Didaktik (Subject) / Auffassungen über Lernen (Lesson)

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Hasselhorn und Terhart

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  • Beschreibe das klassisches Konditionieren. Beim klassischen Konditionieren geht es darum vorhandene Reaktionen auf bestimmte Reize auf andere Reize zu übertragen (Pawlows Hund) unkonditionierter Stimulus: Fleisch unkonditionierte Reaktion: Speichel, neutraler Stimulus: Ton, Ton wird in Konditionierungsphase zu konditioniertem Stimulus. Zuerst wurde angenommen, dass Kontiguität (raum-zeitliche Nähe) für klassisches Konditionieren entscheidend ist. Mittlerweile geht man davon aus, dass der Informationsgehalt den eine Reiz (Ton) über einen anderen Reiz (Fleisch) liefert.
  • Erkläre die Assoziationstheoretische Sicht auf Lernen? Thornedike: Assoziationstheoretische bzw. Konnektionistische Sicht: Lernen basiert auf Verbindung (Assoziation) von Sinneseindrücken bzw. von Sinneseindrücken und Reaktionsimpulsen und folgt drei Gesetzen: Bereitschaft (Löst Verbindung Lust oder Unlust aus), Übung (gebildete Verbindungen können gestärkt/geschwächt werden) und Gesetz des Effekts (sind Konsequenzen Lustvoll oder Schmerzhaft
  • Grundannahmen des Behaviorismus Lernen - wissenschaftlich verstanden - ist gleichzusetzen mit sichtbaren Verhaltensänderungen Verhaltensänderungen sind der Verknüpfung von Umweltreizen und Verhaltensweisen geschuldet, ohne intrapsychische Zwischenprozesse vermittelt. Aufbau von Verhaltensweisen ist in hohem Masse durch Reiz-Reaktionszusammenhänge beeinflussbar.
  • Was ist operandes Konditionieren? Während das klassische Konditionieren mit zwei Komponenten arbeitet (Reiz-Reaktion) wird beim operanden Konditionieren mit drei gearbeitet (Reiz-Reaktion-Effekt). Es wird also der Effekt (Lust/Unlust) einer Verbindung ausgenutzt. Verstärkung durch Hinzufügen eines lustvollen oder Wegnahme eines unlustvollen Reizes. Schwächung durch wegnahme von positivem/hinzufügen von negativem Reiz. Beispiel: Abgewöhnen von Schreien eines Kindes: Lächeln des Kindes mit Lob, Schrein mit ignorieren. Schulaltag: Aufstrecken von 15 Kinder. Dran nehmen erfolgt zufällig, ist also ein Variabler Verstärungsplan, da einzelnes Kind in einer Lektion unterschiedlich oft dran kommen kann.
  • Was lässt sich über die Wirksamkeit von Strafen sagen, was kann kritisiert werden und was sind die Alternativen im Unterricht. Wirksamkeit bestätigt wenn richtig angewendet: Ausweichen nicht möglich Intensiv wie möglich und kontinuierlich erfolgen unmittelbar auf unerwünschtes Verhalten Ausgedehnte Bestrafungsphasen meiden Strafen kann unerwünschte Nebeneffekte haben: psychosomatische Beschwerden, negative Selbstwahrnehmung, bestraftes Verhalten nimmt in anderen Situationen zu z.B. in Schule 'Löschung' des erlernten verhaltens durch z.B. Auszeit. Ignorieren des unerwünschten Verhaltens. Gespräch zu zweit.
  • Wie lässt sich die kognitivistische Lerntheorie beschreiben? Aufkommen in den 60er Jahren. Modelle in denen Annahmen über innere Prozesse und Mechanismen des Verstehens und Erinnerns von Information zentral sind. Lernen beruht auf Informationsfluss zwischen sensorischen Registern, Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis.
  • Was erleichtert den Erwerb von Wissen? Aufmerksamkeit, Wiederholung, Abgleich mit vorhandenem Wissen sind Ausgangspunkt vieler Ansätze. Loci-Methode (Lerninhalte in fiktive Struktur einordnen) ist schon seit Antike bekannt. Advance Organizer (Ausubel): Vorstrukturierung des Lernstoffs, vorangestellte Zusammenfassungen, Gezieltes anbieten von Assoziationen, sowie hierarchische Gliederung (vom einfachen zum komplexen). AO sind lernförderlich, wenn sie Beziehungen zwischen altem und neuem Wissen heraustellen. Aufmerksamkeit wecken. eher konkret als abstrakt formuliert sind.
  • Was beeinträchtigt den längerfristigen Zugriff auf erworbenes Wissen? Geschwindigkeit des Vergessens folgt logarithmischen Funktion zur Basis 1/2. Vergessen als: Zerfall von Gedächtnisspuren (weder physikalisch noch biochemisch bekannt) Gegenseitige Hemmung von Gedächtnisinhalten durch Überlagerung Scheitern des Zugriffs mangels Hinweisreizen: daraus folgt, dass je mehr Hinweise aus der Lernsituation, desto mehr auch in der Abrufsituation verfügbar.
  • Wie lässt sich die Verfügbarkeit von Wissen erhöhen? Möglichst elaborativ und vielseitig kodieren und unterschiedlich mit Vorhandenem Wissen verknüpfen. Lernzeit auf verschiedenen Lerngelegenheiten verteilen, als in einem einzigen Lernblock. Erste Wiederholungsphase nach einem möglichst grossen Zeitintervall einplanen. Zeite Wiederholung nach gleichem Prinzip. Bei unmittelbarer Behaltensprüfung ist massiertes Lernen besser.
  • Beschreibe die konstruktivistische Sicht auf Lernen. In Modellen der kognitionistischen Sicht kommte es durch Aufnahme von objektiven Reizinformationen und verschieden Verarbeitungsmechanismen des Gedächtnisses zu Wissen. In konstruktivistische Sicht, die nach Hasselhorn eine Variante der kognitionistischen Sicht darstellt, wird aktive Teil des Menschen beim Wissenserwerb betont. Individuelle Aufbauprozesse vs. mechanische Abbildungsprozesse. Fokus liegt mehr auf Verstehen als auf behalten von Infos.