Sozialpsychologie (Subject) / 5, Soziale Wahrnehmung und Sozialer Einfluss (Lesson)

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  • Erster Eindruck - Urteil und Meinung Urteil:  Amygdala wird früher in Informationsverarbeitungsprozess innerviert als sost, somit ist intuitives Gefühl meist nicht begründbar erster Eindruck wird meist nicht mehr verfeinert, wenn dann bestätigt Personen mit Ähnlichen sympathischen Merkmalen erhalten Sypmathiebonus 1/10tel Sekunde, dabei 2 Schlüssleigenschaften wichtig  Sympathe/Antipathie ("Gefahr oder nicht?) Status ("je höher der Status detso relativ höher der EInfluss auf das eigene Leben") Meinung: innerhalb von 90 Sekunden Möglichkeit, dass erstgebildete Meinnung geändrt wrd sehr unwahrscheinlich Lösung: z.B. bei Personalauswahl zuerst Fakten beachten, dann Sympathie
  • Experiment zur Informationsverarbeitung bei Eigenschaften von Personen Asch, 1946 UV: Liste von Eigenschaften, die Personen genannt wurden, jeweils 1 Adjektiv wurde verändert AV: Einschätzung der Persönlichkeitsmerkmale der Person durch Vpn 1. Versuchsanordnung: "warm" und "kalt" als wechsende Adjektive                                                ->"warm" = Person wurden posotive Eingenschaften zugeschrieben, bei "kalt" negative Eigenschaften 2. Versuchanordnung: "höflich" und "ungehobelt" als wechselnde Adjektive                                   -> keine so großer Unterschied bei zuorgnung von positiven oder negativen Persönlichkeitsmerkmalen ! dominate Wörter in Informationen beeinflussen uns extern ! Zentrale Persönlichkeitsmerkmal = hervorstechede Eigenschaft ! Peripheres Persönlichkeitsmerkmal = nicht besonders relevante Eigenschaft
  • physische Attraktivität -Gesichtschönheit beruht auf: Durchschnittlichkeit = Nichtabweichung vom durchschnittlichen Gesicht der Population einer Kultur Symmetrie ! ABER: schöne Gesichter werden schneller vergessen als markante -Attraktivität von Körpemerkmalen beruht auf: Frau: Taille-Hüfte Verhältnis Mann: Schultern-Hüfte Verhältnis
  • Halo-Effekt = wahrgenommenes, positives Merkmal beeinflusst die Beurteilung anderer Personen mit demselben Merkmal -> wenn Beurteiler Fotos Unbekannter sehen: Korrelation zwischen Intelligenz und Attraktivität, diese ist aber empirisch nicht nachweisbar ! auch bei Personalauswahl wichtg: Geschlechter der Berteiler für Effekte der physischen Attrektivität unwesentlich Passung zwischen Attraktivität und Art der Stelle wesentlich => physische Attraktivität steigt Bewerbungschancen bei Männern für "Männerjobs" und bei Frauen für "Frauenjobs" -Glick,2005: sexy gekleidete Frauen hatten bei Bewerbungen für Berufe mit "niedrigem Prestige" (z.B. Kellnerin) bessere Chancen als bei Berufen mit "höherem Prestige" (z.B. Leitungsfunktion)
  • Empirische Befunde zur Wahrnehmungsverzerrung im Laufe des Lebens -In der Kindererziehung = attraktive Babys bekommen mehr Aufmerksamkeit (Langlois, 1995) -in der Leistungsbeuteilung = Kurzaufsätze werden besser beurteilt, wenn sie angeblich von einem bekannten Autor stammen (Lady & Sigall, 1974) -im politischen Umfeld = attraktive Kandidaten gewinnen eher eine Wahl (Cialdini, 1997) -in der Pesonalauswahl = Äußerliche Erscheinung kann ausschlaggebend sein (Mack & Riney, 1909) -in der amerikanischen Rechsprechung = attraktive Menschen bekommen weniger harte Strafen (Steward, 1985)
