Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Frühjahr 2004 (Lesson)
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Frühjahr 2004
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- 1. Bei der funktionalen Verhaltensanalyse wird das Verhalten eines Menschen mit Hilfe der Verhaltensgleichung nach Kanfer anhand vorausgehender Reize und nachfolgender Konsequenzen beurteilt. Es gibt eine weitere Variable in der Verhaltensgleichung, die art- und individuumsspezifische biologische, physiologische und psychische Bedingungen im Sinne eines Selbstregulationssystems repräsentiert. Wie heißt diese Variable der funktionalen Analyse in der Verhaltensgleichung? Organismusvariable
- 2. Welcher Überträgerstoff fungiert als Neurotransmitter sowohl der präganglionären als auch der postganglionären parasympathischen Axome des peripheren autonomen Nervensystems? Acetylcholin, Azetylcholin
- 3. Wie bezeichnet man in der Psychoanalyse die unbewusste Umwandlung sexueller Triebenergie in sozial hoch bewertete nicht-sexuelle (z.B. kulturelle) Formen der Aktivität? Sublimierung, Sublimation
- 4. Ein 35-jähriger Patient berichtet, dass er einer der wenigen Überlebenden eines Zugunglücks sei, das sich vor 2 Jahren ereignet habe. Er habe damals viele Menschen sterben sehen. Seitdem könne er schlecht einschlafen, er schrecke häufig aus dem Schlaf auf, habe manchmal zuvor Albträume. Auch tagsüber sei er sehr schreckhaft, fühle sich ständig nervös. Immer wieder würden ihm die Bilder des Unfalls plötzlich durch den Kopf „schießen", er habe sie wie einen Film vor Augen. Er fahre aus einem „inneren Widerstand heraus" und aus Angst vor einem erneuten Unglück kaum noch Zug und fliege auch nicht mehr mit dem Flugzeug, außer kurze Strecken, wenn es nicht zu umgehen sei. Welche Diagnose trifft bei dem Patienten am wahrscheinlichsten zu? PTBS, PTSD, posttraumatische Belastungsstörung
- 5. Ein 14-jähriges Mädchen mit Anorexia nervosa beklagt sich bei ihrer Therapeutin im Familiengespräch darüber, dass die Mutter ständig ihr Essverhalten kritisiere. Sie fühle sich dann überwacht und provoziert und es komme regelmäßig zum Streit. Die Therapeutin versucht, die Problem- bzw. Konfliktsituation in einem anderen Kontext zu bewerten: „Die Auseinandersetzungen können aber auch zeigen, dass sich deine Mutter um dich sorgt, weil du ihr viel bedeutest. Und für dich selbst ist es wichtig, dass deine Mutter dir Vertrauen entgegenbringt und deine Entscheidungen akzeptiert." Wie nennt man die ursprünglich aus der systemischen bzw. Familientherapie stammende paradoxe Interventionstechnik, die hier von der Therapeutin angewandt wird? reframing
- 6. Ein leicht übergewichtiger Patient berichtet über Mattigkeit am Tage, auch exzessive Schläfrigkeit sowie unwillkürliches Einschlafen in reizarmen Tagesphasen oder bei monotonen Tätigkeiten. Seine Ehefrau ergänzt, dass ihr Mann während der Nacht häufig schnarche und dann kurzfristig Ruhe herrsche. Danach scheine er plötzlich wieder zusammenzuschrecken und ändere unruhig seine Lage. Welche Diagnose ist hier vorrangig in Betracht zu ziehen? Schlafapnoe (-syndrom)
- 7. Im Rahmen einer horizontalen Verhaltensanalyse explorieren Sie den Ablauf eines Panikanfalls. Der Patient berichtet von starken Angstgefühlen bis hin zu Todesangst, verbunden mit dem Gedanken und der Befürchtung einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Hände seien dann feucht und die Umgebung komme ihm unwirklich vor. Welche Symptomebene für den Bereich der Reaktion R in der Verhaltensgleichung nach Kanfer (bzw. des problematischen Verhaltens V) fehlt in dieser Schilderung des Patienten und sollte noch erfasst werden? motorische oder Handlungsebene
- 8. Die Rational-Emotive Therapie nach Ellis basiert auf den Prinzipien des sog. A-B-C-Modells. Was bedeutet das „B" im A-B-C-Modell? beliefs, belief system
- 9. Wie bezeichnet man in der Verhaltenstherapie das spezifische Verfahren, das problematische, unerwünschte Verhaltensweisen (z.B. Alkoholkonsum bei Abhängigkeitserkrankungen) auf der Vorstellungsebene mit aversiven Szenen koppelt? verdeckte Sensibilisierung, covert sensitization
- 10. Therapeutische Fortschritte lassen sich im Sinne einer Veränderungsmessung während des Therapieverlaufs durch Patient und Therapeut gemeinsam mittels verschiedener Verfahren überprüfen.Wie heißt das Verfahren, bei dem Therapeut und Patient gemeinsam Veränderungsziele festlegen, dazugehörige Zwischenziele operationalisieren, die etwa 25%, 50% und 75% des angestrebten Zieles darstellen, und anschließend kontinuierlich während des Therapieverlaufs gemeinsam den jeweiligen Stand der Fortschritte hinsichtlich der gewählten Unterziele und Hauptziele überprüfen? Zielerreichungsskalierung, goal attainment scaling, GAS 50
- 11. Welche der folgenden Konstrukte sind dem kognitiven Paradigma psychopathologischer Prozesse zuzuordnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Familiensystem (B) Grundüberzeugung (C) Labeling (D) Prägung (E) Selbstregulation (B) Grundüberzeugung(E) Selbstregulation
- 12. Welche Aussagen treffen im Bezug auf den Abwehrmechanismus der Spaltung zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Spaltung dient zur Vermeidung von Angst. (B) Spaltung führt dazu, dass ein dem inakzeptablen Impuls entgegen gesetzter Triebimpuls aktiviert wird. (C) Spaltung setzt ein gut integriertes Niveau der psychischen Struktur voraus. (D) Spaltung trennt „gute" und „böse" Selbstrepräsentanzen voneinander. (E) Spaltung zählt zu den sog. reifen Abwehrmechanismen. (A) Spaltung dient zur Vermeidung von Angst.(D) Spaltung trennt „gute" und „böse" Selbstrepräsentanzen voneinander.
