Psychologie (Fach) / Psychotherapie - Prüfungsfragen (Lektion)

Vorderseite Hilfs Ich
Rückseite

Das Hilfs-Ich ist ein Begriff, der aus einer Abwandlung der Psychoanalyse in Anlehnung an den Begriff "Über-Ich" vornehmlich von Heigl und Heigl-Evers geprägt wurde. Hilfs-Ich Funktionen verlangen vom Gegenüber Interventionen, die in der psychodynamisch ausgerichteten Psychotherapie nach dem Prinzip "Antwort" gegeben werden, um so den oft früh gestörten Patienten (strukuturell gestörten Patienten) in ihrer nachtragenden Affektlage etwas entgegenzusetzen. Der Begriff Hilfs-Ich beschreibt in der Psychoanalyse eine Behandlungstechnik für Patienten mit einer Ich-Struktur-Labilität. Dabei stellt sich der Therapeut dem Patienten als Hilfs-Ich zur Verfügung. Hierbei unterstützt der Therapeut den Patienten, in dem er ihn auf eine fehlende Ich-Funktion hinweist.

Ziel ist es, dem Patienten durch Identifikation mit dem Behandler zu ermöglichen, Situationen zu erkennen und auf Dauer ähnlich darauf reagieren zu können.

Beispiel und Vergleich

Ein Hilfs-Ich funktioniert ähnlich wie ein gedanklicher und gefühlsmäßiger „Vorkoster“: Gedanken und Emotionen in Bezug auf eine bestimmte Situation werden „vorgekostet“. Der Vorkoster (also der Therapeut) bildet sich eine Meinung über Geschmack, Genießbarkeit oder auch Ungenießbarkeit der Situationsbedingungen und teilt das Ergebnis mit einer Empfehlung dem Patienten mit. Auf diese Weise stellt der Therapeut dem Patienten seine eigenen regulierenden Signale zur Verfügung: „Da würde ich jetzt hellwach werden und erleben: Hallo, aufgepasst!“ Der Patient kann jetzt versuchen, sich mit dem Therapeuten zu identifizieren und so auf Dauer die Fähigkeit zu erlernen, ähnliche Situationen selbst einzuschätzen und darauf angemessen zu reagieren.

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