Räumliche Planung und Entwicklung (Subject) / Kapitel 02 - Entwicklung der Raum- & Stadtplanung (Lesson)

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Klausurvorbereitung

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  • Entstehung der Raumordnung, Landes- & Regionalplanung bis 20. Jh. Raumplanung als Tätigkeit, die in allen historischen, raumbedeutsamen Prozessen immament ist Bsp.: Deutsche Ostkolonisation Lanesausbau, Binnenkolonisation
  • Die Entstehung der Raumordnung, Landes- & Regionalplanung in Deutschland Ursachen: Umland-Wachstum der großen Städte (z.B. Berlin) Entstehung von Industriagglomerationen (z.B. Ruhrgebiet) Wichtige Schritte: Idee einer "Generalsiedlungsplanung" zwischen 1910er - 1920er Jahre -> koordinieren der Flächennutzungsplanung in großen Industrieagglomorationen über Gemeindegrenzen hinaus Bsp.: Zweckverband Groß-Berlin Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR)
  • Zweckverband Groß-Berlin später per Gesetz in Groß-Berlin umgegründet Drei Aufgaben: Regelung des Verhältnisses zu öffentlichen, auf Schienen betriebenen Transportanstalten (Ausnahme: Staatseisenbahn) Beteiligung an der Feststellung der Fluchtlinien & Bebauungspläne, Mitwirkung an dem Erlass von Baupolizeiverordnungen Erwerbung & Erhaltung größerer, von der Bebauung freizuhaltenden Flächen
  • Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) 1920 als öffentlich-rechtliche Körperschaft in Selbstverwaltung gegründet erste deutsche Raumplanungsbehörde Gründung von "unten" staatlicher Eingriff in Raumordnungs/Landesplanung durch Gebietsreform seit 2004 Regionalverband Ruhr (RVR) -> seit 2009 wieder einheitlicher Gesamtplan für Ruhrgebiet
  • Raumordnung während des Nationalsozialismus 1935: Gründung der Reichsstelle für Raumordnung 1936: Gründung der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung -> gleichzeitig Gründung der Akademie für Landesforschung & Reichsplanung => Raumplanung wurde Hoheitsfunktion
  • Entstehung der Raumplanung bis zum BROG 1965 einerseits: drängende Raumplanungsaufgaben (Wiederaufbau) andererseits: Skepsis gegen Raumplanung & staatliche Planung generell vor 1965: Aufbaugesetze der Länder 1950: erstes Landesplanungsgesetz in NRW 1960: Bundesbaugesetz Kompetenzgerangel zwischen Bund & Ländern Rahmenkompetenzgerangel zwischen Bund & Ländern 1965: Raumordnungsgesetz des Bundes (ROG)
  • Aufschwung der Raumordnung & Landesplanung zur Mitte der 1970er Jahre 1975: Bundesraumordnungsprogramm (BROP, weitgehend bedeutungslos) 1965-73: Integrierte Entwicklungsplanung
  • Stagnation der Raumordnung & Landesplanung bis zur Wiederverinigung ab Mitte der 1970er Jahre: Umdenken Erkennen von Grenzen der Planung -> Rückgang Planungseuphorie Ablehnen des Steuerungsanspruches der Raumplanung Rückgang der politischen Bedeutung der Raumplanung Bedeutungszunahme kommunaler Planungsprozesse Umweltbewegung verändert Raumplanung ab 1980er Jahre: perspektivischer Inkrementalismus nur allgemeine gesellschaftliche Zielvorgaben Umsetzung in konkreten Projekten Verzicht auf flächendeckende Betrachtung Planung konzentriert sich auf das Wesentliche & das mittelfristig realisierbare ökonomische Aspekte wichtiger als rechtliche => offene Planung (+ inkrementale Planung, - Sich-Durchwurschteln)
  • Renaissance der Raumordnung & Landesplanung neue Anforderungen & Aufgaben an die Raumordnung und Landesplanung in den neuen Bundesländern Integration des Leitbildes der Nachhaltigkeit in Raumordnung & Landesplanung Europäische Integration & Globalisierung führen zu neuen Herausforderungen
  • Geschichte der Stadtplanung - Anfänge bis Mitte 20. Jh. Stadtplanung als Tätigkeit, die in allen histrosichen, raumbedeutsamen Prozessen immament ist -> Im Mittelalter waren Städte Instrumente landesherrlicher Politik gewesen
  • Geschichte der Planung - Stadtplanung seit der Industrialisierung Handlungsdruck aufgrund enormen Bevölkerungs- & Flächenwachstums Gründerzeit: primat des technischen Städtebaus (ab 1875) Reformbewegungen im Städtebau im 20. Jahrhundert Charta von Athen Leitbild für die funktionale Stadt
  • Das jüngste städtebauliche Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung "Sustainable Development" ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können -> im BROG verankert folgende drei Dimensionen sollen vereinbart werden: wirtschaftliche Verträglichkeit soziale Verträglichkeit ökologische Verträglichkeit
  • Stadtplanung auf gesetzlicher Grundlage in Deutschland seit 1960 erstes Städtebaugesetz der BRD 1960 -> Bundesbaugesetz Beginn der jüngeren Stadtplanung in der BRD 1971 Städtebauförderungsgesetz 1988 Baugesetzbuch
  • Planungsverständnis im Wandel - Überblick 1920er: Gefahrenabwehr, Sicherung von Brandschutz & Hygienemindeststandards, Freiräume, Vor- & Entsorgung 1930/40er: technokratisch, auf finale Lösung orientiert 1950er: strikte Rationaltiät, Kausaldenken, Wiederaufbau & Gestaltung 1960/70er: Systemanalyse, politische Prozesse, Umweltfolgen, aber Machbarkeitsdenken 1980er: ökologische Orientierung, Koordination und Ordnung von Entwicklungen vs. Planung von unten seit 1990er: Planung als Prozess, Projektorientierung, perspektivischer Inkrementalismus, diskursive Ansätze, Kommunikation & Moderation
  • Entwicklung des Planungsverständnisses nach Albers/Wekel Idee der Entwicklungsplanung als geschlossene Planung flächendeckend alle Politikbereiche & Akteure einbeziehend langfristig angelegt an einem einheitlichen Ziel bzw. Zielsystem orientiert Bestandsaufnahme -> Ziele -> Ziel- & Mittelwahl -> Durchführung -> Erfolgskontrolle = effiziente Verwirklichung eines als richtig erkannten Endzustandes Kritik: die sogenannten Gott-Vater-Rationalität
  • Von Government zu Governance umschreibt den Wandel Ende des 20. Jh. im Staats - & Planungsverständnis nachhaltige Veränderung des Verhältnisses von Staat, Ökonomie & Gesellschaft
  • Von Government zu Governance - Grundlegende Entwicklungspfade Deregulierungs- & Privatisierungsprozesse (setzt auf die Kraft des Marktes) Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements durch den Staat (Kooperation) dabei: Ergänzen der traditionell hierarchisch ausgerichteten Steuerungslogiken durch neue Regelungs- & Aushandlungsmechanismen Ökonomisierung kommunaler Zielfindungs- & Handlungsprozesse stärkere Bürgerpatizipation gleichzeitig: Wandel in der Planungspolitik von der Planungs- zur Kommunikationspolitik Wandel zu diskursiven, partizipativen oder kooperativen Planung Übergang noch nicht vollzogen viele Kommunen immernoch in der traditionellen Planungspolitik verhaftet