Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Frühjahr 2016 (Lesson)

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Frühjahr 2016

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  • 51 Ein Patient spricht kaum spontan und bei Aufforderung nur langsam und angestrengt in Kurzsätzen. Diese Symptome können auf eine motorische Aphasie hinweisen. In welchem Bereich des Gehirns läge dann am wahrscheinlichsten eine Störung vor? (A) Amygdala (B) Hypothalamus (C) Frontallappen (D) Substantia nigra (E) Okzipitallappen (C) Frontallappen Die Sprache von Broca-Aphasikern erscheint unflüssig und stark verkürzt - wie im Telegrammstil. Die Wortfindung ist bei diesen Aphasikern mühsam und verzögert, häufig werden phonematische Paraphrasien (lautliche Veränderungen von Wörtern wie /jegan/ für "gegangen") verwendet. Auch die Verwendung von Morphologie und Syntax ist gestört, wodurch Satzbau und Grammatik stark verkürzt werden (Agrammatismus) Das Sprachverständnis bleibt bei dieser Sprachstörung jedoch oft weitgehend erhalten. Jedoch kann das Verständnis komplexerer Satzstrukturen (Satzeinbettungen, Passivkonstruktionen, vorgezogene Objekte), bei denen die Bedeutung ausschließlich über Funktionswörter erschlossen werden kann (Bsp: "Meinen Pitbull hat dieser Schäferhund gebissen!"), eingeschränkt sein. Das relativ gut erhaltene Sprachverständnis führt häufig dazu, dass Patienten mit Broca-Aphasie ein ausgeprägtes Störungsbewusstsein haben und sehr unter ihrer Störung leiden. Auch gehörlose Patienten mit Broca-Aphasie produzieren unflüssige, agrammatische Gebärdensprache.
  • 52 In einer neurologischen Rehabilitationsklinik fällt ein Patient, der durch einen Ver- kehrsunfall eine Contusio cerebri erlitt, dadurch auf, dass seit dieser Verletzung seine Merkfähigkeit eingeschränkt ist. Er kann sich keine neuen Dinge merken oder wiedergeben, an weiter zurückliegende, vor dem Unfall stattgefundene Ereignisse kann er sich dagegen offensichtlich gut erinnern. Welche Störung liegt am ehesten vor? (A) Agnosie (B) anterograde Amnesie (C) Neglect (D) retrograde Amnesie (E) Wernicke-Aphasie (B) anterograde Amnesie
  • 53 Welches der folgenden Hormone wird u. a. in der Nebenniere gebildet? (A) Oxytocin (B) Adiuretin (Vasopressin) (C) Testosteron (D) follikelstimulierendes Hormon (FSH) (E) adrenokortikotropes Hormon (ACTH) (C) Testosteron
  • 54 Clomipramin gehört zur Substanzgruppe der trizyklischen Antidepressiva. Bei welcher Störung außer der Depression ist eine spezifische Wirkung am ehesten bekannt? (A) Manie (B) Alkoholentzugsdelir (C) Zwangsstörung (D) ADHS (E) Schizophrenie (C) Zwangsstörung
  • 55 Welche der folgenden Wirkungen wird durch die Gabe von reversiblen, selektiven Monoaminoxidase-Hemmern erzielt? (A) Es kommt zu einer Antriebsminderung. (B) Es kommt zu anticholinergen Wirkungen. (C) Die Histaminrezeptoren werden blockiert. (D) Die Transmitterkonzentration erhöht sich. (E) Man beugt hypertensiven Krisen vor. (D) Die Transmitterkonzentration erhöht sich. Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder auch -Inhibitoren (MAOI) sind Psychopharmaka, die gegen Depressionen eingesetzt werden (Antidepressiva). Sie entfalten ihre Wirkung durch eine Blockade der Monoaminooxidasen (MAO). Diese Enzyme haben die Aufgabe, Monoamine wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin aufzuspalten und so deren Verfügbarkeit für die Signalübertragung im Gehirn zu verringern. Die MAO-Hemmer hemmen diese Abbauenzyme, wodurch sich die Konzentration von Monoaminen erhöht. Der MAO-Hemmer Iproniazid war das erste vermarktete Antidepressivum überhaupt. Die ersten verfügbaren MAO-Hemmer erforderten jedoch eine Tyramin-arme Diät und wiesen unerwünschte Arzneimittelwirkungenauf. Daher ging ihre Verwendung stark zurück,[1][2] obwohl Mitte der 1990er Jahre mit Moclobemid ein gut verträglicher und nebenwirkungsarmer MAO-Hemmer auf den Markt kam. Einteilung der MAO-Hemmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Monoaminooxidase kommt natürlich in zwei verschiedenen Varianten vor, Typ A (MAO-A) und Typ B (MAO-B). MAO-Hemmer werden dementsprechend nach zwei Aspekten unterteilt: Selektivität für einen Enzymtyp (selektiv oder nichtselektiv) und Reversibilität (reversibel oder irreversibel). Reversibilität bedeutet, dass das Medikament nur schwach an eine oder beide MAOs bindet und diese spätestens mit dem Abbau des Medikaments wieder intakt freigibt. Irreversible MAO-Hemmer dagegen binden die Monoaminoxodasenenzyme dauerhaft. Um die Wirkung aufzuheben, muss das betroffene Enzym vom Körper erst neu gebildet werden, was einige Wochen dauern kann. Selektive Inhibitoren der MAO-A (z. B. Moclobemid, reversibel) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase. Sie zeigen eine antidepressive Wirkung und sind allgemein gut verträglich. Selektiv MAO-B-hemmende Wirkstoffe (z. B. Selegilin, Rasagilin, beide irreversibel) werden in erster Linie in der Parkinson-Behandlung eingesetzt. Nicht-selektive MAO-Hemmer (z. B. Tranylcypromin, irreversibel) hemmen MAO-A und MAO-B gleichermaßen und sind von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Arzneimittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]MAO-A und MAO-B blockierende Arzneien hemmen in etwa gleichem Maße den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Zu diesen nicht-selektiven MAO-Hemmern zählen unter anderem: Tranylcypromin (irreversibel)Iproniazid (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)Isocarboxazid (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)Phenelzin (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)Nialamid (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)Selektiv fast nur die MAO-A blockierende Arzneien hemmen den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und schwächer auch Dopamin (nach Effektstärke geordnet). Sie erfordern keine Diätmaßnahmen. Moclobemid (reversibel)Toloxaton (irreversibel, auf dem deutschen Markt bislang nicht eingeführt und nicht erhältlich)Selektiv die MAO-B blockierende Arzneien hemmen insbesondere den Abbau von Dopamin. Daher werden sie, üblicherweise in Kombination mit L-Dopa, in der Parkinson-Therapie eingesetzt. In Kombination mit einem MAO-A Hemmer verstärken sie dessen noradrenerge Wirkung.[3] Vertreter dieser Art sind: Selegilin (irreversibel, bis mittlere Dosis normalerweise keine strenge Diät erforderlich)Rasagilin (irreversibel, keine Diät erforderlich)Lazabemid (reversibel, Markteinführung bislang noch nicht erfolgt)Safinamid (reversibel, keine Diät erforderlich, jedoch nicht zur Monotherapie zugelassen) Wirkungsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Monoaminooxidase-Enzyme bauen Hormone (wie Adrenalin) und Neurotransmitter (wie z. B. Noradrenalin, Dopamin und Serotonin) ab. Durch Hemmung eines oder beider MAO-Enzymtypen kommt es zu einer Anreicherung dieser Monoamine im Körper, pharmakologisch bedeutsam insbesondere an den Synapsen. So stehen mehr Neurotransmitter für eine Signalübertragung zur Verfügung, was üblicherweise einen antidepressiven Effekt bewirkt. Allerdings bauen die MAO im menschlichen Körper auch andere Substanzen ab, sodass der Einsatz von irreversiblen und zugleich nicht-selektiven MAO-Hemmern besondere Vorsichtsmaßnahmen bedingt (siehe unten). Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]MAO-Hemmer (vor allem MAO-A-Hemmer) werden u. a. bei schweren und atypischen Depressionen eingesetzt, insbesondere wenn andere Antidepressiva versagen. Der reversible selektive MAO-A Hemmer Moclobemid, dessen Einsatz keine tyraminarme Diät erfordert, hat nur geringe Nebenwirkungen und zeigte sich in Studien ähnlich effektiv wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Er eignet sich daher sowie aufgrund seiner oft sofort eintretenden[4] antidepressiven Wirkung auch als Antidepressivum erster Wahl.[5] Reversible selektive MAO-A Hemmer wie Moclobemid scheinen deutlich zu selten als Therapie in Frage gezogen zu werden, offenbar aufgrund der Fehleinschätzung, ihr Nebenwirkungs- und Risikopotential entspräche dem der irreversiblen nicht selektiven MAOI.[6] Selektive MAO-B-Hemmer (Wirkstoff: Selegilin oder Rasagilin) sind zugelassen für die Behandlung der Parkinson-Krankheit. Sie verhindern den Abbau von endogenem oder exogen zugeführtem Dopamin. Aus der klinischen Praxis ist bekannt, dass MAO-Hemmer auch erfolgreich zur Behandlung von Angststörungen (vor allem soziale Phobie, Panikstörungen) und Zwangsstörungen eingesetzt werden können. Größere Studien hierzu stehen allerdings noch aus. Zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen sind MAO-Hemmer nach einer Meta-Analyse von van Etten & Taylors (1998, zit. n. Ehlers, 1999, S. 74–77) nicht wirksamer als Placebos oder Warten auf Therapie (Cohens d=0,61). Möglicherweise unterschätzen einige metaanalysierte Studien die Wirkung, weil der Untersuchungszeitraum zu kurz war. Dennoch werden Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zur Behandlung vorgezogen (d=1,38). SSRI wirken jedoch in vielen Fällen auch schlechter als MAO-Hemmer. Ehlers psychotherapeutischer Behandlungsansatz übertrifft dies aber noch (d=2,6 bis 2,8). Bei Zwangsstörungen oder Angststörungen können MAO-Hemmer sehr effektiv wirken und stellen eine potente Behandlungsalternative dar. Phenelzin scheint im Besonderen bei komorbiden Ängsten und Panikattacken geeignet.
