häufig komorbid andere psychische Störungen auf
- F90.1 Hyperkinetische Störung des SozialverhaltensF90.1=F90.0+F91
- F91 Störung des Sozialverhaltens Zeitkriterium? - Symptome müssen mindestens 6 Monate bestehenDiese Symptome müssen nur einmal bestehen, um die Kriterien zu erfüllen:- Gebrauch von gefährlichen Waffen- Körperliche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen (Fesseln, Opfer mit Messer verletzen etc.)- absichtliche Zerstörung von Eigentum anderer (außer Brandstiftung)- absichtliches Feuerlegen mit dem Risiko/Ziel ernsthaften Schaden anzurichten- eine kriminelle Handlung, bei der das Opfer direkt angegriffen wird- Zwingen einer anderen Person zu sexuellen Aktivitäten- Einbrüche
- F92 Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen Störung des Sozialverhaltens in Kombination mit Angst, Depression oder sonstigen emotionalen Störungen (Vollbild!)
- Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung Auch hier muss Vollbild Depression vorliegen
- Beginn vor dem 6. Lebensjahr, Dauer mindestens 4 Wochen Mindestens 3 Kriterien: - Angst, dass Bezugsperson etwas zustoßen könnte - Angst, dass Kind von Bezugsperson getrennt werden könnte - Abneigung oder Verweigerung zur Schule zu gehen aus Angst vor Trennung - Trennungsschwierigkeiten am Abend - Angst alleine zu sein - Alpträume F93.0 Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters
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- Bei Kindern Dauer von mindestens 4 Wochen Ausschluss: generalisierte Angststörung - es handelt sich um Befürchtungen in der Kindheit, die eine deutliche Spezifität für die entsprechenden Entwicklungsphasen aufweisen und in einem gewissen Ausmaß bei der Mehrzahl der Kinder auftreten, hier aber in einer besonderen Ausprägung. F93.1 Phobische Störung des Kindesalters
- Dauer von mindestens 4 Wochen Vor dem 6. Lebensjahr manifestiert Ausschluss: generalisierte Angststörung - anhaltende Ängstlichkeit in sozialen Situationen - übertriebene Sorge über Verhalten - Beeinträchtigung sozialer Beziehungen - Gute Beziehung zu Familienmitgliedern oder engen Bekannten F93.2 Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters
- Muss innerhalb von 6 Monaten nach Geburt des Geschwisterkindes auftreten Dauer: mind. 4 Wochen F93.3 Emotionale Störung mit Geschwisterrivalität
- F94.0 elektiver Mutismus Zeitkriterium Ausschluss: tiefgreifende Entwicklungsstörung, Schizophrenie, Trennungsangst, Störung des Sprechens und der SpracheDauer: länger als 4 Wochen- Unfähigkeit in bestimmten sozialen Situationen zu sprechen (z.B. Schule) in anderen Situationen ist Sprechen jedoch möglich Die Erstmanifestation liegt vorwiegend im Vorschulalter
- Beginn vor dem 5. Lebensjahr Folge schwerer elterlicher Vernachlässigung oder von Misshandlung und Missbrauch - Bindungsverhalten: ambivalent (Mischung aus Annäherung und Vermeidung, Kinder wirken schreckhaft, unglücklich, furchtsam, Mangel an Mitgefühl, Auto- und Fremdaggression) Ausschluss: Asperger-Syndrom F94.1 reaktive Bindungsstörung des Kindesalters
- Folge von Heimunterbringung und mehreren wechselnden Bezugspersonen - ab dem 5. Lebensjahr - Bindungsverhalten unselektiv (Anklammerung, Aufmerksamkeitssuchend, wahllos freundlich) Ausschluss: Asperger-Syndrom und HKS F94.2 Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung
- F95 Ticstörungen Medikation: Risperidon (atypisch) Für die Diagnose einer Ticstörung muss der Beginn vor dem 18. Lebensjahr liegen - plötzlich einschießende- weitgehend unwillkürliche- wiederholte- nicht rhythmische Bewegungen- ohne erkennbaren Zweck- kommen nicht im Schlaf vor- Unter Belastung verstärkend Möglicher ätiologischer Zusammenhang mit Zwangsstörungen aber die häufigste komorbide Störung bei chronischen Tics und Tourette ist die hyperkinietische Störung.
- Einfache motorische Tics - Einschießend - nicht zweckgerichtet- z.B. Blinzeln, Schulterzucken, Grimassieren, Kopfrucken
- Komplexe oder multiple motorische Tics - langsamer als einfache Tics- scheinbar zweckgerichtet- Hüpfen, Klatschen, Greifen, Schreiten, Kratzen - Kopropraxie (Ausführen obszöner Bewegungen)- Echopraxie (Wiederholung der Bewegungen anderer)
- Sonderformen der motorischen Tics (komplex) - Kopropraxie (Ausführen obszöner Bewegungen)- Echopraxie (Wiederholung der Bewegungen anderer)
- Einfache vokale Tics Beispiele Z.B. Räuspern, Husten, Schnüffeln, Zischen
- Komplexe oder multiple vokale Tics Muten teilweise wie sinnvolle verbale Äußerungen an z.B. Summen, Pfeifen, Silben, Wörter, Sätze, Kurzaussagen - Koprolalie: Ausstoßen von worten obszönen Inhalts- Echolalie: Wiederholung des Gesprochenen anderer- Palilalie: Wiederholung des eigenen Gesprochenen
- Sonderformen vokaler Tics (komplex) - Koprolalie: Ausstoßen von Worten obszönen Inhalts- Echolalie: Wiederholung des Gesprochenen anderer- Palilalie: Wiederholung des eigenen Gesprochenen
- Vorübergehende Tic-Störungen < 12 Monate
- Chronische Tic-Störungen > 12 Monate
- Tourette-Syndrom Beginn vor dem 18. Lbj.Muss mindestens 12 Monate vorliegen- Kombinierte vokale und multiple motorische Tics (nicht notwendigerweise gleichzeitig)
- F98.0 nichtorganische Enuresis Alter des Kindes? Wie lange muss die Störung schon bestehen? Häufigkeit der Harnentleerung? - Kind ist mind. 5 Jahre alt- Dauer der Störung mindestens 3 Monate- Harnentleerung mind. 2 Mal im Monat bei Kindern unter 7- Harnentleerung mind. 1 Mal im Monat bei Kindern über 7Hierunter fallen: - Enuresis nocturna- Enuresis diurna- Enuresis nocturna et diurna
- Primäre Enuresis < 6 Monate trocken
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