- 13. Franz Alexander beschrieb in seinem Mitte des vorigen Jahrhunderts erschienenen Werk „Psychosomatische Medizin" sieben Krankheitsbilder, die er als „psychogene organische Störungen" bezeichnete. Welche der folgenden Störungen zählten historisch zu diesen auch als „Psychosomatosen" oder „psychosomatische Krankheiten im engeren Sinne" bezeichneten Krankheiten? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Colitis ulcerosa (B) epigastrischer Schmerz (C) Globusgefühl (D) Hypothyreose (E) neurozirkulatorische Asthenie (F) rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) (A) Colitis ulcerosa(F) rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
- 14. Welche Symptome treten gewöhnlich bei einer Hypomanie auf? Wählen Sie 3 Antworten! (A) deutlich zerfahrene Sprache (B) gehobene oder gereizte Stimmung (C) gesteigerte Gesprächigkeit (D) Halluzinationen (E) Vermindertes Schlafbedürfnis (F) Wahnhafte Vorstellungen (B) gehobene oder gereizte Stimmung(C) gesteigerte Gesprächigkeit(E) Vermindertes Schlafbedürfnis
- 15. Welche der folgenden Begriffszuordnungen zu anatomischen Richtungsdefinitionen treffen zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) dorsal - zur Rückfläche hin (B) kaudal - kopfwärts (C) kranial - zur Vorderfläche hin (D) lateral - zur Mittelebene hin (E) medial - seitlich (F) ventral - bauchwärts (A) dorsal - zur Rückfläche hin(F) ventral - bauchwärts
- 16. Angststörungen und Depressionen können mit vegetativen Symptomen einhergehen, die auch bei Schilddrüsenkrankheiten auftreten, was eine differentialdiagnostische Abklärung erforderlich machen kann. Welche der nachstehenden Patientenäußerungen können am ehesten auf eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothereose) hinweisen? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Ich habe in letzter Zeit abgenommen, obwohl ich nicht selten richtige Heißhungerattacken habe. (B) Ich habe öfter Herzrasen und der Blutdruck ist zu hoch. (C) Ich habe überhaupt keinen Schwung, bin ständig müde und niedergeschlagen und alles geht mir mühsam von der Hand. (D) Ich habe warme, feuchte Haut am ganzen Körper. (E) Meine Haut ist trocken und das Haar, das ist spröde und richtig brüchig. (F) Mit der Verdauung klappt es auch nicht so richtig, ich neige zu Verstopfungen. (G) Wärme vertrage ich gar nicht gut. (C) Ich habe überhaupt keinen Schwung, bin ständig müde und niedergeschlagen undalles geht mir mühsam von der Hand.(E) Meine Haut ist trocken und das Haar, das ist spröde und richtig brüchig.(F) Mit der Verdauung klappt es auch nicht so richtig, ich neige zu Verstopfungen.
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- 17. Welche Interventionen werden in der Verhaltenstherapie im Vergleich zu der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie deutlich häufiger, wenn nicht ausschließlich, eingesetzt? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Aufgaben, die die Patienten zwischen Sitzungen bearbeiten (B) Bearbeitung aktueller Probleme (C) Bearbeitung von Konflikten mit den Eltern. (D) Rückmeldung der Therapeuten an die Patienten über deren Verhalten in der Therapie (E) Übungen innerhalb und außerhalb des Therapieraums (A) Aufgaben, die die Patienten zwischen Sitzungen bearbeiten(E) Übungen innerhalb und außerhalb des Therapieraums
- 18. Wodurch unterscheiden sich die psychoanalytische und die psychoanalytisch-interaktionelle Therapie vorrangig voneinander? Wählen Sie 3 Antworten (A) die Beachtung der Gegenübertragung (durch den Therapeuten) (B) die Indikationen (C) die Krankheitslehre (D) die Verwendung des Durcharbeitens (E) die Verwendung von „antwortenden“ Interventionen (F) die Verwendung von Deutungen (B) die Indikationen(E) die Verwendung von „antwortenden“ Interventionen(F) die Verwendung von Deutungen Mit „interaktioneller Psychotherapie“ ist in Deutschland in der Regel die von Heigl-Evers und Heigl (z. B. 1973) zunächst für die Anwendung in Gruppen entwickelte „psychoanalytisch-interaktionelle Methode“ gemeint. Sie entstand in den 70er-Jahren als eine Antwort auf die Herausforderungen, die eine zunehmend weitere Verbreitung der Psychotherapie in der Krankenversorgung mit sich brachte. In psychosomatischen Kliniken wurden in größerer Zahl Patienten behandelt, bei denen Deutungen ihres Verhaltens in ihren Beziehungen zu anderen Menschen oder auch in der Beziehung zum Therapeuten nicht zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes führten. Therapien mit diesen Patienten, deren Krankheiten später teilweise als „Ich-strukturelle Störungen“ oder „Frühstörungen“ benannt wurden, stellten die psychodynamische Praxis und Theorie vor eine neue Aufgabe.