  • 56 Im April 2014 wurde die S3-Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen publiziert. Welches der folgenden Medikamente sollte nach der S3-Leitlinie beim Vorliegen ei- ner generalisierten Angststörung angeboten werden (Evidenzgrad la)? (A) Alprazolam (B) Atenolol (C) Biperiden (D) Diazepam (E) Paroxetin (E) Paroxetin
  • 57 Von Kanfer et al. (2000) stammt das 7-Phasen-Modell therapeutischer Veränderung. Welche der folgenden Aussagen über die Diagnostik trifft am ehesten auf dieses Mo- dell zu? (A) Die Diagnostik sollte vor der Therapie stattfinden und spielt daher keine Rolle im Modell. (B) Die Diagnostik ist ausschließlich als standardisierte Prä-/Postdiagnostik konzi- piert. (C) Es ist eine therapiebegleitende Diagnostik vorgesehen. (D) Die Diagnostik soll vor allem als Verhaltensbeobachtung stattfinden. (E) Es sollen vorrangig zur Diagnostik Fragebogen eingesetzt werden. (C) Es ist eine therapiebegleitende Diagnostik vorgesehen.
  • 58 Unter „Motivorientierter Beziehungsgestaltung“ (nach Caspar) versteht man am ehesten: Die Ableitung von Strategien zur Beziehungsgestaltung auf der Basis (A) der Funktionalität der Symptomatik (sekundärer Krankheitsgewinn) (B) der Therapieziele (Therapiemotivation) des Patienten (C) der zielorientierten Motive des Therapeuten (D) des Übertragungs- und Gegenübertragungsgeschehens (E) einer individuellen plananalytischen Fallkonzeption (E) einer individuellen plananalytischen Fallkonzeption Komplementäre Beziehungsgestaltung in der Plananalyse Nach dem Konzept der von Franz Caspar entwickelten "Plananalyse" bedeutet "komplementäre Beziehungsgestaltung", dass sich ein Therapeut komplementär zur Planstruktur eines Klienten verhält (Caspar, 1986.  Der Begriff "komplementär" kann im Sinne von "bedürfnisbefriedigend" oder "motivbefriedigend" verwendet werden: Sich einem Klienten gegenüber komplementär zu verhalten, bedeutet, dass ein Therapeut im Rahmen der therapeutischen Regeln wichtige Motive des Klienten in der Interaktion mit diesem Therapeuten befriedigt. Im Plananalyse-Konzept bedeutet "komplementär" motivationstheoretisch genaugenommen, dass sich ein Therapeut zu den impliziten oder expliziten Zielen des Klienten befriedigend verhält: Dass der Therapeut wichtige interaktionelle Ziele eines Klienten "bedient"
  • 59 Das SORKC-Modell ist konzipiert als Rahmen für die Analyse menschlichen Verhal- tens. Welche der folgenden Aussagen trifft für das SORKC-Modell am ehesten zu? (A) Das gesamte Verhalten einer Person und die Entwicklung über die Lebensspan- ne werden mit dem SORKC-Schema erfasst (Makroanalyse). (B) Das SORKC-Schema ist überholt und wird nicht mehr angewandt. (C) Man wählt für die Analyse im SORKC-Schema einen bestimmten Ausschnitt einer Verhaltenskette (Mikroanalyse). (D) Die lebensgeschichtlichen Entstehungsbedingungen der Störung müssen im SORKC-Schema deutlich werden. (E) Für die Beschreibung der Reaktionsvariablen (R) dürfen nur objektiv beobacht- bare Verhaltensweisen verwendet werden. C) Man wählt für die Analyse im SORKC-Schema einen bestimmten Ausschnitt einerVerhaltenskette (Mikroanalyse).
