Entwicklungspsychologie (mogu) (Subject) / Kapitel 11 (Küche) (Lesson)

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Emotion

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  • 11.1 Welche theoretischen Ansätze lassen sich in der Emotionsforschung unterscheiden? der strukturalistische Ansatz der funktionalistische Ansatz der soziokulturelle Ansatz
  • 11.1.1 Strukturalistischer Ansatz dieser Ansatz geht weiterhin davon aus, dass sich aus der Mischung der 8 Basisemotionen (Angst, Wut, Freude, Trauer, Vertrauen, Ekel, Ueberraschung und Neugierde) das gesamte Spektrum des emotionalen Erlebens abbilden lässt.
  • 11.1.2 Funktionalistischer Ansatz der funkt. Ansatz geht davon aus, dass einzelne Emotionen die Funktion erfüllen, Handlungsbereitschaften zu ändern, um Motive zu verfolgen und Bedürfnisse zu befriedigen. Im Laufe der Kindheit und Jugend werden die Handlungsbereitschaften von Handlungen abgekoppelt.
  • 11.1.3 Soziokultureller Ansatz der soziokulturelle Ansatz geht davon aus, dass Emotionen und deren Regulation durch die soziale Interaktion konstruiert werden. Hierbei spielen die Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Kultur eine entscheidende Rolle. Das Kind lernt im Laufe seiner Entwicklung, soziale Situationen mit dem Erleben bestimmter Emotionen zu assozieren.
  • 11.2 Entwicklung von Emotionen positive Emotionen negative Emotionen selbstbewusste Emotionen
  • 11.2.1 Postive Emotionen Freude motiviert das Individuum. Zwischen 6.-10.Lebenswoche spricht man vom sozialen Lächeln. Mit 7-8 Monaten konzentriert sich das Lächeln auf vertraute Personen. Nach dem 1. Geburtstag findet verstärkt ein sozialer Austausch positiver Affekte statt - das Kind freut sich darüber, abere zum Lachen zu bringen. Der Anlass für Freude hängt dabei von der kognitiven Entwicklung ab. angeregt, begeistert, dankbar, energisch, freuen, gelassen, herzlich, interessiert, lebendig, motiviert, offen, sicher, tapfer, unbekümmert, verzückt, zärtlich
  • 11.2.2 Negative Emotionen: Angst mit etwa 2 Monaten lassen sich nur begrenzt bestimmte negative Emotionen anhand des Gesichtsausdrucks voneinander abgrenzen. Angst motiviert das Individuum, einer drohenden Gefahr oder Bedrohung auszuweichen oder diese zu vermeiden. Ab 7 Monaten sind die Angst vor Fremden sowie Trennungsangst gut beobachtbar. Ab 1 Jahr beeinflussen Kontextinformationen das Angsterleben des Kindes (Gesichtsausdruck der Mutter) Zwischen 2.-4. Lebensjahr sind Kinder aufgrund ihrer kognitiven Entwicklung zur Imagination fähig. Das Imaginierte kann real werden und zum Angstauslöser werden. Ab 5-7 Jahren wird dies überwunden, reale Gefahrensituationen werden als angsauslösend erlebt. Im Schulalter treten Anerkennung durch Gleichaltrige und schulische Leistung als angstauslösende Themen in den Vordergrund. Es treten ab diesem Alter soziale Ängste und Bewertungsängste auf.
  • 11.2.2 Negative Emotionen: Ärger Ärger motiviert das Individuum, eine Barriere, die eine Zielerreichung verwehrt oder behindert, zu beseitigen und warnt Interaktionspartner vor einem möglichen Angriff. Im 2. Lebensjahr steigt die Häufigkeit des Erlebens und des Ausdrucks von Ärger (z.B. Wutreaktionen) an. Ab dem 3. Lebensjahr nimmt der (offene) Ausdruck von Wut und Ärger ab. Das Auftreten selbstbewusster Emotionen (z.B. Scham) und die Entwicklung von Emotionsregulationsstrategien sind hierfür wahrscheinlich als ursächlich anzusehen.