- 19. Das Konzept der Neutralität, das in der psychoanalytischen Theoriebildung zunehmend die inhaltliche Bedeutung der „Abstinenz“ übernommen hat, spielt in psychoanalytischen Therapien eine wichtige Rolle. Welche Funktionen hat die Neutralität bzw. Abstinenz des Psychoanalytikers? Wählen Sie 2 Antworten (A) Sie erleichtert die Übertragung. (B) Sie fördert die Gegenübertragung des Analytikers. (C) Sie fördert die Regression des Patienten. (D) Sie verhindert das Agieren des Patienten. (E) Sie verhindert, dass Patienten sich in den Analytiker verlieben. (A) Sie erleichtert die Übertragung.(C) Sie fördert die Regression des Patienten.
- 20. Eine Reihe von Gründen sprechen dafür, Borderline-Patienten nicht im klassischen psychoanalytischen Setting zu behandeln, sondern im Gegenübersitzen. Welches sind die Hauptgründe hierfür? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Begrenzung der Übertragung (B) Erleichterung des Bewusstwerdens unbewusster Wünsche (C) Sicherung des Erhalts des Kontaktes zur Realität (D) stärkeres Deutlichwerden lebensgeschichtlicher Hintergründe (E) Stärkung des Urvertrauens der Patienten (F) Vermeidung weiterer Regressionen (A) Begrenzung der Übertragung(C) Sicherung des Erhalts des Kontaktes zur Realität(F) Vermeidung weiterer Regressionen
- 21. Was soll nach neueren psychoanalytischen Konzepten der Gegenübertragung am ehesten vom Therapeuten berücksichtigt werden? Wählen Sie 2 Antworten! (A) die Gegenübertragung dem Patienten grundsätzlich mitteilen (B) die Gegenübertragung in die Analyse der Übertragung des Patienten einbeziehen (C) die Gegenübertragung unterdrücken (D) die Gegenübertragung wahrnehmen und reflektieren (E) die Lehranalyse wieder aufnehmen, wenn eine Gegenübertragung auftritt (B) die Gegenübertragung in die Analyse der Übertragung des Patienten einbeziehen(D) die Gegenübertragung wahrnehmen und reflektieren
- 22. Aufgabenfolge „70-jährige Patientin" - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Eine 70-jährige verheiratete Patientin kommt auf Anraten ihres Hausarztes in die psychotherapeutische Praxis. Sie klagt über Entscheidungsschwierigkeiten und Vergesslichkeit (z. B. konnte sie früher den Namen jedes Sängers einer Opernaufführung behalten, jetzt gelinge ihr das nicht mehr so gut), Einfallsarmut (z. B. komme es vor, dass ihr bestimmte Worte nicht mehr bzw. nicht sofort einfallen), Schmerzen, Antriebsverlust und Schwierigkeiten den Alltag zu bewältigen (sie brauche überall Hilfe oder dreimal so lang wie früher, ermüde sehr schnell), Freud- und Interesselosigkeit sowie Ängste. Sie habe über die letzen 8 Jahre 16 kg zugenommen, sei nicht mehr so attraktiv, aktiv und lustig wie früher. Das alles mache ihr große Sorgen, sie schlafe schlecht, liege wach da und grüble und sie ziehe sich zurück. Welches der nachstehenden Verfahren ist in differentialdiagnostischer Hinsicht primär am ehesten einzusetzen? (A) Frankfurter Befindlichkeits-Skala (FBS) (B) Merkfähigkeits- und Gedächtnistest (z.B. SIDAM, evtl. MMST) (C) Persönlichkeitstest (z.B. FPI) (D) Unsicherheitsfragebogen (UFB) (E) Verhaltensbeobachtung in der Familie bzw. zwischen den Partnern (B) Merkfähigkeits- und Gedächtnistest (z.B. SIDAM, evtl. MMST)
- 23. Aufgabenfolge „70-jährige Patientin" - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Die diagnostischen Untersuchungen im weiteren Verlauf erbringen folgende Ergebnisse: Im SCL-90 sind die Skalen Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depressivität, Änstlichkeit, Psychotizismus sowie der Globale Kennwert (GSI) deutlich erhöht (alle im Bereich über Prozentrang 96, T-Wert > 70). Die Patientin ist nicht suizidal und es gibt keine Anzeichen für eine Psychose. Sie ist orientiert und bewusstseinsklar. Kognitive Beeinträchtigungen sind nicht feststellbar. Die Abklärung von Persönlichkeitsauffälligkeiten ergibt keine hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung. Die Patientin leidet seit vielen Jahren an schubweise schmerzhafter Fibromyalgie und einer Degeneration eines Hüftknochens. Welche Diagnose ist aufgrund aller genannten anamnestischen und diagnostischen Daten am wahrscheinlichsten? (A) depressive Episode (B) Hypochondrie (C) Panikstörung (D) schizotype Störung (E) Soziale Phobie (A) depressive Episode
