Stadtgeographie (Fach) / Nachhaltige Stadtentwicklung (Lektion)

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Nachhaltige Stadtentwicklung

Diese Lektion wurde von RaphaelPrell erstellt.

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  • integrierte Verkehrsplanung verkehrsmittelübergreifend muss Wechselwirkungen zwischen Verkehr, Raumstruktur, Umwelt, Technik, Wirtschaft und Sozialstruktur berücksichtigen muss Zukunftsforschung integrieren
  • Charta von Aalborg 1994 Selbstverpflichtung für eine zukunftsbeständige, nachhaltige Politik und ist Ausgangspunkt der europäischen Kampagne zukunftsbeständiger Städte und Gemeinden mittlerweise von 2500 lokalen und regionalen Verwaltungen in 39 Ländern unterzeichnet zehn Commitments: Governance (Entscheidungsfindungsprozesse beschleunigen und demokratisieren lokales Management für Zukunftsbeständigkeit (effektive Managementabläufe) natürliche Gemeinschaftsgüter (Schutz, Erhaltung und gerechte Verteilung) Verantwortungsbewusster Konsum und Lebensweise Stadtplanung und Stadtentwicklung (Beachtung von ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und kulturellen Aspekten) verbesserte Mobilität, weniger Verkehr (ÖPNV etc.) Kommunale gesundheitsfördernde Maßnahmen (z.B. Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen) Dynamische und zukunftsbeständige lokale Wirtschaft Soziale Gerechtigkeit (Armut bekämpfen, Gender gleichstellung etc.) Von Lokal zu Global (Frieden, Gerechtigkeit, Klimaschutz etc.)
  • Grundaspekte der nachhaltigen Stadtentwicklung räumliche Ordnungsprinzipien der nachhaltigen Stadtentwicklung bauen auf das Konzept der ökologischen Stadtentwicklung der 1980er Jahre auf funktionale Durchmischung von Stadtquartieren (Verflechtung von Wohnstandorten und Arbeitsplätzen, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen) Durchmischung verschiedener sozialer Schichten, Haushaltstypen und Lebensstilgruppen baulich-räumliche Durchmischung
  • Erwartungen an die nachhaltige Stadtentwicklung Minderung des Verkehrszuwachses, gleichmäßige Auslastung der Verkehrsinfrastruktur, Förderung des Fuß- und Fahrradverkehrs Reduzierung der Schadstoffbelastung, des Flächen- und Energieverbrauchs soziale Absicherung des städtischen Wachstums durch parallele Entwicklung von Wohn und Arbeitsstätten Stabilisierung von Stadtteilen durch Vermeidung und Ausgleich großer sozialräumlicher Ungleichgewichte Schaffung lebendiger, "urbaner" Stadtquartiere Lokale Agender 21 sieht die Partizipation von Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft im Rahmen der Kommunalpolitik vor
  • Derzeitige Probleme der Stadtentwicklung in Deutschland "flächenfressende" Siedlungsexpansion (Zunahme von Wohn- und Verkehrsflächen aufgrund von anhanltendem Bedürfnis nach suburbaner Lebensweise, verstärkte Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern, überproportionaler Anstieg der Handels-, Gewerbe- und Industrieflächen) Entmischung von Wohnungen, Arbeitsstätten, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen (Zunahme der Entfernungen zwischen den einzelnen Funktionsstandorten, erhöhtes Verkehrsaufkommen, Konkurrenzsituation zwischen gewachsenen Stadtzentren und Einkaufszentren in städtebaulich nicht integrierten Lagen) Ausweitung des motorisierten Individual- und Wirtschaftsverkehrs (bedingt durch Entmischungsvorgänge, Siedlungsexpansion, gestiegener Freizeitmobilität, Einkommenszuwächsen)
  • Entstehungsprozess Nachhaltige Stadtentwicklung hervorgegangen aus der "sustainable Development" Bewegung und dem Brundtland-Bericht von 1987 der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung Definition Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können Aktionsprogramm "Agenda 21" der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1992 in Rio de Janeiro Lokale Agenda 21 - Aktionsplan für Nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene bzw. Umsetzung der "Agenda 21" auf lokaler Ebene Charta von Aalborg bildet Leitlinien für die Umsetzung der lokalen Agenda 21 UN-Weltkonferenz über menschliche Siedlungen im Jahr 1996 Habitat II in Instanbul verstärkte den Blick dann nocheinmal auf Stadt- und Wohngebiete
  • Diskussion von drei Punkten in der nachhaltigen Stadtentwicklung Dichte im Städtebau (Schaffung kompakter aber hochwertiger baulicher Strukturen zur Verhinderung von Flächenausuferung, Renovierung, Instandsetzung und Umwidmung vorhandener Gebäude und Flächenrecycling werden zu Schlüsselbegriffen) Nutzungsmischung (funktionelle Mischung innerhalb von Stadtquartieren zu Förderung der Leitbilder der "Kompakten Stadt" oder auch der "Stadt der kurzen Wege" - im krassen Gegensatz zur Charta von Athen, sowie dem Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt) Polyzentralität und dezentrale Konzentration (bekannt durch die Gartenstadtidee, Siedlungsdruck im Umland von Städten soll auf ausgewählte Siedlungsschwerpunkte gebündelt werden um ÖPNV effektiver gestalten zu können)
  • Experimenteller Wohungs- und Städtebau BMBau hat im Jahr 1997 vier Modellstädte (Dessau, Güstrow, Heidelberg, Münster)  im Bündnis "Städte der Zukunft" ausgewählt um  Strategien und Maßnahmen zur nachhaltigen Städtebaupolitik zu erarbeiten Städte führen Pilotprojekte in fünf Kategorien durch: Haushälterisches Bodenmanagement Vorsorgender Umweltschutz Stadtverträgliche Mobilitätssteuerung Sozialverantwortliche Wohnungsversorgung Standortsichernde Wirtschaftsförderung
  • Rechtsgrundlage nachhaltige Stadtentwicklung allgemeines Leitbild der Raumordnung im Raumordnungsgesetz des Bundes mit Wirkung ab 1.1.1998 hat über die gleichzeitige Novellierung des Baugesetzbuches eine zusätzliche verpflichtende Rechtsgrundlage bekommen
  • ökologische Stadtentwicklung in den 1980er Jahren begann in Westdeutschland das Bestreben vieler Kommunen die Städte ökologisch verträglicher zu organisieren viele Experten bezweifelten noch bis in die 1990er Jahre ob sich aus einzelnen Projekten mit Bezug auf Energieeinspeisepotentiale und die Verwendung von gesunden Baustoffen ein Leitbild ableiten ließe verschmolz mit der behutsamen Stadterneuerung zur ökologischen Stadterneuerung mit Wohnumfeldverbesserungen, Verkehrsberuhigungen und Stadtbegrünung ist besonders eng mit der nachhaltigen Stadtentwicklung verknüpft