  • 60 Welche unter den folgenden Behandlungsmethoden ist bei Zwangsstörungen am ehesten Methode der ersten Wahl? (A) autogenes Training (B) Exposition und Reaktionsverhinderung (C) Time-out (D) medikamentöse Therapie mit Neuroleptika/Antipsychotika (E) Problemlösetraining (B) Exposition und Reaktionsverhinderung
  • 61 Zur Behandlung von Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern wird u. a. das Selbstinstruktionstraining eingesetzt. Welche der folgenden Umschreibungen gibt die zentralen Aspekte dabei am zutref- fendsten wieder? Die Kinder lernen, (A) auf eigenen Ärger und eigene Wut zu fokussieren und diese zu erkennen (B) durch inneres Sprechen Emotionen zu regulieren und eigenes Verhalten zu steu- ern (C) Emotionen und Gedanken anderer zu berücksichtigen (D) prosoziales Verhalten sowie verbale und nonverbale Kommunikationsfertigkei- ten anzuwenden (E) sich selbst zu beobachten und das eigene Verhalten zu bewerten (B) durch inneres Sprechen Emotionen zu regulieren und eigenes Verhalten zu steu-ern AnwendungsbereicheSelbstinstruktionstraining gilt als wirksame Intervention bei Störungen der Aufmerksamkeit und der Selbststeuerung (ADS, ADHS). Einsatz findet es u. a. auch bei der verhaltenstherapeutischen Behandlung von Angststörungen. Entstehungsgeschichte Meichenbaum entwickelte das Selbstinstruktionstraining ursprünglich für verhaltensauffällige (hyperkinetische) Kinder und geht von der Annahme aus, dass der Problematik ein kognitives Defizit zugrunde liegt. Er nimmt an, dass diese Kinder das Wesentliche einer Aufgabe nicht erkennen, ihr Verhaltensrepertoire nicht spontan anwenden können und ablaufende Prozesse, wie z. B. Aufmerksamkeit nicht gezielt gesteuert und kontrolliert werden können. Er sieht die Lösung im Lernen eines inneren Monologs zur Planung und Regulation von Verhalten, welches in fünf Schritten erfolgt. Die wesentlichen Inhalte des inneren Sprechens betreffen die Problembestimmung, Bestimmung der Anforderungen, Planung des Vorgehens und Überprüfung der Ergebnisse sowie Selbstbekräftigung und Umgang mit Frustration. BeispielFünf Schritte des Inneren Sprechens am Beispiel einer Schulaufgabe (Krowatschek et al., 2003) Aufgabenanalyse: Fragen: „Was soll ich tun?“; Lesen der AufgabenstellungWiederholung des Arbeitsauftrages in eigenen Worten (Arbeitsauftrag klar? – Wenn nicht: zurück zu Schritt 1.)Ausführen des Arbeitsauftrages: Schritt für Schritt zur Lösung; dabei laut denkenSelbstkontrolle: „Habe ich alles richtig gemacht?“ (Wenn nicht: zurück zu Schritt 3 bzw. 1.)Selbstverstärkung/Eigenlob: „Das habe ich gut gemacht!“Ziel der Methode des Inneren Sprechens ist es, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, selbständiges Bearbeiten von Aufgaben zu ermöglichen und die positiven Ergebnisse zu verstärken.
  • 62 Operante Methoden spielen eine große Rolle beim direkten Auf- und Abbau von Ver- halten. Welche der folgenden Techniken dient am ehesten dem Aufbau komplexer Verhal- tensweisen? (A) Löschung (B) Chaining (C) Bestrafung (D) Time-out (E) Response Cost (B) Chaining Das Response-Cost-System ist eine Methode der operanten Konditionierung, die in der Verhaltenstherapie eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Token-Systemen wird bei einem Response-Cost-Verfahren eine Belohnung (positiver Verstärker) vereinbart, die beim Auftreten des unerwünschten Verhaltens entzogen wird. Da das System viel unmittelbarer auf das unerwünschte Verhalten reagiert als das Token-System, sind die Anwendungserfolge höher, möglicherweise aber weniger dauerhaft (siehe dazu intermittierende Verstärkung).
  • 63 Mit welcher der folgenden Umschreibungen wird bei einem psychodynamischen Vor- gehen die therapeutische Haltung im Psychoanalytischen Erstinterview nach Arge- lander am zutreffendsten wiedergegeben? (A) Versuch des Therapeuten, den Patienten durch möglichst tiefe Deutungen sei- ner unbewussten Beweggründe auf die psychoanalytische Arbeit vorzubereiten (B) strukturiertes diagnostisches Vorgehen zur Erhebung eines möglichst objektiven Befunds der vorliegenden Psychopathologie, Symptome und Syndrome (C) nach einer möglichst offen formulierten Eröffnungsfrage dem Patienten Raum geben, so frei wie möglich zu berichten (D) Haltung eines objektiven Beobachters, der genauestens registriert, wie der Pa- tient mit der diagnostischen Situation klarkommt (E) gezielte Exploration aller relevanten Lebensstationen des Patienten auch mit- tels systematischer Nachfragen zu intimen Details (C) nach einer möglichst offen formulierten Eröffnungsfrage dem Patienten Raumgeben, so frei wie möglich zu berichten
