Organisationspsychologie (Fach) / Personalenwicklung (Lektion)

Vorderseite 9 / 9 Führungsstil
Rückseite

ist ein wissenschaftliches Modell, das die Kombinationsmöglichkeiten von Mitarbeiter- und Sachaufgabenorientierung im Management aufzeigt.

Es gibt zwei Achsen, die in jeweils neun Stufen unterteilt sind. Blake/Mouton gehen davon aus, dass es grundsätzlich wenigstens zwei Orientierungen im Führungsverhalten gibt, waagrecht die sachrationale (aufgabenorientierte) und senkrecht die sozioemotionale (mitarbeiterorientierte) Dimension. Theoretisch ergeben sich daraus 81 verschiedene Verhaltensmuster, jedoch nur fünf werden als wesentlich betrachtet. Vier davon sind extreme Ausprägungen, die fünfte stellt ein Mittelmaß dar.

  • Typ 9,9 Teammanagement: hohe Mitarbeiterorientierung, hohe Aufgabenorientierung

Gilt als bestes Führungsverhalten, welches in jeder Führungssituation zum Erfolg führt. Dabei bedient sich die Führungskraft abhängig der Situation verschiedener Herangehensweisen. Die Mitarbeiter bringen hohe Arbeitsleistung. Ziele werden als gemeinsame Ziele angesehen.

  • Typ 9,1 Befehl-Gehorsam-Management: hohe Aufgabenorientierung, niedrige Mitarbeiterorientierung

Es stehen die Arbeitsergebnisse im Zentrum. Auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter wird weniger Wert gelegt. Häufig wird dieser Stil bei Akkordarbeiten angewandt, da nur eine Ergebnisorientierung vorliegt.

  • Typ 5,5 Organisationsmanagement: mittlere Aufgabenorientierung und mittlere Mitarbeiterorientierung

Versuch der Ausgewogenheit zwischen genügend Arbeitsleistung und der Notwendigkeit auch Mitarbeiterwünsche zu berücksichtigen. Die Mitarbeiter sind motiviert, laufen aber nicht zur Höchstform auf. Es handelt sich um eine Kompromisslösung.

  • Typ 1,1 Überlebensmanagement: niedrige Aufgabenorientierung und niedrige Mitarbeiterorieintierung

Dieser gilt als schlechtester Führungsstil. Es wird weder auf die Mitarbeiter noch auf die Erreichung der Ergebnisse wert gelegt (Laissez-faire).

  • Typ 1,9 Glacehandschuhmethode: hohe Mitarbeiterorientierung und niedrige Leistungsorientierung

Hier findet eine sorgfältige Beachtung der zwischenmenschlichen Beziehungen statt. Dies hat eine freundliche Arbeitsatmosphäre als Mittelpunkt der Führungstätigkeit zur Folge. Keine intensive Auseinandersetzung mit den Zielen. Dies wirkt sich negativ auf das Arbeitstempo und -ergebnis aus.

Der 9,9 Führungsstil gilt als optimal. Alle Formen im Bereich 5,9; 5,5; 9,5 als erstrebenswert. Hinzu kommen zwei weitere Führungsstile, die aus den Hauptstilen kombiniert werden:

  • Typ 9+9 Patriarchalische Orientierung

Mitarbeiter- und Sachorientierung sind gleichmäßig vorhanden. Charakteristisch hierfür ist eine Beziehung, in der Anerkennung und Belohnung gegen Loyalität und Gehorsam ausgetauscht werden.

  • Opportunistische Orientierung

Hier werden vom Vorgesetzten jeweils einzelne oder eine Kombination der anderen sechs Stile angewandt. In einem wechselseitigen Verhältnis wird Leistung gegen Gegenleistung ausgetauscht.

In Bezug auf das Management wird als Ziel definiert, Führungskräfte zu so genannten Typ 9,9 Führungskräften zu entwickeln. Dieser Führungsstil wird folgendermaßen beschrieben: „Leistungen werden durch engagierte Menschen vollbracht; wechselseitige Abhängigkeit durch ein gemeinsames Interesse an den Zielen der Organisation führt zu Beziehungen von Vertrauen und gegenseitiger Anerkennung.“

Diese Karteikarte wurde von zenajozika erstellt.

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