- 24. Aufgabenfolge „70-jährige Patientin" - Teil 3 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Nach einigen Gesprächen wird deutlich, dass sie schon immer alles sehr genau genommen hat, hohe Ansprüche an sich und andere stellt, es nicht ertragen kann, wenn etwas unordentlich oder unerledigt ist. Sie merkt nun, dass ihre Kräfte schwinden und sie das frühere Tempo nicht mehr halten kann; auch die Erledigung von mehreren Dingen gleichzeitig gelingt ihr nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Dies lässt sie heftig an sich zweifeln, sie macht sich Vorwürfe und ist mit sich selbst gram. Sie beneidet die Nachbarin, doch auch den Ehemann, die beide alles weniger genau und viel lockerer nehmen. Sie formuliert das Ziel, dass sie wieder so unbeschwert wie früher und so locker wie ihre Nachbarin sein möchte. Welche der folgenden verhaltenstherapeutischen Behandlungsmethoden ist/sind nach den vorliegenden Informationen bei dieser Patientin am ehesten indiziert? (A) Angstbewältigungstraining (B) Ehetherapie/Paartherapie (C) Kognitive Methoden (D) soziales Kompetenztraining (E) systematische Desensibilisierung (C) Kognitive Methoden
- 25. Aufgabenfolge "Junge Frau mit Ängsten" - Teil 1 (Kurzantwortaufgabe) Eine junge Patientin berichtet von gelegentlichen Beklemmungsgefühlen, Atemnot, Schweißausbrüchen, Schwindelgefühl, Übelkeit und Angst zu sterben. Sie können herausarbeiten, dass dies in spezifischen Situationen auftritt, z.B. wenn die Patientin alleine reisen muss, sich in Kaufhäusern, im Kino oder an anderen Orten mit großen Menschenmengen befindet. Sie habe Angst, ihr würde etwas passieren und niemand würde ihr helfen. Deshalb verlasse sie ihre Wohnung immer seltener und brauche jetzt Hilfe. Welche spezifische Diagnose kommt am ehesten in Betracht? Agoraphobie (mit Panikstörung)
- 26. Aufgabenfolge "Junge Frau mit Ängsten" - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Die junge Frau berichtet weiter, dass die Symptomatik erstmals aufgetreten sei, nachdem sie die Räumung eines großen Kaufhauses aufgrund eines Feueralarms miterlebt habe. Seither bekomme sie beim Betreten von Kaufhäusern Beklemmungsgefühle und Atemnot. Der unangenehme Zustand lasse immer erst dann nach, wenn sie das Kaufhaus wieder verlassen habe. Sie wollen im Rahmen eines verhaltenstherapeutischen Gesamtbehandlungsplanes eine Konfrontationsbehandlung in vivo mit der Patientin durchführen. Zur Einführung dieses Verfahrens erklären Sie der jungen Frau die Entstehung und Aufrechterhaltung ihrer Störung. Welches psychologische Modell kommt in der Verhaltenstherapie für diese Erklärung am ehesten in Frage? (A) ABC-Modell (B) Attributionstheorie (C) Dissonanztheorie (D) Preparedness-Theorie (E) Zwei-Faktoren-Modell (E) Zwei-Faktoren-Modell
- 27. Aufgabenfolge "Junge Frau mit Ängsten" - Teil 3 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Im Zuge der Konfrontationstherapie hat die Patientin nach ersten gemeinsamen Konfrontationsübungen die Aufgabe, sich 20 Minuten im Kaufhaus aufzuhalten, während Sie als Therapeut am Eingang warten. Nach 2 Minuten kehrt die Patientin sehr aufgeregt zurück und erklärt, es nicht zu schaffen. Wie ist am ehesten weiter vorzugehen? (A) Da die starke Erregung der Patientin den Übungsablauf gefährdet, brechen Sie die Konfrontationsübung ab und nehmen die Konfrontationsbehandlung erst wieder nach Beginn einer begleiteten pharmakologischen Therapie auf. (B) Sie brechen die Übung ab und versuchen es in der nächsten Therapiestunde wiederholt, damit sich die Patientin zwischenzeitlich stabilisieren kann. (C) Sie unterstützen die Patientin vor Ort, gelernte Techniken der sog. Angstbewältigung anzuwenden, und ermutigen sie sofort zu einer erneuten Konfrontationsübung im Kaufhaus. (D) Sie verändern das Setting und führen erst einmal Konfrontationsübungen in sensu durch. (E) Sie verstärken die Patientin, in dem Sie ihr eine positive Rückmeldung für den Mut zum Versuch geben, und bitten sie, weitere Übungen allein als Hausaufgabe durchzuführen. (C) Sie unterstützen die Patientin vor Ort, gelernte Techniken der sog. Angstbewältigung anzuwenden, und ermutigen sie sofort zu einer erneuten Konfrontationsübung im Kaufhaus.