  • 11.2.2 Negative Emotionen Liste abgespannt, besorgt, durcheinander, eifersüchtig, frustriert, geladen, kalt, jämmerlich, müde, ruhelos, skeptisch, traurig, ungehalten, verängstigt, verletzt, weinerlich, zornig
  • 11.2.3 Selbstbewusste Emotionen Selbstbewusste Emotionen wie Scham, Schuld, Stolz, Verlegenheit und Eifersucht werden mit dem Auftreten eines objektiven Selbstbewusstseins möglich. Für das Auftreten selbstbewusster Emotionen spielt auch das Bewusststein für die Regeln und Normen des sozialen Umfelds eine Rolle.
  • 11.3.1 Definition Temperament (Entwicklung der Regulierung von Emotionen) Das Temperament eines Kindes umfasst stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, wie beispielsweise Ausdauer, Intensität oder Regelmässigkeit. Die Reaktionsmuster können bereits sehr früh beobachtet werden und stehen sogar mit pränatalem Verhalten in Verbindung. Sie sind darüber hinaus in einem hohen Masse genetisch determiniert.
  • 11.3.1a Temperamentsdimensionen (nach Thomas und Chess) Das Temperamentskonzept beschreibt anhand von 9 Dimensionen interindividuelle Unterschiede im Verhalten, das bereits bei Säuglingen beobachtet werden können. Annäherung/Vermeidung: Reaktion auf neue Personen oder Situationen Aktivität: Niveau motorischer Aktivität (während Essen, Schlaf, Spiel,...) Intensität: Heftigkeit von Reaktionen Stimmungslage: Vorherrschende Stimmungslage Ablenkbarkeit: Leichtigkeit, mit der ein Kind von Reizen abgelenkt wird Ausdauer: Durchhalten einer Tätigkeit trotz Hindernissen und Schwierigkeiten Sensorische Empfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen (Licht, Geräusche) Regelmässigkeit: Vorhersagbarkeit biologischer Funktionen (Schlaf, Hunger)
  • 11.3.1b Temperamentstypen einfache Babys schwierige Babys langsam auftauende Babys Es bestehen bedeutsame Zusammenhänge zwischen dem frühkindlichen Temperament und späteren Verhaltensproblemen.
  • 11.3.1c Passungsmodell Das Passsungsmodell geht davon aus, dass das Temperament seine (sozial) Bedeutsamkeit erst durch den kulturellen Kontext, vor allem durch die Passung zum elterlichen Verhalten erhält. Eine fehlende Passung kann auch das kindliche Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen schwächen.
  • 11.3.2 Emotionsregulation in der Kindheit Diese Entwicklung vollzieht sich auf den beiden Dimensionen der intrapsychischen Regulation (bei der die Person Bewältigungshandlungen selbst ausführt) interpsychischen Regulation (bei der andere Personen die Bewältigungshandlung unterstützen)
  • 11.3.2a Intrapsychische Regulation Blickabwendung oder Saugen an den Fingern als selbstberuhigende Massnahme ab 3 Monaten wird bei grösseren Belastungen aktiv die Unterstützung durch die Bezugspersonen eingefordert. Zwischen 3.-6. Jahr Wechsel von der Inter- zur intrapsychischen Regulation. Kinder im Schulalter setzen in zunehmendem Masse kognitive Strategien zur Emotionsregulation ein, da sie erkennen können, dass Gedanken Gefühle beeinflussen können. Eine zentrale Strategie, die Schulkinder einzusetzen beginnen, ist die der Neubewertung einer Situation.
  • 11.3.3 Emotionsregulation in der Jugend (Jungen-Mädchen) Jungen suchen weniger soziale Unterstützung, greifen eher auf vermeidende Strategien zurück und berichten in grösserem Ausmass Risikoverhaltensweisen zur Belastungsreduktion. Mädchentendieren zu einer internalisierenden Problemverarbeitung, was sich in mehr depressiven Symptomen, Ängstlichkeit und sozialem Rückzug äussern kann. Ursachen hierfür sind vor allem in der Orientierung an den gesellschaftlichen Attraktivitätsnormen und einem ruminierenden (grübelnden) Bewältigungsstil bei Mädchen suchen.