  • 64 Ein verbreitetes Instrument zur Erfassung der Qualität der therapeutischen Bezie- hung ist das Working Alliance Inventory (WAI). Welche drei Dimensionen werden mit dem WAI erfasst? (1 Antwort!) (A) wechselseitige Sympathie; gegenseitige Wertschätzung; Motivation miteinander zu arbeiten (B) Übereinkunft über die Ziele der Behandlung; Übereinkunft über die Aufgaben / den Prozess, um die Ziele zu erreichen; persönliche Bindung zwischen Thera- peut und Klient/Patient (C) Übertragungstiefe; Gegenübertragungsintensität; Bindungssicherheit (D) Glaube an die Wirksamkeit der jeweiligen Behandlung; Glaube an die Kompe- tenz des Therapeuten; Glaube an das Bemühen des Therapeuten, seine Kompe- tenz zum Wohle des Patienten einzusetzen (E) Relation von negativen zu positiven Gefühlen gegenüber dem Therapeuten; Re- lation von Hoffnung auf Besserung zu Zweifel; Relation von Behandlungsmotiva- tion zu Widerstand (B) Übereinkunft über die Ziele der Behandlung; Übereinkunft über die Aufgaben /den Prozess, um die Ziele zu erreichen; persönliche Bindung zwischen Thera-peut und Klient/Patient
  • 65 Was ist unter dem Begriff Regression gemäß psychoanalytischer Konzeptualisierung am ehesten zu verstehen? (A) das Phänomen, wenn Patienten auf Fortschritte in der Therapie paradox rea- gieren, indem nach einer ermutigenden Erfahrung und einer Besserung wieder eine Verschlimmerung der Symptome festzustellen ist (B) ein Prozess, der als zentral für die psychoanalytische Therapie betrachtet wird: Der Therapeut versetzt sich mental in frühere Entwicklungsstadien zurück, um den Patienten und seine unbewusste Pathologie besser verstehen zu können (C) ein Vorgang des Zurückkehrens von einem schon erreichten psychischen Struk- tur- oder Funktionsniveau auf ein lebensgeschichtlich früheres und/oder niedri- ger strukturiertes Niveau des Denkens, Fühlens und Handelns (D) ein Zustand, der einer schweren Psychopathologie entspricht, der aber häufig ohne manifeste Symptomatik auftritt (E) der Vorgang, dass Patienten von therapeutischer Seite dazu angehalten wer- den, sich gezielt an frühere Erfahrungen zu erinnern (C) ein Vorgang des Zurückkehrens von einem schon erreichten psychischen Struk-tur- oder Funktionsniveau auf ein lebensgeschichtlich früheres und/oder niedri-ger strukturiertes Niveau des Denkens, Fühlens und Handelns
  • 66 „Er ist nicht er selbst; er ist seinen natürlichen organismischen Bewertungen der Erfahrung untreu. Nur um sich die positive Beachtung der anderen zu erhalten, ver- fälscht er einige wertvolle Erfahrungen und nimmt sie lediglich auf der Ebene der Bewertungen anderer wahr. Jedoch ist dies keine bewusste Entscheidung, sondern eine natürliche, ja tragische Entwicklung während der Kindheit.“ Welcher der angeführten psychotherapeutischen Richtungen oder Verfahren und entsprechend welcher Person ist dieses Zitat in Anbetracht der jeweiligen Krank- heitslehre am ehesten zuzuordnen? (A) Psychoanalyse - S. Freud (B) Gesprächspsychotherapie - C. Rogers (C) Strukturelle Familientherapie - S. Minuchin (D) Kognitive Therapie - A. T. Beck (E) Schematherapie - J. Young (B) Gesprächspsychotherapie - C. Rogers
  • 67 In der neuropsychologischen Therapie unterscheidet man Ansätze zur Restitution und zur Kompensation. Welche der folgenden Aussagen ist am ehesten richtig? (A) Der Ansatz der Kompensation zielt auf eine Wiederherstellung der Funktionen. (B) Die Ansätze der Restitution und Kompensation werden bei Patienten mit schwe- rer Beeinträchtigung häufig kombiniert. (C) Als bewährte Restitutionsstrategien gelten u. a. „Gebrauch von Büchern mit Großschrift“ oder „Aufsagen des Alphabets, um Abrufhilfen zu bekommen“. (D) Der Ansatz der Restitution hat den Ausgleich von Defiziten durch intakte Fähig- keiten als Ziel. (E) Als bewährte Restitutionsstrategien gelten u. a. „immer nur eine Aktivität nach der anderen durchführen“ oder „regelmäßige Pausen einlegen“. (B) Die Ansätze der Restitution und Kompensation werden bei Patienten mit schwe-rer Beeinträchtigung häufig kombiniert. Die Restitution ist eine komplette oder teilweise Wiederherstellung einer Hirnleistung. Diese erfolgt vor allem in der Akutphase. Deshalb ist es wichtig mit der Rehabilitation, wenn möglich, möglichst frühzeitig zu beginnen. Die Restitution erfolgt über die neuronale Plastizität des Gehirns. Das bedeutet, das Gehirn kann durch wiederholte Übungen einer bestimmten Hirnleistung neue Verbindungen aufbauen und so die Hirnfunktion teilweise oder vollständig wiederherstellen. Die Restitution erfolgt über zwei Arten   Die unspezifische Stimulation: dies ist eine nicht zielgerichtete sensorische oder motorischeAnregung durch Angehörige, Pflegekräfte oder auch Fernsehen und Radio. Das bedeutet, mit dem Betroffenen wird geredet und im besten Fall auch schon ein Gehtraining absolviert, wenn auch nur einmal im Zimmer umhergegangen wird.Die spezifische Stimulation: diese besteht aus einer intensiven, hochfrequenten und langandauernden Übung. Oft kann dies vor allem zu einer Verbesserung von Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozessen führen. Aber auch andere Bereiche können durch langandauerndes und regelmäßiges Training stark verbessert werden. Hierbei ist jedoch