  • Zusammenfassung sozialpsychologischer Befunde zur sozialen Wahrnehmung Halo-Effekt = Wissen über bestimmte Eigenschaft einer Person dominiert den Gesamteindruck, andere EIgenschaften werden vernachlässigt oder igniriert Primacy-Effekt = zuerst dargebotene Informationen haben einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung und Eindrucksbildung Regency-Effekt = zuletzt wahrgenommene Information hat überproportional großen Einfluss auf Wahrnehmung und Meinungsbildung Tendenz zur Beharrung = erster Eindruck hat auch nachdem er sich eventuell als falsch herausgestellt hat große Einfluss Konfirmatorische Informationssuche = Menschen suchen gezielt nah Informationen, die ihre Eindrücke über andere Menschen verstärken
  • ? Wann ist eine Änderung der Meinungsbildung über ersten Eindruck möglich? - inkonsistente Informationen = Informationen, die sich im Nachhunein als falsch herausstellen werden verdängt / ignoriert -Integration weiterer Informationen = durch verdrängte Umstände werden vorher al sunwichti betrachtete Informationen nun als wichtig angesehen
  • Nonverbales Verhalten Einflussfaktoren: Körperhaltung, Blickkontat, Mimik, Händedruck, Gestik, Berührungen, BEwegungen, Stimme -> Zusammenhänge zum Erfolg im Bewerbungsgespräch nur teilweise belegt,  -> Zusammenhang mit Berufserfolg nicht belegt
  • Definition sozialer Einfluss sozialer Einfluss = Wirkung einer Person oder Personengruppe auf die Gefühlr, Gedanken und das Verhalten einer anderen Person oder Personengruppe  Wirkungsquelle kann, muss aber nicht physisch anwesend sein Je nach Motiv: unterscheidung in normative und informativen sozialen Einfluss: normativer sozialer Einfluss = Person schließt sich einer Mehrheit an, rientiert sich an Gruppennorm bzw will vermeiden, von dieser abzuweichen um nicht negativ aufzufallen  (Normen= Überzeugungssysteme, wie sich verhalten werden soll, verringern Unsichhereit, koordinieren individuelles handeln, beinhalten bewertende Komponenten; Verletzung einer Norm führt zu negativer Reaktion) Informativer sozialer Einfluss = unsicherer Sachverhalt, Mehrheit der Gruppe dient als Informationsquelle
  • Studie zur Konformität + Gründe für Konformität Asch, 1951 -ursprüngliche Annahme: Meschen sind nicht durch Gruppe extrem beeinflussbar -Verglech von Standardlinie und Vergleichslinie, jeweils 1 "Unwissender" im Experiment, "Eingeweihten" sagten absichtlich die falsche Antwort UV: Mehrheitseinfluss wird manipuliert, indem Eingeweihten in 12 von 18 Durchgängen falsche Antworten gaben AV: Anzahl an Durchgängen, bei denen es zur Übereinstimmung der Eingeweihten kam ! 36,8% gaben die falsche Antwort ( bei Kontrollgruppe nur 1%) ! Einflussfaktoren: Gruppengröße, Einstimmigkeit, soziale Unterstützung, Kultur -Gründe für Konformität: normativer Einfluss: Bedürfnis, gemocht zu werden, => Konformität größer, wenn Meschen glaubten, ein Teil der Gruppe zu sein informationeller Einfluss: Bedürfnis, Recht zu haben: => Konformität geringer, wenn Glaubwürdigkeit der Mehrheit erschütert wird
  • ? Inwiefern lassen sich Individuen in ihrem Urteil beeinflussen? -informativer EInfluss: Personen unterliegen den informativem IEnfluss, wenn die anderen mehr as ihrer eigenen Sichtweise vertrauen diese ist abhängig von: Unanhängigkiet der Person persönlicher Bedeutung, ein richtiges Urteil zu fällen -normativer Einfluss: Personen orientieren sich an den Urteilen anderer aus dem Bedürfnis nach Sympathie, Anerkennung oder Vermeidung von Ablehnung dies ist abhänig von: Wichtigkeit der Gruppe für individuum Qualität der Kontextes Anzahl der Gruppenmitglieder