- 28. Aufgabenfolge "Therapeutische Interaktion mit einem Angstpatienten" - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Ein Patient mit einer komplexen Angststörung (generalisierte Angststörung, Agoraphobie) ist in psychoanalytischer Behandlung. Nachdem sich eine bestimmte Interaktion zwischen der Analytikerin und dem Patienten abgespielt hat, sagt sie zu ihm: „Sie möchten, dass ich auf Sie aufpasse, so, wie Ihre Mutter früher auf Sie aufgepasst hat." Bei dieser Intervention handelt es sich am ehesten um (A) ein Rollenspiel (B) eine antwortende Intervention (C) eine Deutung (D) eine Klarifizierung (E) eine Konfrontation (C) eine Deutung
- 29. Aufgabenfolge "Therapeutische Interaktion mit einem Angstpatienten" - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Der Patient sagt daraufhin:" Nein, das brauche ich nicht, das kann ich alleine." Vorausgesetzt, die Aussage der Analytikerin (in Teil 1) trifft zu, dann handelt es sich bei dem Verhalten (dieser Äußerung) des Patienten am ehesten um: (A) Ausagieren (B) Durcharbeiten (C) negative therapeutischen Reaktion (D) Über-Ich-Widerstand (E) Widerstand gegen die Übertragung (E) Widerstand gegen die Übertragung
- 30. Aufgabenfolge „Therapeutische Interaktion mit einem Angstpatienten“ - Teil 3 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Das Gespräch setzt sich wie folgt fort: Analytikerin: Der Gedanke, dass ich diese Bedeutung (aufpassen, wie die Mutter früher auf ihn aufgepasst hat) für Sie haben könnte, scheint Ihnen unangenehm zu sein. Patient: Ja, das gefällt mir gar nicht. Analytikerin: Was ist das für ein Gefühl: Es gefällt mir gar nicht? Patient: Es wäre mir sehr peinlich, das ist ja so kindlich... Analytikerin: Das passt gar nicht zu Ihrer Vorstellung, die Sie von sich als erwachsenem Mann haben. Bei der letzten Erwiderung der Analytikerin handelt es sich am ehesten um folgende Intervention: (A) das selektive Mitteilen der Gegenübertragung (B) Deutung eines Es-Widerstands (C) Durcharbeiten eines Charakterwiderstands (D) Konfrontieren eines Identitäts-Widerstands (E) Übernahme von Hilfs-Ich-Funktionen (D) Konfrontieren eines Identitäts-Widerstands
- 31. Aufgabenfolge „Minderjährige, drogenabhängige Patientin“ - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Eine 16-jährige Patientin kommt in die Praxis, um eine psychotherapeutische Behandlung wegen des Konsums illegaler Drogen aufzunehmen. Sie berichtet in der Anamnese über sexuellen Missbrauch durch ihren Vater in ihrer Kindheit und Jugend. Die gemeinsam sorgeberechtigten Eltern, bei denen die junge Frau lebt, haben weder Kenntnis von der Abhängigkeitserkrankung ihrer Tochter noch wissen sie etwas über die Aufnahme der psychotherapeutischen Behandlung; die Patientin wünscht, dass es so bleibt. Welche Aussage zur Mitteilungs- bzw. Schweigepflicht des Psychotherapeuten gegenüber den sorgeberechtigten Eltern trifft bei dieser Patientin zu? (A) Aufgrund der Drogenabhängigkeit der Patientin besteht trotz deren Alters von 16 Jahren und des Missbrauchs in der Vorgeschichte eine besondere Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern über alle die Patientin betreffenden Daten. (B) Aufgrund der Minderjährigkeit der Patientin besteht für den Psychotherapeuten gegenüber den Eltern eine Mitteilungspflicht über alle die Patientin betreffenden Informationen. (C) Die Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern entfällt aufgrund des sexuellen Missbrauchs durch den Vater in der Vorgeschichte. (D) Die Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern reduziert sich aufgrund des Alters der minderjährigen Patientin auf die grundlegenden Informationen (z.B. Diagnose, Drogenabhängigkeit, Behandlungsbedarf). (E) Die Schweigepflicht des Psychotherapeuten gegenüber den Eltern umfasst nicht die Tatsache, dass sich die Patientin in seiner Behandlung befindet. (C) Die Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern entfällt aufgrund des sexuellen Missbrauchs durch den Vater in der Vorgeschichte.
- 32. Aufgabenfolge „Minderjährige, drogenabhängige Patientin" - Teil 2 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Während der Behandlung berichtet die Patientin, dass sie kürzlich einen Apothekeneinbruch begangen habe, um ihren Drogenbedarf zu decken. Welche Aussage trifft im Hinblick auf diese Straftat zu? (A) Das Zeugnisverweigerungsrecht des Psychotherapeuten in Gerichtsprozessen schließt Aussagen über die Identität der Patientin (Angaben zur Person) nicht ein. (B) Der Psychotherapeut ist zur Anzeige der Straftat verpflichtet. (C) Der Psychotherapeut darf, muss aber nicht die Straftat anzeigen. (D) Ein im Strafverfahren nach der Strafprozessordnung bestehendes Zeugnisverweigerungsrecht des Psychotherapeuten gilt nicht für Straftaten, die vom Strafrecht als Verbrechen eingestuft werden (Mindeststrafe >1 Jahr Gefängnis). (E) Wenn keine Schweigepflichtentbindung vorliegt, ist der Psychotherapeut gegenüber den Ermittlungsbehörden zur Aussage- bzw. Zeugnisverweigerung berechtigt. (E) Wenn keine Schweigepflichtentbindung vorliegt, ist der Psychotherapeut gegenüber den Ermittlungsbehörden zur Aussage- bzw. Zeugnisverweigerung berechtigt.
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- 33. In der Psychotherapieforschung wird bei Wirkungsuntersuchungen unterschieden zwischen Untersuchungen unter kontrollierten Bedingungen (efficacy studies) und solchen unter den natürlichen Bedingungen der Klinischen Praxis (effectiveness studies). Worin wird in der Psychotherapieforschung üblicherweise der wesentliche Vorteil von efficacy studies im Vergleich zu effectiveness studies gesehen? (A) Sie garantieren vor allem die zeitliche Stabilität der gefundenen Effekte. (B) Sie garantieren, dass die Therapiedauer den Bedürfnissen der Patienten angepasst wird. (C) Sie sichern vor allem die externe Validität. (D) Sie sichern vor allem die interne Validität. (E) Sie zielen vor allem auf Sicherung der Objektivität ab. (D) Sie sichern vor allem die interne Validität.
