Verhaltensökonomie (Fach) / Heft 5 (Lektion)

Vorderseite Historische Spekulationsblasen 3: John-Law-Spekulationsblase: - Ursprung (Zeit, wer involviert, warum, Vorgeschichte) - Phasen
Rückseite

Ursprung:

- FR 1838-1715, Herrschaft Ludwig XIV Staatsbankrott schien unausweichlich - Tod Ludwig XIV 1015: Verschuldung offenkundig Thronfolger: 7 Jahre - Regent der Regierung: Herzog von Orléans kein tiefgründiges Interesse für Staatsgeschäfte (Pflichten = Last)- schottischen Ökonomen John Law fordert Erdmetallgeld durch Papiergeld abzuloesen Erdmetallgeld geneugt exortierender Nation nicht Grund fuer schwache Wirtschaft (da nur begrenzt vorhanden) Bedeutung der U-finanzierung durch Kreditvergabe pro Erhoehung der Geldmenge: Produktion steigern Kreditwürdigkeit FR durch Gruendung eigener Bank wiederherstellen- Regent hohe Zustimmung 1716: Law: Recht Banque Général zu gründen: Recht zur Ausgabe eigener Banknoten Edelmetallmuenzen waren staendig von Abwertung betroffen neues Papiergleld: Bis zu 15% Aufpreis auf Nominalwert gehandelt=> Handel erholte sich, Vertrauen in die Wirtschaft kam zurueck

Phase 1 – Verlagerung:

- überraschender Erfolg Laws: Wirtschaft durch Banknoten wiederbelebt - Regent extrem ueberzeugt von Law, will Edelmetall durch Banknoten ersetzen- 1717: Gründung der Compagnie d’Occident (Laws Idee) Monopol auf Handel mit Provinz Louisiana am Mississipi wertvolle Edelmetalle vermutet (vgl. McKay & de la Vega, 2010, S. 39). Gesellschaftskapital: 200 000 Aktien - Aktien stiegen stark- Law immer mehr Privilegien Bank auch Monopol fuer Tabakhandel 1718 königliche Bank von FR - Law nahm dem Staat Schulden ab Verwandelte sie in Aktien der Compagnie (Privatanlegern weiterverkaufen) dafuer das Recht zur Eintreibung von Steuern

Phase 2 – Kreditschaffung:

- Law gibt immer mehr Banknoten aus: Starke Erhöhung der Geldmenge - Betreiben von Termingeschäften => positive Kursentwicklung der Compagnie - Aktienkurs stieg entsprechend der steigenden Inflation - Land mit Papiergeld überschwemmt Fraglich warum, vom Regenten getrieben, vom Erfolg geblendet?

Phase 3 – Euphorie:

- Ausweitung des Handelsmonopols der Compagnie: 50 000 neue Gesellschaftsanteile- versprochene Dividende pa: 200 Livre - begeisterte Oeffentlichkeit 300 000 Anleger fuer 50 000 Anteile Laws Haus belagert Hysterie Haeuser in seiner Nachtbarschaft gekauft um zu erfahren ob Aktie zugesprochen Spekulanten aller Gesellschaftsschichten Kurs stieg manchmal in Studen 10 / 20 % blendete viele Menschen aus bescheidenen Verhaeltnissen- zunehmender Emission neuer Aktien: Staatsschulden begleichen glauben an Erfolg des Us - Kurse in einem Jahr verzwanzigfacht trügerischer Wohlstand

Phase 4 – Kritische Phase:

- System funktionierte bis 1720- Warnungen aus Parlament ignoriert: Zu viel Paiergeld => Staatsbankrott- Gier der Bevölkerung: Immer mehr Papiergeld ausgegeben- Auslöser kritische Phase: Fürst Conti liess sich Aktienpaket auszahlen, weil neue guenstige AKtie verwehrt- dem folgten bald andere, Ueberzeugung Kurs koenne nicht ewig halten Erloes in andere Vermoegen umgeschichtet- Law: Ueberrascht vom Verhalten der Anleger er dachte: Wie Staatsanleihen langfristig gehalten - bekannt: Louisiana keine Reichtümer Aktie = ueberbewertet und unattraktiv- Staatsrat der Minister ermittelte: Münzvorräte weniger als die Haelfte des Papiergeldes - Law versuchte vergeblich Kursverfall und Inflation aufzuhalten fror Aktienkrus ein, Reduzierte Wert der Banknoten um 50%

Phase 5 – Abscheu:

- Verzweiflung & Wut vieler Anleger Vermögen verloren - Law versuchte vergeblich Inflation zu bekämpfen keine weitere Ausgabe von Banknoten - Law flieht und stirbt 1729 in Venedig - Law hatte Finanzlage nicht verschlimmert Schuldenstand 1725 = 1716- Zusammenbruch der Blase: Papiergeld wieder durch Edelmetallgeld ersetzt - Veraenderung der Einkommensverteilung durch Platzen bei jeder großen Finanzkrise va Reiche spekulierten, durch Blase dann weniger vermoegend

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