  • Erkläre die Sherif-Studien, 1935 -Studien über informativen sozialen Einfluss und autokinetischen Effekt -autokinetischer Effekt: optische Täuschung, die immer dann auftritt, wenn menschliches Auge keinen zweiten visuellen Referenzpunkt hat. -Versuch: ->Vpn sitzt in völlig dunklem Raum, kleiner weißer Punkt soll fokussiert werden => nach gewisser Zeit scheint es, als bewege sich der Punkt ! Sherif bat Vpn, einzuschätzen, wie weit sich das Licht bewegte (Abstand) Verschiedene Versuchsabläufe, 1.Versuchsablauf: Vpn schätzen erst allein, dann 2x in der Gruppe den Abstand ein, zum Schluss nochmal ganz alleine ! Ergebnis: zuerst unterschieden sich Ergebnisse extrem, waren aber bei letzter Schätzung beinahe gleich 2. Versuchsablauf: Vpn schätzen erst in der Gruppe, dann alleine Abstand ein ! Ergebnis: Unterschied der Abstände variiert auch bei weiteren Abläufen nur wenig =>Unsicherheit über eigenes Urteil, informativen sozialen Einfluss und dabei entwickelte Gruppennorm führt zu privater Akzeptanz eines anderen Ergebnisses (Unsicherheit + sozialer Einfluss/Gruppennorm = private Akzeptanz) Kritik an Sherif-Studien: „Gruppe“ bestand nur aus 3 Personen, die sich eventuell nicht als Gruppe warnahmen ! Psychologe Georg Simmel hat unterste Gruppengröße auf 3 festgelegt Mehrdeutige Aufgabe ohne richtige und falsche Antworten und Sherif sagte den Vpn, das sich Lichtpunkt bewegen würde, daher könnte es sein, dass sie eher bereit waren, ihre Meinung zu ändern
  • Einfluss von Minderheiten ! soziale Einflussnahme kann auch von Minderheiten auf Mehrheiten erfolgen -Moscovici erklärt, dies passiert, da: 1. Mehrheit führt nur zu oberflächlicher Verhaltensanpassung (öffentliche Compliance) 2. Minderheit führt zur echten Einstellungsänderung (private Akzeptanz) -> Moscovici & Personnaz, 1980: Wenn Minderheiten länger auf ihrer eigenen Meinung persistieren, dann denken Personen noch ein zweites Mal über bestimmte Probleme nach Ursache: kognitiver Konflikt, ob im Urteil der Minderheit nicht doch wahr sein kann da sie ja sehr konsistent ist Auch genannt Validierungsprozess, dieser führt zu tieferen kognitiven Verarbeitung Konversion: auf Validierungsprozess tatsächlich folgende Meinungsänderung
  • Dia-Experiment nach Moscovici Aufbau und Aufgabe: Beurteilung von Farbe und Leuchtkraft 6 Vpn, davon 2 eingeweihte und 4 echte Vpn -Ergebnis: -> Wenn eingeweihte alle Dias als grün einschätzten, wurden 8,42 % der Vpn beeinflusst -> wenn eingeweihte nicht alle Dias als grün einschätzten, stimmten nur 1,28 % überein
  • Konversionstheorie Voraussetzung, dass Minderheit sich durchsetzen kann anhand von 5 Verhaltensstilen: Grundannahme der Konversionstheorie: Einfluss von Mehrheiten: oberflächlich und kurzfristig, oberflächliche Anpassung Einfluss von Minderheiten: subtil und langfristig, internalisierte Einstellungsänderung 1. Autonomie Formulierung eigenständiger Überzeugungen keine Beeinflussung durch Gruppendruck   2. Fairness           -Rückstellen der eigenen Person Akzeptanz anderer Meinungen sachlich Argumentation   3. Investition hohes persönliches Opfer hohes Risiko   4. Rigidität sture/unveränderte Beibehaltung der eigenen Position flexibler, angepasster Verhandlungsstil   5. Konsistenz widerspruchsfreie Äußerungen stringente Argumentation „eigener Linie treu bleiben“ -Fazit: Konversationstheorie beschreibt sehr gut den Einfluss auf gesellschaftlicher Ebene auf individueller Ebene lassen sich Validierung und Konversion nur eingeschränkt bestätigen, es wird kritisiert, dass: Minoritäteneinfluss weder zu kognitiv hoch aufwendigen Validierung führt noch grundsätzlich einen kognitiven Konflikt auslöst (z.B. bei neuen Themen ohne vorherige feste Einstellung) -Dilemma: wenn konsequente Minderheit… als zu unflexibel und starr angesehen wird => keine Meinungsänderung der Mehrheit als zu flexibel und kompromissbereit gesehen wird => nicht extrem genug, keine Meinungsänderung der Mehrheit