- 34. Das Premack-Prinzip besagt, dass (A) manche Verstärker aufgrund ihrer biologischen Bedeutsamkeit wirksamer sind als andere (B) Verhalten verstärkt werden muss, damit es gelernt wird (C) Verhaltensweisen, die häufig auftreten, durch seltenere Verhaltensweisen negativ verstärkt werden können (D) Verhaltensweisen, die häufig auftreten, durch seltenere Verhaltensweisen positiv verstärkt werden können (E) Verhaltensweisen, die häufig auftreten, zur Verstärkung seltener auftretender Verhaltensweisen eingesetzt werden können (E) Verhaltensweisen, die häufig auftreten, zur Verstärkung seltener auftretenderVerhaltensweisen eingesetzt werden können
- 35. Welcher Teil des Zentralen Nervensystems ist an der Entstehung von Emotionen vorrangig beteiligt? (A) Cerebellum (B) Formatio reticularis (C) Limbisches System (D) striopallidäres System (E) vegetatives Nervensystem (C) Limbisches System
- 36. Welcher der folgenden klinisch-chemischen bzw. hämatologischen Parameter eignet sich am ehesten zum Nachweis von erhöhtem Alkoholkonsum? (A) Amylase (B) Gamma-GT (C) Harnstoff (D) indirektes Bilirubin (E) Lipase (B) Gamma-GT
- 37. In einer Längsschnittstudie identifizieren Sie einen Risikofaktor für psychische Störungen, der sehr hohes relatives Risiko und ein sehr niedriges attributables Risiko aufweist. Was ist aus diesem Ereignis für die Bedeutung des Risikofaktors am ehesten zu schließen? (A) Die Bedeutung des Risikofaktors kann erst unter Berücksichtigung der Gesamtheit der Schutzfaktoren beurteilt werden. (B) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für den Träger des Risikofaktors eher gering. (C) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für den Träger des Risikofaktors stark erhöht, an der Gesamtheit der Krankheitsfälle erklärt der Risikofaktor jedoch nur einen sehr geringen Teil. (D) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für den Träger des Risikofaktors stark erhöht, der Risikofaktor erklärt große Teile der Gesamtheit der Krankheitsfälle. (E) Ein großer Teil der Gesamtbevölkerung weist diesen Risikofaktor auf, der Faktor alleine ist jedoch nicht ausreichend aussagekräftig. (C) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für den Träger des Risikofaktors stark erhöht, an der Gesamtheit der Krankheitsfälle erklärt der Risikofaktor jedoch nur einen sehr geringen Teil.
- 38. Welche der folgenden Aufzählungen enthält ausschließlich Beschreibungen (Adjektive bzw. Verbformen), die sich auf offene, direkt beobachtbare Verhaltensweisen beziehen? (A) aggressiv, zurückgezogen, läuft umher (B) depressiv, isst, ärgerlich (C) empathisch, leidend, echt (D) lärmend, selbstsüchtig, kooperativ (E) schlägt, spuckt, schreibt (E) schlägt, spuckt, schreibt
- 39. Eine 28-jährige Beamtin mit Rückenschmerzen kommt zu Ihnen in die Praxis. Sie beobachten, dass sie beim Betreten des Behandlungszimmers hinkt, sich vermehrt die schmerzende Stelle reibt und beim Sitzen eine Schonhaltung einnimmt. In der Schmerzanamnese berichtet sie u. a., dass ihr Mann ihr immer ansehen würde, wenn sie Schmerzen habe und sie dann umsorge sowie den Haushalt mache. Mit welchem Lernprinzip ist das vermehrt gezeigte nonverbale Schmerzverhalten am ehesten zu erklären? (A) klassische Konditionierung (B) operante Konditionierung (C) primäre Verstärkung (D) Prompting (E) Reizgeneralisierung (B) operante Konditionierung
- 40. Einem Patienten mit einer schweren Persönlichkeitsstörung passiert es in Gesprächen mit seinen Mitpatienten auf Station immer wieder, dass die anderen nicht verstehen, wovon er spricht. Er teilt seine Gedanken zusammenhanglos mit und setzt voraus, dass die anderen schon wissen, was er meint. Welche Ich-Funktion ist hier am ehesten beeinträchtigt? (A) Abwehr (B) Frustrationstoleranz (C) Impulssteuerung/-kontrolle (D) Selbst-Objekt-Differenzierung (E) Selbststeuerung (D) Selbst-Objekt-Differenzierung
- 41. Eine Patientin (19 J.) berichtet, dass sie unruhig und angespannt wurde, als ihr Freund mit einer Verspätung von 20 Minuten nachhause kam. Sie habe ihn zur Rede gestellt, mit wem er die Zeit verbracht habe. In welcher der nachstehenden Aussagen der Patientin könnte am ehesten der Abwehrmechanismus der Projektion zum Ausdruck kommen? (A) „Da mein Freund mich schon einmal betrogen hat, reagiere ich sehr schnell eifersüchtig!“ (B) „Heute Mittag kam schon meine Mutter zu spät von der Arbeit nachhause und ich habe mich im Stillen über sie geärgert!“ (C) „Ich habe mich dann ja auch schnell wieder abgeregt!“ (D) „Sie sollten wissen, dass mein Freund krankhaft eifersüchtig ist!“ (E) „Wenn er schon zu spät kommt, möchte ich doch gerne darüber informiert sein, was ihn aufgehalten hat!“ (D) „Sie sollten wissen, dass mein Freund krankhaft eifersüchtig ist!“
- 42. Ein diagnostisches Klassifikationssystem kann nicht jedes individuelle Krankheitsbild abdecken. Deshalb enthalten die diagnostischen Klassen der ICD-10, Kapitel V bzw. des DSM-IV jeweils nur eine Störungskategorie, die als sog. „nicht näher bezeichnete“ Störung (z. B. „nicht näher bezeichnete depressive Störung“, „nicht näher bezeichnete affektive Störung“) ausgewiesen ist. In welchem der folgenden Fälle ist die Kategorie „nicht näher bezeichnet“ anzuwenden? (A) Das klinische Bild passt zu den generellen Leitlinien einer psychischen Störung in der jeweiligen diagnostischen Klasse, das Symptombild erfüllt jedoch nicht die Kriterien einer bestimmten Störung dieser Klasse. (B) Die Störung ist nicht als klinisch bedeutsam einzuschätzen und verursacht keine sozialen, beruflichen oder anderweitigen Beeinträchtigungen. (C) Es handelt sich um ein Störungsbild, das gegenüber dem Patienten/der Patientin nicht näher bezeichnet werden soll, um ihn/sie nicht zu beunruhigen. (D) Es ist unklar, welche von mehreren Diagnosen als Hauptdiagnose zu verschlüsseln ist. (E) Es liegen mehrere komorbide Störungen vor. (A) Das klinische Bild passt zu den generellen Leitlinien einer psychischen Störung in der jeweiligen diagnostischen Klasse, das Symptombild erfüllt jedoch nicht die Kriterien einer bestimmten Störung dieser Klasse.