eine hohe Motivation und Leistungsbereitschaft des Betroffenen wichtig. Oft werden nämlich die immer gleichen Übungen als langweilig erlebt, sind aber wichtig um Fortschritte im Therapieprozess zu erreichen.Die Kompensation (lat. Compensare= eine Sache gegen eine andere abwiegen) bezeichnet den Einsatz von Ersatzstrategien durch die Verwendung anderer intakter Hirnleistungen oder dem Nutzen von Restfunktionen. Das Ziel ist es hier, die beeinträchtigte Funktion (z.B. das Gedächtnis) über Umwege (z.B. Listen, Kalender, Erinnerungszettel) wieder verfügbar zu machen. Die Kompensation erfolgt meist nach der Akutphase. Wie schon im Beispiel beschrieben, werden bei der Kompensation externe Hilfen (Gedächtnistagebuch, Einkaufszettel, Erinnerungen im Handy) eingesetzt. Die neuropsychologische Therapie fördert außerdem geistige Funktionen, welche die Betroffenen brauchen, um wieder beruflich tätig zu werden. Kann eine Restitution nicht vollständig erfolgen, gehört zu den Kompensationsstrategien auch die Anpassung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsbedingungen (Teilzeitarbeit, weniger anspruchsvolle Arbeit, ruhige Räume mit wenig Ablenkungsreizen). Wichtig ist hier, dass nicht zu früh Kompensationsstrategien angewendet werden. Das Gehirn hat – auch nach einer Schädigung – häufig noch viel Potential, Fähigkeiten wiederherzustellen oder andere Areale als „Ersatz“ zu verwenden. Erfolgt lange keine Besserung ist es jedoch aufjedenfall sinnvoll, Kompensationsstrategien anzuwenden, um eine Überforderung und eventuell daraus resultierende psychische Probleme zu vermeiden. Der dritte noch nicht vorgestellte Pfeiler der neuropsychologischen Rehabilitation nennt sich „integrierte Verfahren“. Dies sind Psychotherapieverfahren wie z.B. Einzel- oder Familientherapiesitzungen. Nun kommt bei einigen vielleicht als erstes die Frage auf: Was hat das mit meinem Schlaganfall und meinen körperlichen Problemen zu tun? Vor allem gibt es vier Gründe, warum der Einsatz integrierter Verfahren sinnvoll ist: Häufig werden Betroffene nicht wieder ganz gesund. Es bleiben Reststörungen, die ein komplett unterschiedliches Ausmaß haben. Doch egal ob nur noch kleine oder größere Probleme weiterbestehen, sie bestehen weiter. Und dies muss akzeptiert werden. Vielen Betroffenen fällt es schwer zu akzeptieren, dass einige Probleme eventuell nie wieder verschwinden. Und dort setzt die Psychotherapie an und kann eine große Hilfe darstellen.Gerade bei neuropsychologischen Defiziten ist nicht immer die Einsicht der Betroffenen in das Defizit gegeben. Eine Aufmerksamkeitsstörung ist nichts Greifbares, wie z.B. eine körperliche Lähmung, die man sehen und spüren kann. Auch hier kann eine Aufklärung über die Störung eine große Hilfe darstellen.In vielen Fällen kann es auch zu kurzfristigen „normalen“ Stimmungskrisen bis hin zu  einer längerfristigen psychischen Störung (z.B. zu einer Depression oder Angststörung) als Reaktion auf das neuropsychologische Defizit oder auf den Schlaganfall kommen. Hier kann eine Psychotherapie helfen, um über diese Probleme zu reden und Lösungen für diese zu finden.Weiterhin können Hirnverletzungen zu geistigen und Verhaltensstörungen führen. Das bedeutet, der Betroffene kann nach dem Schlaganfall eine „völlig andere Person“ sein als davor. Dies ist nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern meist auch für die Angehörigen sehr schwer zu verstehen. Auch der Umgang mit dem Betroffenen kann durch eine solche Störung häufig erschwert sein. Hier können vor allem eine Beratung der Familie oder Familientherapiesitzungen eine Hilfe sein.
  • 68 Ein hinsichtlich seiner psychometrischen Qualität noch nicht hinreichend überprüf- tes Verfahren zur Messung des Schmerzempfindens wird in einer randomisierten kli- nischen Studie zur Analyse der Wirksamkeit einer verhaltensmedizinischen Intervention eingesetzt. Die Auswertung der Daten zeigt eine statistisch signifikante Abnahme der Schmerzintensität zwischen Beginn und Ende der Studie in der Inter- ventionsgruppe, jedoch keine Veränderung in der Kontrollgruppe. Welches Qualitätskriterium von Messverfahren wird durch dieses Ergebnis am ehes- ten erfüllt? (A) Änderungssensitivität (B) Auswertungsobjektivität (C) negativer prädiktiver Wert (D) positiver prädiktiver Wert (E) Spezifität (A) Änderungssensitivität Änderungssensitivität. Ein statistisches Konzept, mit dem die Fähigkeit eines Assessment-Verfahrens oder Tests zum Ausdruck gebracht wird, klinisch relevante Veränderungen an Individuen (individuelle Evaluation von Therapie/Rehabilitation/Prävention) oder in Gruppen festzustellen. Der negative prädiktive Wert oder negative Vorhersagewert ist ein Parameter zur Einschätzung der Aussagekraft von medizinischen Testverfahren. Er gibt an, wie viele Personen, bei denen eine bestimmte Krankheit mittels eines Testverfahrens nicht festgestellt wurde, auch tatsächlich gesund sind.
