Mikrobiologie (Fach) / Bakterien, Viren, Pilzen, Protozoen (Lektion)

Vorderseite Pilzinfektion
Rückseite

PilzinfektionenDie meisten humanpathogenen Pilze gehören zu den sich asexuell vermehrenden Fungi imperfecti. Unter den vielen tausend bekannten Pilzarten gibt es nur etwa 150 Arten, die Krankheiten hervorrufen können. Häufig sind oberflächliche Mykosen der Haut, Schleimhäute und Nägel. Neben den oberflächlichen Mykosen können durch Pilzinfektionen auch schwerwiegende systemische Mykosen auftreten.

Kutane MykosenInfektionen der oberen Hautschichten, Haare und Nägel werden Dermatophytosen genannt. Sie werden von Dermatophyten ausgelöst, die das Keratin der Hornschicht der Haut sowie von Haaren und Nägeln abbauen. Sie infizieren den Menschen auch bei guter Immunabwehr, da die befallenen Strukturen schlecht oder gar nicht durchblutet werden. Zu den kutanen Mykosen zählen auch Pilzinfektionen der Schleimhäute (z.B. Kandidose durch Candida albicans).

Subkutane MykosenBei diesen Erkrankungen werden die unteren Hautschichten, die Faszien, das Bindegewebe und der Knochen befallen.

SystemmykosenPilze, die Systemmykosen auslösen, sind normalerweise apathogen und überall in unserer Umwelt zu finden. Sie besiedeln bei gesunden Menschen vor allem die Haut und Schleimhäute und sind dort harmlos. Gewöhnlich sind sie nicht in der Lage, das Immunsystem zu überwinden. Bei immungeschwächten Menschen können sie jedoch innere Organe befallen und systemische Krankheiten auslösen.

Die Pilzsporen werden meist über die Atemluft aufgenommen und vermehren sich in der Lunge, z.B. bei Lungenkryptokokkose (Cryptococcus) oder Aspergillose (Aspergillus fumigatus) mit Zeichen einer Pneumonie. Über die Lunge kann der Erreger in die Blutbahn gelangen und sich auf andere innere Organe ausbreiten. Systemmykosen treten fast ausschließlich bei Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem (z.B. nach Chemotherapie oder durch AIDS) auf. Sie können schwerwiegende Erkrankungen auslösen und zum Tod führen.

AspergillusSchimmelpilze der Gattung Aspergillus werden wegen ihrer charakteristischen Morphologie auch als Gießkannenschimmel bezeichnet.

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