Entwicklungspsychologie (mogu) (Subject) / Kapitel 12 (Lesson)

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Sprache

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  • 12.1 Komponente der Sprachentwicklung Syntax: Sprachdefinierendes Regelsystem der Sprache Semantik: Bedeutung der Sprache und die Inhalte eines Wortes/Satzes (Morpheme kleinste Einheit) Pragmatik: Wissen über die Verwendung von Sprache zur Kommunikation Phonologie: Lautsystem der Sprache (Phoneme kleinste Einheit)
  • 12.3.1 Wie lässt sich nachweisen, dass schon Säuglinge Sprachlaute kategorial wahrnehmen und dass dabei die Lautgrenzen ähnlich wie bei Erwachsenen liegen? Mit dem Habituations-Dishabituations-Verfahren lässt sich dies nachweisen. Laute wie "ba" und "pa" werden von Erwachsenen sowie von Säuglingen unterschieden. Dies erkennt man beim Verfahren an der Saugfrequenz am Schnuller. (Vgl. Kapitel 9 Habituation: Bereits wenige Tage alte Säuglinge gewöhnen sich an Reize und erkennen diese wieder. Die Aufmerksamkeit, die dem Reiz geschenkt wird, nimmt mit der Zeit ab. Wird in dieser Phase ein neuer Reiz geschenkt, wird dieser vom Kind als neuartig wahrgenommen und kriegt mehr Aufmerksamkeit (Dishabituation)
  • 12.3.4 Warum sind Kategorisierungsprozess erforderlich? um Ordnung in die Vielfalt der Informationen zu bringen, die Kinder aus ihrer Umgebung erhalten. Ohne die Fähigkeit, Informationen zu kategorisieren, wäre jede Information einzigartig und es müsste jedes Mal entschieden werden, wie auf die Information zu reagieren ist. Kategorisierungen erleichtern also das Verständnis der Umgebung und dadurch gleichzeitig die Reaktionsbildung. Die Kategorien bilden zudem eine bedeutende Basis für die Sprachentwicklung.
  • 12.3.5 Von welchen Vorannahmen lassen sich Kinder leiten, um eine Beziehung zwischen sprachlichen Begriffen und dem damit Bezeichneten herzustellen? Ganzheitsannahme Taxonomieannahme Disjunktionsannahme
  • 12.3.5a Ganzheitsannahme Das Kind geht davon aus, dass sich in einer Bennenungssituation Worte auf ganze Objekte beziehen und nicht auf Teile des Objektes. Zeigt ein Erwachsener also auf einen Elefanten und sagt dabei "Elefant", nimmt das Kind an, dass das ganze Objekt so genannt wird und nicht nur einzelne Teile.
  • 12.3.5b Taxonomieannahme Das Kind geht davon aus, dass Worte auf Objekte desselben Typs zutreffen. "Elefant" gilt also auch für andere Elefanten, aber nicht für den gerade im Gehege anzutreffenden Wärter.
  • 12.3.5c Disjunktionsannahme Das Kind geht davon aus, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat. Zeigt also jemand auf einen Elefanten und sagt dabei "Rüssel", geht das Kind davon aus, dass es sich auf einen spezifischen Teil des Elefanten bezieht, da es den Begriff "Elefant" schon kennt.
  • 12.4 Sprachproduktion Kommunikation durch Gesten Erste Worte (Plappern, Imitieren der Sprachlaute aus der Umgebung) Einwortsätze (holophrasische Phase) sprachliche Überdehnung (Kinder generalisieren ein Wort über den sprachlichen Kontext, den sie gelernt haben, hinaus. z.B. Hase wird auch für Eichhörnchen benutzt, Fell, klein) ab 2. Lebensjahr Wortschatzexplosion Telegrafische Sprache (einzelne Satzelemente werden ausgelassen: Meine Hose ist nass -- Hose nass)
  • 12.4.4 Welche didaktischen Massnahmen setzen Erwachsene ein, um die Sprachentwicklung von Kindern zu fördern? Bezugsperson folgt dem Blick des Kindes, um zu erläutern, was es gerade sieht. Ammensprache (Baby Talk): Sprechweise, die auf den Entwicklungsstand des Kindes passt. Spracherweiterungen: während telegrafischer Phase des Kindes erweitern Erwachsene die Sätze des Kindes: "Milch drin" -- "Ja, in der Tasse ist Milch drin". Kind lernt dadurch die korrekte Sprachverwendung. Hinweisfunktionen: unterstützedne Wortbedeutungsentwicklung Korrekturfunktionen: unterstützen Satzkonstruktion
  • 12.4.5 Entwicklung der syntaktischen Struktur (Syntaxentwicklung) es lässt sich zwischen der Tiefenstruktur (semantische Bedeutung eines Satzes) und der Oberflächenstruktur (das, was artikuliert wird) von Sätzen unterscheiden. Die Tiefenstruktur wird mithilfe grammatischer Regeln in die Oberfächenstruktur übersetzt. (Bsp. Aktiv-, Passivsatz: "Der Hund jagt den Jungen" oder "Der Junge wird vom Hund gejagt". Trotz gleicher Tiefenstruktur lässt sich der Satzinhalt in verschiedene Oberfächenstrukturen übersetzen.
  • 12.4.6 was ist mit einem egozentrischen Sprachgebrauch gemeint? Am Anfang der Entwicklung wird die Sprache vorwiegend egozentrisch verwendet, das heisst, dass die Perspektive des Gesprächspartners wenig berücksichtigt wird. Gesprächsbeiträge von Kindern sind häufig nicht aufeinander bezogen.
  • 12.5 Welche Vorteile können sich bei einer billingualen Sprachentwicklung ergeben? Die kognitiven Kompetenzen und die metalinguistischen Fähigkeiten (Wissen über Sprache) von Kindern mit billingualem Hintergrund sind durchschnittlich ausgeprägter. Zweisprachige Kinder erlernen die Zweitsprache wie die Erstsprache ohne bewusste Anstrengung. Sie können die Sprachen meist auch auseinanderhalten, Wortlücken können aber durchaus mit dem Wort in der anderen Sprache gefüllt werden. Es werden also die (Fremd-)Sprachkompetenzen von Kindern im besten Alter gefördert, da die Sprachlernfähigkeiten im Kindesalter besonders ausgeprägt sind.
  • 12.5.2 Welche Parallelen ergeben sich bei hörenden und gehörlosen Kindern hinsichtlich ihrer frühen Sprachentwicklung? Auch Gebärdensprache kann frühzeitig ohne bewusste Anstrengung erlernt werden. Der Erwerb der Gebärdensprache erfolgt dabei weitgehend analog zur Sprachentwicklung bei hörenden Kindern. Gehörlose Kinder beginnen mit Gebärden zu plappern, wie hörende Kinder mit sprachlichem Plappern. Wir in der wozialen Umgebung nicht mit Gebärden gesprochen, müssen gehörlose Kinder die Gebärdensprache jedoch systematisch erlernen. Ähnliches gilt für den Erwerb des Sprechens, da sie kein unmittelbares Sprachmodell zur Verfügung haben. Hier ist gezielte Frühförderung notwendig.