  • 69 Was ist in der Psychotherapieforschung am ehesten mit dem Begriff „Äquivalenzpa- radoxon“ (Shapiro et al.) gemeint? (A) Die Persönlichkeit des Therapeuten ist für den Behandlungserfolg entscheiden- der als das Psychotherapieverfahren. (B) Unterschiedliche psychische Erkrankungen können durch die gleiche Therapie erfolgreich behandelt werden. (C) Psychopharmakotherapie und Psychotherapie führen zu gleichwertigen Behand- lungserfolgen. (D) Die wichtigsten Psychotherapieverfahren erweisen sich trotz Unterschiedlich- keit der theoretischen Modelle und Interventionen als ähnlich wirksam. (E) Allgemeine Wirkfaktoren haben eine hohe Bedeutung für die Effekte von Psy- chotherapie, aber gleichzeitig gelten die störungsspezifischen Interventionen als überlegen. (D) Die wichtigsten Psychotherapieverfahren erweisen sich trotz Unterschiedlich-keit der theoretischen Modelle und Interventionen als ähnlich wirksam.
  • 70 Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entscheidet in Deutschland über die Auf- nahme von Leistungen in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversiche- rung (GKV). Welche der folgenden Psychotherapie-Methoden bzw. welches Psychotherapie- Verfahren wurde Ende 2014 in den Leistungskatalog der GKV bei der Behandlung von Erwachsenen aufgenommen? (A) Energetische Psychotherapie (B) Eye Movement Desensitization and Reprocessing (C) Gesprächspsychotherapie (D) Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (E) Systemische Therapie (B) Eye Movement Desensitization and Reprocessing
  • 71 Kognitive Dissonanz wird als ein aversiver motivationaler Zustand beschrieben, der durch widerstreitende Kognitionen gekennzeichnet ist. Welche der nachfolgenden Antworten stellt nach der Theorie der kognitiven Disso- nanz keine Möglichkeit dar, diesen unangenehmen Zustand abzubauen? (A) Addition konsonanter Kognitionen (B) Eliminierung konsonanter Kognitionen (C) Substitution dissonanter durch konsonante Kognitionen (D) Erhöhung der Wichtigkeit konsonanter Kognitionen (E) Reduktion der Wichtigkeit dissonanter Kognitionen (B) Eliminierung konsonanter Kognitionen
  • 72 Die Erfüllung von Grundbedürfnissen ist ein wichtiger Prädiktor für psychische Ge- sundheit. Welches der nachfolgenden Bedürfnisse ist kein psychisches Grundbedürfnis gemäß Grawe? (A) Orientierung/Kontrolle (B) Bindung (C) Lustgewinn/Unlustvermeidung (D) Selbstwerterhöhung/Selbstwertschutz (E) Transzendenz (E) Transzendenz
  • 73 Welche der folgenden Aussagen zur kognitiven Therapie von A. T. Beck ist am ehes- ten unzutreffend? (A) Zur kognitiven Triade zählt die Annahme: „Es wird nie besser werden“. (B) Zur kognitiven Triade zählt die Annahme: „Ich bin nichts wert“. (C) Die grundlegenden, übergeordneten Annahmen einer Persori werden auch als „automatische Gedanken“ bezeichnet. (D) Schemata sind latente Grundannahmen der Person, die durch externe Ereignis- se aktiviert werden. (E) Zur kognitiven Triade zählt die Annahme: „Alles ist negativ“. (C) Die grundlegenden, übergeordneten Annahmen einer Persori werden auch als„automatische Gedanken“ bezeichnet.