- 43. Welches der nachstehenden diagnostischen Verfahren ist bei einer posttraumatischen Belastungsstörung zur Messung des Schweregrades der spezifischen Symptomatik am ehesten geeignet? (A) Beschwerdenliste (B-L) (B) Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R) (C) Gießener Beschwerdebogen (GBB) (D) Impact of Event Scale (IES-R) (E) Symptom-Checkliste (SCL-90-R) (D) Impact of Event Scale (IES-R)
- 44. Bezüglich des Vorliegens von Persönlichkeitsstörungen bei einem Patienten sollen sowohl kategoriale als auch dimensionale Aussagen getroffen werden. Welches der nachfolgenden diagnostischen Verfahren ist am ehesten hierfür geeignet? (A) Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R) (B) Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme (IIP-D) (C) Personality Diagnostic Questionaire (PDQ-R) (D) Persönlichkeitsstil und Störungsinventar (PSSI) (E) Strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV (SKID-II) (E) Strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV (SKID-II)
- 45. Hinsichtlich der Dysmorphophobie (körperdysmorphe Störung) trifft zu? (A) Definitionsgemäß ist dieser Krankheitsbegriff begrenzt auf die übermäßige Beschäftigung mit dem Körpergewicht. (B) Die Betroffenen vermeiden im Regelfall medizinische Diagnostik und Kontakt zu Ärzten. (C) Die Störungen manifestieren sich typischerweise erst nach dem 60 Lebensjahr. (D) Nicht selten geht diese Störung mit einer depressiven Stimmungslage einher (E) Synonym hierfür wird entsprechend ICD-10 üblicherweise der Begriff Metamorphopsie verwendet. (D) Nicht selten geht diese Störung mit einer depressiven Stimmungslage einher
- 46. Eine Patientin hatte vor wenigen Wochen einen schweren Autounfall. Sie berichtet, dass sie seitdem sehr „lärmempfindlich“ geworden sei. Bei plötzlich auftretenden lauten Geräuschen höre sie den Knall des Zusammenpralls der Autos und habe den Geruch des auslaufenden Benzins in der Nase, beinahe so, als erlebe sei den Unfall nochmal. Sie bekomme dann starke Angst und ihr werde übel. Mit welchem der nachstehenden Begriffe lässt sich das beschrieben Phänomen am zutreffendsten erfassen? (A) Anhedonie (B) Dissoziation (C) Elaboration (D) Intrusion (E) Übererregung (D) Intrusion
- 47. Ein 22-jähriger Mann kommt in Begleitung seiner Mutter in die Praxis. Sie berichtet, dass ihr Sohn Probleme am Arbeitsplatz habe. Seine Kollegen machten sich häufig über sein Aussehen und seine Kleidung lustig. Besonders fürchte er sich vor den Abteilungs- besprechungen, da dort jeder über die Projekte berichten müsse. Nach Schilderungen seiner Kollegen seien in solchen Situationen bei ihrem Sohn anfallsartige Zuckungen und Zu-Boden-Fallen aufgetreten, so dass sie schon befürchtet habe, er leide unter Epilepsie. Die Ärzte hätten aber nichts nachweisen können. Er habe sich noch nie beim Sturz verletzt oder auf die Zunge gebissen. Er befinde sich in solchen Situationen wie in Trance. Welche der folgenden Störungsdiagnosen ist am ehesten in Erwägung zu ziehen? (A) dissoziative Krampfanfälle (B) histrionische Persönlichkeitsstörung (C) Panikstörung (D) somatoforme Störung (E) soziale Phobie (A) dissoziative Krampfanfälle
- 48. Welches Störungsbild wird unter anderem durch das Kriterium der erhöhten Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen definiert? (A) Bulimia nervosa (B) chronische Schizophrenie (schizophrenes Residuum) (C) Dysthymia (D) Reizdarmsyndrom (ICD-10 K58, F54) (E) Somatisierungsstörung (E) Somatisierungsstörung
- 49. Eine 32-jährige Patientin berichtet, sie sei seit 5 Jahren verheiratet- Als Grund ihres Kommens in die psychotherapeutische Praxis nennt sie, dass der sexuelle Kontakt mit ihrem Mann seit einem Jahr unbefriedigend sei: Obwohl sie noch meist einen Orgasmus erlebe, sei dieser aber nicht mehr mit angenehmen Gefühlen verbunden, selten erlebe sie den sexuellen Kontakt als positiv. Sie sehe sich nicht in der Lage, die sexuelle Beziehung zu ihrem Mann für sich befriedigend zu gestalten. Welche der nachfolgenden Aussagen zur Diagnosestellung trifft am ehesten zu? (A) Als Diagnose kommt eine mangelnde sexuelle Befriedigung in Betracht. (B) Als Diagnose kommt eine nichtorganische Dyspareunie in Betracht. (C) Da die Patientin einen Orgasmus erlebt, handelt es sich nicht um eine psychische Störung. (D) Da die Patientin zwar selten, aber dann auch positive Gefühle erlebt, handelt es sich nicht um eine psychische Störung. (E) Es kann keine Diagnose gestellt werden, da die geschilderte Störung noch nicht lang genug besteht. (A) Als Diagnose kommt eine mangelnde sexuelle Befriedigung in Betracht. F52.-Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit Info:Sexuelle Funktionsstörungen verhindern die von der betroffenen Person gewünschte sexuelle Beziehung. Die sexuellen Reaktionen sind psychosomatische Prozesse, d.h. bei der Entstehung von sexuellen Funktionsstörungen sind gewöhnlich sowohl psychologische als auch somatische Prozesse beteiligt. Exkl.:Dhat-Syndrom (F48.8)F52.0Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen Info:Der Verlust des sexuellen Verlangens ist das Grundproblem und beruht nicht auf anderen sexuellen Störungen wie Erektionsstörungen oder Dyspareunie. Inkl.:FrigiditätSexuelle HypoaktivitätF52.1Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung Info:Entweder ist der Bereich sexueller Partnerbeziehungen mit so großer Furcht oder Angst verbunden, dass sexuelle Aktivitäten vermieden werden (sexuelle Aversion) oder sexuelle Reaktionen verlaufen normal und ein Orgasmus wird erlebt, aber ohne die entsprechende Lust daran (Mangel an sexueller Befriedigung). Inkl.:Sexuelle AnhedonieF52.2Versagen genitaler Reaktionen Info:Das Hauptproblem ist bei Männern die Erektionsstörung (Schwierigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr notwendige Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten). Bei Frauen ist das Hauptproblem mangelnde oder fehlende vaginale Lubrikation. Inkl.:Erektionsstörung (beim Mann)Psychogene ImpotenzStörung der sexuellen Erregung bei der Frau Exkl.:Impotenz organischen Ursprungs (N48.4)F52.3Orgasmusstörung Info:Der Orgasmus tritt nicht oder nur stark verzögert ein. Inkl.:Gehemmter Orgasmus (weiblich) (männlich)Psychogene AnorgasmieF52.4Ejaculatio praecox Info:Unfähigkeit, die Ejakulation ausreichend zu kontrollieren, damit der Geschlechtsverkehr für beide Partner befriedigend ist.F52.5Nichtorganischer Vaginismus Info:Spasmus der die Vagina umgebenden Beckenbodenmuskulatur, wodurch der Introitus vaginae verschlossen wird. Die Immission des Penis ist unmöglich oder schmerzhaft. Inkl.:Psychogener Vaginismus Exkl.:Vaginismus (organisch) (N94.2)F52.6Nichtorganische Dyspareunie Info:Eine Dyspareunie (Schmerzen während des Sexualverkehrs) tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Sie kann häufig einem lokalen krankhaften Geschehen zugeordnet werden und sollte dann unter der entsprechenden Störung klassifiziert werden. Diese Kategorie sollte nur dann verwendet werden, wenn keine andere primäre nichtorganische Sexualstörung vorliegt (z.B. Vaginismus oder mangelnde/fehlende vaginale Lubrikation). Inkl.:Psychogene Dyspareunie Exkl.:Dyspareunie (organisch) (N94.1)F52.7Gesteigertes sexuelles Verlangen Inkl.:NymphomanieSatyriasis
- 50. Ein 55-jähriger Patient berichtet im Erstgespräch von unvorhersehbaren, anfallsartigen Panikattacken sowie von Herzbeschwerden, die schon seit einiger Zeit bestünden. Die Ärzte hätten ihm bisher nicht helfen können. In den letzten zwei bis drei Monaten hätten sich seine Herzbeschwerden in der Qualität verändert. Sein Hausarzt habe ihm eine Psychotherapie empfohlen. Sie bereiten den Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse vor. Der Patient lässt die notwendigen ärztlichen Untersuchungen durch seinen Hausarzt durchführen. Aus dem Konsiliarbericht geht nicht hervor, ob aktuell eine kardiologische Untersuchung durchgeführt wurde, die letzte liegt nach Aussage des Patienten drei Jahre zurück Welcher der folgenden Aussagen zum weiteren Vorgehen ist am ehesten zuzustimmen? (A) Da dem ärztlichen Konsiliarius die Verantwortung für die somatische Abklärung obliegt, senden sie dieses Konsil mit ihrem Antrag an die Krankenkasse. (B) Dieses Beschwerdebild kann sinnvollerweise nur im Rahmen einer stationären Therapie behandelt werden. (C) Ein Konsil mit einem kardiologischen Befund ist unerlässlich für die Psychotherapie, sie leiten die notwendigen Schritte ein. (D) Sie veranlassen eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. (E) Zunächst müssen die Herzbeschwerden fachärztlich behandelt werden, dann erst kann sich die Psychotherapie anschließen. (C) Ein Konsil mit einem kardiologischen Befund ist unerlässlich für die Psychotherapie, sie leiten die notwendigen Schritte ein.
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