  • Das Milgram Experiment, 1963 + Erklärungsversuche ? Wie hoch ist die Bereitschaft ganz normaler Menschen, sich einer Autorität zu beugen und offensichtlich „unmenschliche“ Anordnungen zu befolgen -Zuvor schilderte Milgram seinen Versuchsaufbau Psychiatern, diese sagten, dass unter 0,2% bis zur höchsten Stufe gehen würden ! -> in Wirklichkeit waren es mehr als 60% -heute:  Ergebnis dieses Experiments wird nicht mehr als „Charakterfehler“ sondern als soziales Dilemma der jeweiligen Person, die dem Druck der Versuchssituation unterlagen Einfluss der Situation beeinflusst uns so extrem, dass wird entgegen unsere Überzeugung, gegen unsere Einstellung verändern Erklärungsversuche: -situativer Einfluss: körperliche Anwesenheit wurde bei verschiedenen Versuchen wiederholt wenn Versuchsleiter, der Anweisungen gibt physisch anwesend ist, sind Vpn, die bis zum Äußersten gehen höher, geringer, wenn Anweisungen via Lautsprecher kommen, nochmal geringer, wenn es nur zu Anfang, danach keine Anweisungen mehr erhält ! An- und Abwesenheit des Wissenschaftlers hat hohen, situativen Einfluss auf das Verhalten der Vpn -Entrapment („durch eigenes Verhalten in die Falle getappt“) Personen, die zuvor den VL gehorcht haben, machen dies auch weiterhin Person fühlt sich dann immer stärker verpflichtet, weiter zu gehorchen -Sozialisierung durch Gehorsam wir werden so sozialisiert, dass wir für Gehorsam belohnt und für Ungehorsam bestraft werden somit Wahrscheinlichkeit für gehorsames Verhalten höher -Expertenheuristik „Experten haben immer recht und man kann ihnen vertrauen" auch grausame Dinge müssen einen Grund haben Rechtfertigung für Verhalten und Abschieben von Verantwortung
  • Rollenverhalten ->Wenn jemand neue Rolle einnimmt, ist dieser bestrebt, gesellschaftliche Vorgaben dieser zu erfüllen ->Rollenverhalten kann so extrem gelebt werden, dass dies persönliche Einstellung überlagert
  • Standford – Prison Experiment = nach Zufallsprinzip werden Vpn in Wächter und Gefangene eingeteilt -Experiment war auf 2 Wochen angelegt, bereits nach 2 Tagen wurden Situationen so real, dass 1/3 der Wächter abschätzend Einstellungen, quälten und erniedrigten die Gefangenen -Experiment wurde nach 6 Tagen abgebrochen ! Rollenverhalten wurde so extrem gelebt, dass dieses persönliche Einstellung der Vpn überlagerte Erklärung von Zimbardo: Viele Faktoren, warum sich Situation so entwickelt hat: -Anonymität und Deindividuation (Tragen gleicher Uniformen, Nummer anstelle von Namen) -Macht der Regeln und Vorschriften (Wärter konnten sich meistens durch „die Vorschriften“ rechtfertigen) -Rollen und Verantwortung (rollengesteuertes Verhalten, Verinnerlichen der Rolle) -Kognitive Dissonanz (kognitive Re-Interpretation, um Spannung anzubauen) -Bedürfnis sozialer Billigung (Konformitätsdruck verändert Verhalten enorm) ! Menschen sind nicht gut oder böse, sondern: wo Macht möglich wird, wird sie auch ausgeübt soziale Umstände/Situationen reichen, um „schlechte“ Menschen zu formen wenn man Person verändern will, muss man Situation verändern
  • Compliance -Einflussversuch auf bestimmte Person, die entsprechender Bitte nachgibt -Norm soll erfüllt werden, ohne persönliche Einstellungsänderung -Zielperson erkennt, dass auf sie Druck ausgeübt wird -Einfluss mag relativ sanft erscheinen, ist aber ziemlich manipulativ -3 Haupttechniken: ->Door-in-the-face-Technik: Bitsteller stellt zuerst extreme Bitte, zieht diese dann zu einer maßvolleren zurück („Methode der reziproken Konzessionen“) ->Foot-in-the-Door-Technik: Bitsteller bittet zuerst um kleinen Gefallen, erweitert diesen dann um einen größeren, mit der ersten Bitte zusammenhängenden Gefallen (Idee der Konsistenz) ->Den Ball flach halten: Auf Compliance bezüglich eines früheren Einflussversuchs folgt eine weniger vorteilhafte und kostspieligere Variante der gleichen Bitte, (zuvor nicht eingelöste Verpflichtung soll zu schlechtem Gewissen und somit zur Zusage führen)