  • 74 Zur Ätiologie von Zwangsstörungen wurden von verschiedenen Autoren kognitive Modellvorstellungen entwickelt. Diese besagen, dass bei diesen Störungen Beson- derheiten der Informationsverarbeitung eine zentrale Rolle spielen. Welche der im Folgenden genannten Aspekte spielt nach diesen Modellvorstellungen keine Rolle? (A) geringere Sicherheit, dem eigenen Gedächtnis vertrauen zu können (B) Defizite in weiten Bereichen des Langzeitgedächtnisses (C) überhöhte Erwartung, dass negative Ereignisse eintreten (D) überzogenes Gefühl der Verantwortung (E) Vermischung von Gedanken und Handlungen (B) Defizite in weiten Bereichen des Langzeitgedächtnisses
  • 75 Bei Zwangsstörungen können aus psychodynamischer Sicht bestimmte, für das Stö- rungsbild typische Abwehrmechanismen auftreten, häufig auch in einer Kombination miteinander. Welcher der folgenden Abwehrmechanismen gehört am wenigsten zu diesen für die Zwangsstörung typischen Abwehrmechanismen? (A) Ungeschehenmachen (B) Affektisolierung (C) Verleugnung (D) Reaktionsbildung (E) Verschiebung (C) Verleugnung Folgende Abwehrmechanismen können laut tiefenpsychologischer Darstellung zu Zwangsstörungen führen: Reaktionsbildung: Entwicklung von Verhaltensweisen und Interessen, die einem verdrängten Triebwunsch entgegengesetzt sind. Unerlaubte Gefühle (Aggression) werden in ihr Gegenteil (Fürsorge) verkehrt. Beispiel: Eine Person grüßt den ungeliebten Nachbarn besonders freundlich. Ungeschehenmachen: Es wird versucht, verbotene aber bereits geschehene Triebhandlungen ungeschehen zu machen. Beispiel: Waschzwang nach sexueller Selbstbefriedigung Verschiebung: eine Bedeutung wird von einem Objekt auf ein anderes Objekt verschoben; Impulse werden an leichter erreichbaren Ersatzobjekten ausagiert. Beispiel: anstatt nicht statthafte Gefühle auszudrücken, wird dieser Impuls verdrängt und auf Ordnungshandlungen im Wohnungsbereich (aufräumen) verschoben Isolierung: Konflikthafte Impulse sind nicht verdrängt, nur der zugehörige Affekt, z. B. das Lustempfinden, fehlt; Regungen und Erlebnisse werden vom Affekt getrennt. Beispiel: Traumatische Erfahrungen werden sachlich-distanziert berichtet, als beträfe es die eigene Person nicht, z.B. der Betroffenen spricht ohne Traurigkeit vom Tod eines geliebten Menschen, der kürzlich gestorben ist.
  • 76 Welches der folgenden Störungsbilder gehört nach der ICD-10 nicht zu den somato- formen Störungen (F45)? (A) anhaltende Schmerzstörung (B) hypochondrische Störung (C) Konversionsstörung (D) Somatisierungsstörung (E) undifferenzierte Somatisierungsstörung (C) Konversionsstörung
  • 77 Welches der folgenden Symptome ist nach ICD-10 am wenigsten charakteristisch für ein Alkoholentzugssyndrom mit Delir? (A) Verwirrtheit (B) gesteigertes Selbstwertgefühl (C) Tremor (D) Schwitzen (E) optische Halluzinationen (B) gesteigertes Selbstwertgefühl
  • 78 Welche Aussage bezüglich der Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe (BNS-Krämpfe) trifft nicht zu? (A) BNS-Krämpfe können bis zu 100-mal pro Stunde auftreten. (B) BNS-Krämpfe beginnen vorzugsweise im Vorschulalter. (C) BNS-Krämpfe können zu einer schweren Behinderung führen. (D) BNS-Krämpfe sind auch als „West-Syndrom“ bekannt. (E) BNS-Krämpfe sind gekennzeichnet durch ruckartige Bewegungen nach vorne wie Kopfnicken, Ausbreiten und Beugen der Arme, Zusammenzucken des Körpers. (B)2 Blitz-Nick-Salaam-Anfall (BNS-Anfall) von dem schweizer Neuropädiater Hans Zellweger geprägte Bezeichnung für epileptischen Anfall von Säuglingen und Kleinkindern (meist 4–18 Monate) mit einer raschen, blitzartigen Beugebewegung von Kopf und Rumpf, bei der die Arme gleichzeitig nach oben und innen geworfen werden können; oft Auftreten in Serien von 5–20 Einzelanfällen, nach und zwischen denen die Kinder häufig weinen, meist im Rahmen eines West-Syndroms; eine alleinige Muskelzuckung der Hals- und Nackenmuskulatur wird dabei als Nickanfall bezeichnet, ein rasches, blitzartiges Beugen von Kopf und Rumpf mit gleichzeitigem Werfen der Arme nach oben und innen ist ein Blitzanfall, der bei einem verlangsamten Ablauf (in "Zeitlupe") wegen der Ähnlichkeit zu der "morgenländischen" Art des Grüßens mit Zusammenführen der Hände vor der Brust Salaam-Anfall genannt wird; andere Bezeichnungen: (infantiler oder epileptischer) Spasmus(englisch: [infantile or epileptic] spasm), Propulsiv-Petit-Mal-Anfall (kaum noch üblich)
  • 79 Bei der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung von Panikanfällen werden Verhaltensexperimente zur Provokation von Angstsymptomen eingesetzt. Welches der folgenden Verhaltensexperimente ist am wenigsten für die Behandlung von Panikanfällen geeignet? (A) schnelles Drehen des Körpers (B) Atmen durch Strohhalm (C) körperliche Belastung (D) Hyperventilation (E) Einbeinstand (E) Einbeinstand
  • 80 Die Dialektisch-behaviorale Psychotherapie (DBT) ist ein Therapieansatz zur Be- handlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen, der neben Einzeltherapie, Tele- fonberatung und Supervision auch ein Modul zum Fertigkeitentraining enthält. Welche Fertigkeit ist nicht Bestandteil dieses Moduls? (A) innere Achtsamkeit (B) interpersonelle Fertigkeiten (C) Emotionsregulation (D) Stresstoleranz (E) Verarbeitung von Traumata (E) Verarbeitung von Traumata