Medizin (Fach) / Neuroradiologie (Lektion)

Vorderseite Marchiafava Bignami Syndrom
Rückseite

1 DefinitionBeim Marchiafava-Bignami-Symdrom handelt es sich um eine sehr selten vorkommende,neurologisch-psychiatrische Erkrankung, die in direktem Zusammenhang mit chronischemAlkoholismus zu stehen scheint. Die genaue Entstehung der Krankheit ist allerdings bis heute noch nicht geklärt.

ICD10-Code: G37.1 - Zentrale Demyelinisation des Corpus callosum2 GeschichteDie Erstbeschreibung bzw. Benennung des Marchiafava-Bignami-Symdroms erfolgte durch die beiden italienischen Mediziner Ettore Marchiafava und Amico Bignami.

3 BeschreibungObwohl die genaue pathologische Ursache der Erkrankung noch unklar ist, fällt eine Tatsache in praktisch allen Krankheitsfällen auf: Die Patienten leiden unter chronischem Alkoholismus und sind gleichzeitig mangelernährt. Histologisch findet sich eine deutliche Degeneration von neuronalemGewebe des Corpus callosum. Teilweise sind sogar nekrotische Anteile zu beobachten.

4 KrankheitsbildDas Syndrom wird anfangs meistens durch eine markante Persönlichkeitsveränderung des Patienten deutlich (soweit diese nicht ohnehin schon durch den Alkoholismus eingetreten ist). Die kognitivenFähigkeiten nehmen ab und es treten motorische Sprachstörungen auf. In einigen Fällen kommt es zu unkontrollierten Bewegungsabläufen bis hin zu epileptischen Anfällen. Meistens kommt es im Endstadium zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Demenz, ehe der Patient ins Koma fällt und stirbt.

5 DiagnoseMRTCT6 TherapieEine Heilung ist nicht möglich. Durch Verzicht auf Alkohol und gesunde Ernährung kann die Erkrankung aber verlangsamt werden.

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